-
Die Erfindung betrifft ein Säherzgehäuse.
-
Hintergrund
-
Das Säherz ist ein wichtiger Bestandteil von Sämaschinen, zum Beispiel von Einzelkornsämaschinen. In Säherzen erfolgt eine Vereinzelung der auszubringenden Saatkörner, zum Beispiel mittels pneumatischer Vereinzelung. Ausführungsformen von Säherzen für Saatmaschinen sind beispielsweise in den folgenden Dokumenten offenbart:
DE 10 2008 056 534 A1 ,
DE 10 2013 100 113 A1 und
DE 10 2013 102 123 A1 .
-
Bei den bekannten Säherzen ist üblicherweise ein Säherzgehäuse vorgesehen, in welchem eine Säscheibe drehbar gelagert ist. Das Säherzgehäuse kann mit einem Gehäuse und einem Gehäusedeckel gebildet sein, der eingerichtet ist, eine Öffnung auf einer Flachseite des Gehäuses dichtend zu schließen, wobei der Gehäusedeckel lösbar am Gehäuse montiert ist.
-
Zusammenfassung
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Säherzgehäuse anzugeben, welches für den Betrieb auf einfache Art und Weise dichtend geschlossen und bei Bedarf mit wenig Aufwand geöffnet werden kann.
-
Zur Lösung ist ein Säherzgehäuse nach dem unabhängigen Anspruch 1 geschaffen. Alternative Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Nach einem Aspekt ist ein Säherzgehäuse mit einem Gehäuse und einem Gehäusedeckel vorgesehen, der an dem Gehäuse zum Schließen einer Gehäuseöffnung lösbar montiert ist, beispielsweise einer Gehäuseöffnung auf einer Flachseite des Gehäuses. Bei dem Säherzgehäuse ist eine erste Befestigungseinrichtung vorgesehen, die eingerichtet ist, den Gehäusedeckel in einer Montagestellung an dem Gehäuse zu halten, wenn der Gehäusedeckel nach dem Auflegen des Gehäusedeckels auf das Gehäuse mittels Drehen in einer Verbindungsebene, die zwischen einer deckelseitigen und einer gehäuseseitigen Dichtfläche ausgebildet ist, in die Montagestellung gebracht ist, wobei die deckelseitige und die gehäuseseitige Dichtfläche in der Montagestellung des Gehäusedeckels mit einem Anpressdruck ein Gehäuseinneres abdichtend gegeneinander gedrückt werden. Es ist eine zweite Befestigungsvorrichtung vorgesehen, die werkzeuglos betätigbar ist, einen Schnellspanner aufweist und eingerichtet ist, den Gehäusedeckel in der Montagestellung zu sichern. Die zweite Befestigungseinrichtung weist einen Spannhebel und eine Rastaufnahme auf. Der Spannhebel ist um eine Schwenkachse schwenkbar, derart, dass der Spannhebel in einer Schwenkrichtung quer zur Verbindungsebene zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Stellung schwenkbar ist, wobei der Spannhebel in der geöffneten Stellung selbsthaltend verbleibt. Die Rastaufnahme ist eingerichtet, mit einem Rastelement des Spannhebels zu verrasten, wenn der Spannhebel in der geschlossenen Stellung angeordnet ist, wobei der Spannhebel zumindest in der geschlossenen Stellung die Verbindungsebene übergreift.
-
Mit dem Gehäusedeckel kann eine Gehäuseöffnung auf einer Flachseite des Gehäuses verschlossen werden, wobei die Gehäuseöffnung die Flachseite des Gehäuses größtenteils, wenigstens zu 50% oder wenigstens zu 70% der Fläche auf der Flachseite, oder sogar im Wesentlichen vollständig erfassend ausgebildet sein kann.
-
Mithilfe der Befestigungseinrichtungen ist einerseits sichergestellt, dass die Verbindung zwischen dem Gehäuse und dem Gehäusedeckel mit ausreichendem Anpressdruck dichtet, so dass das Säherz zum Beispiel als pneumatisches Säherz ausgebildet sein kann, bei dem die Vereinzelung der Saatkörner und 1 oder das Ausbringen der Saatkörner im Gehäuseinneren mittels Pneumatik bewirkt werden. Andererseits erlauben es die erste und die zweite Befestigungseinrichtung, den Gehäusedeckel bei Bedarf auf einfache Art und Weise von dem Gehäuse zu lösen. Insbesondere der Schnellspanner, welcher werkzeuglos betätigbar ist, unterstützt eine einfache Montage des Gehäusedeckels. Nach dem Schwenken in die geöffnete Stellung verbleibt der Spannhebel dort selbsthaltend, sei es in einer oder jeweils in mehreren unterschiedlichen Schwenkstellungen, so dass der Nutzer dann die erste Befestigungseinrichtung lösen kann, um den Gehäusedeckel schließlich abzunehmen, ohne dass dies durch den Schnellspanner behindert ist.
