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Die Erfindung betrifft einen Aufwickler zum kontinuierlichen Aufwickeln einer Faserbahn in einen Volltambour um eine Wickelwelle. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Aufwickler gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Wie aus dem Stand der Technik bekannt ist, weisen Verfahren zur Herstellung von Faserbahnen eine Anordnung auf, die durch eine Vielzahl von Vorrichtungen gebildet ist, die aufeinanderfolgend in der Prozesslinie angeordnet sind. Eine typische Produktions- und Behandlungslinie weist einen Stoffauflauf, eine Siebpartie und eine Pressenpartie sowie eine nachfolgende Trockenpartie und einen Aufwickler auf. Die Produktions- und Behandlungslinie kann des Weiteren andere Partien und Vorrichtungen zur Endbehandlung der Faserbahn, zum Beispiel einen Sizer bzw. eine Leimpresse, eine Beschichtungsvorrichtung oder einen Kalander aufweisen. Die Produktions- und Behandlungslinie kann auch wenigstens einen Rollenschneider zum Bilden von Kundenrollen sowie eine Rollenverpackungsvorrichtung aufweisen. Wie außerdem bekannt ist, werden Faserbahnen, wie zum Beispiel Papier- oder Kartonbahnen, in Maschinen hergestellt, die zusammen eine Faserbahnherstellungslinie bilden, die Hunderte von Metern lang sein kann.
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Bei Faserbahnherstellungslinien wird die Herstellung als ein kontinuierlicher Prozess durchgeführt- Die fertiggestellte Faserbahn, die von der Maschine ausgegeben wird, wird mit einem Aufwickler um eine Wickelwelle, d. h. eine Wickelspule, in einen Volltambour bzw. eine Mutterrolle (eine Maschinenrolle oder eine Jumborolle) gewickelt, deren Durchmesser mehr als 5 Meter betragen kann und die mehr als 160 Tonnen wiegen kann. Der Zweck des Aufwickelns ist es, die Faserbahn von ihrer ebenen Herstellungsform in eine Form zu bringen, in welcher sie einfacher zu handhaben ist.
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Der Aufwickler ist daher eine Vorrichtung, die ein Material, welches als eine kontinuierliche Faserbahn in einer Faserbahnherstellungslinie hergestellt wird, in die Form einer Rolle wickelt; die Mutterrolle bzw. den Volltambour. In dem Produktionsprozess der Faserbahn ist das Aufwickeln im Allgemeinen ein erster Verfahrensschritt, in dem ein kontinuierlicher Prozess unterbrochen wird, um in Sequenzen fortgeführt zu werden, Der Volltambour wird um die Wickelwelle gebildet, die als ein Kern für das Wickeln dient, d. h. die Faserbahn auf einem Volltambour weist einen Anfang und ein Ende auf.
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Der Aufwickler weist typischerweise einen Wickelzylinder bzw. eine Wickelwalze und zwei Paar Schlitten oder zwei Paar Gabeln oder ein Paar Schlitten und ein Paar Gabeln, einen Schlitten bzw. eine Gabel für jedes Ende der Wickelspule bzw. des Volltambours zum Bewegen und Stützen der Wickelspule und des aufzuwickelnden Volltambours auf. Die Bahn wird mittels eines Wickelspalts bzw. -nips zwischen dem Wickelzylinder und dem momentan aufgewickelten Volltambour um die Wickelspule zu einem Volltambour gewickelt, wobei das Aufwickeln in einem primären bzw. ersten Schritt in einer primären bzw. ersten Position und in einem sekundären bzw. zweiten Schritt in einer sekundären bzw. zweiten Position stattfindet. Die Spalt- bzw. Niplast wird zwischen dem Volltambour und dem Wickelzylinder gebildet und wird durch Belasten der Wickelspule durch die primären Schlitten bzw. Gabeln oder durch die sekundären Schlitten bzw. Gabeln an den Enden der Wickelspule gegen den Wickelzylinder erzeugt. Bei Aufwicklern wird die zum Erzeugen der erforderlichen Niplast benötigte Kraft daher auf einen eher kleinen Bereich der Wickelspule fokussiert. Bei den meisten aus dem Stand der Technik bekannten Anordnungen rotiert die Wickelspule während des Aufwickelns auf den Führungen, die durch ihre rotierenden Lagergehäuse abgestützt sind.
