-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen und insbesondere zu Kunststoffflaschen. Derartige Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik seit langem bekannt. Üblicherweise werden dabei erwärmte Kunststoffvorformlinge diesen Maschinen zugeführt und von diesen Maschinen mit Druckluft beaufschlagt, um so zu den Kunststoffflaschen expandiert zu werden. Dabei weisen derartige Maschinen üblicherweise Blasformen auf, innerhalb derer die Kunststoffvorformlinge expandiert werden. Diese Blasformen sind dabei mittelbar oder unmittelbar an Blasformträgern angeordnet und diese Blasformträgerteile sind bezüglich einander zum Öffnen und Schließen der Blasformen schwenkbar.
-
Derartige Umformungsstationen sind dabei üblicherweise an einer beweglichen Beförderungseinrichtung wie beispielsweise einem rotierenden Blasrad angeordnet. Der kinematische Bewegungsablauf dieser Blasformträger erfolgt dabei im Stand der Technik üblicherweise kurvengesteuert. Dabei kann ein Hebelsystem vorgesehen sein, welches die kurvengesteuerte Bewegung eines Haupthebels an die Formträger überträgt. Üblicherweise weisen dabei derartige Hebelmechanismen mehrere Lagerstellen auf. Diese sind üblicherweise mit Wälzlagern oder herkömmlichen Gleitlagern versehen. Die Montage derartiger Wälzlager erfordert dabei einen hohen Aufwand. Herkömmliche Gleitlager müssen wiederum eingepresst bzw. ausgepresst werden. Dafür sind wiederum Hilfsvorrichtungen notwendig, d.h. insbesondere Spezialwerkzeug.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Montage bzw. Demontage derartiger Blasformmaschinen zu vereinfachen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen und insbesondere Kunststoffflaschen weist einen beweglichen Träger auf, an den wenigstens eine Umformungsstation zum Umformen der Kunststoffvorformlinge angeordnet ist. Dabei weist diese Umformungsstation eine mehrteilige Blasform auf, welche einen Hohlraum ausbildet, innerhalb dessen die Kunststoffvorformlinge durch Beaufschlagung mit einem fließfähigen und insbesondere gasförmigen Medium zu den Kunststoffbehältnissen umformbar sind, wobei ein erstes Blasformteil an einem ersten Blasformträgerteil angeordnet ist und ein zweites Blasformteil an einem zweiten Blasformträgerteil und wobei diese beiden Blasformträgerteile bezüglich einander zum Öffnen und Schließen der Blasform bezüglich wenigstens einer vorgegebenen Schwenkachse schwenkbar sind. Weiterhin weist die Vorrichtung einen Schwenkmechanismus zum Schwenken der Blasformträgerteile bezüglich einander mit wenigstens einer Lagereinrichtung auf.
-
Erfindungsgemäß ist diese Lagereinrichtung in einem montierten Zustand zwischen einer Welle und einem bezüglich dieser Welle drehbaren Hülsenkörper angeordnet und weist einen wenigstens teilweise um diese Welle umlaufenden Grundkörper und einen sich zumindest bezüglich wenigstens einer Richtung der Lagereinrichtung durchgehenden und in dem Grundkörper angeordneten Schlitz auf, derart, dass die Lagereinrichtung zur Montage an der Welle spreizbar und/oder zur Montage in dem Hülsenkörper zusammenpressbar ist.
-
Es wird damit eine Lagereinrichtung vorgeschlagen, welche gewissermaßen durch kurzzeitige Aufspreizung auf die Lagerwelle aufgeklipst bzw. aufgeschnappt werden kann. Vorteilhaft besteht daher die Lagereinrichtung aus einem in gewissem Maße dehnbaren bzw. flexiblen Material. Es wäre jedoch auch denkbar, dass die Lagereinrichtung zum Einfügen in den Hülsenkörper zusammenpressbar ist. Bevorzugt wird durch das Aufspreizen der Lagereinrichtung ein Querschnitt der Lagereinrichtung vergrößert und durch das Zusammenpressen der Lagereinrichtung ein Querschnitt der Lagereinrichtung verkleinert. Bevorzugt ist die Lagereinrichtung derart flexibel, dass ein Querschnitt der Lagereinrichtung veränderbar ist.