-
Beim Schließen wird umgekehrt zunächst die erste Befestigungseinrichtung betätigt, indem der Gehäusedeckel auf das Gehäuse aufgelegt und gedreht wird, worauf dann zur Sicherung des Gehäusedeckels in der Montagestellung die zweite Befestigungseinrichtung mit dem Schnellspanner betätigt werden kann, um den Gehäusedeckel in der Montagestellung zu sichern.
-
Das Säherzgehäuse kann eingerichtet sein für ein Säherz einer Einzelkornsaatmaschine, insbesondere ein pneumatisch betriebenes Säherz.
-
Eine Aufnahme (Lagerung) für den Spannhebel kann an dem Gehäuse oder dem Gehäusedeckel einstückig angeformt sein. Wenn das Gehäuse und/oder der Gehäusedeckel aus einem Kunststoffmaterial bestehen, kann die einstückige Anformung dadurch erreicht werden, dass das Gehäuse/der Gehäusedeckel als Spritzgussbauteil mit der Lagerung hergestellt ist. Das Gehäuse und 1 oder der Gehäusedeckel können alternativ aus einem Druckgussmetall bestehen. Es ist auch eine Kombination aus Kunststoffspritzguss und Metalldruckguss möglich.
-
Die deckelseitige und die gehäuseseitige Dichtfläche können in der geschlossenen Stellung des Spannhebels mit einem erhöhten Anpressdruck gegeneinander gedrückt werden, welcher größer ist als der Anpressdruck. Das Schließen der zweiten Befestigungseinrichtung mit dem Schnelllspanner bewirkt ein zusatzliches Andrücken des Gehäusedeckels an dem Gehäuse, so dass die Dichtwirkung im Bereich der gehäuseseitigen und der deckelseitigen Dichtfläche erhöht wird.
-
Das Rastelement kann sich quer zur Schwenkrichtung erstrecken. Bei dieser oder anderen Ausführungsformen kann das Rastelement eine Stiftform aufweisen.
-
Das Rastelement kann an einem in Bezug auf eine Lagerung des Spannhebels distalen Endabschnitt des Spannhebels angeordnet sein. In einer Ausführungsform ist der distale Endabschnitt des Spannhebels in der geschlossenen Stellung zumindest teilweise oberhalb des Gehäusedeckels angeordnet.
-
Das Rastelement kann gegenüber einem Hebelabschnitt, an dem das Rastelement angeordnet ist wenigstens einseitig seitlich überstehen, zum Beispiel auch beidseitig. Das Rastelement kann in Blickrichtung von vorn auf den Gehäusedeckel beidseitig seitlich überstehen. Dem einen oder den beiden Überständen zugeordnet kann die Rastaufnahme eine einzelne Rastaufnahme für das Rastelement oder getrennte Rastteilaufnahmen aufweisen.
-
Der Spannhebel kann an dem distalen Endabschnitt einen Griffabschnitt aufweisen, der eingerichtet ist, zum Betätigen mit einem oder mehreren Fingern gegriffen zu werden. Der Griffabschnitt kann als ein flacher Abschnitt des Spannhebels ausgeführt sein. Der flache Abschnitt kann sich horizontal ausgerichtet erstrecken.
-
Das Rastelement kann in Bezug auf ein distales Ende des Spannhebels gegenüber dem Griffabschnitt zurückversetzt am Spannhebel angeordnet sein. Rastelement und Griffabschnitt sind bei einer solchen Ausführungsform in einer Richtung quer zur Verbindungsebene versetzt zueinander am Spannhebel angeordnet. Bei dieser oder anderen Ausführungsformen kann das Rastelement auf einer Unterseite des Spannhebels angeordnet sein, zum Beispiel an einem nach unten abstehenden Flansch.
-
Der Spannhebel kann zumindest in einem Bereich eine im Wesentlichen T-förmige Querschnittsausbildung aufweisen. Der im Wesentlichen T-förmige Querschnitt kann sich über einen Teilbereich des Spannhebels oder über dessen gesamte Länge erstrecken. Das Rastelement kann an einem unteren Ende des T-förmigen Bereiches angeordnet sein, beispielsweise an einem nach unten zum Gehäuse hin abstehenden Flansch, wobei das Rastelement wahlweise ein- oder beidseitig an dem Flansch seitlich überstehen kann, so dass Überstandbereiche in zugeordnete Rastaufnahmen einrasten, wenn der Spannhebel in der geschlossenen Stellung angeordnet ist.
