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Technisches Umfeld
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Die Erfindung betrifft einen Strandkorb mit einem eine Sitzfläche aufweisenden Grundgestell mit wenigstens einer unterhalb der Sitzfläche ausziehbar gelagerten Fußbank, wobei an dem Grundgestell im Bereich der Rückkante der Sitzfläche ein in unterschiedlichen Neigungswinkeln um eine Horizontalachse schwenkbares Haubengestell angeordnet ist, welches das verstellbare Rückenteil zur Sitzfläche bildet.
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Stand der Technik
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Derartige Korbmöbel sind als Strandkörbe, insbesondere in Deutschland, seit langer Zeit bekannt. Bei diesen Strandkörben ist der Winkel zwischen der Sitzfläche und dem für einen Benutzer vor allem als Rückenlehne dienenden Oberkorb über geeignete Einstellvorrichtungen veränderbar. Bei den sog. Nordsee-Modellen ist der Oberkorb so weit nach hinten klappbar, dass die Sitzfläche und die Rückenfläche des Oberkorbs annähernd eine ebene Fläche bilden. Zusätzlich ist die Fußstütze, die im Unterteil des Strandkorbes unterhalb der Sitzfläche angeordnet ist, nach vorne ausziehbar, sodass ein Benutzer des Strandkorbes eine Gesamtliegefläche oder eine abgewinkelte Liegefläche zur Verfügung hat, die sich aus der nutzbaren Länge des Korbes wie der Fußstütze, der Sitzfläche sowie des Rückenteils ergibt.
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Üblicherweise hat sich diese beschriebene Konstruktion der Strandkörbe nie verändert. Strandkörbe wurden zwar hinsichtlich ihrer Ausstattung verbessert, aber was die Sitzfläche mit dem schwenkbar gelagerten Rückenteil betrifft, wurde an der bestehenden Kinematik festgehalten. Dadurch ergibt sich das Problem, bei abgewinkeltem Rückenteil, also wenn das Haubengestell um einen Betrag nach hinten verschwenkt wird, dass der Benutzer des Strandkorbes ungewollt zum Fußteil rutscht, wobei der Benutzer einen Knick in der Wirbelsäule erfährt, wo naturgemäß kein Beugeknick vorgesehen ist.
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Daher können bei Strandkorbnutzern immer wieder Rückenprobleme auftreten, die erst im Urlaub durch dieses nicht ergonomische und nicht der menschlichen Anatomie entsprechende Strandmöbel entstehen. Denn wird das das Haubenteil bildende Rückenteil in eine Schräge verbracht, so wirkt diese mit ihrer Hangabtriebskraft im sitzenden Zustand einer Person auf die angeschlossene Sitzfläche, sodass sich der Körper in dem Strandkorbgestell immer gegen die Hangabtriebskraft stützen muss.
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Aufgabe
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, einen Strandkorb derart weiterzubilden, der in seiner Ergonomie bei abgewinkeltem Rückenteil einer Hangabtriebskraft entgegenwirkt, sodass ein ungewolltes allmähliches Herausrutschen aus dem Strandkorb und ein Verbiegen der Wirbelsäule unterbunden wird.
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Lösung
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen nun darin, dass aufgrund einer verstellbaren bzw. einstellbaren Sitzfläche, die in ihrer Neigung zur Schwenkachse des Rückenteils eine wesentlich bessere ergonomische Sitzposition für die in dem Strandkorb verweilende Person bereitstellt. Denn aufgrund der unter einem Winkel verstellbaren Sitzfläche werden insbesondere die wirkenden Hangabtriebskräfte am Rückenteil auf der Sitzfläche abgefangen, die hier unter einem Winkel zum geneigten Rückenteil der Haube angeordnet ist. Dabei ist in vorteilhafter Weise die Sitzfläche in einem Neigungswinkel gegenüber einer Horizontalen von 5° - 12° verstellbar bzw. einstellbar. Wird also das Rückenteil stark zurückgeschwenkt, so besteht nun die Möglichkeit, insbesondere den Neigungswinkel hier zu vergrößern.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Sitzfläche entweder im Bereich der Vorderkante oder im Bereich der Rückkante verstellbar ausgebildet sein. Das heißt mit anderen Worten, dass insbesondere entsprechend die Vorderkante oder die Rückkante der Sitzfläche angehoben oder abgesenkt werden kann, um auf diese Weise die Schrägstellung der Sitzfläche in dem Grundgestell zu erreichen.
