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Die vorliegende Erfindung betrifft Verpackungen, insbesondere Konsumgüter- und Industrieverpackungen zur Aufnahme unterschiedlichster Food- und Non-Food-Artikel. Dazu zählen alle Arten von Schachteln, Boxen, Etuis, Kisten, Koffern, Kassetten, Dosen, Kanistern, Hülsen, Flaschen, Tiegeln, Flakons und anderen Behältnissen.
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Solche Verpackungen und Verfahren zu deren Herstellung sind allgemein bekannt. Sie können in Bezug auf Form, Format, Konstruktion und Material variieren. Sie zeichnen sich jedoch durch eine starre, dreidimensionale Konstruktion aus. Dazu zählen Verpackungen aus Glas oder Acryl, aus Weißblech oder Aluminium, aus Papier oder Karton (z. B. Festkartonagen oder Wickelhülsen), aus Kunststoff (gespritzt, gegossen, geblasen oder thermoverformt), aus Holz oder MDF sowie Verbundmaterialien, insbesondere Verbundmaterialien aus den vorgenannten Werkstoffen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, solche Verpackungen derart weiterzubilden, dass unterschiedliche optische Wirkungen, wie zum Beispiel die Wahrnehmung von Dekorationselementen oder zusätzlichen Informationen, erzielt werden können.
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Diese Aufgabe wird durch eine leuchtende Verpackung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dafür ist vorgesehen, dass zumindest eine separat hergestellte und im Folgenden kurz als EL-Panel bezeichnete Zusatzapplikation mit elektrolumineszierenden Eigenschaften auf die Verpackung aufgebracht ist oder wird und dass Verpackung und EL-Panel eine Einheit bilden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Dabei verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin; sie sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmalskombinationen der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen. Des Weiteren ist im Hinblick auf eine Auslegung der Ansprüche bei einer näheren Konkretisierung eines Merkmals in einem nachgeordneten Anspruch davon auszugehen, dass eine derartige Beschränkung in den jeweils vorangehenden Ansprüchen nicht vorhanden ist.]
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Da die Gegenstände der Unteransprüche im Hinblick auf den Stand der Technik am Prioritätstag eigene und unabhängige Erfindungen bilden können, behält die Anmelderin sich vor, sie zum Gegenstand unabhängiger Ansprüche oder Teilungserklärungen zu machen. Sie können weiterhin auch selbständige Erfindungen enthalten, die eine von den Gegenständen der vorhergehenden Unteransprüche unabhängige Gestaltung aufweisen.
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Das Aufbringen des oder jedes EL-Panels kann durch Aufkleben, Anheften, Schweißen, Nieten, Nähen, Tackern oder andere Befestigungsarten vorgenommen werden. Das Aufbringen beinhaltet auch das Einstecken oder Einklemmen in eine dafür vorgesehene Aufnahmevorrichtung oder Halterung.
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Die Verbindung zwischen der Verpackung und dem oder jedem jeweiligen EL-Panel kann dauerhaft oder wieder lösbar sein.
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Die eingesetzte Elektrolumineszens-Technologie ist allgemein bekannt und wird zur Herstellung des EL-Panels eingesetzt. Auf den Verpackungen werden die ein- oder mehrfarbig bedruckten EL-Panels auf Basis von Papier oder Folie oder einem anderen flexiblen Substrat als Trägermaterial appliziert, zum Beispiel durch Kleben oder dergleichen (siehe oben).
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Das EL-Panel oder auch einzelne Teile oder Teilbereiche davon können durch individuelle Programmierung eines mit der Spannungsquelle verbundenen Mikrochips (IC) zum Leuchten animiert werden. Die auf Basis der Programmierung resultierenden Leuchteffekte können vom gewerblichen Nutzer der Verpackung in Form von räumlich und zeitlich vorgegebenen Sequenzen individuell festgelegt werden.