-
Bevorzugt sind die beiden Blasformträgerteile bezüglich einer gemeinsamen Schwenkachse schwenkbar. Es wäre jedoch auch denkbar, dass die Blasformträgerteile bezüglich zweier Schwenkachsen schwenkbar sind, wobei diese beiden Schwenkachsen bevorzugt parallel zueinander sind.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform handelt es sich bei dem beweglichen Träger um einen drehbaren Träger und insbesondere ein sogenanntes Blasrad. Vorteilhaft ist an diesem beweglichen Träger eine Vielzahl von Umformungsstationen angeordnet.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Umformungsstationen jeweils sogenannte Reckstangen bzw. allgemein stangenartige Körper auf, welche dazu dienen, die Kunststoffvorformlinge in deren Längsrichtung zu dehnen.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Blasstationen auch Beaufschlagungseinrichtungen auf, welche dazu dienen, die Kunststoffvorformlinge mit einem gasförmigen Medium und insbesondere mit Blasluft zu beaufschlagen. Für diese Beaufschlagung werden die Kunststoffvorformlinge expandiert. Bevorzugt ist dabei diese Beaufschlagungseinrichtung gegenüber den zu expandierenden Kunststoffvorformlingen in eine Richtung bewegbar, welche auch parallel zu den oben genannten Schwenkachsen verläuft.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform erstreckt sich der Schlitz im Grundkörper der Lagereinrichtung in einer Richtung, welche wenigstens eine Komponente entlang der Schwenkachse aufweist. Dabei ist es möglich, dass sich der Grundkörper in einer vorgegebenen Längsrichtung erstreckt, welche in montiertem Zustand auch parallel zu der Schwenkachse verläuft. In dieser Längsrichtung ist wie erwähnt ein Schlitz und insbesondere ein durchgehender Schlitz angeordnet. Damit ist die Lagereinrichtung derart ausgebildet, dass sie als an einer Seite geschlitzte Buchse ausgeführt ist. Durch diese Ausbildungsart ist eine Reduzierung der Bauteile und damit der Komplexität der Anordnung möglich. Daneben können die Demontage- und Montagezeiten verkürzt werden und auch die Baugröße der Lagerung kann verringert werden.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform erstreckt sich der Schlitz in einer Richtung, welche schräg bezüglich der genannten Längsrichtung des Grundkörpers verläuft. Auf diese Weise kann insgesamt die Stabilität der montierten Lagereinrichtung erhöht werden. Daneben kann auf diese Weise erreicht werden, dass in einer Umfangsrichtung der Welle über die Länge der Lagereinrichtung hinweg stets Material zwischen der Welle und dem Hülsenkörper vorhanden ist.
-
Bevorzugt erstreckt sich der Schlitz wenigstens abschnittsweise in einer geradlinigen Richtung. Bevorzugt erstreckt sich der Schlitz durchgehend in einer geradlinigen Richtung, es wäre jedoch auch denkbar, dass der Schlitz zwei oder mehrere geradlinige Abschnitte aufweist, die bezüglich einander abgewinkelt sind. Vorteilhaft verläuft der Schlitz (betrachtet in einer radialen Projektion) gegenüber der Längsrichtung unter einem Winkel, der zwischen 0° und 90°, bevorzugt zwischen 5° und 60°, bevorzugt zwischen 10° und 50° und bevorzugt zwischen 10° und 40° und besonders bevorzugt zwischen 10° und 30° liegt. Weiterhin ist es möglich, dass ein Anfang des Schlitzes und ein Ende des Schlitzes in einer Umfangsrichtung der Lagereinrichtung miteinander einen Umfangswinkel einschließen, der zwischen 10° und 180°, bevorzugt zwischen 20° und 150°, bevorzugt zwischen 20° und 100° und besonders bevorzugt zwischen 20° und 90° liegt. Der Schlitz kann geradlinig oder auch krumm verlaufen.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist damit die Lagereinrichtung in einer sich senkrecht zu der Längsrichtung der Welle erstreckenden Richtung auf die Welle aufklippbar bzw. aufschnappbar. Zu diesem Zweck kann die Lagereinrichtung kurzzeitig aufgedrückt werden, um so die Welle in die Lagereinrichtung einzuführen. Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Lagereinrichtung in einen Hülsenkörper eindrückbar, wobei hier bevorzugt die Lagereinrichtung entlang einer Längsrichtung des Hülsenkörpers einschiebbar ist. Bevorzugt ist der besagte Schlitz derart beschaffen, dass die gleiche Lagereinrichtung je nach Anwendungsfall sowohl auf eine Welle aufklippbar als auch in einen Hülsenkörper eindrückbar sein kann. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Lagereinrichtung in eine Aufnahmebohrung eines Gehäuses einklippbar.