-
Ein in Bezug auf die Lagerung des Spannhebels proximaler Endabschnitt des Spannhebels kann zumindest in der geschlossenen Stellung des Spannhebels wenigstens abschnittsweise zwischen Lagerflanschen aufgenommen sein. Die Lagerflansche können einstückig an dem Gehäuse angeformt sein. Die Lagerflansche können auf einer außen umlaufenden Umfangsfläche und/oder auf einer rückseitigen Oberfläche des Gehäuses angeordnet sein. Bei dieser oder anderen Ausführungsformen kann die Schwenkachse des Spannhebels mit Blick auf die umlaufenden Umfangsfläche des Gehäuses seitlich nach außen versetzt sein.
-
Der Spannhebel kann sich in einem mittleren Hebelabschnitt vom proximalen und vom distalen Endabschnitt des Spannhebels her verjüngen. Bei dieser Ausführungsform ist der Spannhebel zumindest im mittleren Hebelabschnitt einer Brückenform entsprechend ausgebildet. Der verjüngte Abschnitt des Spannhebels kann einen radial überstehenden Rand am Gehäuse und/oder Gehäusedeckel übergreifen.
-
Die zweite Befestigungseinrichtung kann mit mehreren Schnellspannern gebildet sein, die benachbart zur Verbindungsebene am Gehäuse und am Gehäusedeckel umlaufend angeordnet sind. Die mehreren Schnellspanner, beispielsweise drei Schnellspanner, können entlang des Umfangs des Gehäuses und des Gehäusedeckels in äquidistanten Abständen angeordnet sein.
-
Die erste Befestigungseinrichtung kann mit einem Bajonettverschluss gebildet sein, welcher geschlossen wird, wenn der Gehäusedeckel nach dem Auflegen des Gehäusedeckels auf das Gehäuse relativ hierzu gedreht wird. Der Bajonettverschluss zwischen dem Gehäuse und dem Gehäusedeckel wird geschlossen und gelöst, indem das Gehäuse und der Gehäusedeckel in der Verbindungsebene relativ zueinander verdreht werden.
-
Das Gehäuse kann zumindest bei dem erhöhten Anpressdruck entlang der deckelseitigen und der gehäuseseitigen Dichtfläche fluiddicht abgedichtet sein. Die fluiddichte Ausbildung der Abdichtung des Gehäuses mithilfe des Gehäusedeckels ermöglicht zum Beispiel eine pneumatische Vereinzelung der Saatkörner im Gehäuseinneren des Säherzgehäuses. Bei der zweiten Befestigungseinrichtung kann der Spannhebel an dem Gehäuse oder an dem Gehäusedeckel schwenkbar gelagert sein. Die Rastaufnahme ist dann an dem anderen Bauteil angeordnet.
-
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
-
Nachfolgend werden weitere Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
-
1 eine schematische perspektivische Darstellung einer Anordnung mit einem Abschnitt eines Säherzgehäuses, wobei ein Schnellspanner zum Sichern eines Gehäuses und eines Gehäusedeckels geschlossen ist;
-
2 eine schematische perspektivische Darstellung der Anordnung aus 1, wobei der Schnellspanner geöffnet ist; und
-
3 eine schematische perspektivische Darstellung der Anordnung aus den 1 und 2, wobei der Gehäusedeckel vom Gehäuse nach dem Öffnen eines Bajonettverschlusses abgenommen ist.
-
Die 1 bis 3 zeigen schematische perspektivische Darstellungen einer Anordnung mit einem Abschnitt oder Ausschnitt eines Säherzgehäuses 1, bei dem ein Gehäuse 2 und ein Gehäusedeckel 3 lösbar miteinander verbunden sind, so dass eine Gehäuseöffnung 4 mithilfe des Gehäusedeckels 3 verschlossen ist. Hierdurch ist ein Gehäuseinneres 5 fluiddicht abgedichtet gegenüber der Umgebung.
