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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Getriebesteuerplatte, die mindestens eine flächige Trägerlage aufweist. Derartige Getriebesteuerplatten weisen üblicherweise Durchgangsöffnungen auf, über die ein Hydraulikfluid, insbesondere ein Hydrauliköl, insbesondere als Steuerfluid für benachbarte Bauteile, fließen kann. Getriebesteuerplatten wirken dabei zugleich als Flachdichtung zwischen benachbarten Bauteilen.
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Es ist dabei wesentlich, dass die Durchgangsöffnungen so gestaltet werden, dass bestimmte Volumenströme über die Durchgangsöffnungen fließen. Hierzu wird beispielsweise im Stand der Technik der Durchmesser der Durchgangsöffnungen eingestellt.
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Die Trägerlage einer Getriebesteuerplatte wird üblicherweise aus einem Blech ausgestanzt. Auch die Durchgangsöffnungen werden in die Trägerlage gestanzt. Nachteilig hieran ist jedoch, dass aufgrund der vorgegebenen Stanzrichtung die Durchgangsöffnungen zu beiden Seiten der Trägerlage unterschiedliche Umfangsränder aufweisen. Da die Umfangsränder einer Durchgangsöffnung auf beiden Seiten der Trägerlage unterschiedlich gestaltet sind und somit unterschiedliche Strömungswiderstände aufweisen, ist auch der Volumenstrom des Hydraulikfluids durch die Durchgangsöffnung in beide Strömungsrichtungen unterschiedlich. Die Stanzrichtung bei der konventionellen Herstellung von Durchgangsöffnungen in Trägerlagen beeinflusst also die Strömungseigenschaften des Fluids durch die Durchgangsöffnung wesentlich.
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Nachteilig ist dabei auch, dass der Stanzprozess der Durchgangsöffnungen und dabei insbesondere das Auftreffen des Stanzstempels statistischen Schwankungen unterliegt, was sich in statistischen Schwankungen die Umfangsränder der Durchgangsöffnungen niederschlägt und so die Strömungseigenschaften einer Durchgangsöffnung bei Trägerlagen verschiedener Getriebesteuerplatten schwanken.
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Auch durch Werkzeugverschleiß ergeben sich zu unterschiedlichen Einsatzzeiten des Werkzeugs unterschiedliche Umfangsränder der Durchgangsöffnungen einer Trägerlage, so dass die Strömungseigenschaften der Durchgangsöffnungen auch über die Werkzeugstandzeit Änderungen unterliegen.
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Ausgehend von diesen Problemen des Standes der Technik ist es nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Getriebesteuerplatte zur Verfügung zu stellen, bei der eine Durchgangsöffnung derart gestaltet ist, dass ihr Volumenstrom definiert eingestellt ist, die Einflüsse des Werkzeugverschleißes egalisiert sind und die Durchgangsöffnung in beide Richtungen ein definiertes Strömungsverhalten aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch die Getriebesteuerplatte nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Getriebesteuerplatte werden in den abhängigen Ansprüchen gegeben.
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Die erfindungsgemäße Getriebesteuerplatte weist nun mindestens eine flächige Trägerlage auf. Diese Trägerlage weist in einer ersten Ausführungsform, wie auch im Stand der Technik üblich, eine Durchgangsöffnung für ein Steuerfluid auf, die die Getriebesteuerplatte derart durchbricht, dass sämtliche Lagen der Getriebesteuerplatte zugeordnete Durchgangsöffnungen aufweisen. Mit anderen Worten geht die Durchgangsöffnung durch sämtliche Lagen der Getriebesteuerplatte, so dass das Steuerfluid von einer Seite der Getriebesteuerplatte zur anderen Seite der Getriebesteuerplatte hindurchfließen kann. In einer weiteren Ausführungsform kann sich die Durchgangsöffnung auch nur durch einen Teil der Lagen der Getriebesteuerplatte erstrecken.
