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Die Neuerung betrifft ein Klebeband nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Gattungsgemäße Klebebänder werden für die verschiedensten Zwecke eingesetzt und unter anderem auch im Bereich des Innenausbaus verwendet. Beispielsweise treten an den unterschiedlichsten Stellen im Wand- und Deckenbereich Stoßfugen auf. Insbesondere beim Innenausbau mit aneinander angrenzenden Trockenbauplatten, die im Rahmen des vorliegenden Vorschlags als Gipskartonplatten bezeichnet werden, sind derartige Stoßfugen regelmäßig systembedingt vorgesehen.
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Die Stoßfugen müssen überspachtelt oder verfüllt werden, bevor beispielsweise ein Anstrich oder eine Tapete auf die jeweilige Wand- oder Deckenfläche aufgebracht werden kann. Dabei ist es üblich, neben der zu verspachtelnden Stoßfuge den Auftrag des Spachtels zu begrenzen. Daher werden die beiden Randbereiche rechts und links neben der Stoßfuge mit jeweils einem gattungsgemäßen, insbesondere wasserfesten Klebeband abgedeckt. Die Spachtelmasse wird bis auf das Klebeband aufgetragen und das Klebeband anschließend wieder entfernt, so dass ein scharf definierter Rand der gespachtelten Fläche vorliegt. Dadurch, dass das Klebeband möglichst dünn ausgestaltet ist, wird eine störende Kante vermieden, an welcher ansonsten der Übergang von der gespachtelten Fläche zu der angrenzenden ungespachtelten Wand- oder Deckenfläche sichtbar wäre.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Klebeband dahingehend zu verbessern, dass es einen möglichst schnellen Arbeitsfortschritt ermöglicht, wenn zwei im Wesentlichen parallele Klebebänder aufzubringen sind.
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Diese Aufgabe wird durch ein Klebeband mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Neuerung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, das Klebeband über seine Breite in drei Abschnitte aufzuteilen, wobei der mittlere Abschnitt als so genannter Mittelstreifen durch zwei voneinander beabstandete Trennlinien begrenzt ist. Auf diese Weise ist es möglich, diesen Mittelstreifen aus dem Klebeband herauszutrennen, nachdem das Klebeband zunächst auf einen Untergrund aufgebracht worden ist. Am Beispiel der eingangs erwähnten Stoßfuge bedeutet dies, dass mit einem einzigen Vorgang gleichzeitig beide später erforderlichen Klebebänder aufgebracht werden und zwar rechts und links von der Stoßfuge. Hierzu wird nämlich einfach das vorschlagsgemäß ausgestaltete Klebeband so über die Stoßfuge geklebt, dass die Stoßfuge sich unter dem Mittelstreifen des Klebebandes befindet. Anschließend muss lediglich dieser Mittelstreifen entfernt werden, was aufgrund der vorbereiteten, im Klebeband bereits vorgesehenen Trennlinien problemlos und insbesondere werkzeuglos möglich ist, so dass nun die beiden verbleibenden Randstreifen des vorschlagsgemäßen Klebebandes wie zwei separat aufgebrachte Klebestreifen die Randbereiche der zu verspachtelnden Fläche rechts und links begrenzen.
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Die beiden Trennlinien verlaufen im Abstand zueinander, um so den Mittelstreifen zu definieren. Dabei kann vorgesehen sein, dass die beiden Trennlinien parallel zueinander verlaufen, wodurch gegebenenfalls das Heraustrennen des Mittelstreifens aus dem auf dem Untergrund angebrachten Klebeband erleichtert werden kann. Jedoch können sie auch wellenförmig, zick-zackförmig oder dergleichen verlaufen, und zwar symmetrisch zueinander oder auch versetzt zueinander. Durch diese genannten, vergleichsweise unregelmäßigen Verläufe wird die Grenzlinie bzw. Kante, die sich zwischen der gespachtelten und der ungespachtelten Fläche ergibt, optisch möglichst unauffällig. Dies kann vorteilhaft sein, wenn nach dem Spachteln ein Anstrich oder eine sehr dünne Tapete auf den Untergrund aufgebracht werden soll, so dass Unebenheiten des Untergrundes besonders leicht erkennbar sind.
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Es kann vorgesehen sein, die Trennlinien als unterbrechungsfreie Linien auszugestalten, so dass der Mittelstreifen tatsächlich bereits vom rechten und linken Randstreifen des Klebebands getrennt ist und auf diese Weise eine besonders einfache Entfernung des Mittelstreifens aus dem zuvor aufgetragenen Klebeband ermöglicht ist. Zudem werden durch zwei derartige, glatte Trennlinien auch dementsprechend glatte Ränder der gespachtelten Fläche sichergestellt, wenn nach dem Spachteln die beiden Randstreifen von dem Untergrund entfernt werden.