-
1 zeigt eine erste Befestigungseinrichtung 6 und eine zweite Befestigungseinrichtung 7 jeweils in einer geschlossenen Stellung. Die erste Befestigungseinrichtung 6 ist mit einem Bajonettverschluss 8 gebildet, welcher geschlossen und geöffnet wird, indem das Gehäuse 2 und der Gehäusedeckel 3 in einer Verbindungsebene 9 relativ zueinander verdreht werden, wobei die Verbindungsebene 9 zwischen einer gehäuseseitigen Dicht- oder Kontaktfläche 10 und einer deckelseitigen Dichtfläche 11 aufgespannt ist. Bei dem Bajonettverschluss 8 greifen Verschlusselemente 12, 13 ineinander, die am Gehäuse 2 beziehungsweise an dem Gehäusedeckel 3 angeordnet sind, beispielsweise einstückig angeformt sind. Mithilfe der ersten Befestigungseinrichtung 6 werden die gehäuseseitige und die gehäusedeckelseitige Dichtflächen 10, 11 aneinander gedrückt mit einem Anpressdruck.
-
Der Anpressdruck ist erhöht, indem die zweite Befestigungseinrichtung 7 geschlossen ist. Diese sichert den Gehäusedeckel 3, in der in 1 dargestellten Montagestellung, wenn der Bajonettverschluss 8 geschlossen ist.
-
Die zweite Befestigungseinrichtung 7 weist einen Schnellspanner 14 mit einem Spannhebel 20 auf, der mittels einer Lagerung 21 an dem Gehäuse 2 schwenkbar gelagert ist, wobei der Spannhebel 20 in einer Schwenkrichtung schwenkbar ist, die quer zur Verbindungsebene 9 verläuft. Der Spannhebel 20 weist in Bezug auf die Lagerung 21 einen proximalen Abschnitt 22 und einen distalen Abschnitt 23 auf. Im distalen Abschnitt 23 ist ein Griffabschnitt 24 angeordnet. Zum Griffabschnitt 24 zurückuersetzt ist unterhalb ein Rastelement 25 angeordnet, welches in der dargestellten Ausführungsform eine Stiftform aufweist und in der in 1 dargestellten geschlossenen Stellung mit einer Rastaufnahme 26 an dem Gehäusedeckel 3 verrastet ist, so dass der Gehäusedeckel 3 zusätzlich gegen das Gehäuse 2 gedrückt ist.
-
Das Rastelement 25 ist an einem Flanschabschnitt 27 des Spannhebels 20 angeordnet. Im Bereich des Flanschabschnitts 27 weist der Spannhebel 20 eine im Wesentlichen T-förmige Querschnittsform auf.
-
Gegenüber dem Rastelement 25 weiter zurück verlagert weist der Spannhebel 20 einen verjüngten Abschnitt 28 auf, mit dem eine Brücke über einen radial nach außen überstehenden Rand 29 gebildet ist. Das Rastelement 25 liegt an der Rastaufnahme 26 in einer Nut 26a.
-
Der Schnellspanner 20 kann werkzeuglos betätigt werden. Ist der Spannhebel 20 in einer geöffneten Stellung gemäß 2, so verbleibt er dort selbsthaltend, worauf der Bajoriettverschluss 8 gelöst und der Gehäusedeckel 3 abgenommen werden kann, ohne dass dies durch den Spannhebel 20 behindert wird.
-
Der proximale Endabschnitt 22 des Spannhebels 20 ist zwischen Lagerflanschen 30, 31 schwenkbar aufgenommen. Auch die Rastaufnahme weist Lagerflansche 32, 33 auf, in die der Flansch am Spannhebel in der geschlossenen Stellung eingreift (vgl, 1). Auf diese Weise ist die Anordnung mit Gehäuse 2 und Gehäusedeckel 3 mehrfach gegen eine Relativverdrehung gesichert, wenn die erste und die zweite Befestigungseinrichtung 6, 7 geschlossen sind.
-
Gemäß 3 kann der Gehäusedeckel 3 dann abgenommen werden vom Gehäuse 2, indem Gehäuse 2 und Gehäusedeckel 3 zum Öffnen des Bajonettverschlusses 8 relativ zueinander verdreht werden und der Gehäusedeckel 3 abgenommen wird.
-
In einer Ausführungsform können Gehäuse 2 und/oder Gehäusedeckel 3 als Spritzgussbauteile aus einem Kunststoffmaterial hergestellt sein. Das Gehäuse 2 und 1 oder der Gehäusedeckel 3 können alternativ aus einem Druckgussmetall bestehen. Es wäre auch eine Kombination aus Kunststoffspritzguss und Metalldruckguss möglich.
-
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102008056534 A1 [0002]
- DE 102013100113 A1 [0002]
- DE 102013102123 A1 [0002]