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Die Erfindung betrifft nun im Wesentlichen die Durchgangsöffnung in der Trägerlage, insbesondere die Ausgestaltung dieser Durchgangsöffnung in der Trägerlage in den Bereichen, die den beiden Oberflächen der Trägerlage unmittelbar in der Trägerlage benachbart sind. Diese Oberflächen sind erfindungsgemäß so ausgestaltet, dass in diesen der Oberfläche der Trägerlage benachbarten Bereichen der Durchmesser der Durchgangsöffnung zu den beiden Oberflächen der Trägerlage hin jeweils bis zur jeweiligen Oberfläche der Trägerlage ohne sprunghafte Änderung des Durchmessers zunimmt. Diese erfindungsgemäße Ausgestaltung muss in mindestens einem der senkrechten Querschnitte durch die Trägerlage vorliegen. Es ist jedoch auch möglich, ganze Bereiche längs des Umfangsrandes der Durchgangsöffnung in der Trägerlage derart auszugestalten oder auch den gesamten Umfangsrand der Durchgangsöffnung in der Trägerlage so auszugestalten.
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Es wird also auf beiden Seiten der Trägerlage zu der jeweiligen Oberfläche der Trägerlage hin ein Sprung im Durchmesser der Durchgangsöffnung, wie er ansonsten bei gestanzten Durchgangsöffnungen nach dem Stand der Technik oftmals durch die Stanzung auftritt, vermieden. Ohne sprunghafte Änderung bedeutet bei der vorliegenden Erfindung beispielsweise, dass der Durchmesser der Durchgangsöffnung in der Trägerlage zu den beiden Oberflächen der Trägerlage hin mit einem stetigen und differenzierbaren Kurvenverlauf zunimmt. Dies kann weiterhin dadurch realisiert werden, dass zwar der Durchmesser der Durchgangsöffnung in der Trägerlage zu den beiden Oberflächen der Trägerlage hin zunimmt, die Zunahme jedoch einen vorbestimmten Wert nicht überschreitet, d. h. die Änderung der Zunahme des Durchmessers (zweite Ableitung des Durchmessers) einen vorbestimmten Wert nicht überschreitet, d. h. begrenzt ist. Dies kann ebenfalls dadurch realisiert werden, dass die Krümmung des Durchmessers der Durchgangsöffnung in der Trägerlage zu den beiden Oberflächen der Trägerlage hin zunimmt, die Zunahme der Krümmung jedoch einen vorbestimmten Wert nicht überschreitet.
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Die Zunahme des Durchmessers der Durchgangsöffnung in der Trägerlage zu den beiden Oberflächen der Trägerlage hin kann beispielsweise bestimmt werden durch Betrachtung einer vorgegebenen Strecke im Querschnitt durch die Durchgangsöffnung. Wird beispielsweise eine Strecke von 25 μm betrachtet, so darf der Durchmesser auf dieser Strecke um nicht mehr als 60 μm, vorteilhafterweise um nicht mehr als 50 μm, bzw. auf einer Strecke von 50 μm betrachtet um nicht mehr als 100 μm, vorteilhafterweise um nicht mehr als 85 μm zu nehmen. Die größten Zunahmen sind dabei unmittelbar angrenzend an die Oberflächen der Trägerlage gegeben. Sie gelten insbesondere für Durchgangsöffnungen mit einem Durchmesser von 600 bis 2500 μm im mittleren Bereich.
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Durch die Erfindung werden Turbulenzen beim Eintritt bzw. Austritt des Steuerfluids in die Durchgangsöffnung bzw. aus der Durchgangsöffnung verringert bzw. vermieden, so dass ein definiertes Strömungsverhalten der Durchgangsöffnung erzielt wird. Bei einer derartigen Ausgestaltung einer Durchgangsöffnung kann also der Volumenstrom durch die Durchgangsöffnung von beiden Seiten her definiert eingestellt werden, insbesondere auch auf einen gleichen Wert eingestellt werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Umfangsränder der Durchgangsöffnung keine Überstände (Grate) über die Lagenoberfläche aufweisen bzw. diese Überstände ≤ 0,5 mm, vorteilhafterweise ≤ 0,2 mm über die Lagenoberfläche der Trägerlage überragen. Damit ist die Oberfläche der Trägerlage insbesondere im Bereich um die Durchgangsöffnung technisch gratfrei. Dies kann beispielsweise bewirkt werden, indem beim Stanzen entstehende Grate erfindungsgemäß zurückgeprägt werden. Dies dient nicht nur der technischen Sauberkeit, sondern verbessert auch die Funktion der Durchgangsöffnungen, da eine gratfreie Durchgangsöffnung ein definiertes Strömungsverhalten aufweist. Weiter können im Betrieb keine Grate losgelöst werden, hierdurch werden Verschmutzungsprobleme vermieden.
