DE202017105063U1

DE202017105063U1 - Formteil, insbesondere als Formteil ausgebildetes Dekorteil und/oder Verkleidungsteil für einen Fahrzeuginnenraum

Info

Publication number: DE202017105063U1
Application number: DE202017105063.7U
Authority: DE
Original assignee: Novem Car Interior Design GmbH
Current assignee: Novem Car Interior Design GmbH
Priority date: 2017-08-23
Filing date: 2017-08-23
Publication date: 2018-08-27
Anticipated expiration: 2027-08-24

Abstract

Formteil (10), umfassendeinen Träger (12) und eine Dekorschicht (11),wobei die Dekorschicht (11) eine dem Träger (12) zugewandte Rückseite (13) und eine als Sichtseite ausgebildete Vorderseite (14) aufweist,wobei an der Vorderseite (14) der Dekorschicht (11) eine transparente oder transluzente Hochglanzschicht (19) vorgesehen ist, wobei wenigstens eine Lichtquelle (15) am oder im Formteil (10) vorgesehen ist,wobei ein oder mehrere mit der Lichtquelle (15) verbundene Lichtleiter (16) an der als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite (14) der Dekorschicht (11) vorgesehen sind, wobei der oder die Lichtleiter (16) zumindest abschnittsweise parallel zur Vorderseite (14) der Dekorschicht (11) in einer oder mehreren zur Aufnahme des oder der Lichtleiter (16) vorgesehenen Nuten (17) in der Vorderseite (14) der Dekorschicht (11) verlaufen,dadurch gekennzeichnet,der oder die Lichtleiter (16) durch ein in die Nut oder die Nuten (17) eingegossenes, transparentes oder transluzentes Füllermaterial (20), ausgebildet sind, wobei der Brechungsindex des Füllermaterials (20) größer ist als der Brechungsindex der Hochglanzschicht (19).