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In Weiterbildung ist die Sitzfläche im Bereich der Rückkante oder Vorderkante mittels einer Schwenkachse im Grundgestell gelagert. Dabei ist die Vorderkante oder die Rückkante der Sitzfläche in unterschiedlichen Höhen zur Einstellung der Sitzflächenneigung in dem Grundgestell festsetzbar angeordnet. Zur Höhenverstellung am Grundgestell wirken vorzugsweise Lochreihen mit Halteelementen an der Sitzfläche zusammen, wobei auch andere Möglichkeiten, wie beispielsweise Rasten oder Hebelverstellungen am Grundgestell vorgesehen sein können, die insbesondere die geneigte bzw. die verstellbare Neigung bereitstellen. Denkbar ist auch, die Sitzfläche in dem Grundgestell wippenartig anzuorden, um auf diese Weise die Neigungsstellung im Grundgestell zu ermöglichen.
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In Weiterbildung der Erfindung, wenn beispielsweise die Rückkante der Sitzfläche gegenüber dem Rückenteil absenkbar ausgebildet ist und sich dazwischen ein Spalt bildet, kann dieser mit einer flexibel gehaltenen Lasche verschlossen werden. Hierbei kann die Lasche an der Rückkante der Sitzfläche oder an der Unterkante des Rückenteils befestigt werden.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das verstellbare Rückenteil des schwenkbar gelagerten Haubengestells mit einer ergonomischen Form einer Rückenstütze versehen. So kann beispielsweise auf der Fläche des Rückenteils eine sog. Lordose-Stütze angeordnet sein, sodass der aufliegende Rücken einer sitzenden oder auch einer mehr oder weniger liegenden Person eine Rückenunterstützung durch diese erfährt. Ein weiterer Vorteil ist es, dass durch Einarbeitung einer einfachen, ca. 7 cm - 10 cm hohen Lordose-Stütze an entsprechender Stelle auf, vor, unter oder hinter der Strandkorbrückenpolsterung des Strandkorboberteils aus Schaumstoff dem Strandkorbnutzer eine größtmögliche Unterstützung der Lendenwirbelsäule gegeben wird.
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Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des Strandkorbes ist die ausziehbar gelagerte Fußbank mit einer Stütze versehen, welche mit Mitteln ausgestattet ist, die ein Einsinken der Stütze in einen weichen Untergrund unterbindet. Üblicherweise besteht dieses Problem auf weichen, fließenden Untergründen, wie z. B. Strandsand, Kies oder ähnlichem. Da die stützende Frontplatte der Fußbeinstütze eines Strandkorbes bei allen Standardstrandkörben relativ dünn ist, versinkt diese Fußbeinstütze schon bei Nicht-Belastung im weichen, sandigen Untergrund. Um das ergonomische Sitzen bzw. Liegen weiter zu verbessern, ist es von Vorteil, wenn durch Aufdopplung der Frontplatte eine erhebliche Vergrößerung der Standfläche mittels zweier entsprechender Kanthölzer, Winkel oder ähnlichen an der unteren Kante der Fuß-/Beinstütze erfolgt, um auf diese Weise ein Einsinken zu unterbinden.
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Figurenliste
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ergibt sich aus den Unteransprüchen sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der beigefügten Zeichnung.
- Die einzige Figur zeigt in der geschnittenen Seitenansicht einen Strandkorb mit ausgezogener Fußstütze.
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Ausführungsbeispiel
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Die einzige Figur zeigt in der geschnittenen Ansicht einen Strandkorb 1 mit einem eine Sitzfläche 2 aufweisenden Grundgestell 3 mit wenigstens einer unterhalb der Sitzfläche 2 ausziehbar gelagerten Fußbank 4. Wie aus der geschnittenen Darstellung zu erkennen ist, ist an dem Grundgestell 3 im Bereich der äußeren Rückkante 5 der Sitzfläche 2 ein in verschiedene Neigungswinkel, um eine Horizontalachse 6 verschwenkbares Haubengestell 7 angeordnet, welches das verstellbare Rückenteil 8 zur Sitzfläche 2 bildet.
