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Die Erfindung betrifft eine Rahmenstruktur für eine Kraftfahrzeugtür mit einem im bestimmungsgemäßen Einbauzustand am Kraftfahrzeug äußeren Rahmenprofil und einem auf das Rahmenprofil aufgesetzten Innenblech.
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Ein derartiger Aufbau einer Rahmenstruktur für eine Kraftfahrzeugtür ist dem Fachmann zum Beispiel aus der
WO 2011/068532 A1 bekannt. Nachteilig an dieser Ausgestaltung ist zum einen, dass ein von einem Rahmenprofil definierter Hinterschnitt, mittels dem eine Eingriffsnut in einem Dichtungsstreifen hintergriffen wird, den Dichtungsstreifen bei bestimmten Belastungen nur mit eingeschränkter Sicherheit zu halten vermag. Zum anderen liegen bei der in der
WO 2011/068532 A1 gezeigten Konstruktion karrosserieseitige Dichtungen an einem zusätzlich vorzusehenden inneren Verkleidungsteil an.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher zum einen, eine stabile und belastbare Rahmenstruktur einer Fahrzeugtür zur Verfügung zu stellen, bei der eine erhöhte Sicherheit gegen ein ungewolltes Herauslösen eines Einlegeteils wie eines Dichtungsstreifens gewährleistet ist. Zum anderen soll die Erfindung eine Abdichtung der Fahrzeugtür, insbesondere des oberhalb der Brüstungslinie liegenden Fensterrahmens, ermöglichen, bei der sich eine karosserieseitige Dichtung unmittelbar an der Rahmenstruktur anlegt.
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Zur Lösung ist vorgesehen, dass sowohl das Innenblech als auch das Rahmenprofil Hinterschnitte eines einseitig offenen Befestigungskanals zur mechanischen Befestigung eines Einlegeteils ausbilden. Hierdurch lässt sich ein Einlegeteil – bevorzugt ist dies ein extrudierter Dichtungsstreifen – verwenden, das insbesondere beidseitige Eingriffsnuten aufweisen kann und das so im Zusammenspiel mit dem Befestigungskanal gegen ein ungewolltes Herauslösen aus dem Befestigungskanal besser gesichert ist.
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Zur Bildung von in Bezug auf eine Mittelebene des Befestigungskanals beidseitigen Hinterschnitten liegt bevorzugt ein freies Ende des Rahmenprofils einem freien Ende des Innenblechs gegenüber. Hierdurch weist der Befestigungskanal beidseitig einer Mittelebene M einen Hinterschnitt auf. Insbesondere das freie Ende des Rahmenprofils kann auch von einem am Rahmenprofil vorgesehenen, bevorzugt nach innen weisenden Vorsprung gebildet sein, der zum freien Ende des Innenblechs weist, um den rahmenprofilseitigen Hinterschnitt des Befestigungskanals zu bilden. Es muss sich bei dem freien „Ende“ also nicht notwendiger Weise um einen Randbereich des Rahmenprofils handeln.
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Bevorzugt bildet die Rahmenstruktur einen sich oberhalb der Brüstungslinie der Fahrzeugtür erstreckenden Fensterrahmen, wobei es von besonderem Vorteil ist, wenn sich der Befestigungskanal durchgängig entlang des Fensterrahmens erstreckt, so dass das Einlegeteil über die im Wesentlichen gesamte Kontaktlänge, mit der die Rahmenstruktur bei bestimmungsgemäß eingebauter und geschlossener Fahrzeugtür unter Zwischenschaltung eines Dichtungsstreifens mit der angrenzenden Fahrzeugkarosserie in Kontakt steht, zur Dichtung der Fahrzeugtür beitragen kann und nicht viele einzelne Dichtungsteilabschnitte eingesetzt werden müssen.
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Bevorzugt ist das Rahmenprofil als ein rollprofiliertes Blechteil ausgebildet, wobei der auf einer Seite des Befestigungskanals gebildete Hinterschnitt von einem in Bezug auf die Fahrzeugtür in bestimmungsgemäßer Einbaulage nach innen umgeformten bzw. nach innen weisenden freien Ende des Rahmenprofils mit doppelter Blechlage gebildet ist. Dies erhöht die randseitige Stabilität und Belastbarkeit der Rahmenstruktur und vermeidet schärfere Blechkanten, die einen eingelegten Dichtungsstreifen bei Belastung beschädigen könnten.
