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Die Erfindung betrifft ein Trinkgefäß mit einem Behältnis und einer wenigstens einen Teil der Außenseite des Behältnisses umgebenden Manschette.
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Ein solches Trinkgefäß ist beispielsweise aus
DE 202 15 189 U1 und aus
WO 2010/003257 A1 bekannt. Zumeist soll die Manschette dazu dienen, die Außenseite des Behältnisses thermisch zu isolieren, so dass das Trinkgefäß auch dann gegriffen werden kann, wenn es mit einer heißen Flüssigkeit gefüllt ist.
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Nachteiliger Weise bieten die Manschetten, insbesondere auch wenn sie aus Silikon gefertigt sind, keine ausreichend rutschfeste Außenseite. Aus diesem Grund wird in
WO 2010/003257 A1 vorgeschlagen, die Manschetten solcher Gefäße auf der Außenseite mit Rillen oder Noppen zu versehen, um die Griffigkeit zu verbessern. Es hat sich in der Praxis jedoch gezeigt, dass auch Rillen oder Noppen keine zufriedenstellende Rutschfestigkeit bieten, so dass insbesondere das Greifen von dickeren Gefäßen, die nur sehr teilweise mit einer Hand umgriffen werden können, als unangenehm empfunden wird und mit dem Greifen an einem (ggf. nachträglich angefügten) Henkel nicht vergleichbar ist.
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Aus diesem Grund wird anstelle einer Manschette oft eine vollkommen andere Lösung, nämlich das nachträgliche Anbringen eines Henkels bevorzugt. Beispielsweise ist aus
DE 299 00 959 U1 ein Halteelement mit einer ringförmigen Aufnahme bekannt, in die ein Trinkgefäß eingeschoben werden kann. An dem Halteelement ist ein Griff oder ein Henkel angeordnet. Ähnliche Vorrichtungen sind beispielsweise aus
US 5,655,805 oder aus
DE 102 49 015 A1 bekannt. Allerdings sind diese Vorrichtungen nachteiliger Weise aufwändig und machen aus einem Becher zwangsläufig stets eine Tasse bzw. einen Henkelkrug, auch wenn dies, beispielsweise aus Designgründen, gar nicht gewünscht ist.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Trinkgefäß der eingangs genannten Art anzugeben, das ergonomisch und insbesondere rutschsicher in der Hand gehalten werden kann.
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Die Aufgabe wird durch ein Trinkgefäß der eingangs genannten Art gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Manschette auf der dem Behältnis abgewandten Seite mehrere Vorsprünge aufweist, die jeweils aus wenigstens einem länglichen Quader gebildet sind.
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Alternativ wird die Aufgabe durch ein Trinkgefäß der eingangs genannten Art gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Manschette auf der dem Behältnis abgewandten Seite mehrere Ausnehmungen aufweist, die jeweils aus wenigstens einer länglichen Quader-Ausnehmung gebildet sind.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass die Manschette auf der dem Behältnis abgewandten Seite sowohl mehrere Vorsprünge aufweist, die jeweils aus wenigstens einem länglichen Quader gebildet sind, als auch mehrere Ausnehmungen aufweist, die jeweils aus wenigstens einer länglichen Quader-Ausnehmung gebildet sind.
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In erfindungsgemäßer Weise wurde erkannt, dass längliche Quader bzw. Quader-Ausnehmungen, insbesondere auf Grund ihrer Vielzahl von Kanten und auf Grund der besonderen Ausbildung der Kanten, eine besonders gute Rutschfestigkeit bieten. Insbesondere ist das Haltegefühl für den Benutzer besonders angenehm, weil das Trinkgefäß sicher gehalten werden kann, was der Benutzer unmittelbar durch das Fühlen der besonderen Oberflächenstruktur wahrnimmt.
