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Die Erfindung betrifft eine Magnetresonanzvorrichtung.
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In der Medizintechnik zeichnet sich die Bildgebung mittels Magnetresonanz (MR), auch Magnetresonanztomographie (MRT, engl. Magnetic Resonance Imaging, MRI) genannt, durch hohe und variable Weichteilkontraste aus. Hierbei werden mit Hilfe einer Magnetresonanzvorrichtung hochfrequente Signale (HF-Signale, engl. RF signals) als Anregungspulse in einen Patienten eingestrahlt. Dadurch werden im Patienten Magnetresonanzsignale ausgelöst. Die Magnetresonanzsignale werden als Messdaten von der Magnetresonanzvorrichtung erfasst und zur Rekonstruktion von Magnetresonanzabbildungen verwendet.
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Zur Erfassung der Messdaten werden üblicherweise lokale Empfangsspulen, sogenannte Lokalspulen (engl. local coils), verwendet, um das Signal nahe am Patienten zu empfangen und so ein möglichst hohes Signal-Rausch-Verhältnis zu erreichen. Die Lokalspulen werden daher oft auch Oberflächenspulen (engl. surface coils) genannt. Es ist aber auch möglich, dass Lokalspulen zum Senden von HF-Signalen eingesetzt werden.
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In der Regel werden die Lokalspulen mithilfe eines Kabels über einen Steckplatz, z.B. auf der Patientenliege, mit dem System verbunden. Verschiedene zu messende Körperregionen benötigen unterschiedliche Längen von Kabeln, um sie zu erreichen. So liegt z.B. die Schulter des Patienten näher am Steckplatz als dessen Hüfte, wenn man davon ausgeht, dass sich der Steckplatz am oberen oder unteren Teil des Patiententisches befindet. Gewöhnlich haben die Empfangsspulen aber eine fixe Kabellänge, so dass es passieren kann, dass bestimmte Körperregionen nur schwer erreicht werden können und bei anderen Körperregionen das Kabel auf dem Tisch zu lang ist, Schleifen bildet und neben dem Patienten auf dem Patiententisch verstaut werden muss. Dies führt zu zusätzlichem Aufwand für den Anwender und potentiell geringerem Patientenkomfort für den Patienten während der Messung.
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Eine mögliche Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann darin gesehen werden, die vorab beschriebenen Probleme zu lösen. Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Demnach wird eine Magnetresonanzvorrichtung vorgeschlagen, die eine Magneteinheit, einen Patiententisch, der relativ zur Magneteinheit bewegbar ist, und eine Tischkabeleinheit umfasst. Die Tischkabeleinheit umfasst eine Kabelführungseinheit und zumindest ein Spulenkabel. Dabei ist die Kabelführungseinheit an einer Stirnseite des Patiententisches angeordnet und ausgebildet, zumindest einen Teil des Spulenkabels aufzunehmen. Ferner ist zumindest ein Teil des Spulenkabels aus der Kabelführungseinheit herausziehbar.
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Ein möglicher Vorteil der Tischkabeleinheit besteht darin, dass eine Lokalspule selbst zunächst kabellos am Patienten angebracht werden kann und dann das Spulenkabel angeschlossen werden kann. Durch die Möglichkeit, das Spulenkabel zumindest teilweise in der Kabelführungseinheit aufzunehmen, kann möglicherweise überschüssiges Spulenkabel verringert oder sogar vermieden werden.
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Der herausziehbare Teil des Spulenkabels ist vorzugsweise durch ein Bedienpersonal der Magnetresonanzvorrichtung herausziehbar. Dadurch kann möglicherweise die Patientenpositionierung vor der MR-Untersuchung effizienter durchgeführt werden.
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Der Patiententisch weist in der Regel eine Auflagefläche auf, auf dem ein zu untersuchender Patient gelagert werden kann. Die Auflagefläche weist üblicherweise zwei, meist parallele, Längsseiten und zwei, meist parallele, Stirnseiten auf, wobei die Länge der Längsseiten größer ist als die Länge der Stirnseiten.