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Das Innenblech ist bevorzugt von einem umgeformten Blechteil, insbesondere gepressten oder tiefgezogenen Blechteil, gebildet, welches weiter bevorzugt mit der äußeren Rahmenstruktur stoffschlüssig verbunden ist, insbesondere also mit diesem verschweißt – vornehmlich punktverschweißt oder laserverschweißt – oder verklebt ist.
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Um die Anzahl der bei der Fertigung zu handhabenden Bauteile gering zu halten ist es von Vorteil, wenn das Innenblech ein einteiliges Bauteil ist, das sich außerdem im Wesentlichen entlang der gesamten Kontaktlänge, mit der die Rahmenstruktur bei bestimmungsgemäß eingebauter und geschlossener Fahrzeugtür unter Zwischenschaltung eines Dichtungsstreifens mit der angrenzenden Fahrzeugkarosserie in Kontakt steht, erstreckt.
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Unabhängig davon, ob sich das Innenblech entlang der gesamten Kontaktlänge oder sich lediglich entlang zumindest eines Teils der äußeren Rahmenstruktur erstreckt, bildet das Innenblech mit seiner zur angrenzenden Fahrzeugkarosserie weisenden Oberfläche eine sich durchgängig in Längserstreckung des Innenblechs erstreckende Anlagefläche für eine karosserieseitige Dichtung aus. Hierdurch wird die Verwendung eines zusätzlichen inneren Verkleidungsteils entbehrlich.
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Der Befestigungskanal ist in Bezug auf den bestimmungsgemäßen Einbauzustand der Kraftfahrzeugtür innenliegend und wird nach außen von dem Rahmenprofil verdeckt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann außerdem vorgesehen sein, dass ein die äußere Sichtkante des Rahmenprofils bildender Randabschnitt das am Rahmenprofil zur Bildung des Hinterschnitts ausgebildete freie Ende (insbesondere einen am Rahmenprofil zur Bildung des Hinterschnitts ausgebildeten, nach innen ragenden Vorsprung) seitlich überragt. Diese Ausführungsform ermöglicht eine Ausgestaltung, bei der das Einlegeteil, insbesondere ein am Einlegeteil ausgebildeter Dichtungsschenkel, und der rahmenprofilseitige Randabschnitt zwischen sich einen Wasserführungskanal ausbilden, über den etwaig anfallendes Wasser (Regenwasser, Waschwasser) gezielt abgeleitet werden kann. Diese Ausgestaltung ist damit zusätzlich zu den vorstehend genannten Vorteilen außerdem dem Wassermanagement am Fahrzeug dienlich.
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Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend eingehender beschrieben. Es zeigt:
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1 eine einen Fensterrahmen ausbildende Rahmenstruktur einer Kraftfahrzeugtür und
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2 eine Schnittansicht des Querschnitts der Rahmenstruktur entlang der in 1 angedeuteten Schnittlinie A-A, und
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3 eine alternative Ausführungsform der Rahmenstruktur mit einem Wasserführungskanal.
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In 1 ist eine einen Fensterrahmen ausbildende Rahmenstruktur 1 einer Kraftfahrzeugtür gezeigt. Die Rahmenstruktur 1 erstreckt sich über eine Kontaktlänge L. Die Kontaktlänge L entspricht im Wesentlichen der Länge der Rahmenstruktur, mit der diese bei in die Fahrzeugkarosserie eingebauter und geschlossener Fahrzeugtür mit der unmittelbar benachbarten Fahrzeugkarosserie unter Zwischenschaltung einer Dichtung anliegt. Die Rahmenstruktur ist bevorzugt ein oberhalb der Brüstungslinie der fertigen Fahrzeugtür liegender Teil der Fahrzeugtürstruktur.
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2 zeigt den Querschnitt der in 1 gezeigten Rahmenstruktur entlang der in 1 angedeuteten Schnittlinie A-A.
