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Stand der Technik
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Wandbauteile einer Schublade wie eine Schubladen-Seitenwand bzw. Schubladen-Zarge, insbesondere Hohlkammerzargen für Schubladen, welche über wesentliche Bereiche hohle Abschnitte aufweisen, sind aus dem Stand der Technik bekannt.
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Hohlkammerzargen sind insbesondere aus einem Metall- und/oder Kunststoffmaterial und weisen den Vorteil auf, dass in den hohlen Abschnitten ein Schubladenführungssystem bzw. eine Führungseinheit mit zwei oder drei zueinander teleskopierbaren Schienen untergebracht werden kann, wodurch sich zum Beispiel Bauhöhe einsparen lässt gegenüber zum Beispiel einer massiven Seitenwand aus Holz, an der die Führung anbringbar und benachbart zur Holzseitenwand seitlich bzw. unterhalb zusätzlichen Bauraum benötigt.
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Bei der Herstellung der als Hohlkammerzargen ausgestalteten Wandbauteile ist neben deren konstruktiver Abstimmung zur Aufnahme der Führungseinheit auch ein gewünschtes Design der Hohlkammerzarge zu berücksichtigen. Sowohl die Vielzahl unterschiedlich ausgelegter Führungseinheiten als auch verschiedene Designvarianten der Wandbauteile bringen einen vergleichsweise hohen Aufwand zur Bereitstellung von betreffenden Wandbauteilen mit sich.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Wandbauteil bzw. eine Schublade der eingangs erläuterten Art technisch und wirtschaftlich vorteilhaft bereitzustellen, insbesondere im Hinblick auf eine Herstellung von Wandbauteilen aus Einzelkomponenten unter Anwendung von bewährten Verfahrenstechniken, um gewünschte Eigenschaften des hergestellten Gegenstandes zu erzielen.
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Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Mit den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Varianten der Erfindung aufgezeigt.
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Die Erfindung geht zunächst aus von einem Wandbauteil einer Schublade insbesondere von einer Schubladen-Zarge, wobei das Wandbauteil einen Zargenkörper aufweist, mit einem Basisteil, das einen Hohlraum zur Aufnahme eines Schubladenführungssystems bereitstellt, und mit einem Hüllelement zur Umhüllung des Basisteils, wobei in einem Überdeckungsabschnitt des Zargenkörpers eine Materiallage des Hüllelements eine Materiallage des Basisteils überdeckt. Der Überdeckungsabschnitt bzw. die jeweilige Materiallagen von Basisteil und Hüllelement kann im Nutzzustand horizontal, vertikal und/oder schräg ausgerichtet sein.
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Der Kern der Erfindung liegt darin, dass am Zargenkörper ein nach oben säulenartig überstehendes Trägerteil vorhanden ist, wobei zur Anbringung des Trägerteils in einem stirnseitigen Endbereich des Zargenkörpers ein zungenartiger Flachabschnitt des Trägerteils im Überdeckungsabschnitt zwischen dem Basisteil und dem Hüllelement fixiert ist. Damit wird eine besonders stabile Verbindung und eine vorteilhaft zusammenbaubare Anordnung von Trägerteil und Zargenkörper bereitgestellt.
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Der Zargenkörper erstreckt sich insbesondere zwischen einem Frontelement der Schublade und einer Rückwand der Schublade über einen gesamten oder wesentlichen Abstand zwischen dem Frontelement und der Rückwand. Mit zwei entsprechenden Zargenkörpern werden demnach zumindest Teile von gegenüberliegenden Seitenbereichen der Schublade gebildet. Ein in Längsrichtung bzw. Bewegungsrichtung der Schublade existierender Abstand zwischen Innenseiten des Frontelements und der Rückwand wird von dem Zargenkörper überbrückt. Zudem ist der Zargenkörper ausgebildet, mit dem Frontelement und der Rückwand und außerdem einem Schubladenboden eine Verbindung auszubilden.
