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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bewegungs- und Beschäftigungsanimation von Schweinen, umfassend eine Haltevorrichtung mit wenigstens einer Öse, Schäkel, Schlaufe oder Bohrung und wenigstens einer Spielkette mit wenigstens einem daran angebrachten Spielzeug oder Futtermittelstück sowie wenigstens einem Verbindungselement zur Befestigung der Spielkette an die Haltevorrichtung.
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Die Erfindung bezieht sich außerdem auf einen Bausatz zur Herstellung einer solchen Vorrichtung zur Bewegungs- und Beschäftigungsanimation von Schweinen, umfassend eine Haltevorrichtung, wenigstens eine Spielkette und wenigstens ein Spielzeug oder Futtermittelstück und auf eine Austauschkette für die genannte Vorrichtung.
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Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist der
DE 20 20111 002 290 U1 des Anmelders zu entnehmen. Die Schrift beschreibt eine Spielkettenführung mit Beschäftigungsmaterial für Schweine, die aus einem gebogenen Rohr besteht, durch das eine Kette gezogen werden kann, wobei an der Kette angebrachte Wegbegrenzer, vorzugsweise Schrauben oder Ringe, den Weg der Kette im Rohr begrenzen. Beißelemente für Tiere sind an den Enden der Kette angebracht. Zieht ein Tier an einer Seite der Kette der Spielkettenführung, provoziert dies ein Ziehen eines anderen Tieres an der anderen Seite der Kette. Dadurch werden die Tiere aktiv und können ihren Spieltrieb ausleben. Beschäftigungsmöglichkeiten für Mast- und Zuchtschweine sind bei strohloser Stallhaltung erforderlich, um gegenseitiges Verbeißen der Tiere zu vermeiden. Als nachteilig bei diesem System ist das aufwendige Wechseln von abgenutztem Spielzeug, Futtermittelstücken oder ganzen Ketten anzusehen, welches nur mittels Werkzeug vorgenommen werden kann.
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Da Vorrichtungen mit leicht auszuwechselnden Spielzeugen, Futtermittelstücken oder auch ganzen Spielketten im Arbeitsbetrieb vorteilhaft sind, stellt sich die Aufgabe eine neuartige Vorrichtung zu entwickeln, bei der das Spielzeug, Futtermittelstück oder ganze Spielkette schnell und ohne Werkzeug auszuwechseln sind, so dass der Arbeitsaufwand möglichst gering ist.
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Diese Aufgabe ist durch eine im Oberbegriff genannte Vorrichtung gelöst, bei der das Verbindungselement maximal eine Größe aufweist, die es ermöglicht, dass das Verbindungselement durch die Öse, Schäkel, Schlaufe, Bohrung oder ein anderes derartiges Element der Haltevorrichtung hindurchgeführt werden kann, so dass das Verbindungselement mit der daran befestigten Spielkette werkzeuglos von der Haltevorrichtung lösbar befestigt ist. Wesentlich ist, dass das Verbindungselement zwar durch die Öse, Schäkel, Schlaufe oder Bohrung hindurchgeführt werden kann, sich jedoch nach dem Hindurchführen gegen die Öse abstützen kann. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn das Verbindungselement nur in einer ganz bestimmten Ausrichtung durch die Öse geführt werden kann. Vorstellbar ist aber auch, dass eine Art Klapp- und/oder Feder-Mechanismus vorgesehen ist, mit dem die Abmaße des Verbindungselementes zunächst verkleinert und nach Hindurchführen durch die Öse wieder vergrößert werden können.
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Bei Verschleiß einer Spielkette oder eines daran befestigten Futtermittelstückes oder Spielzeuges, im folgenden Futtermittel genannt, kann so auf einfache Art die Spielkette von der Vorrichtung gelöst werden. Anschließend kann entweder die komplette Spielkette gegen eine Ersatzkette ausgetaucht oder lediglich ein neues Futtermittel auf die Spielkette aufgeschoben werden. Nach Anbringen des Futtermittels wird die Spielkette wieder an der Vorrichtung befestigt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Verbindungselement unlösbar mit der Spielkette verbunden. Hierdurch wird ein unerwünschtes Abfallen des Verbindungselementes, beispielsweise beim Austauschen eines Futtermittels, verhindert.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Verbindungselement maximal eine Größe aufweist, die es ermöglicht, dass das Verbindungselement durch ein Loch des Futtermittels hindurchgeführt werden kann. Dies ist erforderlich, um das Futtermittel sowohl über das Verbindungselement als auch über die gesamte Länge der Spielkette bis zum Halteelement zu führen, auf dem es anschließend aufliegt. Auf diese Weise wird ein einfacher Futtermittelaustausch ermöglicht. Denkbar ist auch, dass das Verbindungselement über einen Klappmechanismus auf die erforderliche Größe angepasst wird, so dass es beim Durchführen durch das Loch des Futtermittels zunächst verkleinert wird, um anschließend wieder vergrößert zu werden.
