DE202015002204U1

DE202015002204U1 - Kopfhalterung für Duplex- und Dopplersonden

Info

Publication number: DE202015002204U1
Application number: DE202015002204.9U
Authority: DE
Original assignee: Martin Luther Universitaet Halle Wittenberg
Current assignee: Martin Luther Universitaet Halle Wittenberg
Priority date: 2015-03-20
Filing date: 2015-03-20
Publication date: 2015-06-10
Anticipated expiration: 2025-03-21

Abstract

Kopfhalterung für Duplex- und Dopplersonden bestehend aus 1. Halterung für Duplex- oder Dopplersonden, 2. Schnellspanner 3. „3-Punkt-Gelenkarm” 4. Kopffixierung.

Description

Kopfhalterungen für Dopplersonden werden diagnostisch bei der transtemporalen Dopplersonographie zum Nachweis von Flussveränderungen (= zerebrovaskuläre Reaktivitäten), zur Emboliedetektion sowie bei der Hirntoddiagnostik verwendet. Dabei wird die Position der Dopplersonde manuell auf eine Hirnbasisarterie ausgerichtet und anschließend wird diese Sondenposition fixiert.
Auf dem Markt erhältliche Kopfhalterungen sind beispielsweise die DiaMon^® bzw. LAM-Halterungen der Firma DWL oder die Marc 600 der Firma Spencer. stellt die Befestigung einer Dopplersonde mit der DiaMon^® der Firma DWL graphisch dar. Mit der Dopplersonde (Nr. 3) wird das gewünschte Hirnbasisgefäß aufgesucht, die kurze Form der Dopplersonde von DWL erschwert dabei die Feineinstellung der Sondenposition. Zur Fixierung der Sondenposition werden drei Schrauben (mit * markiert) festgezogen, was oft zu einer Veränderung der Sondenposition führt und eine erneute Einstellung erforderlich macht.
Außerdem gibt es seit kurzen selbst justierende Dopplersonden der Firma Delica (Modell 9UA). in diese Kopfhalterung sind Motoren angebracht, mit deren Hilfe zuerst eine Hirnbasisarterie aufgesucht und dann die Dopplersonden automatisch auf diese Hirnbasisarterie ausgerichtet wird. Bei Veränderung der Sondenposition wird die Hirnbasisarterie automatisch erneut aufgesucht. Die Positionierung mit diesem System dauert in der Regel länger als eine manuelle Positionierung. Jede Neupositionierung der Dopplersonden verändert zudem den Winkel zwischen Ultraschall und Arterie, sodass zerebrovaskuläre Reaktivitäten nicht bestimmt werden können.
Es ist abzusehen, dass der Bedarf an Kopfhalterungen für Ultraschallsonden in der Zukunft zunimmt. So gewinnt die Sonothrombolyse in der Akuttherapie eines Schlaganfalles eine steigende Bedeutung. Die kontinuierliche Zufuhr von Ultraschallenergie führt dabei zur Auflösung eines Arterienverschlusses (= Thrombus). Die Sonothrombolyse über zwei Stunden hat beim akuten Schlaganfall ihre Effizienz und Sicherheit bewiesen, so ist die Effektivität und Sicherheit der systemischen Gabe von Actilyse^® vergleichbar (Cochrane Analyse Cochrane Database Syst Rev. 2012 Oct 17; 10). Das manuelle Halten der Ultraschallsonden während der Sonothrombolyse ist zeit- und personalintensiv, dies ist ein bedeutsames Hindernis für den Einsatz dieser Therapie. Diesem Problem begegnet der Helm ClotBust ER^TM, der von der Firma Cerevast hergestellt wird. In den Helm sind 16 Dopplersonden integriert, sodass das gesamte Hirn mit Ultraschallenergie bestrahlt wird. Eine Positionierung oder ein manuelles Halten der Sonden ist überflüssig. ClotBust ER^TM wurde für die Sonothrombolyse entwickelt, für die Diagnostik hirnversorgender Arterien ist sie ungeeignet.
Weltweit wird die Duplexsonographie gegenüber den Dopplersonographie häufiger verwendet, jedoch existieren für Duplexsonden bisher keine Kopfhalterungen. Auf dem Markt befindliche Kopfhalterungen für Dopplersonden sind herstellerabhängig und gerätespezifisch. Beispielsweise müssen mit den Modellen von DWL, Delica oder Cerevast jeweils das Dopplersystem mit erworben werden. Zusätzlich können mit herkömmlichen Kopfhalterungen nur transtemporale Untersuchungen durchgeführt werden.
Zusammenfassend muss festgestellt werden, dass