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Die Anbindung am Frontelement findet im vorderen Endbereich des Zargenkörpers und die Anbindung an der Rückwand im hinteren Endbereich des Zargenkörpers statt. Die Verbindung mit dem Schubladenboden erfolgt durchgehend oder vorteilhaft an mehreren Stellen über die Länge des Zargenkörpers. Der insbesondere längliche zum Beispiel aus Blech winklig gebogene Zargenkörper weist in vertikaler Erstreckung eine geringere Höhe auf als das Frontelement und/oder die Rückwand. Dies ermöglicht es, den seitlichen Bereich oberhalb des Zargenkörpers über die Länge des Zargenkörpers teilwesie oder komplett frei zu lassen oder einen ausgewählten Aufsatz oberhalb des Zargenkörpers vorzusehen. Mit dem Aufsatz können zum Beispiel unterschiedliche Design- und/oder Konstruktionsvarianten an dem Zargenkörper durch Auswahl eines gewünschten Aufsatzes aus einer Mehrzahl unterschiedlich gestalteter und passend abgestimmter Aufsetzteilen realisiert werden. Sämtliche Aufsätze sind auf den Zargenkörper einheitlich passend zur Anbringung am Zargenkörper ausgestaltet. Dies ist für eine Individualisierung bei gleichen Grundkomponenten vorteilhaft. Insbesondere ist der Zargenkörper derart ausgestaltet, dass in einem hohlen Bereich des Zargenkörpers das Schubladenführungssystem passend unterbringbar ist. Insbesondere ist der Zargenkörper gestaltet, um eine beliebige von mehreren unterschiedlich konzipierten Führungseinheiten, die mit jeweils einheitlichem Anbringkonzept ausgebildet sind, passend an dem Zargenkörper aufzunehmen.
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Das Trägerteil dient zur Anbindung des Zargenkörpers mit dem Frontelement bzw. mit der Rückwand. Um den Zargenköper mit unterschiedlichen Arten bzw. Abmessungen des Frontelements bzw. der Rückwand ausreichend stabil verbinden zu können, sind am Zargenkörper in der Regel ein vorderes und ein hinteres Trägerteil zu fixieren. Mit dem jeweiligen Trägerteil werden Kräfte zwischen dem Frontelement bzw. der Rückwand und dem Zargenkörper aufgenommen bzw. übertragen. Diese Kräfte werden auch von Gewichtskräften beeinflusst, die durch eine Beladung der Schublade auf den Schubladenboden wirken und damit sich auch am Zargenkörper auswirken. Daher ist es notwendig, die Verbindung des Trägerteils am Zargenkörper vergleichsweise stabil und sicher einzurichten. Unter statischen und dynamischen Gesichtspunkten sind die im Hinblick auf ein Versagen kritischen Bereiche insbesondere an Verbindungsbereichen von Bauteilen festzustellen.
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Die erfindungsgemäße Anordnung stellt vorteilhaft eine hochstabile Verbindungsanordnung bereit. Außerdem wird mit der vorgeschlagenen Verbindungsstruktur vorteilhaft eine Mehrschichtanordnung realisiert, welche kompakt und mechanisch vorteilhaft hohe Stabilitätswerte liefert.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass der Flachabschnitt eine Materiallage des Trägerteils bildet, welche in einem Zwischenbereich zwischen der Materiallage des Basisteils und der Materiallage des Hüllelements im Überdeckungsabschnitt vorhanden ist. Damit wird eine besonders kompakte, stabile und vorfixierte Anordnung geschaffen. Die Materiallagen sind insbesondere flache Blechabschnitte, welche insbesondere durch eine Umbiegung an den entsprechenden Teilen gebildet sind.
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Die zu verbindenden Abschnitte an dem Trägerteil, Basisteil und Hüllelement sind insbesondere aus einem schweißbaren Metallmaterial bzw. aus flachen Blechabschnitten, die aneinander flächig anliegen. Dabei kommt vorteilhafterweise eine mittlere Blechlage bzw. Materialschicht mit beiden Außenseiten also jeweils seitlich bzw. oben und unten flächig in Anlage an Gegenflächen der anderen benachbarten Blechlagen bzw. Materialschichten. Damit wird im Verbindungsbereich im Überdeckungsabschnitt eine mehrlagige Sandwichstruktur bzw. ein insbesondere dreilagiges Blechlaminat gebildet. Vorteilhafterweise lassen sich somit die mehreren Lagen miteinander in einem Prozessschritt gemeinsamen verbinden insbesondere untereinander gleichartig vollflächig bzw. formschlüssig. Des Weiteren ist damit gegenüber anderen Verbindungen ein Stabilitätsvorteil durch die kompakte bzw. gegenseitig abstützende Verbindung der wenigstens drei Materiallagen geschaffen.