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Der Vorteil der Erfindung besteht in der produktionstechnischen Trennung von den Verpackungen und den EL-Panels. Diese Trennung lässt eine größere Flexibilität und mehrere Kombinationsmöglichkeiten im Einsatz unterschiedlichster Verpackungsarten in Verbindung mit den EL-Panels zu. Dieser Vorteil macht den Nachteil der vergrößerten Wandstärke (Verpackungsmaterial plus EL-Panel-Trägersubstrat) und des zusätzlichen Konfektionierungsaufwands der Applikation von EL-Panels auf die Verpackungen wieder wett.
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Die EL-Panels können, müssen aber nicht durch (semi-)transparente Schutzschichten wie z. B. Folienlaminierungen gegen Verunreinigungen, mechanische Beschädigungen, Feuchtigkeit oder UV-Strahlung geschützt werden.
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Wenn die Verpackungen über die EL-Panels eine elektrische Spannungsversorgung aufnehmen, können sie jederzeit zum Leuchten gebracht werden.
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Die Energieversorgung der EL-Panels basiert auf einer einfachen, mobilen Spannungsversorgung mittels Batterien oder Akkus ohne von außen sichtbare Kabelführung z. B. zu einer Steckdose.
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Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann die Verpackung durch den physischen oder berührungslosen Kontakt mit einem weiteren Gegenstand an eine elektrische Spannungsversorgung angeschlossen sein, wobei der weitere Gegenstand eine elektrische Spannungsversorgung aufweist oder an eine solche angeschlossen ist. Die elektrische Energie kann dabei auch leitungslos, nämlich zum Beispiel induktiv übertragen werden. Nur wenn der Kontakt ausgebildet ist, besteht die Möglichkeit, dass der Leuchtvorgang in Gang gesetzt wird.
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Es kommen unterschiedliche Gegenstände für diesen Kontakt in Frage. Beispielsweise kann die Verpackung bei Kontakt mit einer weiteren Verpackung leuchten. Oder die Verpackung wird in eine spezielle Halterung gestellt, gesteckt oder gelegt, über die die elektrische Energie zugeführt wird. Oder der Untergrund, auf oder vor dem die Verpackungen stehen oder liegen, wie zum Beispiel ein Regalboden oder ein Display, dient als externe Spannungsquelle.
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Die Elektrolumineszenz kann durch unterschiedliche Aktivierungsmechanismen in Gang gesetzt werden. Dazu zählen Magnetschalter, mechanische Druck- oder Zugschalter, Akustiksensoren, Fotozellen, Bewegungssensoren oder Vibrationsmelder, die auf, an, in oder unter der einzelnen Verpackung oder der externen Spannungsquelle integriert sind.
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Einsatzmöglichkeiten oder Anwendungen der erfindungsgemäßen Verpackung können sein: Displaywirkung, Werbung, Marketing, Hervorhebung von Produkteigenschaften, Darstellung von Zusammenhängen, Spiele, optische Unterstützung von Fakten und Informationen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend anhand der Figuren der Zeichnung erläutert. Es zeigen
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1 eine dreidimensionale Ansicht einer Festkartonage mit EL-Panel,
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2a eine Ansicht der Konstruktion der Verpackung mit separatem EL-Panel,
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2b den Aufbau der verschiedenen Schichten der Verpackung mit dem EL-Panel und
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3 eine Halterung oder ein Display als externe Spannungsquelle für die Verpackung.
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Die Darstellung in 1 zeigt als Beispiel für eine Verpackung 10 eine dreidimensionale Ansicht einer Festkartonage 10 mit einem EL-Panel 12. Auf der linken Seite der Darstellung ist exemplarisch eine Festkartonage 10 mit einem aufgeklebtem EL-Panel 12, einem äußeren Bewegungssensor 14 zur Lichtaktivierung und einer (hier nicht sichtbaren) Spannungsquelle 16 in der Verpackung 10 gezeigt. Auf der rechten Seite ist dazu der innere Aufbau der Verpackung 10 mit einer Prinzipzeichnung der Spannungsquelle 16 (hier eine Batterie mit einer Kabelverbindung zum Bewegungssensor und zu einem IC), eines ICs 18 zur Ansteuerung des EL-Panels 12 und der Kabelverbindungen 20 gezeigt. Bei dem IC (Integrated Circuit) 18 handelt es zum Beispiel um einen Mikroprozessor, einen ASIC (Anwenderspezifischer Integrierter Schaltkreis), ein FPGA (Field Programmable Gate Array Logic) oder dergleichen.