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Vorzugsweise geht das Verbindungselement mit der Öse, Schäkel, Schlaufe oder Bohrung der Haltevorrichtung eine lose Verbindung ein. Dadurch wird gewährleistet, dass ein schneller Austausch der gesamten Spielkette einschließlich Futtermittel vorgenommen werden kann. Besonders praktisch ist diese Art des Verschlusses zum Beispiel auch für den Einsatz von Einmalketten inklusive Futtermittel.
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Vorteilhaft ist es, dass die Spielkette an ihrem freien Ende ein Halteelement aufweist, durch das das Futtermittel oder Spielzeug gehalten wird. Das Halteelement dient der Aufnahme des Futtermittels oder Spielzeugs, andernfalls würde das Futtermittel oder Spielzeug herunterfallen.
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Das Halteelement kann eine beliebige Form aufweisen unter der Voraussetzung, dass es zumindest in einer Ausdehnungsrichtung größer ist, als die Breite der Spalten eines – insbesondere aus dem Bereich der Schweinehaltung bekannten – Spaltenbodens. Vorzugsweise handelt es bei dem Halteelement um eine Scheibe, es kann aber auch ein prismatisches Element vorgesehen sein. Dadurch wird verhindert, dass, beispielsweise beim Auswechseln der gesamten Spielkette, das Halteelement mit der Spielkette versehentlich durch den Spaltenboden fallen kann. Soweit das Halteelement lediglich in einer Ausdehnungsrichtung größer ist als die Breite der genannten Spalten im Spaltenboden, kann eine Durchfallsicherung realisiert werden, indem Haltelement und Spielkette an ihrer Verbindungsstelle starr miteinander verbunden sind, so das sie gemeinsam ein sperriges Element ausbilden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Verbindungselement, mit dem die Spielkette an der Haltevorrichtung befestigt wird, in Form eines Knebels gefertigt ist. Der Knebel oder ein andersartig geformtes Verbindungselement wird zunächst in Längsrichtung durch die Bohrung der Haltevorrichtung hindurchgeführt, wobei es erforderlich ist, dass der Knebel und ein erstes Kettenglied zusammen kleiner sind, als die Öffnung der Bohrung. Andernfalls lässt sich der Knebel nicht durch die Bohrung hindurchführen. Die Verriegelung des Systems erfolgt in einfacher Form durch anschließendes Querstellen des Knebels. Dies wird dadurch gewährleistet, dass die Länge des Verbindungselements in Querstellung größer ist als die Bohrung der Haltevorrichtung.
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Von Vorteil ist es, wenn die Haltevorrichtung eine oder mehrere Laschen oder Bohrungen aufweist, über die eine oder mehrere Halteketten zur Aufhängung der Haltevorrichtung an der jeweiligen Deckenkonstruktion des Stallraums angebracht werden können. Wenn die Haltevorrichtung frei im Raum pendelnd aufgehängt ist, kann die Vorrichtung zur Bewegungs- und Beschäftigungsanimation von den Tieren besonders gut als solche genutzt werden. Die Haltevorrichtung kann auch an der Trennwand zweier benachbarter Stallboxen eines Stalls montiert werden, so dass in je eine Stallbox ein Futtermittel oder Spielzeug frei herunterhängt. In einer anderen Ausführungsform kann die Kette mit dem Futtermittel auch an andere vorhandene Ketten durch einen Ring oder Schäkel befestigt werden.