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Wie aus der geschnittenen Darstellung ersichtlich ist, ist hierbei in dem Grundgestell 3 die angeordnete Sitzfläche 2 in ihrer Neigung zum Rückenteil 8 verstellbar angeordnet, wobei in der Figur drei unterschiedliche Verstelllagen der Sitzfläche 2 angedeutet sind. Die Sitzfläche 2 ist hierbei vorzugsweise in Neigungswinkeln gegenüber der Horizontalen 9 von 5° bis 12° verstellbar bzw. einstellbar angeordnet. Dabei kann die Sitzfläche 2 derart angeordnet sein, dass sie im Bereich der Vorderkante 10, wie dargestellt, oder der Rückkante 11, im Grundgestell 3 verstellbar bzw. einstellbar ausgebildet ist. Die Sitzfläche 2 ist im Bereich der Rückkante 11, wie dargestellt, mittels einer Schwenkachse im Grundgestell 3 gelagert. Entsprechend kann, wenn die Rückkante 11 der Sitzfläche 2 verstellbar bzw. einstellbar angeordnet ist, die Vorderkante 10 der Sitzfläche 2 als Schwenkachse ausgebildet sein. Die Vorderkante 10 oder die Rückkante 11 der Sitzfläche 2 ist in unterschiedlichen Höhen zur Einstellung bzw. zur Verstellung der Sitzflächenneigung in dem Grundgestell 3 festsetzbar angeordnet. Durch die Höhenverstellung am Grundgestell 3 ergeben sich die in der Figur dargestellten Winkellagen oder Neigungen, wobei diese vorzugsweise mittels Lochreihen 12 am Grundgestell 3 festsetzbar sind. Die Lochreihen 12 wirken hier wiederum mit nicht näher dargestellten Halteelementen an der Sitzfläche 2 zusammen.
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Nach einer vorteilhaften nicht näher dargestellten Ausführung kann die Sitzfläche 2 in dem Grundgestell 3 wippenartig angeordnet sein, um auf diese Weise die Neigungsstellungen im Grundgestell 3 zu ermöglichen.
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Bei der Ausführungsform, dass die Rückkante 11 im Grundgestell 3 verstellbar bzw. einstellbar ausgebildet ist, kann zwischen der unteren Kante des Rückenteils 8 und der Rückkante 11 der Sitzfläche 2 ein flexibel gehaltenes Laschenteil vorgesehen sein, welches hier nicht näher in der Figur zu erkennen ist. Die Lasche, welche als Streifen ausgebildet ist, wird dann hierbei an der Rückkante 11 der Sitzfläche 2 oder an der Unterkante 13 des Rückenteils 8 befestigt, sodass wenn die Rückkante 11 der Sitzfläche 2 abgesenkt wird, um die Winkellage zu erreichen, sich der bildende Spalt durch die Lasche abgedeckt ist.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das verstellbare Rückenteil 8 des schwenkbaren Haubengestells 7 mit einer ergonomischen Form einer Rückenstütze 14 versehen, wie diese in der Schnittdarstellung auf der Fläche des Rückenteils 8 angeordnet ist. Hierbei kann es sich um eine Rückenunterstützung durch eine sog. Lordose-Unterstützung handeln, die insbesondere zur Unterstützung der Lendenwirbelsäule unter dem Rückenteilbezug dienlich ist.
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Eine weitere Ausbildung der Erfindung ist an der ausziehbar gelagerten Fußbank 4 zu erkennen, die hier mit einer Stütze 15 versehen ist, welche mit Mitteln 16 ausgestattet ist, die ein Einsinken in einen weichen Untergrund unterbindet. Als Mittel 16 können hier zur Vergrößerung der Standfläche beispielsweise Kanthölzer 17, Winkel oder Ähnliches vorgesehen sein, die insbesondere eine erhebliche Vergrößerung der Standfläche bereitstellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Strandkorb
- 2
- Sitzfläche
- 3
- Grundgestell
- 4
- Fußbank
- 5
- Rückkante
- 6
- Horizontalachse
- 7
- Haubenteil
- 8
- Rückenteil
- 9
- Horizontale
- 10
- Vorderkante Sitzfläche
- 11
- Rückkante Sitzfläche
- 12
- Lochreihen
- 13
- untere Kante Rückenteil
- 14
- Rückenstütze
- 15
- Stütze Fußbank
- 16
- Mittel gegen Einsinken
- 17
- Kanthölzer