-
Bevorzugt kann die Lagereinrichtung (durch Aufspreizung bzw. Zusammendrücken) an demjenigen Element angeordnet werden, welchem es gegenüber im Arbeitsbetrieb stationär angeordnet ist.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform handelt es sich bei der Lagereinrichtung um ein Gleitlager. Damit bildet bevorzugt die Lagereinrichtung eine erste Oberfläche aus, welche die Welle kontaktiert sowie eine zweite Oberfläche, welche die genannte Hülse kontaktiert. Bei der Welle kann es sich gegebenenfalls auch um eine Hohlwelle handeln. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Lagereinrichtung schmiermittelfrei ausgeführt. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Lagereinrichtung ein Arretiermittel auf, um die Lagereinrichtung in einer Längsrichtung der Welle der Welle gegenüber und/oder dem Hülsenkörper gegenüber zu fixieren. Auf diese Weise kann die Position in der Längsrichtung der Welle festgesetzt werden.
-
Abhängig von der Funktion der Lagereinrichtung, d.h. ob eine Gleitfläche zwischen einem Gehäuse und der Lagereinrichtung oder zwischen einer Welle und der Lagereinrichtung ausgebildet werden soll, ist ein derartiges Arretiermittel, beispielsweise in Form einer Nut oder einem Steg, denkbar, um die axiale Verschiebung des Lagers bzw. der Lagereinrichtung im Betrieb zu verhindern. Für die Montage wird die so geschlitzte Lagereinrichtung zusammengedrückt oder auseinandergezogen und somit auf der Welle oder im Gehäuse positionsgerecht platziert. Dies bedeutet, dass der Schlitz wie oben erwähnt dazu dienen kann, das Lager auf die Welle aufzudrücken, er kann jedoch auch Anwendung finden, um die Lagereinrichtung in eine Hülse bzw. in ein Gehäuse einzufügen.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Arretiermittel einen Vorsprung auf, der sich in einer gegenüber dem bezüglich der Welle wenigstens teilweise umlaufenden Grundkörper senkrechten Richtung erstreckt. So kann beispielsweise dieser Vorsprung in einer radialen Richtung nach außen weisen und bei der Montage in eine entsprechende Ausnehmung des jeweiligen hiermit zusammenwirkenden Körpers eingreifen. Dabei ist es möglich, dass sich dieser Vorsprung in einer radialen Richtung erstreckt, es wäre jedoch auch eine Erstreckung in einer schrägen Richtung denkbar. Daneben könnte sich dieser Vorsprung bezüglich des Grundkörpers sowohl nach radial außen erstrecken als auch nach radial innen, was wiederum von der Einbausituation abhängt. Daneben könnte es sich jedoch bei dem Arretiermittel auch um eine Ausnehmung handeln, welche in dem Grundkörper angeordnet ist. Auch diese Ausnehmung könnte dabei zumindest teilweise umlaufend bezüglich des Grundkörpers ausgebildet sein. Der Vorsprung sollte in diesem Fall in der Welle bzw. im Gehäuse ausgeführt sein.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform erstreckt sich der Vorsprung ausgehend von dem Grundkörper radial nach außen. Dabei kann sich wie oben erwähnt dieser Vorsprung sowohl exakt in der radialen Richtung erstrecken als auch schräg zu dieser Richtung.