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Eine besonders gute Rutschsicherheit und ein sicheres Haltgefühl werden insbesondere erreicht, wenn die Quader bzw. Quader-Ausnehmungen eine Länge im Bereich von 1 mm bis 20 mm, insbesondere im Bereich von 1 mm bis 5 mm oder im Bereich von 2 mm bis 4 mm aufweisen. Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Quader bzw. Quader-Ausnehmungen eine Breite und/oder eine Höhe aufweisen, die kleiner als die Länge der Quader bzw. Quader-Ausnehmungen ist und die im Bereich von 0,5 mm bis 10 mm, insbesondere im Bereich von 0,5 mm bis 5 mm oder im Bereich von 1 mm bis 2 mm, liegt. Insbesondere kann die Breite und/oder die Höhe der Quader bzw. Quader-Ausnehmungen 1 mm betragen.
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In erfindungsgemäßer Weise wurde außerdem erkannt, dass eine Rutschfestigkeit nicht nur in Bezug auf die Gefahr des Durchrutschens durch die haltende Hand nach unten, sondern auch eine Rutschfestigkeit in waagerechter Richtung nötig ist, um das Trinkgefäß an der Manschette sicher halten zu können. Dies wird besonders deutlich bei Trinkgefäßen mit großem Durchmesser, die mit einer Hand nur sehr teilweise umgriffen werden können, weil insbesondere bei solchen Trinkgefäßen zusätzlich die Gefahr besteht, dass das Trinkgefäß seitlich, also horizontal, aus dem Zwischenraum zwischen den Fingern und dem Daumen herausgedrückt wird. Diese Gefahr ist besonders groß, wenn der Benutzer das Gefühl hat, besonders fest zugreifen zu müssen, weil die Manschette kein Gefühl ausreichender Rutschfestigkeit vermittelt oder wenn beispielsweise ausschließlich waagerechte Rillen an der Außenseite der Manschette vorhanden sind.
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Dieser Nachteil ist bei dem erfindungsgemäßen Trinkgefäß insbesondere durch die unterschiedliche Ausrichtung der Quader bzw. Quader-Ausnehmungen vermieden. Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Vorsprünge jeweils wenigstens zwei Quader aufweisen, die unterschiedlich ausgerichtet sind. Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass die Ausnehmungen jeweils wenigstens zwei Quader-Ausnehmungen aufweisen, die unterschiedlich ausgerichtet sind.
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Eine besonders stabile und rutschfeste Außenstruktur der Manschette kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass die Vorsprünge jeweils wenigstens zwei Quader aufweisen, die sich berühren und/oder kreuzen. Analog kann auch vorgesehen sein, dass die Ausnehmungen jeweils wenigstens zwei Quader-Ausnehmungen aufweisen, die sich berühren und/oder kreuzen.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung bilden die Quader der Vorsprünge bzw. die Quader-Ausnehmungen der Ausnehmungen jeweils ein Kreuz. Hierbei kann insbesondere vorgesehen sein, dass jeweils ein Quader bzw. eine Quader-Ausnehmung parallel zum Trinkgefäßboden ausgerichtet ist. Dieser Quader bzw. diese Quader-Ausnehmung gewährleistet insbesondere eine Rutschfestigkeit in lotrechter Richtung. Der jeweils andere Quader bzw. die jeweils andere Quader-Ausnehmung jedes Kreuzes kann senkrecht zu dem Trinkgefäßboden ausgerichtet sein, um eine Rutschfestigkeit in horizontaler Richtung zu gewährleisten.
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Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Quader der Vorsprünge bzw. die Quader-Ausnehmungen der Ausnehmungen jeweils zueinander in Form eines Buchstabens angeordnet sind oder jeweils Teil eines Buchstabens sind. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Quader der Vorsprünge bzw. die Quader-Ausnehmungen der Ausnehmungen jeweils ein X oder ein T oder ein H oder ein A oder ein E oder ein K bilden. Auch bei derartigen Ausführungen gibt es stets eine Komponente, die eine Rutschfestigkeit in lotrechter Richtung gewährleistet, und eine weitere Komponente, die eine Rutschfestigkeit in horizontaler Richtung gewährleistet.