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Ein Verfahren gemäß dem Stand der Technik, das in dem
FI-Patent 91383 EP 0 483 092 B1 ) beschrieben ist, veränderte die Größe des Volltambours in eine neue Größenordnung, weil es möglich war, den ersten Teil des Volltambours zu erzeugen, ohne die Eigenschaften der Faserbahn, die aufgerollt wurde, zu beeinflussen. Ein Merkmal, das die Technologie verbessert hat, war das progressive Mittel- bzw. Zentraldrehmoment des Volltambours, das mittels primären und sekundären Antrieben zur Verfügung gestellt wurde, was die vielfältige Verwendung von Wickelparametern beim Erzeugen des Volltambours ermöglichte. Der Stand der Technik beschreibt auch ein Beispiel, bei dem der primäre und sekundäre Antrieb mit einer Antriebseinheit in Eingriff sind, mit dem die Wickelwelle des aufzuwickelnden Volltambours während des Aufwickelns mit Hilfe einer in Verbindung mit einem Getriebe angeordneten Zylinderanordnung in Eingriff gebracht wird. Diese Anordnung ist in dem
US-Patent 5,069,394 beschrieben worden und die Antriebsanordnung ist mittels einer Zylindervorrichtung in Eingriff und außer Eingriff bringbar. Bei dieser Art von Aufwicklern bewegen sich der primäre Zentralantrieb und der primäre Schlitten sowie der sekundäre Zentralantrieb und der sekundäre Wickelschlitten simultan, weil der Zentralantrieb mechanisch in Verbindung mit dem Schlitten konstruiert ist und sie durch denselben Aktuator bewegt werden.
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Ein in dem
US-Patent 5,370,327 beschriebenes Verfahren gemäß dem Stand der Technik führte die Idee ein, dass ein Volltambour so erzeugt wird, dass der Volltambour auf horizontalen Führungen und während des gesamten Aufwickelns auf derselben vertikalen Höhe ist. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf diese Art von Aufwicklern. Das
FI-Patent 91383 stellte auch eine solche Art von Lösung dar, vor dem Beginn des Aufwickelns wurde die Wickelwelle entlang eines gekrümmten Wegs jedoch in ihre anfängliche Wickelposition bewegt. In dem Aufwickler gemäß dem
US-Patent 5,370,327 macht ein sich bewegender Wickelzylinder es möglich, die Mitte der Wickelwelle auf einem konstanten Niveau bzw. auf einer konstanten Höhe zu halten. Ein Vorteil dieser Lösung ist das Wechseln der Einstellung der Nipkraft von der Belastung auf der Seite des Volltambours zu der Belastung auf der Seite eines Wickelzylinders mit konstanter Masse.
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In der
US-Patentveröffentlichung 5,673,870 ist eine Aufwickelvorrichtung zum Aufwickeln einer in einer Papierherstellungsmaschine erzeugten, sich bewegenden Bahn beschrieben, die eine drehbare Stütztrommel, die in einem Rahmen montiert ist, sowie ein Paar paralleler, horizontal ausgerichteter Führungen aufweist, die an dem Rahmen montiert sind, wobei sich die Oberseiten der Führungen oberhalb des Scheitels der Stütztrommel befinden. Neue Wickelspulen werden in abgestützten Eingriff auf den Führungen an einer Position stromabwärts des Scheitels der Stütztrommel und zwischen dem Scheitel der Stütztrommel und einer eine Jumbogröße aufweisenden, gewickelten Bahnrolle, die gewickelt wird, während sie von einem Zentralwickelhilfsantrieb angetrieben wird, sowie in Spalteingriff mit der Wickeltrommel gebracht. Jede Wickelspule ist auf einem Paar von Schlitten abgestützt, die so angebracht sind, dass sie sich über die Führungen bewegen. Bei der Wickelvorrichtung können zwei Sätze komplementärer Paare von Schlitten um ein einzelnes Paar von Führungen angeordnet werden, um zwei unterschiedliche Wickelspulen gleichzeitig zu handeln, wenn eine Wickelspule den Bahnaufwickelprozess beginnt und die andere Wickelspule vollständig gewickelt ist.