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Vorzugsweise ist die Vorrichtung zur Bewegung- und Beschäftigungsanimation aus einem Material gefertigt, das verhindert, dass sich die Tiere daran verletzten können und welches gleichzeitig von den Tieren nicht beschädigt werden kann. Auch müssen Vorschriften der Hygiene Beachtung finden. Diese Eigenschaften erfüllen insbesondere Materialien aus Edelstahl. Für die Haltevorrichtung können geringere Anforderungen an die Materialqualität gestellt werden, da die Tiere mit diesem Element der Erfindung nicht in unmittelbaren Kontakt geraten, so dass möglichst kostengünstige Materialien gewählt werden können, zum Beispiel verzinkter Stahl. Die Spielkette, das Haltelement und das Verbindungselement hingegen sollten bevorzugt aus Edelstahl gefertigt sein. In einer vorteilhaften Ausführung ist die Haltevorrichtung ein Rad bzw. ein Torus oder ein polygonales Gestänge. Das polygonale Gestänge kann als Drei- oder Viereck bzw. Penta- oder Oktogon usw. ausgebildet sein. So kann erreicht werden, dass mit einer Haltevorrichtung eine möglichst große Anzahl von Spielketten inklusive Futtermittel zum Einsatz kommen können. Es kann auch ein Balken oder ein Bogen als Haltevorrichtung eingesetzt werden, so dass jeweils zwei oder mehr Kettenelemente befestigt werden können. In einer anderen Ausführung können auch zwei Balken in Kreuzanordnung mit zwei in der Mitte diagonal angebrachten Bohrungen miteinander verbunden werden. Denkbar ist es auch, die Haltevorrichtung in Form eines Speichenrades mit oder ohne Reifen einzusetzen. Die Haltevorrichtung kann in Draufsicht eine nicht reguläre Form, wie L-, U- oder W-Form oder eine elliptische Form aufweisen.
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Von besonderem Vorteil ist es, wenn ein Sicherungselement vorgesehen ist, welches einen oberhalb des Verbindungselementes befindlichen Freiraum derart blockiert, dass das Verbindungselement ohne Beseitigung des Sicherungselementes nicht aus der Öse, Schäkel, Schlaufe oder Bohrung demontiert werden kann. Zwar spielen die Schweine in aller Regel mit der Spielkette selbst und dem daran angebrachten Spielzeug, jedoch ist nicht ausgeschlossen, dass sie auch an die Befestigungselemente gelangen und mit diesen spielen. Soweit keine Sicherung vorgesehen ist, kann es dazu kommen, dass die Schweine das Befestigungselement mit Kette nach oben aus de Bohrung ziehen. Im Normalfall fallen Spielkette und Befestigungselement wieder in die Ausgangsposition zurück, in der das Befestigungselement sich auf den Bohrungs- bzw. Ösenrand abstützt und die Kette somit gehalten wird. In Ausnahmefällen können sich Befestigungselement und daran angebrachtes Kettenglied so zueinander stellen, dass beide gemeinsam beim Zurückfallen durch die Bohrung bzw. Öse hinausgleiten und so die Spielkette von der Haltevorrichtung gelöst wird. Diese ungewollte Demontage von Spielkette und Haltevorrichtung wird vermieden, wenn ein Sicherungselement den Bewegungsfreiraum des Befestigungselementes so einschränkt, dass zunächst das Sicherungselement beseitigt werden muss und dann erst die Spielkette von der Haltevorrichtung demontiert werden kann.
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In einer einfachen Ausführungsform kann das Sicherungselement durch die Haltekette ausgebildet werden. Dieser Effekt wird erreicht, indem Haltekette und Haltevorrichtung bezogen auf die Verbindungspunkte zwischen Verbindungselement und Haltevorrichtung außen liegend angeordnet sind. Die gestreckte Haltekette blockiert im montierten Zustand den oberhalb des Verbindungselementes befindlichen Freiraum.
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Die Ausbildung eines Sicherungselementes ist nicht auf die Anordnung der Haltekette beschränkt. Alternativ oder ergänzend zu dieser Anordnung können auch zusätzliche Sicherungselemente vorgesehen sein, die den Freiraum oberhalb des Befestigungselementes einschränken. Bei den Sicherungselementen kann es sich beispielsweise um Überwurflaschen, Klappscharniere oder ähnliches handeln.