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Vorzugsweise sind die Quader bzw. die Quader-Ausnehmungen parallel oder tangential zur Außenseite des Trinkgefäßes ausgerichtet. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Quader bzw. die Quader-Ausnehmungen in einer Tangentialebene zu der Außenseite des Trinkgefäßes ausgerichtet sind.
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Erfindungsgemäß kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass die Vorsprünge voneinander beabstandet sind. Auf diese Weise wird insbesondere erreicht, dass eventuell vorhandene Flüssigkeit in die Zwischenräume zwischen den Vorsprüngen verdrängt werden kann.
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Vorzugsweise sind die Vorsprünge bzw. die Ausnehmungen über die gesamte Außenfläche der Manschette verteilt, um ein sicheres Greifen und Halten des Trinkgefäßes von allen Seiten zu ermöglichen.
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Die Vorsprünge bzw. die Ausnehmungen können vorteilhaft in Gruppen von mehreren, zueinander konzentrischen Ringen angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass die Vorsprünge bzw. die Ausnehmungen in zueinander parallelen Reihen angeordnet sind.
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Eine besonders gleichmäßige Verteilung wird erreicht, wenn die Reihen derart gegeneinander versetzt sind, dass jeweils dem Zwischenraum zwischen zwei Vorsprüngen einer Reihe ein Vorsprung der anderen Reihe gegenüberliegend angeordnet ist. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Reihen derart angeordnet sind, dass jeweils einem Vorsprung einer Reihe jeweils ein Vorsprung der anderen Reihe gegenüberliegend angeordnet ist.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung weisen die Vorsprünge wenigstens teilweise eine andere Farbe auf, als der Rest der Manschette. Analog kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass wenigstens jeweils der Boden der Ausnehmungen eine andere Farbe aufweist, als der Rest der Manschette. Dieser Farbunterschied lässt den Benutzer unmittelbar die besondere Struktur der Vorsprünge bzw. Ausnehmungen erkennen und unmittelbar auch, dass das erfindungsgemäße Trinkgefäß rutschsicher gegriffen und gehalten werden kann, so dass er das Trinkgefäß von Anfang an viel entspannter und mit geringerer Klemmkraft greift und festhält.
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Die Manschette kann vorteilhaft aus einem elastischen Material, insbesondere aus Silikon oder Gummi, gefertigt sein. Das Behältnis kann, um ein Verrutschen der Manschette relativ zum Behältnis zu verhindern, eine umlaufende Einbuchtung aufweist, in der die Manschette wenigstens teilweise angeordnet ist.
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Das Behältnis kann beispielsweise ein Keramikgefäß oder ein Glasgefäß oder ein Kunststoffgefäß sein.
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Ein anderer, unabhängiger, Erfindungsgedanke betrifft das Problem, die Manschette sicher an dem Gefäßkörper zu befestigen.
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Bezüglich dieses Problems sind in
WO 2010/003257 A1 einige Lösungen vorgeschlagen: Um ein Abrutschen der Manschette zu verhindern, weist der Auflagebereich der dort offenbarten Manschette zumindest bereichsweise eine erhöhte Oberflächenrauhigkeit auf. Wenn der Gefäßkörper aus einem keramischen Material besteht, ist bei dem dort offenbarten Gefäß im Auflagebereich vorzugsweise keine Glasur oder eine Glasur mit erhöhter Rauhigkeit vorhanden. Wenn der Gefäßkörper aus Glas besteht, kann der Auflagebereich vorzugsweise durch Sandstrahlen aufgeraut sein. Die Manschette kann in einer Verjüngung der Außenwand des Gefäßkörpers angeordnet sein, so dass sie von Stufen zusätzlich am Abrutschen gehindert wird.
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All diese Lösungen sind, insbesondere hinsichtlich der Herstellung des Behältnisses, jedoch auch in Bezug auf das Anbringen der Manschette, sehr aufwändig.