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Oftmals umgibt die Magneteinheit einen Patientenaufnahmebereich in Form eines Zylinders. Die Zylinderachse kann als Längsachse der Magneteinheit aufgefasst werden. Die Längsseiten des Patiententisches sind vorzugsweise parallel zur Längsachse der Magneteinheit. Die Stirnseiten des Patiententisches sind vorzugsweise senkrecht zur Längsachse der Magneteinheit.
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Vorzugsweise ist der Patiententisch derart bewegbar ausgebildet, dass der Patiententisch in einer ersten Richtung parallel zur Zylinderachse weiter aus der Magneteinheit heraus bewegbar ist als in der dazu entgegengesetzten zweiten Richtung. In der Regel befindet sich der Patiententisch in einem in der ersten Richtung herausgefahrenen Zustand, wenn Patient auf dem Patiententisch positioniert wird. Die Stirnseite des Patiententisches, die in einem solchen herausgefahrenen Zustand, näher an der Magneteinheit angeordnet ist, kann als Kopfseite bezeichnet werden und die andere Stirnseite kann als Fußseite bezeichnet werden.
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Vorzugsweise ist die Kabelführungseinheit an der Kopfseite des Patiententisches angeordnet. Ein möglicher Vorteil einer solchen Anordnung kann darin bestehen, dass die Kabelführungseinheit leichter in die Magnetresonanzvorrichtung integriert werden kann.
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Unter dem Aufnehmen des herausziehbaren Teils des Spulenkabels durch die Kabelführungseinheit kann insbesondere ein Verstauen, ein Unterbringen, ein Verwahren und/oder ein Lagern des zumindest einen Teils des Spulenkabels verstanden werden. Insbesondere kann der herausziehbare Teil des Spulenkabels in der Kabelführungseinheit aufrollbar sein. Insbesondere kann der herausziehbare Teil des Spulenkabels durch die Kabelführungseinheit mechanisch geführt werden.
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Eine weitere Ausführungsform der Magnetresonanzvorrichtung sieht vor, dass zumindest ein Teil der Kabelführungseinheit, insbesondere die gesamte Kabelführungseinheit, relativ zum Patiententisch fest angeordnet ist. Insbesondere kann relativ zum Patiententisch ein erster Teil der Kabelführungseinheit beweglich und/oder flexibel und ein zweiter Teil der Kabelführungseinheit unbeweglich und/oder starr sein. Vorteilhafterweise kann dadurch die Kabelführungseinheit leichter an den Patiententisch angeordnet werden.
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Eine weitere Ausführungsform der Magnetresonanzvorrichtung sieht vor, dass der aus der Kabelführungseinheit herausziehbare Teil des Spulenkabels ein spulenseitiges Ende aufweist, an dem ein Verbindungsteil angeordnet ist, das mit einem korrespondierenden Verbindungsteil einer Lokalspule verbindbar ist. Somit kann vorteilhafterweise die Lokalspule an die Magnetresonanzvorrichtung angeschlossen werden.
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Das Verbindungsteil kann beispielsweise eine Steckverbindung umfassen. Eine Steckverbindung kann ein oder mehrere elektrische Kontakte umfassen. In einem verbundenen Zustand können über die elektrischen Kontakte der Steckverbindung Signale, beispielsweise Magnetresonanzsignale, übertragen werden. Steckverbindungen stellen besonders zuverlässige Verbindungsteile dar und tragen somit auch zur Effizienz der Untersuchung bei.
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Eine weitere Ausführungsform der Magnetresonanzvorrichtung sieht vor, dass eine aus der Kabelführungseinheit herausgezogene Länge des Spulenkabels einstellbar ist.
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Dadurch kann vorteilhafterweise das Spulenkabel mit der benötigten Länge angeschlossen werden. Überschüssiges Spulenkabel auf dem Tisch, insbesondere in der Nähe des Patienten, kann vorteilhafterweise vermieden werden. Eine unbequeme Lagerung des Patienten, die ansonsten durch überschüssiges Spulenkabel notwendig wäre, kann möglicherweise auch vermieden werden. Das Bedienpersonal braucht dann auch nicht für das Verstauen des überschüssigen Kabels Sorge tragen, so dass die Untersuchung des Patienten effizienter durchgeführt werden kann.