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Vorzugsweise werden verschiedene Ausführungen zur Herstellung einer Vorrichtung zur Bewegungs- und Beschäftigungsanimation von Tieren als Bausatz vorgefertigt. Jeder Bausatz besteht aus wenigstens einer Haltevorrichtung, wenigstens einer Spielkette mit Knebel und wenigstens einem Spielzeug oder Futtermittel mit Halteelement. Hierdurch werden der Vertrieb und insbesondere der Versand der Vorrichtungen erleichtert.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird weiterhin gelöst durch eine Austauschkette für eine Vorrichtung zur Bewegungs- und Beschäftigungsanimation von Tieren, welche eine Spielkette, ein im Bereich eines freien Endes angebrachtes Halteelement und ein mit dem anderen freien Ende verbundenes Verbindungselement in Form eines Knebels umfasst.
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Die Erfindung ist in vier Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen näher erläutert. Die Figuren zeigen:
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1: Eine über einem Spaltenboden hängende Vorrichtung mit einer Haltevorrichtung und sechs Kettensträngen mit daran angebrachten Futtermittelstücken oder Spielzeug in einer perspektivischen Darstellung;
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2: die Haltevorrichtung aus 1 in einer Draufsicht;
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3a: eine Schnittdarstellung entlang einer Linie E-F aus 1 in einer Seitenansicht;
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3b: eine Schnittdarstellung entlang einer Linie E-F aus 1 mit einer zweiten Ausführungsform des Verbindungselementes 5;
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4: eine Schnittdarstellung analog zu 3a mit Darstellung des Halteelementes in den Positionen X und Y;
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5a: eine zweite Ausführungsform einer Haltevorrichtung;
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5b: die Haltevorrichtung aus 5a mit Sicherungselement;
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6a: eine dritte Ausführungsform einer Haltevorrichtung;
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6b: die Haltevorrichtung aus 6a mit Sicherungselement;
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7a: eine vierte Ausführungsform einer Haltevorrichtung
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7b: die Haltevorrichtung aus 7a mit Sicherungselement
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7c: ein federndes, vorgespanntes Sicherungselement in einer perspektivischen Ansicht.
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1 zeigt eine Vorrichtung 100 zur Bewegungs- und Beschäftigungsanimation mit einer sechseckigen Haltevorrichtung 1. Die Haltevorrichtung 1 besteht im Wesentlichen aus einem zu einem Sechseck gebogenen Rohr 21, sechs an die Ecken angeschweißten Laschen 9 und drei weiteren Laschen 22, welche aus Flacheisenstücken gefertigt sind (vergl. 2). Die sechs Laschen 9 beinhalten jeweils eine Bohrung 2 zur Aufnahme jeweils eines Verbindungselementes 5. Bohrung 2 und Verbindungselement 5 sind aufeinander abgestimmt und bilden gemeinsam die erfindungsgemäße Verbindung aus.
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Die Laschen 22 beinhalten ebenfalls eine Bohrung 23, an welche je eine Haltekette 10 angebracht ist. Die Halteketten 10 werden zu einem Schäkel oder Ring 24 zusammengeführt, an welchen eine weitere Haltekette 25 angebracht ist, mit der die Vorrichtung an einer nicht dargestellten Decke eines Stallgebäudes befestigt werden kann. Das Stallgebäude umfasst weiterhin einen schematisch angedeuteten Spaltenboden 8 mit darin eingebrachten Spalten 13, durch welche die von den im Stall gehaltenen Tieren abgegebenen Exkremente abgeführt werden. An die Laschen 9 der Haltevorrichtung 1 sind mittels der Verbindungselemente 5 Spielketten 3 angebracht, an welche wiederum Spielzeuge oder Futtermittelstücke für die im Stall befindlichen Tiere, bei denen es sich vorzugsweise um Schweine handelt, angebracht sind.
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Die Spielzeuge oder Futtermittelstücke weisen jeweils ein Loch 11 auf, welches hinsichtlich seines Durchmessers ähnlich dimensioniert ist wie der Durchmesser der Bohrung 2 der Lasche 9, so dass die Spielkette 3 unter Beibehaltung eines ausreichenden Spiels durch das Loch 11 hindurchgeführt werden kann. Damit das auf die Spielkette 3 aufgefädelte Spielzeug oder Futtermittelstück 4 gehalten wird, umfasst die Spielkette 3 im Bereich eines freien Endes 15, im Ausführungsbeispiel ca. am 5. Kettenglied, ein Halteelement 7. Bei dem Halteelement 7 handelt es sich beispielsweise um eine runde Scheibe mit einer mittigen Bohrung nach Art einer Unterlegscheibe.