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Arretiermittel eine vorgegebene geometrische Form auf, welche mit der geometrischen Form eines an der Welle oder dem Hülsenkörper angeordneten Gegenmittels zusammenwirkt. Falls es sich beispielsweise bei dem Arretiermittel um einen umlaufenden Vorsprung handelt, könnte in der Hülse eine entsprechende Ausnehmung vorgesehen sein, in welche dieser Vorsprung eingreifen kann. Falls das Arretiermittel umgekehrt eine Ausnehmung ist, könnte ein entsprechender, beispielsweise radial nach innen ragender Vorsprung an der Hülse angeordnet sein. Bevorzugt weist jedoch das Arretiermittel eine Fläche auf, welche in einem montierten Zustand an einer weiteren Fläche der Hülse oder der Welle anliegt, wobei diese Fläche sich nicht in der Längsrichtung erstreckt, sondern schräg hierzu ist und bevorzugt senkrecht zu dieser Richtung verläuft.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Lagereinrichtung aus einem Kunststoff oder einem biegsamen Metall (beispielsweise aus Bronze) gefertigt. Es wäre auch denkbar, dass die Lagereinrichtung aus einem Kompositwerkstoff gebildet ist, beispielsweise einem faserverstärkten Kunststoff oder dergleichen. So könnte bevorzugt der Kunststoff aus einer Gruppe von Kunststoffen ausgewählt sein, welche PTFE, PEEK, POM und PET enthält. Daneben könnte auch ein faserverstärkter Kunststoff verwendet werden und/oder ein Kunststoff, der aus einer Gruppe von Kunststoffen ausgewählt ist, welche PTFE, PEEK und POM enthält.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung einen Betätigungsmechanismus zum Ausführen der Schwenkbewegung der Blasformträgerteile zueinander auf und dieser Betätigungsmechanismus weist mehrere bezüglich einander schwenkbare Hebelelemente auf. Bevorzugt weist sind diese Hebelelemente wenigstens teilweise bezüglich einander schwenkbar angeordnet. Dabei können zum Erreichen dieser schwenkbaren Anordnung jeweils die hier beschriebenen Lagereinrichtungen eingesetzt werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Betätigungsmechanismus wenigstens vier Hebelelemente auf, die bezüglich wenigstens dreier, bevorzugt wenigstens vierer Schwenkachsen schwenkbar zueinander sind. Bevorzugt sind diese Schwenkachsen parallel zueinander und insbesondere auch parallel zu der Schwenkachse, bezüglich welcher die Blasformträgerteile relativ zueinander geschwenkt werden, oder diese Schwenkachse ist eine der genannten wenigstens vier Schwenkachsen. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die hier beschriebene Lagereinrichtung nicht nur bei der hier beschriebenen Ansteuerung und/oder der Lagerung der Formträgerteile Anwendung finden kann, sondern auch bei anderen drehbaren Elementen insbesondere einer Blasformmaschine.
-
Bevorzugt weist die Vorrichtung eine Vielzahl von Lagereinrichtungen auf, welche jeweils einen (auch mehrere pro Lagerstelle möglich) Grundkörper und einen in diesem Grundkörper durchgehend angeordneten Schlitz aufweisen. Dabei ist es möglich, dass die Lagereinrichtungen zum Lagern unterschiedlicher Schwenkbewegungen dienen, es wäre jedoch auch denkbar, dass zum Lagern einer bestimmten Schwenkbewegung mehrere Lagereinrichtungen verwendet werden, die bevorzugt entlang der Schwenkachse dieser Schwenkbewegung hintereinander (und bevorzugt auch beabstandet zueinander) angeordnet sind.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine insbesondere stationär angeordnete Führungskurve auf, welche die Schwenkbewegung der Blasformträgerteile bezüglich einander bewirkt.