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Eine weitere Ausführungsform der Magnetresonanzvorrichtung sieht vor, dass die Kabelführungseinheit eine Arretierungseinheit aufweist, die ausgebildet ist, die aus der Kabelführungseinheit herausgezogene Länge des Spulenkabels zu fixieren. Die Fixierung kann beispielsweise durch ein Klemmen der des Spulenkabels erfolgen. Vorteilhafterweise erlaubt dies dem Bedienpersonal die benötigte Länge des Spulenkabels zu fixieren, so dass kein Zug auf dem Spulenkabel ist, wenn das Spulenkabel mit einer Lokalspule verbunden wird und/oder wenn die Lokalspule am Patienten fixiert wird.
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Eine weitere Ausführungsform der Magnetresonanzvorrichtung sieht vor, dass die Kabelführungseinheit eine erste Erstreckung aufweist, die parallel zur Normalen der Auflagefläche des Patiententischs orientiert ist, wobei die Magneteinheit einen zylinderförmigen Patientenaufnahmebereich umgibt, wobei die Kabelführungseinheit eine zweite Erstreckung aufweist, die parallel zur Längsachse des zylinderförmigen Patientenaufnahmebereichs orientiert ist, wobei die zweite Erstreckung größer als die erste Erstreckung ist.
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Vorzugsweise ist die zweite Erstreckung mehr als zwei Mal, insbesondere mehr als drei Mal, insbesondere mehr als 5 Mal, größer ist als die erste Erstreckung. Die Kabelführungsvorrichtung wird also vorzugsweise flach ausgeführt.
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Typischerweise ist der Platz auf dem Patiententisch limitiert, da zusätzliche Aufbauten die benötigte Länge des Patiententisches beeinflussen und somit direkt die benötigte Raumgröße bei der Installation der Magnetresonanzvorrichtung erhöht. Dagegen stellen flache Ausbauten an der Stirnseite des Patiententisches keine oder eine geringere Einschränkung für die Handhabung der Magnetresonanzvorrichtung oder den Komfort des Patienten während der Untersuchung dar.
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Eine weitere Ausführungsform der Magnetresonanzvorrichtung sieht vor, dass die Kabelführungseinheit ein Gehäuse umfasst, das den aufgenommenen Teil des Spulenkabels abdeckt. Somit kann der aufgenommene Teil des Spulenkabels besser vor Beschädigungen geschützt werden und eine Verletzungsgefahr des Patienten oder des Bedienpersonals minimiert werden.
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Eine weitere Ausführungsform der Magnetresonanzvorrichtung sieht vor, dass die Kabelführungseinheit eine Federeinheit umfasst, die eine Kraft auf das Spulenkabel ausübt, die ausgerichtet ist, einen herausgezogenen Abschnitt des Spulenkabel zur Kabelführungseinheit zu ziehen. Insbesondere in Kraft ausgerichtet, den herausgezogenen Abschnitt des Spulenkabel in die Kabelführungseinheit hineinzuziehen.
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Ein möglicher Einzugsmechanismus des Spulenkabels erleichtert es vorteilhafterweise einem Bedienpersonal sicherzustellen, dass kein überschüssiges Spulenkabel auf dem Patiententisch liegt.
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Die Federeinheit kann beispielsweise eine oder mehrere Federn, insbesondere Zug- und/oder Druckfedern umfassen, die mit dem Spulenkabel verbunden sind.
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Eine weitere Ausführungsform der Magnetresonanzvorrichtung sieht vor, dass der Teil des Spulenkabels, der in der Kabelführungseinheit angeordnet ist, schlaufenförmig angeordnet ist. In einer schlaufenförmigen Anordnung kann das Spulenkabel besonders effizient durch die Kabelführungseinheit aufgenommen werden.
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Eine weitere Ausführungsform der Magnetresonanzvorrichtung sieht vor, dass die Kabelführungseinheit eine oder mehrere elastische Bänder, beispielsweise Gummibänder, umfasst, die jeweils um Schlaufen des Spulenkabels angeordnet sind. Die elastischen Bänder bewirken vorteilhafterweise eine Rückstellkraft auf die Schlaufen, so dass eine Kraft auf das Spulenkabel ausübt wird, die ausgerichtet ist, einen herausgezogenen Abschnitt des Spulenkabels zur Kabelführungseinheit zu ziehen. Insbesondere in Kraft ausgerichtet, den herausgezogenen Abschnitt des Spulenkabels in die Kabelführungseinheit hineinzuziehen.