Description

Die Erfindung betrifft ein Formteil, insbesondere ein als Formteil ausgebildetes Dekorteil und/oder Verkleidungsteil für einen Fahrzeuginnenraum, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Formteile umfassen einen Träger, insbesondere einen Kunststoffträger, und eine Dekorschicht, insbesondere ein Holzfurnier oder eine Aluminiumschicht oder ein Gewebe. Die Dekorschicht weist eine dem Träger zugewandte Rückseite und eine als Sichtseite ausgebildete Vorderseite auf, wobei an der Vorderseite der Dekorschicht eine transparente oder transluzente Hochglanzschicht, vorzugsweise aus PUR oder PMMA, vorgesehen ist. Ferner ist wenigstens eine Lichtquelle, insbesondere ein als Lichtquelle vorgesehener Laser oder eine LED, am oder im Formteil vorgesehen. Darüber hinaus sind ein oder mehrere mit der Lichtquelle verbundene Lichtleiter an der als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite der Dekorschicht vorgesehen, wobei der oder die Lichtleiter zumindest abschnittsweise parallel zur Vorderseite der Dekorschicht in einer oder mehreren zur Aufnahme des oder der Lichtleiter vorgesehenen Nuten in der Vorderseite der Dekorschicht verlaufen.
Ein derartiges Formteil ist beispielsweise aus der DE 20 2016 104 029 bekannt. Die bei dem Formteil gemäß der vorgenannten Druckschrift als Lichtleiter verwendeten Seitenlichtfasern bringen jedoch einige Nachteile mit sich. Beispielsweise ist eine homogene und effiziente Lichtauskopplung über längere Distanzen nicht oder nur bedingt möglich. Zudem ist eine Beschädigung der Seitenlichtfasern und die daraus folgende Beeinträchtigung der Lichtauskopplung beim Einbringen der Seitenlichtfasern nur schwer zu vermeiden und die Herstellung eines solchen Formteils ist daher äußerst aufwendig.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, ein neues Formteil anzugeben, insbesondere ein Formteil, welches eine alternative Lösung zur Verwendung von Seitenlichtfasern liefert.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Formteil ist dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Lichtleiter durch ein in die Nut oder die Nuten eingegossenes, transparentes oder transluzentes Füllermaterial, ausgebildet sind, wobei der Brechungsindex des Füllermaterials größer ist als der Brechungsindex der Hochglanzschicht.
Bei dem erfindungsgemäßen Formteil wird Licht bevorzugt auf dem Prinzip der Totalreflexion durch die aus dem Füllermaterial gebildeten Lichtleiter geleitet.
Im erfindungsgemäßen Formteil sind der oder die Lichtleiter insbesondere dafür vorgesehen, an der als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite der Dekorschicht Licht abzustrahlen, beispielsweise um einen Lichtakzent in Linien- oder Wellenform zu schaffen oder auch um ein Symbol darzustellen.
Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass sich formfolgende leuchtende Liniendesigns, so genannte „flowing lines“, an der Vorderseite der Dekorschicht darstellen lassen.
Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Formteils bestehen darin, dass kein zusätzlicher 3D-verformter Flächenlichtleiter auf der Rückseite des Formteils erforderlich ist. Ferner sind keine seitenemittierenden Lichtfasern notwendig. Darüber hinaus sind nur eine oder wenige LEDs als Lichtquelle notwendig.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist an der Bodenfläche und/oder den Seitenflächen der Nut oder der Nuten eine Zusatzschicht vorgesehen.
Bevorzugt ist die Zusatzschicht reflektierend ausgebildet. Alternativ oder additiv ist der Brechungsindex der Zusatzschicht geringer als der Brechungsindex des Füllermaterials des oder der Lichtleiter.
Beispielsweise ist die Zusatzschicht eine, vorzugsweise weiße oder silberne, Lackschicht, wobei die Lackschicht vorzugsweise durch eine Sprühlackierung gebildet ist.
Es kann vorgesehen sein, dass die Lichtleiter an ihrer der Sichtseite zugewandten Vorderseite zumindest abschnittsweise eine Auskoppelstruktur aufweisen, wobei die Auskoppelstruktur durch eine von der Oberflächenrauigkeit des Füllermaterials abweichende zweite Oberflächenrauigkeit des Füllermaterials gebildet ist.
Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass das Füllermaterial Kitt, beispielsweise aus PUR, umfasst oder aus Kitt, beispielsweise aus PUR, gebildet ist.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die wenigstens eine Lichtquelle an der Rückseite des Formteils oder in einer Ausnehmung im Träger oder seitlich am Formteil vorgesehen ist, wobei die Lichtquelle beispielsweise über zusätzliche Lichtleiter mit den Lichtleitern zum Einkoppeln von Licht in die Lichtleiter verbunden ist.
Es kann vorgesehen sein, dass die Nut oder die Nuten sich, vorzugsweise orthogonal zur Vorderseite der Dekorschicht, in die Dekorschicht hinein oder vollständig durch die Dekorschicht hindurch, insbesondere bis in den Träger hinein, erstrecken.
Ferner kann vorgesehen sein, dass die Nut oder die Nuten im Querschnitt halbrund oder parabelförmig oder rechteckig ausgebildet sind.
Ein Verfahren zum Herstellen eines Formteils nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfasst die Schritte:

- Bereitstellen eines zur Bildung der Dekorschicht des Formteils vorgesehen Materials,
- Hinterspritzen des zur Bildung der Dekorschicht vorgesehen Materials mittels Spritzgießen mit einem Trägermaterial, insbesondere einem Kunststoff, zum Ausbilden des Trägers,
- Ausbilden wenigstens einer oder mehrerer Nuten an der Vorderseite der Dekorschicht,
- Eingießen eines Füllermaterials in die Nut oder in die Nuten zum Ausbilden eines oder mehrerer Lichtleiter,
- Übergießen der Dekorschicht und des oder der Lichtleiter mit einer Hochglanzschicht.

Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass eine Zusatzschicht an der Bodenfläche und/oder den Seitenflächen der Nut oder der Nuten vorgesehen wird, wobei die Zusatzschicht vorzugsweise auflackiert oder mit Sprühlack aufgesprüht wird.
Bevorzugt werden die Nut oder Nuten an der Vorderseite der Dekorschicht eingefräst oder eingelasert oder, vorzugsweise durch die Oberform eines Spritzgießwerkzeugs, eingeprägt.
Eine zweckmäßige und vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass an der der Sichtseite zugewandten Vorderseite des oder der Lichtleiter zumindest abschnittsweise eine Auskoppelstruktur vorgesehen wird, wobei die Auskoppelstruktur durch Oberflächenbehandlung, beispielsweise Laserstrukturierung, des Füllermaterials erzeugt wird.
Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen

1 in einer schematischen Darstellung eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Formteils,
2 in einer schematischen Querschnittsdarstellung ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Formteils, beispielsweise entlang einer Schnittebene wie in 1 durch die Schnittlinie A dargestellt, und
3 in einer schematischen Querschnittsdarstellung ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Formteils, beispielsweise entlang einer Schnittebene wie in 1 durch die Schnittlinie B dargestellt.

Einander entsprechende Teile und Komponenten auch über die verschiedenen Ausführungsbeispiele hinweg sind jeweils mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
1 bis 3 zeigen ein als Formteil 10 ausgebildetes Dekor- und/oder Verkleidungsteil für den Fahrzeuginnenraum. Das Formteil 10 umfasst einen Träger 12 aus Kunststoff und ein Holzfurnier als Dekorschicht 11.
Die Dekorschicht 11 weist eine dem Träger 12 zugewandte Rückseite 13 und eine als Sichtseite ausgebildete Vorderseite 14 auf, wobei an der Vorderseite 14 der Dekorschicht 11 eine transparente oder transluzente Hochglanzschicht 19 aus PUR vorgesehen ist.
Ferner ist eine als Lichtquelle 15 vorgesehene LED am Formteil 10 vorgesehen. Die Lichtquelle 15 ist an der Rückseite 18 des Formteils 10 vorgesehen und über zusätzliche Lichtleiter 24 mit den Lichtleitern 16 zum Einkoppeln von Licht in die Lichtleiter 16 verbunden.
An der als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite 14 der Dekorschicht 11 sind drei mit der Lichtquelle 15 verbundene Lichtleiter 16 vorgesehen. Die Lichtleiter 16 verlaufen parallel zur Vorderseite 14 der Dekorschicht 11 in drei zur Aufnahme der Lichtleiter 16 vorgesehenen Nuten 17 in der Vorderseite 14 der Dekorschicht 11. Die Nuten 17 erstrecken sich orthogonal zur Vorderseite 14 der Dekorschicht 11 vollständig durch die Dekorschicht 11 hindurch bis in den Träger 12 hinein und sind im Querschnitt rechteckig ausgebildet. Die Nuten 17 können in die Vorderseite 14 der Dekorschicht 11 eingefräst oder eingelasert sein.
Die Lichtleiter 16 sind durch ein in die Nuten 17 eingegossenes, transparentes oder transluzentes Füllermaterial 20 ausgebildet, wobei der Brechungsindex des Füllermaterials 20 größer ist als der Brechungsindex der Hochglanzschicht 19. Bei dem Füllermaterial 20 handelt es sich um Kitt.
Ferner ist an der Bodenfläche und an den Seitenflächen der Nuten 17 eine Zusatzschicht 21 vorgesehen. Die Zusatzschicht 21 ist reflektierend ausgebildet, wobei der Brechungsindex der Zusatzschicht 21 geringer ist als der Brechungsindex des Füllermaterials 20 der Lichtleiter 16. Die Zusatzschicht 21 ist eine weiße oder silberne Lackschicht, die durch Sprühlackierung aufgebracht ist.
Die Lichtleiter 16 weisen an ihrer der Sichtseite zugewandten Vorderseite 22 zumindest abschnittsweise eine Auskoppelstruktur 23 auf, wobei die Auskoppelstruktur 23 durch eine von der Oberflächenrauigkeit des Füllermaterials 20 abweichende zweite Oberflächenrauigkeit des Füllermaterials 20 gebildet ist. Die Auskoppelstruktur 23 ist durch Oberflächenbehandlung, beispielsweise Laserstrukturierung, des Füllermaterials 20 gebildet.
Bezugszeichenliste