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Vorteilhaft kann allerdings vorgesehen sein, dass die Trennlinien als Perforationslinien ausgestaltet sind. Auf diese Weise ist zunächst ein zuverlässiger Zusammenhalt der beiden Randstreifen und des dazwischen befindlichen Mittelstreifens sichergestellt, wenn das Klebeband verarbeitet wird. So ist eine besonders problemlose Handhabung des Klebebandes beim Aufbringen auf den Untergrund gewährleistet. Trotz dieses sichergestellten Zusammenhalts ist das spätere Entfernen des Mittelstreifens problemlos, wie dies aus vielen anderen Lebensbereichen anhand der Benutzung von Perforationen bekannt ist.
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Beispielsweise kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Löcher der Perforation in Längsrichtung der Perforationslinie länglich ausgestaltet sind. Durch diese Ausgestaltung der Lochung wird das Aufreißen der Perforation erleichtert.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass entlang der Perforationslinie die Löcher der Perforation einen größeren Anteil an dieser Perforationslinie ausmachen als der Materialanteil, in welchem das Material des Klebebandes entlang der Perforationslinie vorliegt. Auch durch diese Ausgestaltung wird das Abreißen des Mittelstreifens vom zuvor angebrachten Klebeband erleichtert.
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Vorteilhaft kann das Klebeband als Rolle konfektioniert sein, so dass auch größere Längen des Klebebandes problemlos gehandhabt werden können. Insbesondere wird so eine Verlegung des Klebebandes erleichtert, indem beispielsweise das Klebeband von einem entsprechenden Halter abgezogen wird, der als Abroller bezeichnet werden kann. Mit Hilfe eines Abrollers kann das Klebeband präzise entlang der Stoßfuge geführt werden, indem beispielsweise der Abroller eine Führungsnase aufweist, die in die Stoßfuge eintaucht und somit den Abroller und auch das Klebeband derart führt, dass zuverlässig stets der Mittelstreifen des Klebebandes über der Stoßfuge verläuft und dementsprechend die beiden Randstreifen des Klebebandes wie gewünscht im vorgesehenen seitlichen Abstand von der Stoßfuge auf den jeweiligen Untergrund aufgebracht werden können.
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Bei der Konfektionierung als Rolle ist weiterhin vorgesehen, dass die klebstofffreie Vorderseite der Abdeckung haftunwirksam ausgestaltet ist, wie dies beispielsweise von Kunststofffolien, silikonisierten Papieren u. dgl. bekannt ist. Schließlich ist bei der Konfektionierung als Rolle auch vorgesehen, dass das Klebeband nicht von einem Trägerstreifen abgezogen werden muss, sondern unter Verzicht auf eine zusätzliche Träger- oder Zwischenschicht auf sich selbst gewickelt ist. Hierdurch wird nicht nur die Anordnung eines möglichst langen Klebebandes in einer Rolle mit möglichst geringem Durchmesser ermöglicht, sondern es wird auch eine besonders einfache Handhabung des Klebebandes dadurch ermöglicht, dass nicht die frei werdende Träger- oder Zwischenschicht beim Aufbringen des Klebebandes auf den Untergrund störend wirksam werden kann.
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Die Abdeckung, also das eigentliche Trägermaterial des Klebebandes, kann vorteilhaft aus einem Papierwerkstoff bestehen. Abgesehen von der Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe ist dies insofern vorteilhaft, als bei Papierwerkstoffen in an sich bekannter Weise eine Anti-Haft-Ausgestaltung problemlos möglich ist. Dabei kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass als Papierwerkstoff so genanntes japanisches Reispapier verwendet wird. Bei dieser Papierqualität handelt es sich um ein sehr dünnes und dementsprechend leicht einreißbares Papier.
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Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass die Abdeckung aus einem Kunststoff besteht, wobei in diesem Fall gegebenenfalls ohne zusätzliche Werkstoffe bzw. ohne eine zusätzliche Beschichtung ein Kunststoff verwendet werden kann, der auf der Rückseite des Klebebandes die gewünschte haftunwirksame Oberfläche bildet. Dabei kann vorteilhaft die Verwendung einer Kunststofffolie vorgesehen sein, die eine gewisse Längsorientierung aufweist, also eine Vorzugsstrukturierung, so dass die Kunststofffolie in einer Ausrichtung verarbeitet werden kann, die später mit nur geringem Widerstand ein Einreißen der Perforation und somit ein Entfernen des Mittelstreifens aus dem Klebeband ermöglicht.