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Eine weitere Ausführungsform der Magnetresonanzvorrichtung sieht vor, dass die Kabelführungseinheit eine Schleppkette umfasst, in der ein Teil des Spulenkabels angeordnet ist. Schleppketten erlauben vorteilhafterweise eine besonders zuverlässige Aufnahme des Spulenkabels durch die Kabelführungseinheit.
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Vorzugsweise tritt das Spulenkabel seitlich an der Stirnseite aus der Kabelführungseinheit aus. Eine bevorzugte Ausführungsform der Magnetresonanzvorrichtung sieht vor, dass die Stirnseite des Patiententisches parallel zur Auflagefläche des Patiententischs eine Stirnseitenlänge aufweist, wobei Kabelführungseinheit einen Kabelaustrittspunkt aufweist, an dem das Spulenkabel aus der Kabelführungseinheit austritt, wobei der Kabelaustrittspunkt mehr als ein Viertel, insbesondere mehr als ein Drittel, der Stirnseitenlänge von der Stirnseitenmitte entfernt ist. Dadurch kann vorteilhafterweise der Bereich, in dem der Patient auf dem Patiententisch üblicherweise positioniert wird, freigehalten werden.
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Eine weitere Ausführungsform der Magnetresonanzvorrichtung sieht vor, dass das Spulenkabel ein systemseitiges Ende aufweist, das relativ zur Kabelführungsvorrichtung fest angeordnet ist. Das systemseitige Ende des Spulenkabels ist vorzugsweise ein dem spulenseitigen Ende des Spulenkabels gegenüberliegendes Ende.
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Eine weitere Ausführungsform der Magnetresonanzvorrichtung sieht vor, dass das systemseitige Ende des Spulenkabels mit einer Systemkabeleinheit verbunden ist, die ausbildet ist, Bewegungen des Patiententisches relativ zur Magneteinheit der Magnetresonanzvorrichtung abzufangen. Insbesondere ist die Systemkabeleinheit ausbildet, Bewegungen des Patiententisches relativ zur Magneteinheit der Magnetresonanzvorrichtung auszugleichen und/oder zu kompensieren.
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Die Tischkabeleinheit ist vorteilhafterweise ausgebildet, Bewegungen einer Lokalspule relativ zum Patiententisch abzufangen, insbesondere auszugleichen und/oder zu kompensieren.
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Vorteilhafterweise sind die Tischkabeleinheit und Systemkabeleinheit mechanisch voneinander entkoppelt. Dadurch können die verschiedenen Einheiten der Magnetresonanzvorrichtung leichter modular gestaltet werden.
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Eine weitere Ausführungsform der Magnetresonanzvorrichtung sieht vor, dass die Magnetresonanzvorrichtung zumindest eine kabellose Lokalspule umfasst, die mit der Tischkabeleinheit verbindbar ist. Insbesondere umfasst die Lokalspule ein Verbindungsteil, das zu einem Verbindungsteil des Spulenkabels korrespondiert.
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Im Vergleich zu Lokalspulen mit Kabel können derartige Lokalspulen im Falle eines Defekts unabhängig vom Kabel ausgetauscht werden. Ferner ist es dadurch nicht mehr notwendig, verschiedenen Varianten von Lokalspulen mit unterschiedlichen Kabellängen vorzuhalten.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
- 1 eine Magnetresonanzvorrichtung in einer schematischen Darstellung,
- 2-3 eine Magnetresonanzvorrichtung mit beispielhaften Tischkabeleinheiten,
- 4-5 beispielhafte Tischkabeleinheiten.