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Es ist auch aus dem Stand der Technik bekannt, Wickelspulenlager unterschiedlicher Arten zu verwenden. Eine Art von Lager weist horizontale Führungen auf, die stromaufwärts des Wickelzylinders des Aufwicklers angeordnet sind, eine weitere Art weist horizontale Führungen auf, die stromabwärts des Wickelzylinders des Aufwicklers positioniert sind, und es sind auch Wickelspulenlager mit vertikal oder geneigt angeordneten Lagerpositionen auf Führungen für Wickelspulen bekannt. Die vorliegende Erfindung betrifft einen Aufwickler mit einem Wickelspulenlager mit im Wesentlichen horizontalen Führungen, das stromaufwärts des Wickelzylinders des Aufwicklers angeordnet ist. Ein Beispiel dieser Art von Wickelspulenlager ist in dem
US-Patent 4,778,122 beschrieben.
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In der
WO-Veröffentlichung 2009/080890 A1 ist ein Aufwickler zum kontinuierlichen Aufwickeln einer Faserbahn in einen Volltambour um eine Wickelwelle beschrieben, bei welchem der Wickelzylinder mit seiner Achse in der Querrichtung kürzer ist als der nominale Lagerabstand des Wickelzylinders und bei welcher der Wickelzylinder in vertikaler Richtung in dem Freiraum der Rahmen des Aufwicklers beweglich ist.
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In der
WO-Veröffentlichung 2010/000915 A1 ist ein Aufwickler zum kontinuierlichen Aufwickeln einer Faserbahn um eine Wickelwelle zur Bildung eines Volltambours beschrieben, wobei der Aufwickler einen Wickelzylinder aufweist, wobei eine Niplast zwischen dem Volltambour und dem Wickeltrommelzylinder erzeugt werden kann, wobei der Volltambour so angeordnet ist, dass er während des Aufwickelns entlang eines im Wesentlichen horizontalen Rads von dem Startpunkt des Wickelns zu dem Übergabepunkt des komplettierten Volltambours beweglich ist, wobei sich der Startpunkt des Aufwickelns stromaufwärts des Wickelzylinders und der Übergabepunkt stromabwärts desselben befindet. Stromaufwärts des Wickelzylinders sind primäre Stützeinrichtungen zum Abstützen des Volltambours gegen den Wickelzylinder vorgesehen und stromabwärts der Wickeltrommel sind sekundäre Gabeln zum Abstützen der Maschinenrolle an der Wickeltrommel vorgesehen.