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Erfindungsgemäß kann die Durchgangsöffnung ausgebildet werden, indem die Ränder der Durchgangsöffnung die Trägerlage der erfindungsgemäßen Getriebesteuerplatte, insbesondere nach dem Stanzen, angeprägt werden. Durch ein Anprägen der Umfangsränder der Durchgangsöffnung können die Durchgangsöffnungen gezielt so geformt/geprägt werden, dass sie den Anforderungen der erfindungsgemäßen Getriebesteuerplatte entsprechen.
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Durch eine abgerundete Gestaltung der Umfangsränder der Durchgangsöffnung an den Oberflächen der Trägerlage kann der Einfluss des Verschleißes des Stanzwerkzeuges egalisiert werden und so auch über längere Nutzungsdauern die Durchgangsöffnung und der Volumenstrom über die Durchgangsöffnung definiert eingestellt werden.
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Die Änderung der Durchmesser der Durchgangsöffnung zu beiden Seiten der Trägerlage kann insbesondere in Kreisabschnitten folgen. Die Messung der Durchgangsöffnungen kann dabei insbesondere mittels eines Pferchkreises erfolgen (wie dies auch im Folgenden durchgängig erfolgt). Die Zunahme kann auf beiden Seiten der Trägerlage unterschiedlich erfolgen, beispielsweise können die Kreisabschnitte, denen die Zunahme der Durchmesser folgt, zu beiden Seiten der Trägerlage unterschiedliche Radien aufweisen.
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Typische Blechdicken für die Trägerlage sind 0,5 bis 3 mm, vorteilhafterweise 0,8 bis 2,25 mm. Typische Durchmesser der Durchgangsöffnungen sind 0,5 bis 2,5 mm, vorteilhafterweise 0,6 bis 1,5 mm. Typische Radien der Pferchkreise, die in die im Durchmesser zunehmenden Bereiche der Durchgangsöffnung der Trägerlage gelegt werden, weisen Radien zwischen 0,08 bis 0,25 mm, vorteilhafterweise 0,1 bis 0,2 mm auf. Sind der Trägerlage weitere Lagen nebengeordnet, so handelt es sich dabei üblicherweise um Funktionslagen, die üblicherweise aus wesentlich dünneren Blechen gefertigt sind, nämlich Blechstärken von weniger als 0,5 mm, vorzugsweise ≤ 0,3 mm und meist Dichtelemente enthalten bzw. aufweisen. Bei diesen tritt die mit der vorliegenden Erfindung gelöste Stanzproblematik nicht auf, so dass diese in herkömmlicher Weise gefertigt werden können. Der Durchmesser der Durchgangsöffnungen in den weiteren Lagen wird dabei jedoch üblicherweise größer gewählt als der Durchmesser der Durchgangsöffnung in der Trägerlage. Aufgrund des kleineren Durchmessers und der größeren Länge der Durchgangsöffnung der Trägerlage besitzt diese dann die Funktion einer Blende für das Hydraulikfluid. Grundsätzlich kann eine Getriebesteuerplatte jedoch wie eingangs bereits erwähnt mehrere Trägerlagen aufweisen, bei denen jeweils mindestens eine Durchgangsöffnung erfindungsgemäß ausgebildet ist. Insbesondere sind derartig gestaltete Durchgangsöffnung in fluidischer Fortsetzung zueinander angeordnet.
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Die benachbarten Funktionslagen können beispielsweise als Dichtlagen ausgestaltet sein, wobei als Dichtstrukturen Beschichtungen, beispielsweise mittels Siebdruck, vollflächig oder partiell, beispielsweise linienförmig, oder auch eingeprägte Sicken verwendet werden können. Auch können in bzw. mit den Funktionslagen Ventilfunktionen realisiert sein. Weitere Funktionslagen können beispielsweise Sieblagen und dergleichen sein, die nicht notwendigerweise als Blechlagen ausgeführt sein müssen. Sie können beispielsweise auch aus einem metallischen oder polymerbasierten Gewebe hergestellt sein.