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Das Trägerteil ist quer zur Länge des Zargenkörpers in der Breite insbesondere der Breite des Zargenkörpers angepasst und erstreckt sich in Zargenkörper-Längsrichtung nur über einen vergleichsweise geringen Teil der Gesamtlänge des Zargenkörpers, zum Beispiel über ca. 10 % bzw. über ca. einen Zentimeter bis wenige Zentimeter.
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Die Höhe des Überstandes des am Zargenträger angebrachten Trägerteils oberhalb einer Oberseite des Zargenträgers ist anhand von Verbindungs- bzw. Stabilitätskriterien gewählt und reicht maximal bis zu einer Höhe, die einer Höhe einer Oberkante des Frontelements bzw. einer Höhe einer Oberkante der Rückwand entspricht.
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Das insbesondere längliche schlanke Trägerteil mit einem zum Beispiel säulen- oder stabartigen Grundkörper ist für den Zusammenbau des Wandbauteils insbesondere am fertigen Zargenkörper anbringbar.
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Der zungenartige Flachabschnitt des Trägerteils kann am vorderen und/oder hinteren stirnseitigen Endbereich des Zargenkörpers vorteilhafterweise zum Beispiel in einen Spaltbereich zwischen dem Basisteil und dem Hüllelement eingesteckt und dann darin fixiert werden.
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Es ist überdies vorteilhaft, dass in einem Verbindungsbereich eine erste Seite des Flachabschnitts des Trägerteils flächig mit einer Materiallage des Basisteils verbunden ist und eine zweite Seite des Flachabschnitts des Trägerteils flächig mit einer Materiallage des Hüllelements verbunden ist. Dies führt zu einer besonders kompakten und stabilen Verbindung.
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Insbesondere ist die erste Seite des Flachabschnitts über die Dicke der Materiallage beabstandet gegenüberliegend zur zweiten Seite des Flachabschnitts vorhanden. Die Anlage erfolgt insbesondere flächig bzw. im Flächenkontakt. Die Materiallagen sind überlappend verbunden, beispielsweise in der Art einer Sandwich-Struktur, insbesondere zwei oder dreilagig. Nicht ausgeschlossen ist, dass mehr als drei Lagen vorhanden sind. Zum Beispiel kann der zungenartige Flachabschnitt zwei voneinander zum Beispiel entsprechend der Dicke des Materials des Basisteils und/oder des Hüllelements beabstandete Materiallagen aufweisen, zwischen denen die Materiallage des Basisteils und/oder des Hüllelements im verbundenen Zustand des Trägerteils hineinreichend vorhanden ist.
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Vorteilhafterweise ist der Flachabschnitt zwischen dem Basisteil und dem Hüllelement stoffschlüssig fixiert. Bei Blechen kommen insbesondere eine Schweißverbindung, eine Lötverbindung oder eine Klebeverbindung in Frage. Eine Schweißverbindung kann insbesondere gemäß des Rollnahtschweißens oder Stoßartschweißens erfolgen.
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Eine vorteilhafte Modifikation des Erfindungsgegenstandes zeichnet sich dadurch aus, dass im Überdeckungsabschnitt durch überlappend verbundene Materiallagen ein mechanisch verstärkter Bereich am Zargenkörper bereitgestellt ist, welcher gegenüber zum Überdeckungsabschnitt benachbarten Bereichen eine erhöhte Materialstärke aufweist. Die Materialstärke im Überdeckungsabschnitt bzw. Verbindungsbereich ergibt sich durch die Addition der Dicke der sich überlappenden Materiallagen insbesondere der durch ein stoffschlüssiges Verfahren verbundenen Materiallagen von Trägerteil, Basisteil und Hüllelement. Damit kann an im Betrieb der Schublade besonders belasteten Bauteilabschnitten des Wandbauteils eine erhöhte mechanische Stabilität vorteilhaft bereitgestellt werden.
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Überdies ist es von Vorteil, dass der Flachabschnitt zwischen einer Oberseite des Basisteils und einer Oberseite des Hüllelements vorhanden ist. Insbesondere sind die jeweiligen Oberseiten im Einbauzustand horizontal ausgerichtete z. B. streifenförmige Abschnitte an den entsprechenden Bauteilen. Insbesondere sind beim vorgefertigten Zargenkörper ohne das Trägerteil die Oberseite des Basisteils und die Oberseite des Hüllelements über einen Spalt insbesondere in vertikaler Richtung beabstandet, so dass in diesen Spalt der zungenartige flachabschnitt des Trägerteils passend ggf. berührend einsteckbar ist, bevor die feste Fixierung stattfindet z. B. durch das stoffschlüssige Verbinden.