-
Vorteilhaft kann an einem bestimmten Gelenk eine derartige Lagereinrichtung oder auch mehrere Lagereinrichtungen eingesetzt werden. Dabei können die Lagereinrichtungen einen Bund aufweisen, aber auch ohne einen derartigen Bund ausgeführt sein. Damit ist bevorzugt die Lagereinrichtung derart gestaltet, dass eine axiale Verschiebung des Lagers durch einen Konturverlauf an den aneinander anliegenden Flächen bzw. beispielsweise an einer inneren oder äußeren Mantelfläche verhindert wird. Daneben wäre es auch denkbar, dass die Lagereinrichtung an ihrer Innen- oder Außenseite einen oder mehrere Einstiche und/oder Ausbuchtungen aufweist. Auch kann eine entsprechende Aufnahmebohrung zur Aufnahme der Lagereinrichtung entsprechende Einstiche oder Ausbuchtungen aufweisen. Schließlich kann auch die oben erwähnte zu lagernde Welle einen oder mehrere Einstiche oder Ausbuchtungen aufweisen.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wäre es auch denkbar, dass die genannten Einstiche oder Ausbuchtungen in der Lagereinrichtung, der Welle und/oder dem Gehäuse rotationssymmetrisch oder asymmetrisch ausgeführt sind. Dabei wäre es denkbar, dass die Lagereinrichtung gegenüber der Welle axial arretiert ist bzw. nicht verschiebbar ist, es wäre jedoch auch denkbar, dass die Lagereinrichtung gegenüber der Hülse bzw. dem Gehäuse axial gesichert ist. Daneben könnte eine derartige axiale Sicherung auch sowohl gegenüber der Welle als auch gegenüber der Hülse erfolgen.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung einen Verriegelungsmechanismus auf, um die Blasformträgerteile wenigstens zeitweise bezüglich einander zu verriegeln. Bevorzugt weist der Verriegelungsmechanismus wenigstens ein schwenkbares Verriegelungselement auf, wobei diese Schwenkbewegung mittels einer Lagereinrichtung gelagert ist, welche einen Grundkörper und einen in diesem Grundkörper durchgehend angeordneten Schlitz aufweist. Bevorzugt erfolgt die Lagerung der Schwenkbewegung mittels einer Lagereinrichtung der oben beschriebenen Art.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform ist die mindestens eine Umformungsstation innerhalb eines Reinraums angeordnet. Der Reinraum kann eine Atmosphäre aufweisen, welche weniger Keime, Verunreinigungen, Bakterien oder Sporen enthält als die Atmosphäre außerhalb des Reinraums. Insbesondere kann hierzu ein Luftfilter an der Vorrichtung angeordnet sein, durch welchen (beispielsweise mittels eines Gebläses) gefilterte Luft in den Reinraum eingeleitet wird. Insbesondere kann es sich bei der eingeleiteten Luft um im Wesentlichen sterile Luft handeln. Insbesondere wird der Reinraum somit unter einem leichten Überdruck gegenüber der Atmosphäre außerhalb des Reinraums gehalten. Der Druckunterschied kann beispielsweise in einem Bereich von 0,1mbar bis 400mbar betragen.
-
Insbesondere kann der Reinraum Abdichtungen aufweisen, welche den Reinraum gegenüber der äußeren Atmosphäre zumindest bereichsweise abdichten. Bei den Dichtungen kann es sich um Dichtungen aus elastischem Material oder um hydraulische Dichtungen wie Wasserschlösser handeln. Die Dichtungen können vorzugsweise kreisförmig entlang des Umfangs des drehenden Trägers ausgebildet sein. Weiterhin können der Reinraum und/oder der Teile der Umformungsstationen, welche sich im Reinraum befinden, in gewissen, insbesondere regelmäßigen, Zeitabständen gereinigt und/oder sterilisiert werden. Vorzugsweise kann eine Reinigung zuerst mit Schaum, dann zum Entfernen des Schaums mit Sterilwasser durchgeführt werden. Eine Sterilisation kann mit gasförmigem Wasserstoffperoxid durchgeführt werden. Die Mittel zum Einbringen der Reinigungs- und Sterilisationsmedien können stationär oder mit dem Träger mitdrehend angeordnete Düsen sein. Auch durch Blasdüsen der Umformungsstationen kann beispielsweise Sterilisationsmedium austreten. Die genannten Mittel zur Bereitstellung des Reinraums oder Kombinationen von ihnen können je nach den Anforderung an die Hygiene, Sauberkeit oder Sterilität der Maschine oder der mit ihr gefertigten Kunststoffbehältnisse eingesetzt werden.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist ein Vorsprung oder eine Ausnehmung auf der Welle und/oder der Lagereinrichtung und/oder einem Gehäuse (bzw. der der Lagereinrichtung angeordnet. Bevorzugt ist dabei der Vorsprung oder die Ausnehmung symmetrisch oder unsymmetrisch bezüglich einer Längsrichtung der Welle ausgebildet.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die mindestens eine Umformungsstation innerhalb eines Reinraums angeordnet.
