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Die Erfindung bezieht sich auf einen Deckel für einen Behälter, wobei der Deckel einen entnehmbaren Spatel umfasst.
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Die
WO 2015/144 271 A1 offenbart einen Kosmetikbehälter mit einem doppelwandigen Deckel, der eine Außenwandung und eine damit verbundene Innenwandung umfasst, wobei in den Zwischenraum zwischen der Außenwandung und der Innenwandung ein Spatel einsetzt ist, der in einen randseitigen Schlitz eingeführt wird und sich im Wesentlichen über den gesamten Durchmesser des Deckels erstreckt. Der Spatel weist einen mit der Deckelaußenfläche abschließenden Ansatz auf, damit er zu seiner bestimmungsgemäßen Verwendung durch Angriff, beispielsweise mit einem Fingernagel aus dem Zwischenraum herausgezogen werden kann. Durch die Zweiteiligkeit des Deckels ist dieser in seiner Herstellung verhältnismäßig teuer.
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Im Weiteren zeigt die
US 2010/030 7521 A1 einen Kosmetikbehälter mit einem Deckel, in dem ein sich über den Durchmesser erstreckendes Einschubgehäuse für einen Spatel ausgebildet ist, wobei der Spatel einen Applikatorabschnitt und ein Griffstück aufweist, wobei das Griffstück abschnittweise eine oberseitige und eine umgangsseitige Deckelwandung bildet. Das Griffstück ist einseitig verdickt gegenüber dem Applikatorabschnitt ausgebildet, der sich in einer in das Einschubgehäuse eingeschobenen Lage unterhalb der oberseitigen bzw. stirnseitigen Deckelwandung erstreckt. Der Decken ist aufgrund des Einschubgehäuses relativ aufwändig und damit kostenintensiv in seiner Fertigung gestaltet.
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Darüber hinaus ist aus der
EP 1 743 546 B1 eine Vorrichtung zur Verpackung und zur Ausgabe von Produkten, insbesondere von Kosmetikprodukten, bekannt, die einen ersten Behälter umfasst, der dazu bestimmt ist ein erstes Produkt zu enthalten, und mindestens einen zweiten Behälter umfasst, der dazu bestimmt ist ein zweites Produkt zu enthalten und der geeignet ist, um lösbar auf den ersten Behälter montiert zu werden. Der zweite Behälter ist mit einer Öffnung versehen, um die Entnahme des zweiten Produktes zu ermöglichen, und weist einen Produktapplikator aufweist, der konfiguriert ist, um lösbar auf den zweiten Behälter montiert zu werden, um die Öffnung des zweiten Behälters zu verschließen. Der Produktapplikator ist bezüglich einer geometrischen Längsachse des ersten und des zweiten Behälters quer verschiebbar montiert. Hierbei handelt es sich um eine sehr aufwändig gestaltete Verpackung, bei der der zweite Behälter einen Verschluss des ersten Behälters bildet und der Produktapplikator einen Verschluss des zweiten Behälters.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Deckel der eingangs genannten Art zu schaffen, der kostengünstig und technisch relativ einfach zu fertigen ist und einen dichtes und zuverlässiges Verschließen eines Behälters ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Spatel in einer offenen, sich über den Außendurchmesser oder die Breite oder die Diagonale des Deckels erstreckenden Nut des Deckels gehalten ist und mit einer Spatelfläche zumindest abschnittsweise eine Oberseite des Deckels bildet.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
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Demnach weist der Deckel die Nut zur Halterung des Spatels auf, wobei die Nut derart in dem runden oder rechteckförmigen, insbesondere quadratischen, Deckel ausgebildet ist, dass der Deckel quasi einen Rücksprung und keines falls eine Öffnung in Richtung des zu verschließenden Behälters aufweist. Im Weiteren kann der Deckel ein Gewinde, insbesondere ein Innengewinde, oder eine Art Bajonett-Verschluss sowie eine umlaufende Dichtung aufweisen, um ein luft- und/oder flüssigkeitsdichtes Verschließen des Behälters zu ermöglichen. Die durchgehende Nut auf der Oberseite des Deckels ist fertigungstechnisch relativ einfach zu realisieren, weshalb auch die Fertigung des Deckels verhältnismäßig kostengünstig zu bewerkstelligen ist. Da der Spatel insbesondere oberseitig und vorzugsweise auch umfangsseitig, bündig mit dem Deckel bez. Dessen entsprechenden Wandungen abschließt, ist die Gefahr von Verschmutzung durch Staub oder an dem Spatel anhaftendem Produkt weitgehend vermieden.
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In Ausgestaltung ist auf einer parallel zur Oberseite des Deckels ausgerichteten Nutoberfläche ein den in die Nut eingesetzten Spaten berührendes Reinigungsmittel zumindest abschnittsweise angeordnet. Bei dem Reinigungsmittel kann es sich um einen im Deckel integrierten Silberstreifen handeln, bei dem durch Silber-Ionen eine Desinfektion stattfindet, oder um ein Reinigungsvlies bzw. Desinfektionspad zum Entfernen von Produktrückständen von dem Spatel. Das Reinigungsmittel kann entnehmbar angeordnet werden, damit ein Austausch oder einer Reinigung möglich ist.