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In 1 ist eine Magnetresonanzvorrichtung 10 schematisch dargestellt. Die Magnetresonanzvorrichtung 10 umfasst eine Magneteinheit 11, die einen Hauptmagneten 12 zu einem Erzeugen eines starken und insbesondere zeitlich konstanten Hauptmagnetfelds 13 aufweist. Zudem umfasst die Magnetresonanzvorrichtung 10 einen Patientenaufnahmebereich 14 zu einer Aufnahme eines Patienten 15. Der Patientenaufnahmebereich 14 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel in Form eines Zylinders ausgebildet und in Umfangsrichtung von der Magneteinheit 11 zylinderförmig umgeben. Die Längsachse des Zylinders ist parallel zur z-Achse des hier verwendeten Koordinatensystems orientiert. Grundsätzlich ist jedoch eine davon abweichende Ausbildung des Patientenaufnahmebereichs 14 denkbar.
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Der Patient 15 kann mittels einer Patientenlagerungsvorrichtung 16 der Magnetresonanzvorrichtung 10 in den Patientenaufnahmebereich 14 geschoben werden. Die Patientenlagerungsvorrichtung 16 weist hierzu einen Patiententisch 17 auf mit einer Auflagefläche 28, die senkrecht zur y-Achse ausgebildet ist. An der Kopfseite des Patiententisches 17 befindet sich eine erste Stirnseite 26 und an der Fußseite des Patiententisches eine zweite Stirnseite 27. Der Patiententisch 17 ist innerhalb des Patientenaufnahmebereichs 14 bewegbar ausgestaltet, so dass er entlang der z-Achse bewegt werden kann. Aber auch Bewegungen entlang der y-Achse und/oder der x-Achse sind denkbar.
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Die Magneteinheit 11 weist weiterhin eine Gradientenspuleneinheit 18 zu einer Erzeugung von Magnetfeldgradienten auf, die für eine Ortskodierung während einer Bildgebung verwendet werden. Die Gradientenspuleneinheit 18 wird mittels einer Gradientensteuereinheit 19 der Magnetresonanzvorrichtung 10 gesteuert. Die Magneteinheit 11 umfasst weiterhin eine Hochfrequenzantenneneinheit 20, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel als fest in die Magnetresonanzvorrichtung 10 integrierte Körperspule ausgebildet ist. Die Hochfrequenzantenneneinheit 20 ist zu einer Anregung von Atomkernen, die sich in dem von dem Hauptmagneten 12 erzeugten Hauptmagnetfeld 13 einstellt, ausgelegt. Die Hochfrequenzantenneneinheit 20 wird von einer Hochfrequenzantennensteuereinheit 21 der Magnetresonanzvorrichtung 10 gesteuert und sendet HF-Signale als Anregungspulsen in einen Untersuchungsraum, der im Wesentlichen von einem Patientenaufnahmebereich 14 der Magnetresonanzvorrichtung 10 gebildet ist. Die Hochfrequenzantenneneinheit 20 ist weiterhin zum Empfang von HF-Signalen, insbesondere von Magnetresonanzsignalen, ausgebildet. Direkt am Patienten 15 ist hier eine Lokalspule 50 angebracht, die auch zum Empfang von Magnetresonanzsignalen ausgebildet ist. Es ist aber auch denkbar, dass Lokalspulen zum Senden von HF-Signalen eingesetzt werden.
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Ferner umfasst die Magnetresonanzvorrichtung eine Tischkabeleinheit 100, die eine Kabelführungseinheit 101 und ein Spulenkabel 102 umfasst. Die Kabelführungseinheit 101 ist an der ersten Stirnseite 26 des Patiententisches 17 angeordnet und nimmt einen Teil des Spulenkabels 102 auf. Ein anderer Teil des Spulenkabels 102 ist aus der Kabelführungseinheit herausgezogen. Die Kabelführungseinheit ist hier relativ zum Patiententisch fest angeordnet, d.h. sie bewegt sich mit dem Patiententisch mit, wenn dieser bewegt wird.
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Der herausgezogene Teil des Spulenkabels weist ein spulenseitiges Ende auf, an dem ein Verbindungsteil 103 angeordnet ist. Die Lokalspule 50 weist ein korrespondierendes Verbindungsteil 51 auf, das mit dem Verbindungsteil 103 verbunden ist. Über die Verbindungsteile 51, 103 können beispielsweise Magnetresonanzsignale, die durch die Lokalspule empfangen werden, an die Tischkabeleinheit 100 und von dort aus an weitere Einheiten der Magnetresonanzvorrichtung 10, wie beispielsweise an eine nachfolgend beschriebene Auswerteeinheit, übertragen werden.