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Vorteilhafterweise kann sich zwischen den beiden Abschnitten, die unmittelbar benachbart zu den beiden Oberflächen der Trägerlage angeordnet sind und die einen zunehmenden Durchmesser der Durchgangsöffnung nach außen hin aufweisen, die Durchgangsöffnung mindestens einen weiteren zwischen diesen liegenden mittleren Abschnitt oder auch genau einen weiteren mittleren Abschnitt aufweisen. Dieser mittlere Abschnitt weist vorteilhafterweise über seine Länge (in axialer Durchflussrichtung der Durchgangsöffnung bestimmten) einen im Wesentlichen oder genau konstanten Durchmesser der Durchgangsöffnung auf. Vorteilhafterweise ändert sich der Durchmesser der Durchgangsöffnung beim Übergang zwischen diesen mittleren Abschnitten und/oder beim Übergang von diesem oder diesen mittleren Abschnitten zu den der Oberfläche der Trägerlage benachbarten Abschnitten nicht wesentlich bzw. nicht. Nicht wesentlich bedeutet hier beispielsweise, dass sich der Durchmesser an diesen Übergangsstellen um ≤ 10%, vorzugsweise ≤ 5%, vorzugsweise ≤ 2%, oder absolut gemessen vorzugsweise um ≤ 100 μm, vorzugsweise um ≤ 50 μm bezüglich eines über den jeweiligen Abschnitt Bemittelten Durchmessers längs der Durchflussrichtung ändert. Damit wird eine sprunghafte Änderung des Durchmessers der Durchgangsöffnung an den Übergangsstellen zwischen dem mittleren Bereich und weiteren mittleren Bereichen und/oder den den Oberflächen benachbarten Bereichen vermieden.
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Innerhalb der mittleren Abschnitte bleibt der Durchmesser der Durchgangsöffnung in der Trägerlage im Wesentlichen konstant, beispielsweise ändert er sich ≤ 10%, vorteilhafterweise ≤ 5% bezüglich eines über den jeweiligen Abschnitt gemittelten Durchmessers längs der Durchflussrichtung.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Durchgangsöffnung in Abschnitten oder vollständig für jeden in der Ebene der Trägerlage erfolgenden Querschnitt durch die Trägerlage einen konstanten Durchmesser aufweist. Dies bedeutet, dass die Durchgangsöffnung zumindest abschnittsweise in einem Schnitt parallel zur Ebene der Trägerlage kreisrund ausgestaltet ist. Geringe Schwankungen des Durchmessers sind jedoch zulässig, beispielsweise ≤ 10%, vorteilhafterweise ≤ 5%, bezogen auf den mittleren Durchmesser im jeweiligen Schnitt längs des Umfangsrandes der Durchgangsöffnung.
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Vorteilhafterweise kann der Durchmesser in den der Oberfläche benachbarten Bereichen senkrecht zur Ebene der Trägerlage im Wesentlichen eine Zunahme aufweisen, deren Verlauf zumindest abschnittsweise einen Kreisabschnitt, einen Parabelabschnitt, einen Ellipsenabschnitt oder einen Abschnitt einer Exponentialfunktion darstellt. Hierdurch ergibt sich ein besonders günstiger Strömungsverlauf beim Eintritt des Hydraulikfluids in die Durchgangsöffnung und/oder beim Austritt des Hydraulikfluids aus der Durchgangsöffnung.
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Die Ebene der Trägerlage ist hier, soweit nichts anderes genannt ist, immer als die neutrale Faser der Trägerlage zu verstehen.
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Im Folgenden werden nun einige Beispiele erfindungsgemäßer Getriebesteuerplatten gegeben. Dabei werden durchgängig gleiche oder ähnliche Elemente mit gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen versehen, so dass deren Erläuterung nicht durchgängig wiederholt wird. Bei den nachfolgenden Beispielen wird jeweils eine Vielzahl von erfindungsgemäßen vorteilhaften Weiterbildungen in Kombination miteinander dargestellt. Jede dieser einzelnen Eigenschaften der nachfolgenden Beispiele kann jedoch auch für sich, d. h. nicht in Kombination mit den weiteren Eigenschaften des jeweiligen Beispiels, der Weiterbildung der vorliegenden Erfindung dienen. In gleichem Sinne können auch Kombinationen von Merkmalen verschiedener der nachfolgenden Beispiele miteinander kombiniert die vorliegende Erfindung weiterbilden.