10: Formteil
11: Dekorschicht
12: Träger
13: Rückseite
14: Vorderseite
15: Lichtquelle
16: Lichtleiter
17: Nut
18: Formteil-Rückseite
19: Hochglanzschicht
20: Füllermaterial
21: Zusatzschicht
22: Vorderseite
23: Auskoppelstruktur
24: Lichtleiter
A: Schnittlinie
B: Schnittlinie

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 202016104029 [0003]

Claims

Formteil (10), umfassend einen Träger (12) und eine Dekorschicht (11), wobei die Dekorschicht (11) eine dem Träger (12) zugewandte Rückseite (13) und eine als Sichtseite ausgebildete Vorderseite (14) aufweist, wobei an der Vorderseite (14) der Dekorschicht (11) eine transparente oder transluzente Hochglanzschicht (19) vorgesehen ist, wobei wenigstens eine Lichtquelle (15) am oder im Formteil (10) vorgesehen ist, wobei ein oder mehrere mit der Lichtquelle (15) verbundene Lichtleiter (16) an der als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite (14) der Dekorschicht (11) vorgesehen sind, wobei der oder die Lichtleiter (16) zumindest abschnittsweise parallel zur Vorderseite (14) der Dekorschicht (11) in einer oder mehreren zur Aufnahme des oder der Lichtleiter (16) vorgesehenen Nuten (17) in der Vorderseite (14) der Dekorschicht (11) verlaufen, dadurch gekennzeichnet, der oder die Lichtleiter (16) durch ein in die Nut oder die Nuten (17) eingegossenes, transparentes oder transluzentes Füllermaterial (20), ausgebildet sind, wobei der Brechungsindex des Füllermaterials (20) größer ist als der Brechungsindex der Hochglanzschicht (19).
Formteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Bodenfläche und/oder den Seitenflächen der Nut oder der Nuten (17) eine Zusatzschicht (21) vorgesehen ist.
Formteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzschicht (21) reflektierend ausgebildet ist, und/oder dass der Brechungsindex der Zusatzschicht (21) geringer ist als der Brechungsindex des Füllermaterials (20) des oder der Lichtleiter (16).
Formteil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzschicht (21) eine Lackschicht ist.
Formteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtleiter (16) an ihrer der Sichtseite zugewandten Vorderseite (22) zumindest abschnittsweise eine Auskoppelstruktur (23) aufweisen, wobei die Auskoppelstruktur (23) durch eine von der Oberflächenrauigkeit des Füllermaterials (20) abweichende zweite Oberflächenrauigkeit des Füllermaterials (20) gebildet ist.
Formteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllermaterial (20) Kitt umfasst oder aus Kitt gebildet ist.
Formteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Lichtquelle (15) an der Rückseite (18) des Formteils (10) oder in einer Ausnehmung im Träger (12) oder seitlich am Formteil (10) vorgesehen ist.
Formteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut oder die Nuten (17) sich, vorzugsweise orthogonal zur Vorderseite (14) der Dekorschicht (11), in die Dekorschicht (11) hinein oder vollständig durch die Dekorschicht (11) hindurch, insbesondere bis in den Träger (12) hinein, erstrecken.
Formteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut oder die Nuten (17) im Querschnitt halbrund oder parabelförmig oder rechteckig ausgebildet sind.