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Bei einigen Arten von aus dem Stand der Technik bekannten Aufwicklern besteht eine Möglichkeit zur Bewegung der Wickelwelle und des Volltambours darin, zwei Schlittenpaare zu konstruieren, und zwar eigen Schlitten für jedes Ende der Wickelwelle bzw. des Volltambours für die Bewegung. Es ist aus dem Stand der Technik auch bekannt, für Bewegungen der Wickelwelle und des Volltambours eine Kombination eines Schlittenpaars und eines Gabelpaars zu konstruieren. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Aufwickler, in dem zwei Schlittenpaare verwendet werden. Um den Volltambour von einem Schlitten zu dem anderen zu übertragen, müssen die Pfade bzw. Wege der Schlitten in der Lage sein, sich zu treffen. Eine aus dem Stand der Technik bekannte Möglichkeit könnte darin bestehen, ein Schlittenpaar außerhalb der Führungen des Aufwicklers und ein weiteres Schlittenpaar innerhalb der Führungen des Aufwicklers zu konstruieren, bei Aufwicklern mit Zentralantrieben müssen die Antriebe jedoch außerhalb der Führungen angeordnet sein, was das Problem der Synchronisierung der Position zwischen dem Zentralantrieb und dem sich innerhalb der Führungen des Aufwicklers bewegenden Schlittenpaars hervorruft, wenn die Synchronisation elektrisch durchgeführt wird und sehr exakt und stabil sein muss, weil ansonsten die Niplast des Aufwickelns gestört wird. Die Synchronisation kann auch mechanisch durch Verwenden zweier Schlitten für jeden Schlitten eines Schlittenpaars durchgeführt werden, nämlich einen Schlitten oberhalb und einen Schlitten unterhalb des Endes der Wickelspule, diese Konstruktion ist jedoch kompliziert und groß und daher teuer. Eine Synchronisation ist insbesondere beim Wechseln des Antriebs notwendig, wenn der sekundäre Antrieb in Aufwickelgeschwindigkeit mit dem Volltambour in Eingriff geht.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Aufwickler einer solchen Art weiter zu entwickeln, bei welchen der Volltambour sich auf horizontalen Führungen bewegt und sich während des gesamten Wickelns auf derselben vertikalen Höhe befindet, insbesondere in Bezug auf die Möglichkeit des Bewegens der Wickelwelle und des Volltambours durch zwei Schlittenpaare.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lösung zum Synchronisieren der Zentralantriebe und der Schlittenpaare des Aufwicklers zu erreichen.
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Der Aufwickler gemäß der Erfindung ist hauptsächlich durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gekennzeichnet.
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Der Aufwickler, bei dem die Wickelwelle und der aufzuwickelnde Volltambour auf horizontalen Führungen und während des gesamten Aufwickelns auf derselben vertikalen Höhe bewegt werden, und bei welchem der Wickelzylinder im Wesentlichen vertikal bewegt wird, weist zwei Paare von Schlitten, nämlich ein erstes bzw. primäres Schlittenpaar und ein zweites bzw. sekundäres Schlittenpaar, zum Bewegen der Wickelwelle und des aufzuwickelnden Volltambours auf, und wobei in dem Aufwickler ein Schlitten des primären Schlittenpaars außerhalb der Führungen des Aufwicklers angeordnet ist und ein weiterer Schlitten des primären Schlittenpaars innerhalb der Führungen angeordnet ist, und bei welchem ein Schlitten des sekundären Schlittenpaars innerhalb der Führungen angeordnet ist und ein weiterer Schlitten des sekundären Schlittenpaars außerhalb der Führungen angeordnet ist. Somit sind bei dem Aufwickler die primären und die sekundären Schlittenpaare asymmetrisch und in Querrichtung angeordnet. Bei einem Aufwickler, bei dem die primären und die sekundären Schlittenpaare asymmetrisch angeordnet sind, ist die Niplast zwischen der aufzuwickelnden Rolle und dem Aufwickelzylinder, welche durch die Schlitten durch Belasten der Wickelspule an den Enden der Wickelspule gegen den Wickelzylinder erzeugt wird, asymmetrisch fokussiert und daher weist der Aufwickler gemäß der Erfindung eine Steuereinrichtung zum Steuern der Schlittenpaare im Hinblick auf die Niplast auf, um die gewünschte Niplast zu erzeugen, vorzugsweise eine gleichmäßige Niplast, und zwar in Querrichtung der Maschine, d. h. in der Längsrichtung des aufzuwickelnden Volltambours. Der Aufwickler weist des Weiteren einen primären Zentralantrieb zum Rotieren der Wickelwelle (und damit des Volltambours), der mechanisch mit der Außenseite des auf den Führungen angeordneten primären Schlittens verbunden und mechanisch synchronisiert ist, und einen sekundären Zentralantrieb zum Rotieren der Wickelwelle (und damit des Volltambours) auf, der mechanisch mit der Außenseite des auf den Führungen angeordneten sekundären Schlittens verbunden und mechanisch synchronisiert ist.
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Vorzugsweise weist die Steuereinrichtung ein Steuerprogramm auf, das die Schlittenpaare basierend auf Krafteinstellung und gesteuert basierend auf Messergebnissen von Kraftsensor(en) steuert, die die Niplast messen.