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Selbst kegelstumpfförmige Behältnisse bieten keinen sicheren Halt für die sie umgebende Manschette, weil das Behältnis nach oben aus der flexiblen Manschette herausgedrückt werden kann, wenn die haltende Person versehentlich eine zu große Haltekraft auf die Manschette ausübt und diese zusammendrückt.
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Es hat sich gezeigt, dass ein sicherer Halt der Manschette an dem Behältnis dadurch erreicht werden kann, dass das Behältnis bauchig ausgebildet ist und sich ausgehend von einem Bereich größeren Behältnisdurchmessers sowohl zum Behältnisboden, also auch zur Behältnisöffnung hin verjüngt. Diese Lösung gewährleistet sowohl einen sicheren Halt des Behältnisses relativ zur Manschette gegen Durchrutschen nach unten, als auch nach oben. Insbesondere spielt es keine Rolle, mit welcher Kraft die das Trinkgefäß haltende Person zudrückt.
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Es sei angemerkt, dass die in Bezug auf kegelstumpfförmige Behältnisse beschriebene Gefahr des Herausdrückens nach oben durch die vorliegende Erfindung auch deshalb reduziert ist, weil – wie bereits erwähnt – der Benutzer auf Grund der besonderen Struktur der Außenseite der Manschette gar nicht das Bedürfnis hat, übermäßig fest zuzudrücken.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch dargestellt und wird anhand der Figuren nachfolgend beschrieben, wobei gleiche oder gleich wirkende Elemente zumeist mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Trinkgefäßes und
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2 eine Detaildarstellung eines möglichen Vorsprungs einer Manschette.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Trinkgefäßes 1 mit einem Behältnis 2 und einer wenigstens einen Teil der Außenseite des Behältnisses 2 umgebenden Manschette 3. Das Behältnis 2 weist einen Behältnisboden 8 und eine Behältnisöffnung 9 auf. Die Manschette 3 weist auf der dem Behältnis 2 abgewandten Seite mehrere Vorsprünge 4 auf, die jeweils aus zwei länglichen Quadern 5, 6 gebildet sind.
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Wie 2 zeigt, bilden die sich kreuzenden länglichen Quader 5, 6 ein Kreuz 7, wobei jeweils ein Quader 5 parallel zum Trinkgefäßboden 8 ausgerichtet ist, während der andere Quader 6 senkrecht zu dem Trinkgefäßboden ausgerichtet ist.
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Die von dem Behältnis 2 weg gerichtete Außenfläche 10 jedes Kreuzes 7 kann vorteilhaft eine andere Farbe aufweisen, als der Rest der Manschette 3, damit der Benutzer leichter, insbesondere auch unterbewusst, die besondere Oberflächenstruktur erkennen kann.
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Darüber hinaus ist das Behältnis 2 bauchig ausgebildet und verjüngt sich ausgehend von einem Bereich größeren Behältnisdurchmessers sowohl zum Behältnisboden 8, also auch zur Behältnisöffnung 9 hin. Dies gewährleistet sowohl einen sicheren Halt des Behältnisses 2 relativ zur Manschette 3 gegen Durchrutschen nach unten, als auch nach oben, so dass das Behältnis 2 auch nicht durch kräftiges Zudrücken aus der Manschette gedrückt werden kann.
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Die Erfindung wurde in Bezug auf eine besondere Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch selbstverständlich, dass Änderungen und Abwandlungen durchgeführt werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trinkgefäß
- 2
- Behältnis
- 3
- Manschette
- 4
- Vorsprünge
- 5
- Quader
- 6
- anderer Quader
- 7
- Kreuz
- 8
- Behältnisboden
- 9
- Behältnisöffnung
- 10
- Außenfläche des Kreuzes 7
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20215189 U1 [0002]
- WO 2010/003257 A1 [0002, 0003, 0025]
- DE 29900959 U1 [0004]
- US 5655805 [0004]
- DE 10249015 A1 [0004]