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Dazu weist die Magnetresonanzvorrichtung eine Systemkabeleinheit 30 auf. Dieses ist mit einem systemseitigen Ende des Spulenkabels 102 verbunden, welches Ende relativ zur Kabelführungsvorrichtung 101 fest angeordnet ist. Die Systemkabeleinheit 30 ist ausgebildet, Bewegungen des Patiententisches 17 relativ zur Magneteinheit 11 der Magnetresonanzvorrichtung 10 auszugleichen.
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Die Kabelführungsvorrichtung 101 weist eine erste Erstreckung dy auf, die parallel zur Normalen der Auflagefläche 28 des Patiententischs 17 orientiert ist. Die Normale der Auflagefläche 28 ist parallel zur y-Achse orientiert. Kabelführungsvorrichtung 101 weist ferner eine zweite Erstreckung dz auf, die parallel zur Längsachse des zylinderförmigen Patientenaufnahmebereichs 14 orientiert ist. Dabei ist die zweite Erstreckung dz größer als die erste Erstreckung dy ist. Die Kabelführungsvorrichtung 101 ist also flach ausgestaltet.
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Zu einer Steuerung des Hauptmagneten 12, der Gradientensteuereinheit 19 und zur Steuerung der Hochfrequenzantennensteuereinheit 21 weist die Magnetresonanzvorrichtung 10 eine Systemsteuereinheit 22 auf. Die Systemsteuereinheit 22 steuert zentral die Magnetresonanzvorrichtung 10, wie beispielsweise das Durchführen einer vorbestimmten bildgebenden Gradientenechosequenz. Zudem umfasst die Systemsteuereinheit 22 eine nicht näher dargestellte Auswerteeinheit zu einer Auswertung von medizinischen Bilddaten, die während der Magnetresonanzuntersuchung erfasst werden. Des Weiteren umfasst die Magnetresonanzvorrichtung 10 eine Benutzerschnittstelle 23, die mit der Systemsteuereinheit 22 verbunden ist. Steuerinformationen wie beispielsweise Bildgebungsparameter, sowie rekonstruierte Magnetresonanzbilder können auf einer Anzeigeeinheit 24, beispielsweise auf zumindest einem Monitor, der Benutzerschnittstelle 23 für ein medizinisches Bedienpersonal angezeigt werden. Weiterhin weist die Benutzerschnittstelle 23 eine Eingabeeinheit 25 auf, mittels der Informationen und/oder Parameter während eines Messvorgangs von dem medizinischen Bedienpersonal eingegeben werden können.
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In 2 wird ein Ausführungsbeispiel einer Tischkabeleinheit 100 näher dargestellt. Sie umfasst einen Aufrollmechanismus für das Spulenkabel 102, der in der Kabelführungseinheit 101 angeordnet ist. Die Kabelführungseinheit 101 ist hier auf dem Patiententisch 17 hinter der Position des höchsten Punktes des Patienten 15 angeordnet, welcher in diesem Fall durch die Position des Schädels des Patienten festgelegt wird.
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Über den Aufrollmechanismus kann das Bedienpersonal die optimale Kabellänge zwischen einer Lokalspule 50 und der Kabelführungseinheit 101 einstellen. Theoretisch könnte sich dieser Aufrollmechanismus auf der Lokalspule 50 selbst befinden. Um eine ausreichende Länge des herausziehbaren Kabels zu erreichen, ist jedoch eine gewisse Größe dieses Mechanismus notwendig, so dass die Handhabung der Lokalspule 50 eingeschränkt wäre. Die Bereitstellung einer ausreichend langen herausziehbaren Kabellänge lässt sich daher leichter mit einer hier vorgeschlagenen Tischkabeleinheit 100 erreichen.
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In 3 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Tischkabeleinheit 100 näher dargestellt. Die Kabelführungsvorrichtung 101 ist hier flach ausgebildet. Der Raum hinter dem Patiententisch ist typischerweise leer, so dass flache Ausbauten in diesem Bereich keine Einschränkung für die Handhabung des Systems oder den Komfort des Patienten 15 während der Messung darstellen. Daher ist es vorteilhaft einen Aufrollmechanismus in diesem Bereich zu realisieren.
