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Die Erfindung betrifft eine Kühleinrichtung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Kraftwagen, gemäß dem Oberbegriff von Schutzanspruch 1.
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Derartige Kühleinrichtungen für Kraftfahrzeuge, insbesondere Kraftwagen, sind aus dem allgemeinen Stand der Technik und insbesondere aus dem Serienfahrzeugbau bereits hinlänglich bekannt. Die Kühleinrichtung umfasst einen von Kühlmittel durchströmbaren Hochtemperatur-Kreislauf, sowie einen von Kühlmittel durchströmbaren Niedertemperatur-Kreislauf. Üblicherweise ist das Kühlmittel als Kühlfluid, insbesondere als Kühlflüssigkeit, ausgebildet, wobei es üblicherweise vorgesehen ist, dass – zumindest in einem Betriebszustand der Kühleinrichtung – Kühlmittel mit einer ersten Temperatur den Hochtemperatur-Kreislauf und Kühlmittel mit einer gegenüber der ersten Temperatur geringeren, zweiten Temperatur den Niedertemperatur-Kreislauf durchströmt. Üblicherweise wird die Kühleinrichtung genutzt, um wenigstens eine Komponente, insbesondere eine Verbrennungskraftmaschine zum Antreiben des Kraftfahrzeugs, mittels des Kühlmittels zu kühlen.
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Des Weiteren offenbart die
DE 10 2005 045 432 A1 eine Anordnung zum Verstellen eines Ventils, das einen unter der Wirkung einer Rückstellfeder stehenden Stößel aufweist. Ferner offenbart die
EP 0 274 726 A2 eine Temperatur-Regelvorrichtung für den Kühlkreis einer flüssigkeitsgekühlten Brennkraftmaschine.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Kühleinrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass eine besonders effektive und effiziente Kühlung realisierbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Kühleinrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Kühleinrichtung der im Schutzanspruch 1 angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass eine besonders effiziente und effektive Kühlung realisierbar ist, ist erfindungsgemäß eine Ventileinrichtung vorgesehen, welche ein Ventilelement und ein aus einer Formgedächtnislegierung gebildetes Betätigungselement umfasst, welches sich infolge eines Wärmeaustauschs mit dem den Hochtemperatur-Kreislauf durchströmenden Kühlmittel verformt und dadurch das Ventilelement zwischen einer den Niedertemperatur-Kreislauf mit dem Hochtemperatur-Kreislauf an wenigstens einer Verbindungsstelle fluidisch verbindenden Offenstellung und einer den Niedertemperatur-Kreislauf von dem Hochtemperatur-Kreislauf an der wenigstens einen Verbindungsstelle fluidisch trennenden Schließstellung bewegt beziehungsweise verstellt.
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Mit anderen Worten ist der Hochtemperatur-Kreislauf beispielsweise von einem ersten Kühlmittelstrom und der Niedertemperatur-Kreislauf von einem zweiten Kühlmittelstrom durchströmbar. Der jeweilige Kühlmittelstrom umfasst ein Kühlmittel beziehungsweise ein Kühlmedium, wobei das Kühlmittel vorzugsweise als ein Kühlfluid, insbesondere eine Kühlflüssigkeit, ausgebildet ist. In der Offenstellung des Ventilelements sind der Hochtemperatur-Kreislauf und der Niedertemperatur-Kreislauf fluidisch miteinander verbunden, sodass beispielsweise das den Hochtemperatur-Kreislauf durchströmende Kühlmittel das den Niedertemperatur-Kreislauf durchströmende Kühlmittel ist beziehungsweise sodass die Kühlmittelströme das gleiche oder dasselbe Kühlmittel umfassen.
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In der Schließstellung des Ventilelements jedoch sind der Hochtemperatur-Kreislauf und der Niedertemperatur-Kreislauf, insbesondere an der wenigstens einen Verbindungsstelle, fluidisch voneinander getrennt, sodass sich beispielsweise die Kühlmittelströme in der Schließstellung des Ventilelements nicht vermischen können.