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Die Scheibe ist an einem Kettenglied 26 (vergl. 6) fest mit der Spielkette 3 verbunden. Dabei ist die Spielkette 3 in hängender Position senkrecht und die Scheibe waagerecht orientiert. Hierdurch ergibt sich einerseits an der Oberseite der Scheibe eine waagerechte Auflagefläche für das Spielzeug oder Futtermittelstück 4. Andererseits hat die feste Verbindung zwischen Scheibe und Spielkette den Effekt, dass die so hergestellte Schweißbaugruppe eine sperrige Wirkung hat, welche ein Hindurchfallen der Baugruppe durch die Spalten 13 des Spaltenbodens 8 verhindert. Eine ausreichende sperrige Wirkung ist gewährleistet, wenn sich bei starrer Verbindung von Kettenglied 26 und angeschweißtem Halteelement 7, in diesem Bereich eine Gesamtausdehnung mit Sperrmaßen S1 und S2 ergibt, welche beide größer sind als eine in 1 angedeutete Spaltenbreite Z im Spaltenboden 8. Dabei stellt S1 den Durchmesser des als Scheibe konzipierten Halteelementes 7 dar und S2 das äußere Abmaß des Kettengliedes 26 in Längsrichtung. Die Spaltenbreite Z beträgt in Ställen für Mastschweine in der Regel 17 mm. In anderen Ställen, beispielsweise zur Aufzucht von Ferkeln, kommen jedoch auch andere Spaltenbreiten zur Anwendung. Wesentlich ist, dass jeweils Spielketten verwendet werden, bei denen die Maße S1 und S2 an die im Stall vorhandene Spaltenbreite Z angepasst ist, so dass das Hindurchfallen einer Spielkette 3 durch eine Spalte 13 verhindert wird.
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3a zeigt eine Detaildarstellung einer entlang einer Linie E-F geschnittenen Lasche 9 mit der Bohrung 2. Die Bohrung 2 ist im Ausführungsbeispiel an ihrer Ober- und Unterseite mit einer Fase 26 versehen. Andeutungsweise ist auch die mit der Lasche verschweißte Haltevorrichtung 1, welche hinter der Lasche angeordnet ist, zu sehen. Das Verbindungselement 5 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Rundeisen 5a, welches in seinem mittleren Bereich eine U-förmige Verformung 29 aufweist und einem oberhalb der U-förmigen Verformung aufgeschweißtem Verschlusselement 5b, wobei selbstverständlich zur Herstellung des Verbindungselementes 5 auch andere als runde Profilelemente Verwendung finden können, beispielsweise Flacheisen-Profile. Die Verschweißung von Rundeisen 5a und Verschlusselement 5b erfolgt nachdem auf die zunächst offene Seite der U-förmigen Verformung 29 ein End-Kettenglied 12 eines freien Endes 14 einer Spielkette 3 aufgeschoben worden ist, so dass die Spielkette 3 nach der Verschweißung der Bauteile 5a und 5b unlösbar mit dem Verbindungselement 5 verbunden ist. Das Verbindungselement stellt somit einen Knebel dar. Die Beweglichkeit von Verbindungselement 5 und Spielkette 3 wird durch die Verschweißung jedoch nicht beeinträchtigt, vielmehr ist das Verbindungselement 5 wie ein Kettenglied in der Kette frei beweglich.
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3b zeigt ein Verbindungselement 5, bei dem das Rundeisen 5a zusätzlich zur Verformung 29 eine weitere Verformung 30 aufweist. Dabei sind die beiden äußeren Enden des Rundeisens 5a um einen Winkel β derart zueinander hin gebogen, dass das Rundeisen 5a insgesamt eine leicht trichterförmige Gestalt annimmt. Diese leicht trichterförmige Gestalt verbessert eine ohnehin durch die Verformung 29 bereits bewirkte Selbstzentrierung des Verbindungselementes 5 in der Bohrung 2 und erhöht die Sperrwirkung des Verbindungselementes gegen unbeabsichtigtes Lösen. Ein solches unbeabsichtigtes Lösen ist theoretisch vorstellbar, wenn die Schweine die Spielkette mit den Zähnen am Verbindungselement 5 fassen und hochziehen und sie dann aus einiger Höhe wieder fallen lassen. In seltenen Fällen ist vorstellbar, dass das Verbindungselement 5 in der Fallbewegung eine Position Y (vergl. 4) einnimmt und dann durch die Bohrung hindurchgleitet.