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Dabei weist die erste Stirnseite 26 des Patiententisches 17 parallel zur Auflagefläche 28 des Patiententischs 17 eine Stirnseitenlänge parallel zur x-Achse auf. Die Kabelführungseinheit 101 weist einen Kabelaustrittspunkt 110 auf, an dem das Spulenkabel 102 aus der Kabelführungseinheit 101 austritt, wobei der Kabelaustrittspunkt 110 mehr als ein Viertel der Stirnseitenlänge von der Stirnseitenmitte entfernt ist. Das Spulenkabel 102 tritt also seitlich aus der Kabelführungseinheit 101 aus, so dass der Bereich, in dem der Patient 15 positioniert wird, freigehalten wird.
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In 4 und 5 sind zwei Varianten von Federeinheiten 107a, 107b dargestellt, die jeweils eine Kraft auf das Spulenkabel 102 ausüben, die ausgerichtet ist, das Spulenkabel zur Kabelführungseinheit 101 zu ziehen. Dabei umfasst die Kabelführungseinheit 101 ein Gehäuse, das den aufgenommenen Teil des Spulenkabels 102 abdeckt.
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Die in 4 dargestellte Kabelführungsvorrichtung 101 ist vorgesehen, an der Kopfseite des Patiententischs 17 fixiert zu werden, so dass er sich mit dem beweglichen Patiententisch 17 bewegt. Die Kabelführungsvorrichtung 101 kann insbesondere ein Schleppketten-Gehäuse umfassen, um einerseits eine Bewegung nach unten zu erlauben, wenn z.B. der Patiententisch 17 abgesenkt wird. Andererseits wird dadurch die gesamte Mechanik sicher verschlossen.
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Der Mechanismus selbst ist hier über einen Flaschenzug-Mechanismus realisiert, indem das Spulenkabel 102 in einer oder mehreren Längs-Schlaufen innerhalb der Schleppkette angeordnet ist.
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Die Kabelführungsvorrichtung 101 umfasst einen Teil 105 mit einer beweglichen Kabelführung 106 und einen Teil 104 mit einer fixen Kabelführung 111. Im Teil 105 umfasst die Kabelführungsvorrichtung 101 einen Federmechanismus 107a mit einer Feder. Die Feder ist an einem Ende an einer dem Patiententisch abgewandten Seite des Gehäuses der Kabelführungsvorrichtung 101 befestigt und am anderen Ende mit der beweglichen Kabelführung 106 verbunden, an der das Spulenkabel 102 angeordnet ist. Im Teil 104 ist das Spulenkabel 102 an der fixen Kabelführung 111 angeordnet.
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Innerhalb der Kabelführungsvorrichtung 101 befindet sich außerdem ein Rastmechanismus in Form einer Arretierungseinheit 108. Der Rastmechanismus ermöglicht es dem Bedienpersonal, die benötigte Länge des Spulenkabels 102 zu fixieren, so dass kein Zug auf dem Kabel ist, wenn es mit der Lokalspule 50 verbunden und diese am Patienten 15 fixiert wird.
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Durch die Kraft, die die Feder des Federmechanismus 107a bewirkt, kann das Spulenkabel 102 nach Lösen des Rastmechanismus der Arretierungseinheit 108 durch das Bedienpersonal automatisch eingezogen werden.
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In 5 ist eine andere Umsetzung eines automatischen Einzugs dargestellt. Hier befindet sich innerhalb des Gehäuses ein Federmechanismus 107a, bei dem das Spulenkabel 102 in Quer-Schlaufen angeordnet ist, welche jeweils über ein elastisches Band, z.B. ein flexibles Gummi, fixiert sind.
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Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend detailliert beschriebenen Magnetresonanzvorrichtungen bzw. Tischkabeleinheiten lediglich um Ausführungsbeispiele handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Weiterhin schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein“ bzw. „eine“ nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können. Ebenso schließt der Begriff „Einheit“ nicht aus, dass die betreffenden Komponenten aus mehreren zusammenwirkenden Teil-Komponenten bestehen, die gegebenenfalls auch räumlich verteilt sein können.