• Keine Kopfhalterungen für Duplexsonden existieren.
• Die Positionierung der Dopplersonden durch die kurze Form der Sonden erschwert werden.
• Mit den Kopfhalterungen führt die Fixierung der Dopplersonden oft zu einer Veränderung der Sondenposition und somit eine erneute Justierung erforderlich wird.
• Mit den Kopfhalterungen nur herstellerabhängige Dopplersonden verwendet werden können.
• Mit den Kopfhalterungen nur transtemporale Untersuchungen möglich sind.
• Das Fehlen einer benutzerfreundlichen, hersteller- und geräteunabhängigen Kopfhalterung für Duplex- und Dopplersonden führt dazu, dass Patienten mit einem akuten Schlaganfall zu selten eine Sonothrombolyse erhalten.

Damit stellte sich die Aufgabe, verbesserte Kopfhalterungen für Duplex- und Dopplersonden zu entwickeln, die unabhängig vom verwendeten Ultraschallsystem eingesetzt werden können.
Erfindungsgemäß können mit der neuartigen Kopfhalterung beliebige Duplex- und Dopplersonden verwendet werden. stellt die neue Kopfhalterung vor. Über die Sondenhalterungen (Nr. 2) werden Duplex- bzw. Dopplersonden (Nr. 1) an einen 3-Punkt-Gelenkarm (Nr. 4) befestigt. Der 3-Punkt-Gelenkarm ist wiederum an einer Kopffixierung (Nr. 5) befestigt. Die Feineinstellung der Dopplersonden wird durch die Verlängerung der Dopplersonden (Nr. 2) vereinfacht. Die 3-Punkt-Gelenkarme gewährleisten die volle Flexibilität in allen Raumachsen. Mit Hilfe des Schnellspanners (Nr. 3) werden die Ultraschallsonden schnell und einfach fixiert, ohne dass es zu einer Veränderung der Sondenposition kommt.
Auf Grund einer vereinfachten Positionierung der Ultraschallsonden können bisher erschwert zugängliche Hirnbasisarterien (z. B. Arteria cerebri posterior, Arteria superior cerebelli) untersucht werden. Zusätzlich erlaubt die neuartige Kopfhalterung auch die Untersuchung von extrakraniellen Kopf- und Halsarterien wie beispielsweise die Arteria carotis interna oder Arteria meningea media. Die Fixierung der Ultraschallsonden ist so fest, dass auch bei unruhigen Patienten mit akutem Schlaganfall die Sondenposition nicht verändert wird.
Beschreibung der Abbildungen
: herkömmliche Lösung mit

(A) einseitige Ansicht von der Seite und
(B) beidseitige Ansicht von vorn,
Erläuterung: 1 Schiene, 2 jeweils zwei Schrauben zur Befestigung der Halterung, 3 Schraubverbindung zur Befestigung der Dopplersonde, 4 Kopffixierung.

: erfindungsgemäße Lösung mit

(A) Ansicht von oben und
(B) Ansicht von vorn,
Erläuterung: 1 Duplex- oder Dopplersonde, 2 Halterung für Duplex und/oder Dopplersonden, 3 Schnellspanner 4 „3-Punkt-Gelenkarme”, 5 Kopffixierung.

Claims

Kopfhalterung für Duplex- und Dopplersonden bestehend aus 1. Halterung für Duplex- oder Dopplersonden, 2. Schnellspanner 3. „3-Punkt-Gelenkarm” 4. Kopffixierung.
Kopfhalterung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass Duplex- oder Dopplersonden über die Halterung an den 3-Punkt-Gelenkarmen befestigt, welche wiederum an der Kopffixierung befestigt sind.
Kopfhalterung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass die Feineinstellung der Sondenposition durch die Verlängerung der Dopplersonden vereinfacht wird.
Kopfhalterung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass die Duplex- und/oder Dopplersonden in jeglicher Position mittels eines Schnellspanners fixiert werden können, ohne dass sich die Position der Sonden dabei ändert.
Kopfhalterung nach Anspruch 1 zum Einsatz in der Sonothrombolyse bei Patienten mit akutem Schlaganfall.