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Durch die Nutzung des aus einer Formgedächtnislegierung (FGL) ausgebildeten Betätigungselements zum Bewegen beziehungsweise Verstellen des Ventilelements kann im ersten Kühlmittelstrom enthaltene Wärme beziehungsweise kann eine Temperatur des ersten Kühlmittelstroms genutzt werden, um die Bewegung des Ventilelements zu bewirken. Dadurch können der Einsatz eines Stellglieds zum Bewegen des Ventilelements und eine direkte Ansteuerung des Stellglieds vermieden werden, sodass die Teileanzahl, das Gewicht und der Bauraumbedarf der erfindungsgemäßen Kühleinrichtung besonders gering gehalten werden können. Ferner ist es durch die Erfindung möglich, eine thermische Trennung des Niedertemperatur-Kreislaufs und des Hochtemperatur-Kreislaufs, welche zusammenfassend auch als Kreisläufe bezeichnet werden, zu realisieren, ohne ein zusätzliches Stellglied und eine direkte Ansteuerung des Stellglieds einsetzen zu müssen. Die Ventileinrichtung reagiert beziehungsweise verstellt sich selbständig beziehungsweise selbsttätig in Abhängigkeit von der Temperatur des ersten Kühlmittelstroms.
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Die Verwendung der Formgedächtnislegierung für das Betätigungselement hat gegenüber der Verwendung eines Dehnstoffes den Vorteil, dass eine hohe Lebensdauer des Betätigungselements und somit der Ventileinrichtung realisiert werden kann, wobei gleichzeitig eine hohe Funktionserfüllungssicherheit der Ventileinrichtung über eine hohe Lebensdauer realisiert werden kann. Somit ist es möglich, eine hohe Anzahl an Bewegungszyklen des Ventilelements mittels des Betätigungselements zu bewirken, ohne dass es zu einer übermäßigen Alterung und somit zu einer Funktionsbeeinträchtigung des Betätigungselements kommt. Ferner liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass Bimetalle, insbesondere Thermobimetalle, Nachteile in Bezug auf Hublänge und damit verbundenem Öffnungsquerschnitt und Partikelanfälligkeit im jeweiligen Kühlkreislauf aufweisen. Diese Probleme und Nachteile können durch den Einsatz der Formgedächtnislegierung vermieden werden, sodass eine besonders große Hublänge und somit ein großer Öffnungsquerschnitt, über welchen die Kreisläufe miteinander verbunden werden können, realisiert werden können. Unter einer großen Hublänge ist ein besonders großer Weg zu verstehen, um welchen das Ventilelement mittels des Betätigungselements, das heißt durch Verformen des Betätigungselements bewegt werden kann. Das Ventilelement kann als beispielsweise Absperrventil fungieren, welches über das Betätigungselement in Abhängigkeit von der Temperatur des ersten Kühlmittelstroms bewegt werden kann.
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In dem Hochtemperatur-Kreislauf ist beispielsweise zumindest eine erste Komponente des Kraftfahrzeugs angeordnet, wobei die erste Komponente beispielsweise ein Antriebsmotor, insbesondere eine Verbrennungskraftmaschine, zum Antreiben des Kraftfahrzeugs ist. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, dass in dem Niedertemperatur-Kreislauf wenigstens eine von der ersten Komponente unterschiedliche, zusätzlich zu der ersten Komponente vorgesehene zweite Komponente angeordnet ist. Die jeweilige Komponente kann mittels des jeweiligen Kühlmittelstroms gekühlt werden, indem beispielsweise ein Wärmeübergang von der jeweiligen Komponente an das die jeweilige Komponente durchströmende Kühlmittel erfolgen kann. Die zweite Komponente ist beispielsweise ein Ladeluftkühler zum Kühlen von verdichteter und dadurch erwärmter Luft, welche beispielsweise mittels wenigstens eines Verdichters verdichtet und wenigstens einem beispielsweise als Zylinder ausgebildeten Brennraum der Verbrennungskraftmaschine zugeführt wird. Die Kühlung der verdichteten Luft wird auch als Ladeluftkühlung bezeichnet, da die verdichtete Luft auch als Ladeluft bezeichnet wird. Durch die thermische Trennung der Kreisläufe kann ein besonders hoher Wirkungsgrad der Ladeluftkühlung sowie eine besonders hohe Motorleistung der Verbrennungskraftmaschine realisiert werden. Darüber hinaus kann der Verschleiß des Betätigungselements und somit der Ventileinrichtung besonders gering gehalten werden, sodass eine besonders Lebensdauer der Ventileinrichtung realisierbar ist. Ferner können gegenüber konventionellen Thermostattechniken, bei welchen beispielsweise Dehnstoffe oder Bimetalle zum Einsatz kommen, Kostenvorteile erzielt werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine schematische Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Kühleinrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit einer Ventileinrichtung, welche ein Ventilelement und ein aus einer Formgedächtnislegierung gebildetes Betätigungselement umfasst, mittels welchem das Ventilelement zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung bewegbar ist; und
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2 eine schematische Perspektivansicht der Ventileinrichtung.