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Aus der Darstellung in den 2a und 2b ist ersichtlich, dass die Verpackung 10 auf zumindest einer ihrer Seitenflächen ein appliziertes EL-Panel 12 aufweist, das mithilfe elektrischer Energie zum Leuchten gebracht werden kann. Das EL-Panel 12 mit elektrolumineszierenden Eigenschaften ist direkt auf die Verpackung 10 aufgebracht. Wenn eine elektrische Spannung angelegt wird, kann das gedruckte Motiv des EL-Panels 12 optisch von dem Rest der Verpackung 10 hervorgehoben werden.
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Unterschiedliche Informationen können auf der Verpackung 10 angezeigt oder abgerufen werden, wie beispielsweise dekorative Elemente wie Bilder, Farben oder Flächen, Informationen zu dem in der Verpackung 10 enthaltenen Produkt oder Transportinformationen oder ähnliche Informationen. Ebenso können unterschiedliche Zwecke verfolgt werden, wie beispielsweise die Erregung von Aufmerksamkeit oder eine Informationswirkung. Als Energiequelle 16 oder Spannungsversorgung kommen Batterien oder Akkus in Betracht, die in, an, auf oder unter der Verpackung 10 angebracht werden.
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Die Darstellung in 2a zeigt auf der linken Seite (linke Seite des Pluszeichens) beispielhaft eine Verpackung 10, nämlich eine Festkartonage 10, mit einer Öffnung 22 in der Verpackung 10 für das Kabel 20 vom EL-Panel 12 in das Innere der Verpackung 10 zu der Spannungsquelle 16. Auf der rechten Seite (rechte Seite des Pluszeichens) der Darstellung in 2a ist ein EL-Panel 12 mit dem elektronischem Zubehör gezeigt, nämlich eine zylindrisch dargestellte Spannungsquelle 16, also zum Beispiel eine Batterie, ein kreisförmig dargestellter Bewegungssensor 14 als Beispiel für eine Vorrichtung zur sensorisch gesteuerten Aktivierung des EL-Panels 12 und ein quaderförmig dargestellter IC 18 mit einer Programmierung zur Aktivierung der Leuchteffekte des EL-Panels 12 sowie die zwischen den Komponenten bestehenden elektrischen Verbindungen 20. Durch die jeweilige Programmierung des ICs 18 werden die mit dem EL-Panel 12 realisierbaren Leuchteffekte in Form von räumlich und zeitlich vorgegebenen Sequenzen (Licht-/Leuchtsequenzen) individuell festgelegt. Die Spannungsquelle 16 und der IC 18 liegen üblicherweise im Inneren der Verpackung 10 und das Kabel 20 vom EL-Panel 12 zur Spannungsquelle 16 wird durch die in der Verpackung 10 gebildete Öffnung 22 geführt. Das separat produzierte EL-Panel 12 weist zur Kombination mit der Verpackung 10 zum Beispiel eine selbstklebende Rückseite auf.
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Gemäß der Darstellung in 2a, 2b kann das EL-Panel 12 ganz oder teilweise auf einer oder mehreren Seiten der Verpackung 10 appliziert werden. Es gibt eine Verbindung 20 zwischen dem EL-Panel 12 und der Spannungsquelle 16. Zum Beispiel kann ein Kabel 20 mit Elektroden von dem EL-Panel 12 durch die Außenwand, zum Beispiel die Öffnung 22, der Verpackung 10 in das Innere der Verpackung 10 gelegt werden, wo sich die Spannungsquelle 16 (Batterie oder Akku) befindet. Es versteht sich von selbst, dass die geometrische Ausbildung der Elektroden an dem EL-Panel 12 beliebig sein kann.