-
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen:
-
Darin zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen;
-
2 eine Draufsicht auf eine Umformungsstation zur Veranschaulichung der Lagerstellen;
-
3 eine Darstellung einer Lagereinrichtung in einem ersten Anwendungsbeispiel;
-
4 eine Darstellung einer Lagereinrichtung in einer perspektivischen Darstellung;
-
5 eine Darstellung einer Lagereinrichtung in einem weiteren Anwendungsbeispiel;
-
6 eine Schnittdarstellung einer Lagereinrichtung;
-
7 eine Draufsicht auf die Lagereinrichtung aus 6;
-
8 eine Darstellung einer Lagereinrichtung in einer perspektivischen Darstellung;
-
9 eine Darstellung einer Lagereinrichtung in einem weiteren Anwendungsbeispiel; und
-
10 eine Darstellung einer Lagereinrichtung in einem weiteren Anwendungsbeispiel.
-
1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 1 zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen. Diese Vorrichtung 1 weist dabei einen um eine Drehachse D drehbaren Träger 2 auf, d.h. das sogenannte Blasrad. An diesem Träger ist hier eine Vielzahl von Umformungsstationen 8 angeordnet, wobei jedoch lediglich eine Umformungsstation dargestellt ist. Diese Umformungsstation 8 weist dabei zwei Blasformträgerteile auf, von denen jedoch hier nur ein Blasformträgerteil 14b gezeigt ist.
-
Das Bezugszeichen 10 kennzeichnet einen Kunststoffvorformling, der im Inneren einer Blasform mit einem fließfähigen Medium und insbesondere mit Blasluft beaufschlagt wird. Zu diesem Zweck wird eine Beaufschlagungseinrichtung 15 wie beispielsweise eine Blasdüse auf einen Mündungsrand des Kunststoffvorformlings aufgesetzt und kann diesen so mit Druckluft beaufschlagen. Das Bezugszeichen 5 kennzeichnet eine Reckstange, welche zum Dehnen der Kunststoffvorformlinge 10 in der Längsrichtung L dient. Zu diesem Zweck ist auch die Reckstange 5 in dieser Richtung L bewegbar.
-
2 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Man erkennt hier wieder die Umformungsstation 8, welche hier, wie oben erwähnt, zwei Blasformteile 12a, 12b aufweist, welche an Blasformträgerteilen 14a und 14b angeordnet sind, so dass die Blasform geöffnet und geschlossen werden kann. Bei der in 2 gezeigten Ausführungsform sind die Blasformteile mittelbar über Formträgerschalen 16a, 16b an den Blasformträgerteilen 14a, 14b angeordnet. Das Bezugszeichen 60 kennzeichnet einen Verriegelungsmechanismus, mit dem während des Umformungsvorgangs die Blasformträgerteile 14a, 14b miteinander verriegelt werden können. Dieser Verriegelungsmechanismus weist hier ein erstes Verriegelungselement 62 und ein zweites Verriegelungselement 64 auf, welche zum Zwecke des Verriegelns wie in 2 gezeigt ineinandergreifen. Zu diesem Zwecke sind die beiden Verriegelungselemente 62 und 64 jeweils bezüglich zweier Schwenkachsen 66 und 68 schwenkbar. Die Lagereinrichtung zum Lagern dieser Verriegelungselemente kann in der unten noch genauer dargestellten Weise ausgeführt sein.
-
Das Bezugszeichen 20 kennzeichnet wiederum Lagerungseinrichtungen, um die einzelnen in der 2 gezeigten Schwenkbewegungen zu lagern. So sind die beiden Blasformträgerteile 14a, 14b bezüglich einer hier gemeinsamen Schwenkachse S1 schwenkbar. Weiterhin sind an den Blasformträgerteilen 14a, 14b jeweils Hebelarme 34 und 36 angeordnet. Diese Hebelarme 34 und 36 sind wiederum an weiteren Hebelarmen 35 und 37 angelenkt, und zwar bezüglich Schwenkachsen S2 und S3. Auch für diese Schwenkbewegung können die hier beschriebenen Lagereinrichtungen 20 Einsatz finden. Weiterhin sind die beiden Hebelarme 35 und 37 wieder aneinander angelenkt bezüglich einer weiteren Schwenkachse S4. Man erkennt, dass durch eine Bewegung dieser Schwenkachse S4 in 2 nach oben auch die beiden Hebel 34 und 36 letztlich zusammen bewegt werden und damit die Blasformträgerteile 14a und 14b auseinandergeklappt werden würden. Diese genannten Hebel bilden in ihrer Gesamtheit einen Betätigungsmechanismus, mit dem die Schwenkbewegung der Blasformträgerteile 14a, 14b erreicht werden kann.