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In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen Perspektivansicht eine im Ganzen mit 10 bezeichnete Kühleinrichtung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Kraftwagen wie beispielsweise einen Personenkraftwagen. Die Kühleinrichtung 10 umfasst einen von Kühlmittel durchströmbaren, insbesondere aus 2 ausschnittsweise erkennbaren Hochtemperatur-Kreislauf 12 sowie einen von Kühlmittel durchströmbaren, insbesondere aus 2 ausschnittsweise erkennbaren Niedertemperatur-Kreislauf 14. Der Hochtemperatur-Kreislauf 12 und der Niedertemperatur-Kreislauf 14 werden zusammenfassend auch als Kreisläufe bezeichnet. Mit anderen Worten ist der Hochtemperatur-Kreislauf 12 von einem ersten Kühlmittelstrom durchströmbar, wobei der Niedertemperatur-Kreislauf 14 von einem zweiten Kühlmittelstrom durchströmbar ist. Der jeweilige Kühlmittelstrom umfasst Kühlmittel beziehungsweise ist durch Kühlmittel gebildet, wobei das Kühlmittel vorzugsweise ein Kühlfluid, insbesondere eine Kühlflüssigkeit, ist. Die Kühlflüssigkeit wird auch als Kühlwasser bezeichnet.
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Wie im Folgenden noch genauer erläutert wird, ist in zumindest einem Betriebszustand der Kühleinrichtung 10 vorgesehen, dass der erste Kühlmittelstrom mit einer ersten Temperatur durch den Hochtemperatur-Kreislauf 12 und der zweite Kühlmittelstrom mit einer gegenüber der ersten Temperatur geringeren, zweiten Temperatur durch den Niedertemperatur-Kreislauf 14 strömt. Somit strömt das jeweilige Kühlmittel zumindest in dem genannten Betriebszustand mit unterschiedlichen Temperaturen beziehungsweise auf unterschiedlichen Temperaturniveaus durch die Kühlkreisläufe.
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Beispielsweise ist in dem Hochtemperatur-Kreislauf 12 wenigstens eine erste Komponente des Kraftfahrzeugs angeordnet, wobei die erste Komponente beispielsweise ein Antriebsmotor, insbesondere eine Verbrennungskraftmaschine, zum Antreiben des Kraftfahrzeugs ist. Ferner ist in dem Niedertemperatur-Kreislauf 14 wenigstens eine von der ersten Komponente unterschiedliche, zusätzlich zu der ersten Komponente vorgesehene zweite Komponente angeordnet, welche beispielsweise als in 1 besonders schematisch dargestellter Ladeluftkühler 16 ausgebildet ist. Ferner ist in dem Hochtemperatur-Kreislauf 12 beispielsweise eine als Kühler 18 ausgebildete dritte Komponente angeordnet. Die jeweilige Komponente ist von dem jeweiligen Kühlmittel beziehungsweise Kühlmittelstrom durchströmbar.
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Die Verbrennungskraftmaschine kann beispielsweise infolge eines Wärmeübergangs von der Verbrennungskraftmaschine an den die Verbrennungskraftmaschine durchströmenden ersten Kühlmittelstrom gekühlt werden, wodurch der erste Kühlmittelstrom erwärmt wird. Danach kann der erste Kühlmittelstrom beispielsweise den Kühler 18 durchströmen. Der Kühler 18 ist ein Wärmetauscher, welcher von dem ersten Kühlmittelstrom durchströmbar und von einem weiteren Medium, insbesondere Luft, umströmbar ist. Durch einen Wärmeübergang von dem den Kühler 18 durchströmenden ersten Kühlmittelstrom über den Kühler 18 an die den Kühler 18 umströmende Luft wird der erste Kühlmittelstrom gekühlt.