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Die Elektrolumineszenz-Wirkung wird direkt auf dem EL-Panel 12 auf der Oberfläche der Verpackung 10 erzeugt. Es können unterschiedlichste Farben erzeugt werden. Beispielsweise kann ein weißes oder transparentes EL-Panel 12 mit lasierenden Farben bedruckt werden, so dass Bilder leuchten.
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Aus der Darstellung in 2b ergibt sich der Aufbau der Applikation. Auf der Oberfläche der Verpackung 10 wird zunächst das EL-Panel 12 appliziert und dann die Verbindung mit der Spannungsquelle 16 hergestellt. Über einen entsprechenden Aktivierungsmechanismus, zum Beispiel einen Druckschalter oder dergleichen (siehe oben), können die lumineszierenden Farben des EL-Panels 12 zum Leuchten gebracht werden. Die Darstellung in 2b (rechte Seite des Gleichheitszeichens) zeigt insoweit und als Resultat einer Kombination der in 2a gezeigten Komponenten exemplarisch eine fertige Verpackung 10 mit einem EL-Panel 12 auf einer Außenseite.
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In 3 ist beispielhaft gezeigt, dass die Verpackungen 10 auf einem Display 24, das wie ein Regalboden 24 ausgebildet sein kann, angeordnet werden können. Der Regalboden 24 ist – sofern nicht zum Beispiel eine induktive Energieübertragung erfolgt – mit Kontakten versehen, so dass die Verpackungen 10, nämlich das oder jedes dortige EL-Panel 12, bei einem Aufstecken auf die Kontakte automatisch zum Leuchten gebracht werden oder jedenfalls zumindest eine Aktivierung des jeweiligen Leuchteffekts möglich ist (zum Beispiel zeitgesteuert, aufgrund einer jeweiligen Programmierung eines von dem Display 24 oder der Verpackung 10 umfassten ICs). Eine elektrische Spannungsversorgung kann also auf, unter oder in dem Display 24 angebracht oder in das Display 24 integriert sein, so dass die Verpackung 10 keine eigene elektrische Spannungsversorgung aufnehmen muss.
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Die Darstellung in 3 zeigt insoweit auf der linken Seite exemplarisch als Verpackung 10 Flaschen 10 mit aufgeklebtem EL-Panel 12 und einzeln integrierter Spannungsquelle als Halterung 24 (Display) unter der Verpackung 10. Des Weiteren zeigt die Darstellung in 3 auf der rechten Seite exemplarisch als Verpackung 10 Metalldosen 10 mit aufgeklebtem EL-Panel 12, (nicht sichtbaren) Kontakten an der Verpackungsunterseite und externer Spannungsquelle mit IC, Batterien und Kabeln unter dem Regalboden 24. Das jeweilige Display 24, also zum Beispiel der Regalboden 24 oder die Halterung 24, ist ein Beispiel für eine hier ganz allgemein als weiterer Gegenstand bezeichnete Einrichtung oder Vorrichtung, wobei der weitere Gegenstand eine Energiequelle zur Abgabe einer elektrischen Spannung umfasst oder zur Abgabe einer solchen elektrischen Spannung an eine Energiequelle angeschlossen ist und wobei die Verpackung 10 durch Kontakt mit dem weiteren Gegenstand an die von dem weiteren Gegenstand im Betrieb abgebbare elektrische Spannung anschließbar ist.
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Kurz gefasst lässt sich ein zentraler Aspekt der hier vorgelegten Beschreibung damit wie folgt zusammenfassen: Angegeben wird eine Verpackung 10, die mit einer elektrolumineszierenden Oberfläche, insbesondere mindestens einem EL-Panel 12, versehen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Verpackung
- 12
- EL-Panel
- 14
- Bewegungssensor
- 16
- Spannungs-/Energiequelle
- 18
- IC
- 20
- Kabel(-verbindung)
- 22
- Öffnung
- 24
- Display, z. B. Regalboden