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Aus den weiter oben geschilderten Gründen kann es vorteilhaft sein, das Klebeband möglichst dünn auszugestalten. Beispielsweise kann es lediglich die beiden genannten Schichten aufweisen, nämlich die Klebeschicht und die Abdeckung. Die Abdeckung kann entweder haftunwirksam sein oder mit einem haftunwirksamen Material getränkt sein, so dass es keiner zusätzlichen Schicht auf der Abdeckung bedarf, um deren Rückseite haftunwirksam auszugestalten. Jedoch können abweichend davon zusätzliche Schichten gegebenenfalls vorteilhaft sein: beispielsweise können zwei Klebeschichten vorgesehen sein, um erstens die mit dem Untergrund zusammenwirkende Klebeschicht zu schaffen und zweitens deren zuverlässige Verbindung mit der Abdeckung sicherzustellen, z. B. mittels einer Zwischenschicht, die einen Haftvermittler aufweist. Oder es kann beispielsweise auf der Rückseite der Abdeckung eine Schicht vorgesehen sein, welche die gewünschte Haftunwirksamkeit bewirkt, so dass das Klebeband auf sich selbst gewickelt werden kann.
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Vorteilhaft kann die Klebeschicht schwach klebend ausgestaltet sein, nämlich als so genannte Haftschicht, ähnlich wie dies von den so genannten Haftnotizen bekannt ist. So ist zwar eine zeitweilige, zuverlässige Halterung des Klebebandes an einem Untergrund sichergestellt, nicht jedoch eine regelrechte Verklebung im Sinne eines technischen Fügeverfahrens. Durch diese Ausgestaltung als schwach klebende Haftschicht ist jedenfalls ermöglicht, dass die Klebeschicht später rückstandsfrei von einem Substrat abgelöst werden kann. Dies bedeutet bezogen auf das erwähnte Anwendungsbeispiel, eine Stoßfuge im Innenausbau so zu verspachteln, dass nach dem Entfernen des Mittelstreifens und dem dann folgenden Spachtelvorgang die beiden verbliebenen Randstreifen des Klebebandes problemlos, rückstandsfrei, und ohne Beschädigung der Oberfläche des Untergrundes von diesem Untergrund abgezogen werden können.
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Bei der Ausgestaltung der Haft- bzw. Klebeeigenschaften der Klebeschicht kann vorteilhaft berücksichtigt werden, dass die Klebeschicht eine rückstandsfreie Entfernung von einer handelsüblichen Gipskartonplatte ermöglicht, da dies im Innenausbau ein typischer Anwendungsfall ist, bei welchem das Verspachteln von Stoßfugen erforderlich wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
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1 eine perspektivische Ansicht auf ein als Rollenware konfektioniertes Klebeband, und
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2 in gegenüber 1 vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt aus dem Klebeband.
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In 1 ist mit 1 insgesamt ein Klebeband bezeichnet, welches auf einen als Wickelspule 2 dienenden Pappkern aufgewickelt und somit als Rolle konfektioniert ist. Das Klebeband 1 ist über seine Breite hinweg in drei Abschnitte unterteilt: Zwei Randstreifen 3 nehmen zwischen sich einen Mittelstreifen 4 auf, wobei der Mittelstreifen 4 durch zwei Trennlinien 5 von den Randstreifen 3 abgetrennt ist.
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Das Klebeband 1 ist vergleichsweise dünn ausgestaltet, so dass es später einen möglichst stufenlosen Übergang zwischen einer verspachtelten und einer angrenzenden unverspachtelten Fläche ermöglicht, nachdem nämlich das Klebeband 1 von einem Untergrund wieder abgezogen worden ist. Diese dünne Ausgestaltung des Klebebandes 1 wird dadurch begünstigt, dass das dargestellte Ausführungsbeispiel lediglich zweischichtig ausgestaltet ist, nämlich mit einer Klebeschicht und einer Abdeckung, und dass diese Abdeckung aus einem möglichst dünnen Material besteht. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist japanisches Reispapier als Abdeckung vorgesehen.
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2 zeigt, dass die Trennlinien 5 als Perforationslinien ausgestaltet sind, wobei jede Perforationslinie eine Vielzahl von Löchern 6 aufweist. Die Löcher 6 sind als Langlöcher ausgestaltet, deren Längsachse sich in Richtung der jeweiligen Trennlinie 5 erstreckt. Zudem sind die Anteile der Löcher 6 an der Trennlinie 5 jeweils größer als der verbliebene Materialanteil des Klebebandes 1 entlang einer solchen Trennlinie 5, so dass insgesamt mit geringem Kraftaufwand und ohne die Erfordernis, ein Werkzeug benutzen zu müssen, das Herausreißen des Mittelstreifens 4 aus dem Klebeband ermöglicht ist. Dies wird insbesondere auch dadurch unterstützt, dass die Haftkräfte des verwendeten Klebstoffs vergleichsweise gering bemessen sind.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, den Klebstoffauftrag über die Breite des Klebebandes 1 unterschiedlich auszugestalten und beispielsweise im Bereich des Mittelstreifens 4 einen Bereich vorzusehen, wo, über die Breite des Klebebandes 1 gesehen, weniger oder gar kein Klebstoff auf der Rückseite des Klebebandes 1 vorgesehen ist.