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Gemäß eines vorteilhaften Merkmals der Erfindung weist der Aufwickler zum Bewegen der Schlitten wenigstens zwei Aktuatoren auf, zum Beispiel Schrauben oder hydraulische Zylinder.
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Gemäß eines vorteilhaften Merkmals der Erfindung weist der Aufwickler Positionseinstelleinrichtungen zum Synchronisieren der Positionen und Bewegungen der Schlittenpaare in der Maschinenrichtung auf. Die Position der Schlitten wird vorzugsweise unter Verwendung von magnetostriktiven Sensoren gemessen und basierend auf den Messergebnissen stellt ein Steuerprogramm der Positionseinstelleinrichtung Instruktionen hinsichtlich der Synchronisation der Bewegungen der Schlittenpaare zur Verfügung.
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Gemäß eines vorteilhaften Merkmals der Erfindung weist der Aufwickler ein Wickelspulenlager auf im Wesentlichen horizontalen Führungen auf, das stromaufwärts des Wickelzylinders des Aufwicklers angeordnet ist.
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Gemäß eines vorteilhaften Merkmals der Erfindung sind in dem Aufwickler die Schlittenpaare mechanisch synchronisiert und jedes Schlittenpaar weist nur zwei Schlitten auf, nämlich eines für jedes Ende der Wickelspule, und der eine Schlitten ist unterhalb des Endes der Wickelspule angeordnet.
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Gemäß eines vorteilhaften Merkmals der Erfindung ist jeder Zentralantrieb mit dem entsprechenden Schlittenpaar mittels einer mechanischen Verbindung verbunden, wobei die mechanische Verbindung des Zentralantriebs mit dem jeweiligen Schlittenpaar eine exakte und reproduzierbare Synchronisation der Bewegungen erzeugt und die Wickelniplast bleibt bei dem Aufwickler ungestört.
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Die Synchronsieranordnung ist sehr vorteilhaft, weil dies die Möglichkeit zum Bewegen der Schlitten und der Zentralantriebe in linearen Bewegungen bietet und keine Kreisbewegungen notwendig sind, was wiederum Kosteneinsparungen und eine einfache Konstruktion ermöglicht.
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Bei einem Aufwickler gemäß der Erfindung kann die Rahmenstruktur einfach konstruiert sein, und es ist aufgrund der steifen Struktur des Aufwicklers zum Beispiel die Verwendung eines Betonfundaments möglich, was ebenfalls Kosteneinsparungen ermöglicht. Die Erfindung stellt aufgrund der starren Rahmen auch die Möglichkeiten einer modularen Konstruktion eines Aufwicklers zur Verfügung, und es wird somit eine gute Unterstützung für große Massen erreicht, weil aufgrund der erfindungsgemäßen Synchronisieranordnung die Rahmenstruktur nicht für die Bewegungen der Schlitten durchtrennt werden muss.
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Der Aufwickler gemäß der Erfindung ist besonders dann geeignet, wenn Faserbahnqualitäten aufgewickelt werden, die einen niedrigen Reibwert aufweisen, weil die Synchronisieranordnung mit der gesteuerten Niplast gemäß der vorliegenden Erfindung die Möglichkeit bietet, diese herausfordernden Faserbahnqualitäten mit einem Aufwickler mit Zentralantrieb und einfacher Konstruktion aufzuwickeln. Typischerweise haben beschichtete und/oder stark kalandrierte Faserbahnqualitäten einen niedrigen Reibwert.
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Nachfolgend wird die Erfindung im Detail unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, in denen
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1 schematisch ein Beispiel eines aus dem Stand der Technik bekannten Aufwicklers zeigt,
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2 schematisch ein Beispiel eines Aufwicklers gemäß eines vorteilhaften Beispiels der Erfindung zeigt, und
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3 schematisch ein Beispiel einer Schlittenanordnung eines Aufwicklers gemäß eines vorteilhaften Beispiels der Erfindung zeigt.