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Der Querschnitt offenbart ein äußeres, rollprofiliertes Rahmenprofil 2, auf den ein Innenblech 3 aufgesetzt ist. Das Innenblech ist bevorzugt ein durch Tiefziehen oder Pressen umgeformtes Stahlblech. Der Querschnitt des Rahmenprofils 2 bildet ein nach innen umgeformtes freies Ende 4, das Innenblech bildet ein zum freien Ende 4 des Rahmenprofils 2 weisendes freies Ende 5. Diese beiden freien Enden 4, 5 definieren zusammen mit einem weiteren Abschnitt des Rahmenprofils 2 einen in Bezug auf das Fahrzeug bei eingebauter Fahrzeugtür innenliegenden und einseitig offenen Befestigungskanal 6 aus, der beidseitig einer Mittelebene M und in Richtung des Kanalgrunds gesehen Hinterschnitte aufweist, von denen ein Hinterschnitt durch das freie Ende 4 des Rahmenprofils und der andere Hinterschnitt durch das freie Ende 5 des Innenblechs gebildet ist. Dies ermöglicht den Einsatz eines beidseitig mit einer Befestigungsnut versehenen Dichtungskeders 7, der somit sicher und bevorzugt rein mechanisch in dem Befestigungskanal gehalten werden kann.
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Das Rahmenprofil 2 ist derart durch das Rollprofilieren umgeformt, dass das den Hinterschnitt des Befestigungskanals 6 bildende freie Ende 4 des Rahmenprofils 2 zur Vermeidung scharfer Blechkanten und zur Gewährleistung einer hohen Stabilität und Belastbarkeit doppellagig ausgeführt ist. Gleiches kann auch für das freie Ende 5 des Innenblechs vorgesehen sein.
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Das Innenblech 3 ist bevorzugt ein einteiliges Bauteil, dass mit dem Rahmenprofil insbesondere durch Punkt- oder Laserschweißen verbunden sein kann. Das Innenblech ist derart eingerichtet bzw. dessen im bestimmungsgemäßen Einbauzustand zur Fahrzeugkarosserie weisende Oberflächen sind bevorzugt so geformt, dass eine karosserieseitige Dichtung ununterbrochen an dem Innenblech anliegen kann.
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3 zeigt eine alternative Ausführungsform der Rahmenstruktur 1 (alternativer Schnitt A-A aus 1). Ein die äußere Sichtkante des Rahmenprofils 2 bildender Randabschnitt 8 steht hierbei seitlich gegenüber dem den Hinterschnitt bildenden freien Ende 4 des Rahmenprofils 2 seitlich hervor, während bei der in 2 gezeigten Variante der die äußere Sichtkante bildende Randabschnitt des Rahmenprofils 2 unmittelbar in das den Hinterschnitt bildende freie Ende 4 des Rahmenprofils 2 übergeht. In 3 ist das freie Ende 4 von einem nach innen weisenden Vorsprung gebildet ist, der wie das freie Ende 4 in 2 bevorzugt eine doppelte Blechlage aufweist.
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Dadurch, dass der das freie Ende 4 des Rahmenprofils 2 definierende Vorsprung in 3 gegenüber dem Randabschnitt 8 zurückversetzt ist, können die Oberfläche des Randabschnitts 8 (die bei bestimmungsgemäßer Montage der Fahrzeugtür nach innen weisende Oberfläche des Randabschnitts) und ein Oberflächenbereich des bestimmungsgemäß in den Befestigungskanal 6 eingesetzten Dichtungskeders 7 zwischen sich einen vom Rahmenprofil verdeckten und damit von außen nicht erkennbaren Wasserführungskanal 9 definieren. Hierzu sind diese besagten Oberflächen in dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel erkennbar voneinander beabstandet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rahmenstruktur
- 2
- Rahmenprofil
- 3
- Innenblech
- 4
- freies Ende des Rahmenprofils
- 5
- freies Ende des Innenblechs
- 6
- Befestigungskanal
- 7
- Dichtungskeder
- 8
- Randabschnitt
- 9
- Wasserführungskanal
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2011/068532 A1 [0002, 0002]