-
Das Bezugszeichen 90 bezieht sich auf eine Führungseinrichtung wie hier eine Führungskurve, welche eine Führungsnut 92 aufweist, der gegenüber einem Führungselement 94 wie etwa eine Führungsrolle 94 abrollt. Durch die Gestaltung dieser Führungsnut 92 kann gesteuert werden, an welchen Stellen ein Öffnen und Schließen der Blasform erfolgt.
-
3 zeigt eine erste Ausgestaltung einer Lagereinrichtung. Dabei bezieht sich das Bezugszeichen 24 auf eine Hülse, der gegenüber eine (nicht gezeigte) Welle zu lagern ist. Das Bezugszeichen 20 kennzeichnet die Lagereinrichtung selbst. Dabei ist auch der Schlitz 26 erkennbar, der in der Lagereinrichtung angebracht ist. Daneben ist auch ein Vorsprung 28 erkennbar, der an dem Grundkörper 22 der Lagereinrichtung angeordnet ist und der in eine entsprechend ausgeformte Ausnehmung 28 der Hülse eingreift. Auf diese Weise wird ein Verschieben der Lagereinrichtung 20 gegenüber der Hülse 24 in der Längsrichtung L verhindert. Bei dieser gezeigten Ausführungsform dreht sich die Welle gegenüber der Lagereinrichtung (bzw. genauer die Lagereinrichtung gegenüber der Welle).
-
4 zeigt eine perspektivische Darstellung der Lagereinrichtung 20. Man erkennt hier wiederum den Grundkörper 22 sowie den umlaufenden Vorsprung 28. Daneben ist auch der Schlitz 26 erkennbar, der sich hier jedoch wie ersichtlich auch über den Vorsprung 28 hinweg erstreckt. Das Bezugszeichen S kennzeichnet die Schwenkachse bzw. Drehachse, zu deren Lagerung die Lagereinrichtung 20 dient.
-
5 zeigt eine weitere Einbausituation einer Lagereinrichtung 20. Hierbei ist die Welle 18 dargestellt, die gegenüber der Hülse 24 drehbar gelagert ist. Man erkennt, dass bei der in 5 gezeigten Ausführungsform zwei Lagereinrichtungen 20 vorgesehen sind, wobei diese unterschiedliche Vorgehensweisen aufweisen, um eine Axialverschiebung in der Längsrichtung L zu verhindern. Die obere Lagereinrichtung weist einen bereits in den vorangegangenen Figuren gezeigten, im Querschnitt rechteckigen Vorsprung auf, der in eine entsprechende Ausnehmung eingreift. Die untere Lagereinrichtung 20 weist eine (dreiecksförmige) Ausnehmung 31 auf, in welche ein Vorsprung 33, der an der Hülse befindlich ist eingreift. Wie aus 5 deutlich, muss der Vorsprung nicht auf der halben Höhe der Lagereinrichtung 20 angeordnet sein, sondern kann in der Längsrichtung der Lagereinrichtung auch hierzu versetzt sein.
-
Die 6 und 7 zeigen eine weitere Ausführungsform einer Lagereinrichtung 20. Für diese Ausführungsform ist der Vorsprung 28 nicht vollumfänglich ausgebildet, sondern lediglich in einem Teilbereich des Umfangs wie insbesondere aus 7 ersichtlich.
-
Auch dieser Vorsprung 28 kann jedoch eine Stabilisierung in der Längsrichtung erreichen.