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In der Beschreibung werden ähnliche Nummern und Zeichen verwendet, um ähnliche Elemente gemäß unterschiedlichen Ansichten, welche die Erfindung darstellen, zu bezeichnen.
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Der in 1 dargestellte Aufwickler 10 weist einen Wickelzylinder 14 auf, entlang dessen Umfang die Faserbahn W verläuft und gegen welche eine momentan aufgewickelte Mutterrolle bzw. ein Volltambour 13 gepresst wird. Der Wickelzylinder 14 wird auf an sich bekannte Art und Weise durch einen Motor (nicht dargestellt) angetrieben. Der Wickelzylinder 14 rotiert und der Volltambour 13 wird um eine Wickelspule bzw. einen Tambour 11 gebildet. Die Wickelwelle, d. h. die Wickelspule 11, ist in Lagern in Lagergehäusen montiert, die auf Führungen, d. h. Schienen 15, ruhen. Eine Belastungswalze, die drehbar in Lagern an den Enden von sekundären Armen 18 montiert ist, belastet das Lagergehäuse mittels eines Belastungszylinders. Schienen 24 eines Wickelspulenlagers 20 sind stromaufwärts und oberhalb oder teilweise auf dem Wickelzylinder 14 des Aufwicklers 10 angeordnet. Wickelspulen 11 sind in dem Wickelspulenlager 20 gelagert, wobei ihre Lagergehäuse auf den Schienen 24 des Wickelspulenlagers 20 abgestützt sind. Eine Transportvorrichtung 21 ist gelenkig an dem Rahmen des Aufwicklers 10 montiert. Primäre Arme 17 des Aufwicklers 10 nehmen die Wickelspule 11 von einer Transportvorrichtung 21 zu einer Vor-Start-Position auf, wie durch die Bewegungslinie S dargestellt. Die primären Arme 17 sind auf eine solche Art und Weise montiert, dass die Wickelspule 11 in der Vor-Start-Position den Wickelzylinder 14 gerade noch nicht berührt und diesen nur berührt, nachdem die primären Arme 17 sich gedreht haben, um die Wickelspule 11 entlang der Bewegungslinie S zu einer durch die gestrichelte Linie dargestellten Spulenaustauschposition zu bringen. Das Aufwickeln wird gestartet und ein aufzuwickelnder Volltambour 13 wird um die Wickelspule 11 gebildet, welche zu einer sekundären Position transportiert wird, in welcher sie von den sekundären Armen 18 abgestützt wird. Ein fertiggestellter Volltambour 12 wird entlang der Schienen 15 zu einer Endposition an den Enden der Schienen bewegt, von wo der fertiggestellte Volltambour 12 zu dem nächsten Verfahrensschritt transportiert wird.
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In dem schematischen Beispiel von 2 weist der Aufwickler 10 im Wesentlichen horizontale Schienen oder Führungen 15 auf, auf welchen Wickelspulen oder Wickelwellen 11 an jedem Ende während des Wickelns gelagert sind, wobei in 2 nur ein Ende und eine Schiene zu erkennen sind. Der Aufwickler 10 weist des Weiteren einen Wickelzylinder 14 auf, der einen Wickelspalt bzw. Wickelnip mit dem momentan aufgewickelten Volltambour 13 bildet, wenn die in der Richtung R verlaufende Faserbahn W um die Wickelwelle 11 aufgewickelt wird. Der Wickelzylinder 14 wird auf bekannte Art und Weise von einem Motor (nicht dargestellt) angetrieben. Der Wickelzylinder 14 rotiert und den Volltambour 13 wird um eine Wickelspule 11 gebildet. Das Wickelspulenlager 20 ist stromaufwärts des Wickelzylinders 14 auf den Führungen 15 angeordnet. Die Wickelspulen 11 sind in dem Wickelspulenlager 20 gelagert, wobei ihre Lagergehäuse auf den Führungen 15 abgestützt sind. Das Wickeln wird begonnen und ein aufzuwickelnder Volltambour 13 wird um die Wickelspule 11 gebildet, welche entlang der Führungen 15 transportiert wird. Ein fertiggestellter Volltambour 12 wird entlang der Schienen 15 zu einer Endposition an dem Ende der Schienen bewegt, von wo der fertiggestellte Volltambour 12 zu dem nächsten Verfahrensschritt transportiert wird. Bei dem Aufwickler 10 werden die Wickelwelle 11 und der aufzuwickelnde Volltambour 13 auf den horizontalen Führungen 15 und gleichzeitig während des gesamten Aufwickelns auf derselben vertikalen Höhe bewegt, und der Wickelzylinder 14 ist im Wesentlichen vertikal beweglich.