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Es zeigen
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1 ein Hydrauliksteuersystem mit einer mehrlagigen erfindungsgemäßen Getriebesteuerplatte;
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2 und 3 Querschnitte durch die Trägerlage erfindungsgemäßer Getriebesteuerplatten;
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4 eine Aufsicht auf einen Ausschnitt einer Trägerlage einer Getriebesteuerplatte;
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5 einen Querschnitt durch eine Trägerlage einer erfindungsgemäßen Getriebesteuerplatte;
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6 einen Querschnitt durch einen Prägestempel zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Getriebesteuerplatte;
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7 einen Querschnitt durch einen Ausschnitt einer Trägerlage einer erfindungsgemäßen Getriebesteuerplatte;
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8 einen Ausschnitt aus einem Querschnitt durch eine Trägerlage einer erfindungsgemäßen Getriebesteuerplatte;
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9 einen Schnitt durch eine Trägerlage einer erfindungsgemäßen Getriebesteuerplatte;
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10 einen weiteren Schnitt durch eine Trägerlage einer erfindungsgemäßen Getriebesteuerplatte.
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1 zeigt ein Hydrauliksteuersystem 100 mit einer dreilagigen Getriebesteuerplatte 1 mit einer Trägerlage 2 sowie zwei Funktionslagen 31, 32. Die Trägerlage 2 weist Durchgangsöffnungen 4 auf, die beispielsweise dem Durchgang von Befestigungsmitteln, siehe Durchgangsöffnung 4a, oder auch dem Durchgang eines Hydraulikfluids, siehe Durchgangsöffnung 4b, dienen. Auf der Oberfläche der Funktionslage 31 sind im Siebdruck Dichtabschnitte 40, 41 angeordnet. Diese Dichtabschnitte sind bei der hier dargestellten Getriebesteuerplatte als Dichtwülste 40, 41 partiell auf die Oberfläche der Funktionslage 31 aufgetragen. Details zur in 1 weitgehend verdeckten Trägerlage 2 werden anhand der nachfolgenden Darstellungen erläutert.
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2 zeigt nun die Trägerlage 2 einer erfindungsgemäßen Getriebesteuerplatte. Diese Trägerlage 2 weist eine Durchgangsöffnung 4 für ein Hydraulikfluid auf. Die Trägerlage 2 besitzt eine erste Oberfläche 5 und eine zweite Oberfläche 6. Von der ersten Oberfläche 5 zur zweiten Oberfläche 6 weist die Durchgangsöffnung 4 einen variablen Querschnitt auf. Einem ersten, der ersten Oberfläche 5 benachbarten Abschnitt 10 mit einem variablen Durchmesser folgt ein mittlerer Abschnitt 11 mit einem konstanten Durchmesser und ein weiterer, der Oberfläche 6 benachbarter Abschnitt 12 mit einem wiederum variablen Durchmesser. Der Durchmesser der Durchgangsöffnung im Abschnitt 10 folgt dabei einem Kreisabschnitt mit einem Radius R1 und erweitert sich in Richtung der Oberfläche 5. Der Abschnitt 12 weist ebenfalls einen variablen Durchmesser auf, der im Querschnitt einem Kreisabschnitt mit einem Radius R1 folgt und sich zur Oberfläche 6 hin erweitert. Die beiden Abschnitte 10 und 12 weisen bei diesem Beispiel folglich denselben Radius R1 bezüglich der Vergrößerung des Querschnitts der Durchgangsöffnung 4 auf. Die 2 zeigt einen einzelnen Querschnitt quer zur Lagenebene der Trägerlage 2 vor. Diese erfindungsgemäße Ausgestaltung kann jedoch auch auf weitere „Querschnitte” senkrecht zur Trägerlage 2 durch die Durchgangsöffnung 4, vorteilhafterweise längs ganzer Bereiche des Umfangsrandes der Durchgangsöffnung 4 oder auch auf dem vollen Umfang der Durchgangsöffnung 4 vorliegen.
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Die Abschnitte 10 und 12 sind in 2 spiegelsymmetrisch und mit gleicher Dicke sowie gleichem Radius R1 ausgebildet. Die gestrichelte Linie E deutet die Lagenebene der Trägerlage 2 an, die hier der neutralen Faser dieser Lage entspricht. Diese Definition gilt auch für die anderen Ausführungsformen, soweit nicht explizit eine abweichende Definition angegeben ist.