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Vorzugsweise weisen gegenüberliegende Seitenflächen der Nut zumindest abschnittweise mit dem Spatel zusammenwirkende Führungs- und/oder Rastmittel auf. Bei den Führungs- oder Rastmitteln kann es sich um linienförmige oder punktuelle Erhebungen handeln. Demnach liegt der Spatel nicht vollflächig mit seinen Seitenflächen an den gegenüberliegenden Seitenflächen der Nut an.
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Zweckmäßigerweise weist der Spatel eine rechteckförmige Grundfläche mit konvexen Stirnseiten auf, wobei die Krümmung der Stirnseiten an den Außendurchmesser des Deckels angepasst ist. Bevorzugt entspricht die Länge des Spatels dem Außendurchmesser des Deckels. Demnach wirkt sich der Spatel nicht optisch oder haptisch nachteilig auf die Gestaltung des Deckels aus.
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Nach einer Weiterbildung ist der Spatel aus Zirben- oder Lärchenholz gefertigt. Dieses Holz ist unter hygienischen Gesichtspunkten vorteilhaft. Im Weiteren ist das Holz relativ leicht, weich, lässt sich gut bearbeiten, ist nagelfest und besitzt einen gleichmäßigen, feinen Aufbau.
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Zur einfachen Handhabung weist der Spatel einen Griffabschnitt und einen sich daran anschließenden Applikatorabschnitt auf. Der Griffabschnitt kann gegenüber dem Applikatorabschnitt im Querschnitt verdickt ausgebildet sein und beispielsweise eine geriffelte Oberfläche aufweisen.
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Bei einem Kosmetikbehälter mit einem zuvor erläuterten Deckel ist der Kosmetikbehälter tigelförmig mit einem zylindrischen oder quadratischen Querschnitt ausgebildet, dessen mit dem Deckel zu verschließende zylindrische Öffnung gegenüber seiner Grundfläche maximiert ist. Aus einem solchen Kosmetikbehälter, beispielsweise einer Dose einem Glas, lässt sich das darin aufgenommene Produkt relativ einfach entnehmen. Im Weiteren ist auch eine nahezu restlose Entleerung aufgrund der großen Öffnung möglich.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 eine schematische, perspektivische Darstellung eines Kosmetikbehälters mit einem Deckel nach der Erfindung und
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2 eine perspektivische Darstellung des Deckels nach 1.
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Bei dem Kosmetikbehälter 1 handelt es sich um ein Glasgefäß oder eine Dose mit einem zylindrischen oder annähernd quadratischen Querschnitt. Zum luftdichten oder flüssigkeitsdichten Verschließen des Kosmetikbehälters ist ein Deckel 2 vorgesehen, der entweder mittels eines Gewindes oder eines gewindeartigen Verschlusses an der Öffnung des Kosmetikbehälters 1 befestigbar ist.
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Die Öffnung des Kosmetikbehälters 1 ist relativ zu dessen Grundfläche groß ausgeführt, damit ein Benutzer das in dem Kosmetikbehälter 1 aufgenommene Produkt leicht entnehmen und möglichst auch den Kosmetikbehälter 1 annähernd restlos leeren kann. Um das Produkt nicht mit der Hand beziehungsweise einem oder mehreren Fingern aus dem Kosmetikbehälter 1 entnehmen zu müssen, ist der Deckel 2 mit einem im Wesentlichen rechteckförmigen Spatel 3 bestückt, der in einer sich über den Durchmesser des Deckels 2 erstreckenden Nut 4, die jeweils endseitig zum Durchschieben des Spatels 3 offen ist, entnehmbar angeordnet ist. Die Länge des Spatels 3 ist entsprechend dem Durchmesser des Deckels 2 bemessen und die freien Stirnseiten 5 des Spatels 3 sind konvex geformt und an den Verlauf der Umfangswandung des Deckels 2 angepasst. Damit der Spatel 3 eine definierte Position in seiner in die Nut 4 eingeschobenen Lage einnehmen kann, ist es möglich, an den gegenüberliegenden Seitenflächen 6 der Nut 4 Rastmittel, beispielsweise in Form von Rastnasen vorzusehen, die in entsprechende Ausnehmungen in dem Spatel 3 lösbar eingreifen. Selbstverständlich ist der Deckel 2 mit der darin eingelassenen Nut 4 derart einstückig ausgebildet, dass er eine durchgehende, ununterbrochene Oberfläche bildet, die das dichte Verschließen des Kosmetikbehälters 1 ermöglicht.
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Zum Reinigen des Spatels 3 beim Einschieben in die Nut 4 ist auf einer parallel zur Oberseite 7 des Deckels 2, mit der der Spatel 3 im Wesentlichen bündig verläuft, ausgerichteten Nutoberfläche 8 ein Reinigungsmittel beispielsweise in Form eines Reinigungsvlieses, insbesondere mit Silberionen, zumindest abschnittsweise angeordnet, das vorliegend nicht näher dargestellt ist.
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Der Spates 3 umfasst einen Griffabschnitt 9 mit einer geriffelten Oberfläche und einen sich daran anschließenden Applikatorabschnitt 10 und ist aus Zirben- oder Lärchenholz gefertigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kosmetikbehälter
- 2
- Deckel
- 3
- Spatel
- 4
- Nut
- 5
- Stirnseite
- 6
- Seitenfläche
- 7
- Oberseite
- 8
- Nutoberfläche
- 9
- Griffabschnitt
- 10
- Applikatorabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2015/144271 A1 [0002]
- US 2010/0307521 A1 [0003]
- EP 1743546 B1 [0004]