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4 zeigt, wie die werkzeuglos lösbare und damit erfindungsgemäße Verbindung zwischen Verbindungselement 5 und Lasche 9 hergestellt wird. Dabei wird zunächst das unlösbar mit der Spielkette 3 verbundene Verbindungselement 5 in eine Position Y gebracht. In Position Y sind die Längsachsen von Spielkette 3 und Verbindungselement 5 gleichsinnig orientiert. Das knebelförmige Verbindungselement 5 verfügt quer zu seiner Längsachse über eine Ausdehnung B, welche kleiner ist als der Durchmesser C der Bohrung 2, so dass das Verbindungselement 5 in Längsrichtung durch die Bohrung 2 hindurch geschoben werden kann. Nachdem das Verbindungselement 5 die Bohrung 2 vollständig passiert hat, wird es in Position X geschwenkt und auf der Oberseite der Lasche 9 abgelegt und durch die auf die Spielkette 3 einwirkende Schwerkraft dort gehalten. In analoger Weise kann auch das in 3b dargestellte Verbindungselement gelöst und befestigt werden. Dabei wird bei einem Verbindungselement 5 mit einer zusätzlichen Verformung 30 das Maß der Ausdehnung B, das an seiner einen Seite durch die Verformung 29 bestimmt ist, an seiner anderen Seite entweder durch das Verschlusselement 5b oder durch die Enden des Rundeisens 5a bestimmt. Letzteres ist dann der Fall, wenn der Winkel β so groß ist, dass die Enden des Rundeisens 5 das Verschlusselement 5b überragen. Letztlich ist es auch bei der in 3b dargestellten Ausführung wesentlich, dass das Verbindungselement 5, wie auch immer es mit Verformungen versehen ist, durch die Bohrungen 2 in der Lasche 9 bzw. das Loch 11 im Spielzeug 4 hindurchgeführt werden kann.
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Das Verbindungselement 5 weist eine Länge A, die das Breitenmaß der Bohrung 2 in der Lasche 9 wesentlich überschreitet. Da die Glieder der Spielkette 3 gegeneinander frei beweglich sind, ist es den im Stall befindlichen Tieren, nicht möglich, die Spielkette nach oben zu schieben oder gar die erfindungsgemäße Verbindung zu lösen.
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In analoger Weise, nämlich indem das Verbindungselement 5 zunächst in Längsrichtung orientiert wird, können Verbindungselement 5 und Spielkette 3 durch das in den Spielzeugen oder Futtermitteln enthaltene Loch 11 gezogen werden. Dem Tierhalter, der die Vorrichtung 100 in seinem Stall angebracht hat, wird es somit auf einfache Art und Weise ermöglicht, verschlissene Spielzeuge oder aufgefressene Futtermittel 4 auszuwechseln.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, die Verbindung zwischen Halteketten 10 und Laschen 22 in analoger Weise auszuführen.
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Die 5, 6 und 7 zeigen weitere Ausführungsformen von Vorrichtungen 200, 300 und 400 zur Bewegungs- und Beschäftigungsanimation.
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In 5a und 5b ist eine Vorrichtung 200 gezeigt, bei der die Haltevorrichtung 1’ als Flacheisen ausgebildet ist, welches an seinen Enden mit Bohrungen 2 versehen ist. Die lösbare Befestigung der Spielkette 3 mit daran angebrachtem Verbindungselement 5 am Flacheisen erfolgt wiederum auf die schon beschriebene Weise indem das Haltelement 5 durch die Bohrung 2 hindurchgefädelt wird.
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Die Haltevorrichtung 1’ kann sowohl so an der Decke eines Schweinestalles angebracht werden, dass beide Spielketten 3 in einen Boxenbereich herabhängen, als auch derart, dass die Haltekette 10 im Bereich ihres obersten Tragpunktes oberhalb einer (nicht dargestellten) Stallboxen-Trennwand angeordnet ist. In letzterem Fall hängt dann die eine Spielkette 3 in die eine Stallbox und die andere Spielkette 3 in die benachbarte Stallbox. Auf Grund der gegeneinander beweglichen Kettenglieder von Haltekette 10 und Spielkette 3 ist auch die ganz Haltevorrichtung 1’ innerhalb eines durch die Kettenlänge definierten Bewegungsraumes weitgehend frei beweglich. Die in den benachbarten Stallboxen untergebrachten Schweine, die einander auf Grund der sie trennenden Trennwand nicht sehen können, werden so in besonderer Art zum Spielen mit der Spielkette 3 animiert, wenn sie bemerken, dass die in ihrer Box hängende Spielkette 3 sich bewegt, weil ein anderes Schwein auf der anderen Seite der Trennwand daran zieht.