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In 3 ist ein weiteres Beispiel einer Trägerlage 2 dargestellt. In diesem Falle weist der Abschnitt 10 eine andere Dicke als der Abschnitt 12 auf. Weiterhin weist der Kreisabschnitt in Abschnitt 10 einen Radius R1 und in Abschnitt 12 einen Radius R2 auf, die unterschiedlich sind. Hierdurch wird folglich der Umfangsrand der Durchgangsöffnung 4 an den beiden Oberflächen 5 und 6 unterschiedlich ausgestaltet. Damit wird das Strömungsverhalten des Hydraulikfluids in der Durchgangsöffnung 4 unterschiedlich gestaltet, je nachdem, ob das Hydraulikfluid von der Oberfläche 5 durch die Durchgangsöffnung 4 zu der Oberfläche 6 oder in Gegenrichtung fließt. Durch geeignetes Anprägen der Trägerlage 2 von beiden Seiten kann folglich mit der vorliegenden Erfindung ein definiertes Fließverhalten des Hydraulikfluids in beide Richtungen durch die Trägerlage 2 eingestellt werden.
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4 zeigt eine Aufsicht auf einen Ausschnitt einer Trägerlage 2 mit einer Durchgangsöffnung 4 mit einem weiteren ersten Bereich 10 und einem weiteren Bereich 11. Im weiteren Bereich 11, der ein mittlerer Bereich ist, wird der Durchmesser der Durchgangsöffnung 4 konstant gehalten, während er sich ausgehend von dem Bereich 11 längs des Bereiches 10 zur Oberfläche 5 hin erweitert. In 4 wird besonders deutlich, wie der Umfangsrand 20 die Durchgangsöffnung 4 auf der Oberfläche 5 der Trägerlage 2 begrenzt.
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5 zeigt ein weiteres Beispiel einer Trägerlage 2 im Querschnitt. Bei diesem Beispiel sind nun zwei mittlere Bereiche 11a und 11b vorgesehen. Im Bereich 11b wird der Durchmesser der Durchgangsöffnung 4 längs des umlaufenden Randes 7 konstant gehalten. In dem mittleren Bereich 11a verringert sich der Durchmesser der Durchgangsöffnung 4 in Richtung der Oberfläche 6, so dass im Abschnitt 12 der Durchmesser der Durchgangsöffnung 4 von einem gegenüber der Übergangsstelle 13b reduzierten Querschnitt an der Übergangsstelle 13a ausgehend zur Oberfläche 6 hin zunimmt.
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Wie in diesem Beispiel dargestellt, sind die Übergänge 13a, 13b und 13c zwischen den einzelnen Abschnitten 10, 11a, 11b und 12 glatt, d. h. ohne Sprünge im Durchmesser der Durchgangsöffnung 4 ausgestaltet. Hierdurch werden Turbulenzen in der Durchströmung der Durchgangsöffnung 4 vermieden.
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Wie bei den vorigen Beispielen ist auch hier die Oberfläche 5 und die Oberfläche 6 gratfrei, was ebenfalls zu einem definierten Strömungsverhalten des Hydraulikfluids durch die Durchgangsöffnung 4 beiträgt.
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6 zeigt einen Prägestempel, wie er zur Anprägung der Umfangsränder an den Oberflächen 5 und 6 einer Trägerlage 2 einer erfindungsgemäßen Getriebesteuerplatte 1 verwendet wird. Der Prägestempel 50 weist eine Erhebung auf, die drei Bereiche 51, 52 und 53 aufweist. Der Bereich 51 ist dabei so ausgestaltet, dass er die Krümmung der Erweiterung des Durchmessers der Durchgangsöffnung 4 im Bereich 10 bzw. 12 in der nachfolgenden 8 vorgibt. Hierzu weist der Prägestempel 50 zwei gekrümmte Bereiche 51a und 51b mit verschiedenen Krümmungsradien auf, die den gekrümmten Teilbereichen 12a und 12b bzw. 10a und 10b in 8 entsprechen. Durch ein derartiges Anprägen der Umfangsränder der Durchgangsöffnung 4 an den Oberflächen 5 und 6 der Trägerlage 2 werden die im Stand der Technik auftretenden Probleme mit statistischen Schwankungen der Strömungseigenschaften der Durchgangsöffnung 4 vermieden. Während auf der Abbruchseite, d. h. der dem Eintritt des Stanzstempels entgegengesetzten Seite das Anprägen nach dem Stanzen erfolgt, kann auf der Einzugsseite, d. h. der Eintrittsseite des Stanzstempels, sowohl vor als auch nach dem Stanzen wirksam angeprägt werden.