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Der Ladeluftkühler 16 ist beispielsweise ein Wärmetauscher, welcher von dem zweiten Kühlmittelstrom und von verdichteter Luft durchströmbar ist. Dabei umfasst die Verbrennungskraftmaschine beispielsweise einen von Luft durchströmbaren Ansaugtrakt, mittels welchem die den Ansaugtrakt durchströmende Luft zu wenigstens einem beispielsweise als Zylinder ausgebildeten Brennraum geführt wird. In dem Ansaugtrakt ist beispielsweise wenigstens ein Verdichter angeordnet, mittels welchem die die den Ansaugtrakt durchströmende Luft verdichtet wird. Durch das Verdichten der Luft wird die Luft erwärmt. Um dennoch einen besonders hohen Aufladegrad zu realisieren, wird die verdichtete und dadurch erwärmte Luft mittels des Ladeluftkühlers 16 gekühlt. Die verdichtete Luft wird auch als Ladeluft bezeichnet, wobei das Kühlen der verdichteten Luft auch als Ladeluftkühlung bezeichnet wird. Die Ladeluft wird beispielsweise infolge eines Wärmeübergangs von der Ladeluft über den Ladeluftkühler 16 an den den Ladeluftkühler durchströmenden zweiten Kühlmittelstrom gekühlt. Hierdurch wird der zweite Kühlmittelstrom erwärmt. Um den zweiten Kühlmittelstrom zu kühlen, ist beispielsweise in dem Niedertemperatur-Kreislauf 14 ein in den Fig. nicht dargestellter, weiterer Kühler angeordnet. Alternativ oder zusätzlich kann zum Kühlen des zweiten Kühlmittelstroms der Kühler 18 verwendet werden.
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Um nun eine besonders effiziente und effektive Kühlung mittels der Kühleinrichtung 10 realisieren zu können, ist eine aus 2 erkennbare Ventileinrichtung 20 vorgesehen, welche ein Ventilelement 22 und ein aus einer Formgedächtnislegierung gebildetes Betätigungselement 24 umfasst. Aus 2 ist erkennbar, dass das Betätigungselement 24 bei dem in den Fig. veranschaulichten Ausführungsbeispiel als Feder, das heißt als Formgedächtnislegierungsfeder (FGL-Feder) ausgebildet ist. Dabei ist das Betätigungselement 24 beispielsweise aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere aus Nickel, Titan, Chrom und/oder Kupfer gebildet. Insbesondere ist es denkbar, dass das Betätigungselement 24 aus einer zumindest Nickel und Titan umfassenden Legierung gebildet ist.
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Das Betätigungselement 24 verformt sich infolge eines Wärmeaustauschs mit dem ersten Kühlmittelstrom, wodurch das Betätigungselement 24 das Ventilelement 22 zwischen einer den Niedertemperatur-Kreislauf 14 mit dem Hochtemperatur-Kreislauf 12 an wenigstens einer Verbindungsstelle V fluidisch verbindenden Offenstellung und einer den Niedertemperatur-Kreislauf 14 von dem Hochtemperatur-Kreislauf 12 an der Verbindungsstelle V fluidisch trennenden Schließstellung, insbesondere translatorisch, bewegt.