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Alternativ oder zusätzlich zum horizontal stirnseitig abstehenden Flachabschnitt kann der zungenartige Flachabschnitt des Trägerteils auch an seitlichen vertikalen Abschnitten am Trägerteil-Grundkörper ausgebildet sein. Der seitliche Flachabschnitt kann zwischen dem Basisteil und dem Hüllelement in einen entsprechenden Spalt eingesteckt sein, wenn Basisteil und Hüllelement sich in diesen Bereichen beabstandet überlappen. Der Flachabschnitt ist dann beispielsweise nach unten offen und zusammenhängend U-förmig oder durch zwei oder drei getrennte zueinander winklig orientiert ausgerichtete Abschnitte gebildet.
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Vorteilhafterweise ist der Flachabschnitt des Trägerteils in einem unteren Endbereich eines Grundkörpers des Trägerteils ausgebildet. Insbesondere ist es vorteilhaft, dass ein unteres Ende bzw. ein Rand des Grundkörpers winklig absteht und den Flachabschnitt bildet, zum Beispiel durch einen umgebogenen Blechrand des Trägerteils.
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Weiter wird gemäß einer vorteilhaften Variante der Erfindung vorgeschlagen, dass der Flachabschnitt des Trägerteils auf Abmaße einer Oberseite des Zargenkörpers abgestimmt ist. Insbesondere ist der Flachabschnitt des Trägerteils so abgestimmt, dass der Flachabschnitt in der Breite einer Breite einer Oberseite des Zargenkörpers angenähert ist. So kann der Flachabschnitt über die Breite der Oberseite des Basisteils diese überlappen. Quer dazu kann die Länge des Flachabschnitts je nach gewünschter Gesamtfläche der Überlappung eingerichtet werden. Der Flachabschnitt ist vorteilhaft über einige Millimeter bzw. wenige Zentimeter abstehend zum Grundkörper abgewinkelt vorhanden.
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Auch ist es vorteilhaft, dass das Trägerteil selbst oder ein an dem Trägerteil vorhandenes Anbindungsteil ausgebildet ist, eine lösbare Verbindung zu einem quer zum Zargenkörper ausgerichteten Wandbauteil der Schublade wie einem Frontteil oder einem Rückwandteil einzurichten. Damit lässt sich die Verbindung zu weiteren Elementen der Schublade vorteilhaft realisieren.
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Eine weitere vorteilhafte Variante der Erfindung ist dadurch charakterisiert, dass ein Trägerteil in Längsrichtung des Zargenkörpers betrachtet in einem vorderen und/oder in einem hinteren Endabschnitt des Zargenkörpers vorhanden ist. Damit kann eine Frontelement und/oder eine Rückwand vorteilhaft mit dem Wandbauteil verbunden werden.
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Vorteilhafterweise ist das Trägerteil zur Anbindung eines am Zargenkörper lösbar anbringbaren Aufsetz-Wandelements ausgebildet. Das Trägerteil und das Aufsetz-Wandelement sind abgestimmt z. B. eine Rastverbindung miteinander bei der fertig zusammengebauten Seitenwand zu bilden. Das Aufsetzelement kann zum Beispiel den Zargenkörper samt Trägerteil gehäuseartig umgeben bzw. überdecken, wobei das Äußere des Aufsetz-Wandelements die gesamte oder einen Teil der Außenerscheinung der Seitenwand der Schublade im Endnutzungszustand bildet. Das Aufsetz-Wandelement erstreckt sich vorteilhaft über die gesamte Länge zwischen einem Frontelement und einer Rückwand der Schublade oberhalb der Oberseite des Zargenkörpers bis maximal zu einer Höhe, die auf der Höhe einer Oberkante des Frontelements oder der Rückwand der Schublade liegt.
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Die Erfindung bezieht sich außerdem auf eine Schublade mit einem erfindungsgemäßen Wandbauteil gemäß einer der oben diskutierten Ausbildungsvarianten. Damit wird die Schublade wie erläutert vorteilhaft bereitgestellt insbesondere mit einer aus Einzelkomponenten zusammensetzbaren Hohlkammerzarge aus Metall.
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Außerdem richtet sich die Erfindung auf ein Möbel mit einer wie zuvor beschrieben gestalteten Schublade.