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7 zeigt einen weiteren Querschnitt durch eine Durchgangsöffnung 4 in einer Trägerlage 3. Die beiden Abschnitte 10 und 12 sind hier nun weiter unterteilt in Teilabschnitte 10a und 10b bzw. 12a und 12b. Die Abschnitte 10a und 10b sind die den Oberflächen 5 und 6 unmittelbar benachbarten Teilabschnitte, während sich die Abschnitte 10b und 12b daran anschließen. Die Abschnitte 10a und 10b sind dabei jeweils erfindungsgemäß ausgestaltet, weichen jedoch, gemessen nach der Methode eines Pferchkreises, unterschiedliche Radien der Vergrößerung des Durchmessers der Durchgangsöffnung 4 in Richtung der Oberfläche 5 auf. Dasselbe gilt für die Abschnitte 12a und 12b, die unterschiedliche Radien bezüglich der Vergrößerung des Durchmessers der Durchgangsöffnung 4 in Richtung der Oberfläche 6 aufweisen. Durch eine derartige zonierte bzw. abschnittsweise Ausgestaltung der oberflächennahen Bereiche kann das Strömungsverhalten der Durchgangsöffnung 4 weiter beeinflusst werden. Mit der in 7 vorliegenden Gestaltung wir der Strömungswiderstand weiter reduziert
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8 zeigt einen Ausschnitt aus dem Randbereich der Durchgangsöffnung 4 der 8. Unmittelbar hier sind die beiden Abschnitte 12a und 12b zu erkennen. Der mit dem Bezugszeichen 15 versehene Bereich besteht dabei aus mittels eines Prägestempels rückgeprägtem Material, das beispielsweise als Grat nach der Stanzung der Durchgangsöffnung 4 an der Oberfläche 6 vorlag.
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Das erfindungsgemäße Anprägen bzw. Rückprägen der Umfangsränder der Durchgangsöffnung 4 erlaubt es, ein vorbestimmtes Durchflussverhalten der Durchgangsöffnung 4 zu erzeugen.
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9 zeigt einen realen Querschnitt durch eine erfindungsgemäß hergestellte Trägerplatte 2, d. h. durch einen in ein Harz 100 gebetteten Abschnitt der Trägerlage, der wiederum im Bereich der Durchgangsöffnung 4 durchschnitten ist, wobei die Schnittfläche der Trägerlage gemeinsam mit der Schnittfläche des Harzes 100 glattgeschliffen ist. Die beiden Abschnitte 10 und 12 weisen unterschiedliche Radien auf, mit denen sich der Durchmesser der Durchgangsöffnung 4 in Richtung der Oberflächen 5 und 6 erweitert. Beide Oberflächen 5 und 6 sind im Bereich um die Durchgangsöffnung 4 gratfrei. Weiterhin ist unmittelbar zu sehen, dass der Übergang zwischen dem mittleren Abschnitt 11 und den benachbarten oberflächennahen Bereichen 10 und 12 jeweils ohne jeden Sprung erfolgt.
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10 zeigt einen weiteren Querschnitt durch eine erfindungsgemäß hergestellte Trägerlage 2 einer Getriebesteuerplatte 1 analog zur Abbildung der 9. Insbesondere im Bereich 12 ist wiederum die stetige und gleichmäßige Erweiterung des Durchmessers der Durchgangsöffnung 4 in Richtung der Oberfläche 6 zu erkennen. Die Kurve auf der linken Seite der Darstellung stellt eine Profilmessung entlang des Schnitts A1–A2 dar. Die Höhe des Profils ist dabei bezogen auf die Schnittebene und somit auf die Mittelachse der Durchgangsöffnung 4. In der Profildarstellung sind die Bereiche 10, 11a, 11b, 11c und 12 markiert. Dabei wird deutlich, dass die beiden Bereiche 10 und 12 nur einen geringen Anteil an der Gesamtdicke der Getriebesteuerplatte 1 aufweisen, sie betragen hier zwischen ca. 40 und 130 μm.