-
8 zeigt eine weitere perspektivische Darstellung einer Lagereinrichtung, Auch hier ist wiederum der Grundkörper 22 dargestellt. Im Gegensatz zu der in 4 gezeigten Ausführungsform ist hier jedoch nicht ein umlaufender Vorsprung vorgesehen, sondern ein punktförmiger Vorsprung 28. Mit anderen Worten ist der Vorsprung 28 hier als Vorsprung mit einem kreisförmigen Querschnitt und/oder als zylindrischer Vorsprung ausgebildet. Diese Vorgehensweise ist beispielsweise bei gespritzten Buchsen fertigungstechnisch möglich. Das Gehäuse bzw. der Hülsenkörper (nicht gezeigt) weist hier eine entsprechend angepasste Bohrung auf, in welche der Vorsprung 28 eingreift.
-
Durch die Ausgestaltung des Vorsprungs bzw. dessen Anordnung kann auch entschieden werden, wo die Gleitbewegung stattfinden soll. Bei der in 8 gezeigten Ausgestaltung wird die Gleitbewegung zwischen der Welle und der Lagereinrichtung auftreten, nicht aber zwischen der Lagereinrichtung und dem Hülsenkörper.
-
Es wäre jedoch auch möglich, dass der Vorsprung ausgehend von dem Grundkörper 22 nach innen ragt und die Welle eine entsprechende Bohrung aufweist. In diesem Fall könnte eine Gleitbewegung (Drehbewegung) zwischen der Lagereinrichtung und dem Hülsenkörper auftreten, nicht aber zwischen der Lagereinrichtung und der Welle.
-
In jedem Falle kann jedoch durch den gezeigten Vorsprung 28 eine axiale und rotationstechnische Sicherung des Hülsenkörpers und/oder der Lagereinrichtung erreicht werden.
-
9 zeigt eine Darstellung einer Welle, einer Lagereinrichtung sowie eines Hülsenkörpers. Auch hier ist wieder der Vorsprung 28 gezeigt, der an dem Grundkörper 22 der Lagereinrichtung 20 angeordnet ist. Man erkennt, dass der Hülsenkörper 24 eine Öffnung 29 aufweist, in welche der Vorsprung 28 eingreift.
-
10 zeigt zur Veranschaulichung zwei unterschiedliche Lageranordnungen. Die obere Anordnung entspricht dabei der in 9 gezeigten Situation. Bei der unteren Lageranordnung ragt der Vorsprung 28 bezüglich des Grundkörpers 22 radial nach innen und greift in eine Bohrung 38 ein, welche in der Welle 18 angeordnet ist. Auch hier kann eine radiale sowie eine axiale Sicherung erreicht werden.
-
Die Anmelderin behält sich vor, sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale als erfindungswesentlich zu beanspruchen, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind. Es wird weiterhin darauf hingewiesen, dass in den einzelnen Figuren auch Merkmale beschrieben wurden, welche für sich genommen vorteilhaft sein können. Der Fachmann erkennt unmittelbar, dass ein bestimmtes in einer Figur beschriebenes Merkmal auch ohne die Übernahme weiterer Merkmale aus dieser Figur vorteilhaft sein kann. Ferner erkennt der Fachmann, dass sich auch Vorteile durch eine Kombination mehrerer in einzelnen oder in unterschiedlichen Figuren gezeigter Merkmale ergeben können.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Träger
- 5
- Reckstange
- 8
- Umformungsstation
- 10
- Kunststoffvorformling
- 12a, b
- Blasformteile
- 14a, b
- Blasformträgerteile
- 15
- Beaufschlagungseinrichtung
- 16a, b
- Formträgerschalen
- 18
- Welle
- 20
- Lagereinrichtung
- 22
- Grundkörper
- 24
- Hülse
- 26
- Schlitz
- 28
- Vorsprung
- 29
- Öffnung
- 31
- Ausnehmung
- 33
- Vorsprung
- 34, 36
- Hebelarme
- 35, 37
- weitere Hebelarme
- 38
- Bohrung
- 40
- Betätigungsmechanismus
- 60
- Verriegelungsmechanismus
- 62
- erstes Verriegelungselement
- 64
- zweites Verriegelungselement
- 66, 68
- Schwenkachsen der Verriegelungselemente
- 90
- Führungseinrichtung, Führungskurve
- 92
- Führungsnut
- 94
- Führungsrolle
- S
- Schwenkachse
- S1–S4
- Schwenkachsen
- L
- Längsrichtung