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Figurenbeschreibung
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Die Erfindung wird unter Angabe weiterer Einzelheiten und Vorteile nachfolgend näher erläutert. Im Einzelnen zeigt:
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1 einen Ausschnitt einer teilweise gebildeten Schublade ohne Trägerkörper perspektivisch,
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2 einen Zargenkörper gemäß des in 1 gezeigten Ausschnitts in einer Stirnansicht,
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3 einen Teilausschnitt der Schublade gemäß 1 jedoch mit einem Trägerkörper von der Seite,
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4 die Anordnung gemäß 3 im Ausschnitt ohne eine Schubladenfront und ohne ein Aufnahmeteil von vorne und
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5 einen Ausschnitt der Anordnung gemäß 3 ohne Schubladenfront perspektivisch mit einem transparent dargestellten Hüllelement und
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6 die Anordnung gemäß 5 von der Seite.
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In 1 ist ein durch einen Schubladen-Längsschnitt gebildeter Teil einer erfindungsgemäßen Schublade 1 mit einer Schubladenfront 2, einer Rückwand 3 und einem Schubladenboden 4, die geschnitten sind, gezeigt, sowie einem kompletten Zargenkörper 5, der an die Teile 2, 3 und 4 angebunden ist. Zur Verdeutlichung des Grundaufbaus der Schublade 1 ist ein als Trägerkonsole 16 (siehe 3 bis 6) ausgebildeter Trägerkörper am Zargenkörper 5 in 1 nicht dargestellt, welcher jedoch in den 3 bis 6 ersichtlich ist. Der Zargenkörper 5 ist in 2 von vorne dargestellt.
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Der Zargenkörper 5 umfasst ein äußeres Hüllelement 6 sowie ein darin großteils aufgenommenes Basisteil 7, welches innen einen nach unten offenen Hohlraum 14 umgibt. Das Hüllelement 6 und das Basisteil 7 sind jeweils längliche Profilkörper und insbesondere aus einem durch Umbiegungen bearbeiteten flachen Blechelement gebildet. Das Hüllelement 6 überdeckt das Basisteil 7 im Bereich einer Außenseite 8 und eines horizontalen Verbindungsabschnitts 9 des Zargenkörpers 5 und an einer Innenseite 10 bis zu einer Wischlippe 11, die seitlich nach innen gerichtet am Hüllelement 6 ausgeformt ist. Am Basisteil 7 sind zum Hohlraum 14 vorstehende Anbringeinrichtungen 12 vorgesehen, die zur lösbaren Fixierung eines Schubladenführungssystems (nicht dargestellt) wie eines Teil- oder Vollauszuges im Hohlraum 14 dienen. Eine Korpusschiene des fixierten Schubladenführungssystems reicht dabei unten aus dem Hohlraum 14 heraus und erstreckt sich bis in den Bereich unterhalb der oder neben die Außenseite 8, um eine positionsfeste Verbindung des Schubladenführungssystems und damit der Schublade 1 einzurichten. Die Korpusschiene ist hierfür an einer Innenseite einer Seitenwand eines Möbelkorpus (nicht gezeigt) befestigt, an welchem die Schublade 1 in Ausschieberichtung P1 und in Einschieberichtung P2 bewegbar über das Schubladenführungssystems aufgenommen ist. Eine weitere zum Zargenkörper 5 gegenüberliegende und gleichartig aufgebaute, nicht ersichtliche Längsseite der Schublade 1 ist entsprechend an einer weiteren Seitenwand des Möbelkorpus innen beweglich geführt befestigt.
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Außerdem umfasst das Basisteil 7 an einer abgewinkelten Auflage 7a Befestigungskrallen 13 für den auf der Auflage 7a unterseitig aufliegend angeordneten Schubladenboden 4.
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Das Hüllelement 6 weist bezogen auf die Außenseite 8 des Zargenkörpers 5 zum Beispiel eine Höhe von 46 Millimeter auf, wogegen die Höhe h des Basisteils 7 an der Außenseite 8 ein oder zwei Millimeter geringer ist.
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Prinzipiell könnte der Zargenkörper 5 als vollständige Hohlkammerzarge in einer Schublade gemäß 1 als Schubladenwand eingesetzt werden.
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Im vorliegenden Fall gemäß 1 ergibt sich ein vergleichsweise großer Überstand der Schubladenfront 2 zur Oberseite bzw. zum Verbindungsabschnitt 9 des Zargenkörpers 5. Um trotzdem eine stabile Fixierung der Schubladenfront 2 mit Hilfe des Zargenkörpers 5 zu ermöglichen, insbesondere um unter Belastung ein Kippen der Schubladenfront 2 um eine horizontale Achse gemäß der Kipprichtung P3 entgegenzuwirken, ist die Trägerkonsole 16 vorhanden.