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5b zeigt eine modifizierte Ausführungsform der in 5a dargestellten Vorrichtung. Bei der in 5b dargestellten Ausführungsform sind die Bohrungen 2 zwischen den Aufhängepunkten der Haltekette 10 angebracht. Dabei ist an der einen Seite beispielhaft die Anbindung der Haltekette 10 an eine Lasche 22 dargestellt. An der anderen Seite ist eine hierzu alternative Ausführungsform mit einer Schraube 31 als Befestigungselement gezeigt. Selbstverständlich ist die Haltekette 10 üblicherweise mit gleichen Befestigungselementen, also entweder Laschen 22 oder Schrauben 31 oder noch anderen Befestigungselementen ausgerüstet.
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Soweit als Befestigungselemente Schrauben 31 gewählt sind, kann die Verbindung von Haltekette 10 mit der Haltevorrichtung 1’ beispielsweise hergestellt werden, indem, wie in 5b dargestellt, der Schaft der Schraube 31 zunächst durch das letzte Glied der Haltekette 10 geführt und dann an die Haltevorrichtung 1’ montiert ist. Zu diesem Zweck ist in die Haltevorrichtung 1’ eine zum Schaft der Schraube 31 kompatible Bohrung eingebracht. Die Schraube 31 wird mit zwei Muttern 32 derart fixiert, dass zwischen der oberen Mutter 32 und dem Kopf der Schraube 31 ein Spiel verbleibt, so dass das letzte Kettenglied auf dem Schaft der Schraube 31 frei beweglich ist.
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Die an einem zentralen Aufhängepunkt 19 angebrachte Haltekette 10 bildet zwischen Haltekette 10 und Haltevorrichtung 1’ einen Winkel α aus, der mit zunehmender Haltekettenlänge größer wird. Je kürzer die Haltekette 10 ist, desto geringer wird der Abstand zwischen der Oberseite des Befestigungselementes 5 und der Haltekette 10. Eine im montierten Zustand mit nur geringem Abstand oberhalb des Befestigungselementes 5 angeordnete Haltekette 10 begrenzt so einen Freiraum G, der erforderlich ist, um das Befestigungselement 5 zunächst aus der Bohrung 2 zu ziehen und dann so anzuordnen, dass es durch die Bohrung 2 ausgefädelt werden kann. Die Haltekette 10 verhindert somit, dass dieses Ausfädeln ungewollt bei einer zufälligen Spiel-Bewegung der Haltekette 10 erfolgt. Eine solche zufällige Bewegung des Befestigungselementes 5 endet bei Kontakt des Befestigungselementes 5 mit der Haltekette 10 und das Befestigungselement 5 fällt unmittelbar in seine Ausgangslage zurück, ohne seine Position so zu verändern, dass es aus der Bohrung herausgleiten kann.
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Die 6a und 6b zeigen eine Ausführungsform (Bezugszahl 300) mit einer Haltevorrichtung 1’’, die vorzugsweise zur Anbringung an einer Wand zwischen zwei benachbarten Stallboxen geeignet ist. Zwei Spielketten 3 sind dabei mittels ihrer jeweiligen Verbindungselemente 5 mit einer weiteren Kette 20 verbunden, welche durch ein Rohr 6 verläuft und dort frei beweglich ist. Die durch das Rohr 6 geführte Kette 20 ist deutlich länger als das Rohr 6 selbst, so dass sie an beiden Seiten des Rohres 6 ein Stück weit heraushängt. An den Enden dieser durch das Rohr geführten Kette 20 ist ein Schäkel 27 angebracht, welcher größer ist als der Innendurchmesser des Rohres 6, so dass die an das Ketten-Mittelstück angebrachten Schäkel 27 als Wegbegrenzer dienen und ein Durchziehen der Kette 20 durch das Rohr verhindern. Alternativ zu einem Schäkel 27 kann auch eine Öse oder ein sonstiges Befestigungselement vorgesehen sein. Wesentlich ist, dass der Schäkel 27, analog zur Bohrung 2 an den Laschen 9 der Haltevorrichtung 1 (vergl. 1), zur Aufnahme des Verbindungselementes 5 geeignet ist. Das im Schäkel 27 vorgesehene Loch muss also, analog zur Bohrung 2, groß genug sein, um das Verbindungselement 5 hindurchzuführen und andererseits klein genug um den Enden des knebelartig gestalteten Verbindungselementes eine Abstützmöglichkeit zu geben.