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Dies bedeutet, dass das Ventilelement 22 zumindest mittelbar mit dem Betätigungselement 24 gekoppelt ist. Im Zuge des beschriebenen Wärmeaustausches zwischen dem Betätigungselement 24 und dem ersten Kühlmittelstrom kommt es zu Temperaturveränderungen des Betätigungselementes 24. Infolge dieser Temperaturveränderungen des Betätigungselementes 24 kommt es zu Formänderungen, das heißt Verformungen des Betätigungselementes 24. Mit anderen Worten verformt sich das Betätigungselement 24 infolge seiner Temperaturveränderungen. Da das Ventilelement 22 zumindest mittelbar mit dem Betätigungselement 24 verbunden beziehungsweise gekoppelt ist, bewirken die Verformungen des Betätigungselements 24 Bewegungen des Ventilelements 22, sodass das Ventilelement 22 beispielsweise durch eine erste Verformung des Betätigungselements 24 aus der Offenstellung in die Schließstellung und durch eine von der ersten Verformung unterschiedliche, zweite Verformung des Betätigungselementes 24 aus der Schließstellung in die Offenstellung bewegbar ist beziehungsweise bewegt wird. Bei der ersten Verformung handelt es sich beispielsweise um eine erste Verformungsart, wobei es sich beispielsweise um eine Vergrößerung beziehungsweise Längenzunahme des Betätigungselementes 24 handelt. Bei der zweiten Verformung handelt es sich beispielsweise um eine zweite Verformungsart, wobei es sich beispielsweise um eine Verkleinerung beziehungsweise Längenreduzierung des Betätigungselementes 24 handelt.
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Durch die erste Verformung wird das Ventilelement 22 beispielsweise bezogen auf die Bildebene von 2 nach unten in die Schließstellung bewegt. Durch die zweite Verformung wir das Ventilelement 22 beispielsweise bezogen auf die Bildebene von 2 nach oben in die Offenstellung bewegt.
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Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass das Ventilelement infolge einer durch den Wärmeaustausch bewirkten Erwärmung des Betätigungselementes 24 mittels dieses aus der Offenstellung in die Schließstellung bewegbar ist. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, dass das Betätigungselement 24 die Bewegung des Ventilelements aus der Offenstellung in die Schließstellung in einem Temperaturbereich von 50 Grad Celsius bis 70 Grad Celsius bewirkt, wobei es vorzugsweise vorgesehen ist, dass das Betätigungselement 24 bei einer Temperatur von 50 Grad Celsius und weniger die Offenstellung und bei einer Temperatur von 70 Grad Celsius und mehr die Schließstellung des Ventilelements 22 bewirkt.
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Beispielsweise weist der erste Kühlmittelstrom beziehungsweise das Betätigungselement 44 zunächst eine Temperatur auf, welche geringer als 55 Grad Celsius, insbesondere geringer als 50 Grad Celsius, ist. Bei einer solchen Temperatur von weniger 55 Grad Celsius, insbesondere von weniger als 50 Grad Celsius, wird mittels des Betätigungselements 24 die Offenstellung eingestellt. Mit zunehmender Betriebsdauer der Kühleinrichtung 10 und insbesondere der Verbrennungskraftmaschine erwärmt sich der erste Kühlmittelstrom, wodurch das Betätigungselement 24 infolge eines Wärmeübergangs von dem ersten Kühlmittelstrom an das Betätigungselement 24 erwärmt wird. Beispielsweise bei 50 Grad Celsius, insbesondere bei 55 Grad Celsius, beginnt eine Phasenumwandlung des Betätigungselements 24, wobei sich im Rahmen der Phasenumwandlung Martensit in Austenit umwandelt.
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Durch diese Erwärmung des Betätigungselementes 24 strebt das Betätigungselement 24 seine eingelernte Form an, wodurch sich beispielsweise das Betätigungselement 24 beziehungsweise ein Draht, aus welchem das Betätigungselement 24 gebildet ist, längt. Diese Längung ist eine Verformung, insbesondere die erste Verformung, des Betätigungselementes 24, wobei durch die Längung des Betätigungselementes 24 eine Kraft auf das Ventilelement 22 ausgeübt wird. Mittels der Kraft wird das Ventilelement 22 aus der Offenstellung in die Schließstellung bewegt, wodurch die Kreisläufe voneinander getrennt werden. Die erste Verformung beziehungsweise die Längung des Betätigungselements 24 ist beispielsweise, insbesondere spätestens, bei 70 Grad Celsius abgeschlossen, sodass beispielsweise dann, wenn der erste Kühlmittelstrom beziehungsweise das Betätigungselement 24 eine Temperatur von 70 Grad Celsius aufweist, mittels des Betätigungselementes 24 die Schließstellung des Ventilelements 22 eingestellt wird beziehungsweise ist.