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Wie in dem schematischen Beispiel der 2–3 dargestellt, sind zum Bewegen der Wickelwellen 11 und der Volltamboure 12, 13 zwei Schlittenpaare 36A, 36B; 37A, 37B auf den Führungen 15 gelagert bzw. abgestützt. Somit weist der Aufwickler 10 zwei Paar Schlitten 36A, 36B; 37A, 37B auf, nämlich ein erstes bzw. primäres Schlittenpaar 36A, 36B und ein zweites bzw. sekundäres Schlittenpaar 37A, 37B, die zum Bewegen der Wickelwelle 11 und des aufzuwickelnden Volltambours 13 dienen. In dem Aufwickler 10 ist ein Schlitten 36A des ersten Schlittenpaars 36A, 36B außerhalb der Führungen 15 des Aufwicklers 10 angeordnet und ein weiterer Schlitten 36B des primären Schlittenpaars 36A, 36B ist innerhalb der Führungen 15 angeordnet. Dementsprechend ist ein Schlitten 37B des sekundären Schlittenpaars 37A, 37B innerhalb der Führungen 15 angeordnet und ein weiterer Schlitten 37A des sekundären Schlittenpaars 37A, 37B ist außerhalb der Führungen 15 angeordnet. Somit sind in dem Aufwickler 10 die primären und die sekundären Schlittenpaare 36A, 36B; 37A, 37B asymmetrisch und in Querrichtung angeordnet. Der Aufwickler 10 weist des Weiteren einen primären Zentralantrieb 38 zum Rotieren der Wickelwelle 11 (und damit des Volltambours 13), der mechanisch mittels einer Verbindungseinrichtung 34 mit dem an der Außenseite der Führungen 15 angeordneten primären Schlitten 36A verbunden ist, und einen sekundären Zentralantrieb 39 zum Rotieren der Wickelwelle 11 (und damit des Volltambours 13) auf, der mechanisch mittels einer Verbindungseinrichtung 34 mit dem an der Außenseite der Führungen 15 angeordneten sekundären Schlitten 37A verbunden und mechanisch synchronisiert ist. Der Aufwickler 10 weist eine Steuereinrichtung 16 zum Steuern der Schlittenpaare 36A, 36B; 37A, 37B auf, um eine gewünschte Niplast, vorzugsweise eine gleichmäßige Niplast, in der Querrichtung des Aufwicklers 10, d. h. in der Längsrichtung des aufzuwickelnden Volltambours 13, zu erzeugen. Die Steuereinrichtung 16 weist ein Steuerprogramm auf, welches die Schlittenpaare basierend auf Krafteinstellung und gesteuert basierend auf Messergebnissen der Nipkraft von Kraftsensor(en) steuert. Der Aufwickler 10 weist auch eine Positionseinstelleinrichtung 19 zum Synchronisieren der Bewegungen der Schlittenpaare 36A, 36B; 37A, 37B auf, wobei die Positionseinstelleinrichtung 19 ein Steuerprogramm aufweist, welches die Bewegungen der Schlitten basierend auf Positionsmessungen in der Maschinenrichtung steuert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- FI 91383 [0006, 0007]
- EP 0483092 B1 [0006]
- US 5069394 [0006]
- US 5370327 [0007, 0007]
- US 5673870 [0008]
- US 4778122 [0009]
- WO 2009/080890 A1 [0010]
- WO 2010/000915 A1 [0011]