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An die Trägerkonsole 16 schließt sich vorne stirnseitig eine Frontanbindung 17 mit einem Aufnahmeteil 17a zum lösbaren Einhängen eines Fronthakens 18 an. Die Trägerkonsole 16 und die Frontanbindung 17 sind bevorzugt fest verbunden. Der Fronthaken 18 wird an einer Innenseite 15 der Schubladenfront 2 befestigt, so dass ein daran schräg nach unten vorstehender Steg 18a in einen passenden Schlitz 20 des Aufnahmeteils 17a eingreift. Somit lässt sich die Schubladenfront 2 mit dem Fronthaken 18 an dem vom Zargenkörper 5 und der Trägerkonsole 16 samt Frontanbindung 17 gebildeten Wandbauteil 19 einhängen.
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Zum Verbinden der insbesondere metallischen Trägerkonsole 16 im Verbindungsabschnitt 9 weist das Hüllelement 6 an dessen vorderen Stirnseite auf der Oberseite eine von oben betrachtet rechteckige Aussparung 21 auf und auch das Basisteil 7 eine gleichartige rechteckige Aussparung 22.
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Damit lässt sich die Trägerkonsole 16 und die Frontanbindung 17 mit dem Aufnahmeteil 17a zu einer vorderen Stirnseite des Zargenkörpers 5 nach hinten versetzt unterbringen. Das Basisteil 7 und das Hüllelement 6 sind so zusammengesetzt, dass zumindest im Verbindungsabschnitt 9 zwischen dem Basisteil 7 und dem Hüllelement 6 ein definierter vertikaler Abstand von zum Beispiel ca. einem bis zwei Millimeter vorhanden ist, womit ein Spalt 23 im Bereich der Aussparungen 21 und 22 vorhanden ist. Der Spalt 23 kann zum Beispiel durch Abstandhalter realisiert werden, die außerhalb des Bereichs des Spalts 23 zwischen dem Basisteil 7 und dem Hüllelement 6 wirksam sind. In den am Rand der Aussparungen 21, 22 offenen Spalt 23 wird beim Zusammenbau des Wandbauteils 19 ein zungenartiger Flachabschnitt 24 der Trägerkonsole 16 passend eingeschoben und die drei Materiallagen miteinander verschweißt. Die drei sandwichartigen Materiallagen werden durch eine untere Materiallage des Basisteils 7, durch eine mittlere Materiallage des Flachabschnitts 24 und von einer oberen Materiallage des Hüllelements 6 gebildet.
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Der Flachabschnitt 24 steht an einem unteren Rand der Trägerkonsole 16 an gegenüberliegenden vertikal erstreckenden seitlichen Wangen 16a, 16b und einer quer dazu dazwischenliegenden Rückseite 16c rechtwinklig ab. Eine Länge des Flachabschnitts beträgt ca. 10 Millimeter oder mehr.
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Mit der ober- und unterseitigen Verschweißung des Flachabschnitts 24 mit dem Basisteil 7 einerseits und dem Hüllelement 6 andererseits wird eine Dreischichtschweißverbindung bereitgestellt, durch welche das Wandbauteil 19 insbesondere im Bereich der Anbindung der Schubladenfront 2 in sich stabilisiert ist bzw. die Trägerkonsole 16 fest fixiert am Zargenkörper 5 verbunden ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schublade
- 2
- Schubladenfront
- 3
- Rückwand
- 4
- Schubladenboden
- 5
- Zargenkörper
- 6
- Hüllelement
- 7
- Basisteil
- 7a
- Auflage
- 8
- Außenseite
- 9
- Verbindungsabschnitt
- 10
- Innenseite
- 11
- Wischlippe
- 12
- Anbringeinrichtung
- 13
- Befestigungskralle
- 14
- Hohlraum
- 15
- Innenseite
- 16
- Trägerkonsole
- 16a
- Wange
- 16b
- Wange
- 16c
- Rückseite
- 17
- Frontanbindung
- 17a
- Aufnahmeteil
- 18
- Fronthaken
- 18a
- Steg
- 19
- Wandbauteil
- 20
- Schlitz
- 21
- Aussparung
- 22
- Aussparung
- 23
- Spalt
- 24
- Flachabschnitt