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Um eine besonders effektive Abdichtung mittels des Ventilelements 22 zu realisieren, ist das Ventilelement 22 beispielsweise als Kegel und somit als Dichtkegel ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Ventilelement 22 aus einem elastisch verformbaren Werkstoff, insbesondere aus Gummi beziehungsweise einem Elastomer, gebildet ist. In der Schließstellung sitzt das Ventilelement 22 beispielsweise auf einem korrespondierenden Ventilsitz, wodurch die Kreisläufe voneinander getrennt sind.
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Durch den Einsatz des aus einer Formgedächtnislegierung gebildeten Betätigungselements 24 zum Verstellen des Ventilelements 22 können der Bauraumbedarf, das Gewicht und die Kosten der Ventileinrichtung 20 und somit der Kühleinrichtung 10 insgesamt besonders gering gehalten werden. Darüber hinaus kann die Siedegefahr des Niedertemperatur-Kreislaufs 14 besonders gering gehalten werden, da beispielsweise eine Druckerhöhung durch den Hochtemperatur-Kreislauf 12 realisierbar ist. Ferner kann mittels der Ventileinrichtung 20 eine thermische Trennung der Kreisläufe realisiert werden, sodass beispielsweise ab einem Temperaturbereich etwa 60 Grad Celsius kein Wärmeaustausch zwischen den Kreisläufen stattfindet, da dann die Kreisläufe beispielsweise getrennt sind.
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Aus 1 ist erkennbar, dass den Kreisläufen ein den Kreisläufen gemeinsamer Ausgleichsbehälter 26 zugeordnet ist, mittels welchem Volumenschwankungen des Kühlmittels in den Kreisläufen ausgeglichen werden kann. Die Ventileinrichtung 20 fungiert dabei als thermisches Absperrventil, welches beispielsweise in Entlüftungsleitungen 28 der Kreisläufe integriert ist. Über die Entlüftungsleitungen 28 können beispielsweise die Kreisläufe entlüftet werden, indem etwaig in den Kreisläufen vorhandene Luft über die Entlüftungsleitungen 28 zu dem Ausgleichsbehälter 26 geführt werden können.
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Bei der Kühleinrichtung 10 ist es insbesondere vorgesehen, dass in der Schließstellung des Ventilelements 22 der erste Kühlmittelstrom mit einer ersten Temperatur durch den Hochtemperatur-Kreislauf 12 und der zweite Kühlmittelstrom mit einer gegenüber der ersten Temperatur geringeren zweiten Temperatur durch den Niedertemperatur-Kreislauf 14 zirkulieren. Der zuvor genannte Betriebszustand ist somit beispielsweise zumindest in der Schließstellung des Ventilelements 22 eingestellt. Ferner ist es vorzugsweise vorgesehen, dass beide Kühlmittelströme durch die Kreisläufe zirkulieren und somit nicht stillstehen.
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Aus 2 ist beispielsweise erkennbar, dass das den Hochtemperatur-Kreislauf 12 durchströmende Kühlmittel, das heißt der erste Kühlmittelstrom das Betätigungselement 24 beispielsweise direkt umströmen und dadurch direkt berührt beziehungsweise kontaktiert. Dadurch kann ein besonders effektiver und effizienter Wärmeaustausch zwischen dem Betätigungselement 24 und dem ersten Kühlmittelstrom realisiert werden.
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Ferner ist es vorzugsweise vorgesehen, dass in dem Hochtemperatur-Kreislauf 12 eine erste Pumpe und in dem Niedertemperatur-Kreislauf 14 eine zweite Pumpe angeordnet ist. Mittels der ersten Pumpe kann der erste Kühlmittelstrom durch den Hochtemperatur-Kreislauf 12 gefördert werden, wobei mittels der zweiten Pumpe der zweite Kühlmittelstrom durch den Niedertemperatur-Kreislauf 14 gefördert werden kann, insbesondere in der Schließstellung des Ventilelements 22.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kühleinrichtung
- 12
- Hochtemperatur-Kreislauf
- 14
- Niedertemperatur-Kreislauf
- 16
- Ladeluftkühler
- 18
- Kühler
- 20
- Ventileinrichtung
- 22
- Ventilelement
- 24
- Betätigungselement
- 26
- Ausgleichsbehälter
- 28
- Entlüftungsleitungen
- V
- Verbindungsstelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005045432 A1 [0003]
- EP 0274726 A2 [0003]