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Das Verbindungselement ist auf die schon beschriebene Weise mit der Spielkette 3 verbunden und kann somit insgesamt werkzeuglos am Schäkel 27 befestigt und auch wieder gelöst werden.
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Die Haltevorrichtung 1’’ kann alternativ zur dargestellten festen T-förmigen Verbindung 28 auch in Form einer Wippe ausgeführt sein. In diesem Fall ist eine scharnierartige Verbindung (nicht dargestellt) zwischen dem horizontalen Element und dem vertikalen Element der Haltevorrichtung 1’’ vorgesehen.
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6b zeigt wiederum eine modifizierte Ausführungsform der 6a. In diesem Fall umfasst die Vorrichtung 1’’ zusätzliche Rohrstücke 17, welche beweglich auf der Kette 20 angeordnet sind. Die Rohrstücke 17 lasten auf Grund der Schwerkraft auf den Verbindungsstücke 5. Um die Spielketten 3 zu demontieren müssen in diesem Fall zunächst die Rohrstücke 17 auf der Kette 20 soweit verschoben werden, dass der benötigte Freiraum zur Demontage ausgebildet wird. Ein zufälliges Herausgleiten der Verbindungsstücke 5 aus den Schäkeln 27 wird somit verhindert.
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7a zeigt eine Vorrichtung 400 mit zwei kreuzförmig miteinander verbundenen Haltevorrichtungen 1’, die gemeinsam als Baugruppe eine weitere Haltevorrichtung 1’’’ ausbilden. Damit die beiden mittig miteinander verbundenen Flacheisen gegen Verdrehung gegeneinander gesichert sind, sind im Verbindungsbereich zwei diagonal versetzte Bohrungen angebracht, mittels derer eine Schraubverbindung hergestellt werden kann.
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7b zeigt die Vorrichtung 400’ mit zusätzlichen Sicherungselementen 16, welche beispielsweise als Sicherungsbügel 18 oder als federndes, vorgespanntes Sicherungsbügel gemäß 7c ausgebildet sein können. Zur Demontage der montierten Spielkette 3 von der Haltevorrichtung 1’ bzw. 1’’’ muss wiederum zunächst der Sicherungsbügel entfernt werden.
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Obwohl die Spielketten
3 aus Edelstahl gefertigt sind, sollen zumindest ihre unteren Abschnitte in vorbestimmten Zeitabständen desinfiziert werden. Bezugszeichenliste:
1, 1´, 1´´, 1´´´ | Haltevorrichtung |
2 | Bohrung |
3 | Spielkette |
4 | Spielzeug oder Futtermittelstück |
5 | Verbindungselement |
5a | Rundeisen |
5b | Verschlusselement |
6 | Rohr |
7 | Halteelement |
8 | Spaltenboden |
9 | Lasche |
10 | Haltekette |
11 | Loch |
12 | End-Kettenglied |
13 | Spalte |
14 | freies Ende (der Kette 3) |
15 | freies Ende (der Kette 3) |
16 | Sicherungselement |
17 | Rohrstück |
18 | Sicherungsbügel |
19 | Aufhängepunkt |
20 | Kette |
21 | Rohr |
22 | Lasche |
23 | Bohrung |
24 | Schäkel (bzw. Ring oder Öse) |
25 | Haltekette |
26 | Fase |
27 | Schäkel (bzw. Ring oder Öse) |
28 | Verbindung |
29 | Verformung |
30 | Verformung |
31 | Schraube |
32 | Mutter |
100; 200; 300; 400 | Vorrichtung |
200’, 300’, 400' | Vorrichtung mit Sicherungselement |
Z | Spaltenbreite |
A | Länge |
B | maximale Ausdehnung |
C | Öffnungsgröße/Innendurchmesser |
G | Freiraum |
Pos. X | Querstellung |
Pos. Y | Längsstellung |
E, F | Schnittlinie |
α | Winkel |
β | Winkel |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2020111002290 U1 [0003]