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Die Erfindung betrifft einen Luftkanal zum Ab- oder Zuführen von gasförmigen Medien wie Lösemittel enthaltene Luftströme, mit senkrecht zueinander entlang der Längsseiten zusammengefügter Wände aus Kunststoff und jeweils an den stirnseitigen Enden des Luftkanals befestigte Verbindungsflansche aus einem Profil mit zueinander rechtwinklig gebogenen Schenkeln, von denen der eine Schenkel zur Verbindung mit den innenseitig gelegenen Rändern der Wände des Luftkanals dient und der andere, senkrecht zur Kanalachse abragende Schenkel eine Kopplungsfläche zur Anbindung an einen Schenkel eines weiteren Luftkanals bildet.
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Stand der Technik
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Beim Lackieren von Karosserieteilen werden bekanntlich überschüssig im Sprühnebel befindliche Partikel des Lack- und Beschichtungsstoffes mittels Wasser ausgewaschen und die Spritzkabinenabluft mit Ventilatoren, Sauggeräten o. dgl. durch Abluftkanäle befördert, die sicherstellen müssen, dass die Abluft nicht in die Atmosphäre gelangen kann. Diese Abluftkanäle bestehen aus dünnem Stahlblech verschiedener Qualitäten (
DE 23 53 625 A1 ,
CH 675 271 A5 ,
DE 41 18 250 A15 ), aus Kunststoffplatten (
CH 398 016 ), beispielsweise Polypropylenplatten oder aus vorgefertigten Kunststoffeinzelteilen, die entlang einer Längskante klauenartig ausgebildet sind und die andere Längskante so geformt ist, dass sie von der klauenartigen Längskante eines benachbarten Wandelements beidseitig umschlossen werden kann, wobei keilförmige Verdickungen und dazu entsprechend geformte Ausbuchtungen entlang der Längskanten vorgesehen sind, die eine Art Labyrinthverschluss bilden (
DE 1 989 185 U ).
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Abluftkanäle aus Blech erreichen insbesondere bei großen Abmessungen und Kanalquerschnitten ein nicht mehr zu vernachlässigendes Gewicht, das aufwändige Abhäng- oder Tragkonstruktionen erfordert. Wegen der Korrosion der Blechkanäle müssen diese ständig gewartet und relativ häufig erneuert werden. Von Nachteil ist weiterhin, dass auch die Kanäle aus Kunststoff infolge des Über- und Unterdrucks beim Fortleiten der gasförmigen Medien zum Flattern der Wände neigen, was Undichtheiten an den den Flanschverbindungen benachbarter Kanäle begünstigt und zur Geräuschentwicklung führt.
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Diesem Nachteil versucht man im Stand der Technik dadurch entgegenzuwirken, dass die Wände durch Versteifungen wie hochkant stehende Stahlschienen (
CH 398 016 ), Wülste oder in den lichten Lüftungskanalquerschnitt eingebrachte Stäbe zu stabilisieren. Letztendlich führen aber alle diese Maßnahmen zur weiteren Erhöhung des Gewichtes der Kanäle mit den damit einhergehenden Nachteilen. Außerdem wird der Strömungswiderstand durch die im Inneren des Lüftungskanals angeordneten Stabilisierungsstäbe erhöht.
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Aufgabenstellung
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Bei diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Luftkanal zum Ab- oder Zuführen von gasförmigen Medien wie Lösemittel enthaltene Luftströme derart zu verbessern, dass diese gas- und druckdicht sowie korrosionsfest gegen chemische, mechanische und abrasive Angriffe unter gleichzeitiger Reduzierung des Gewichtes und des Instandhaltungsaufwandes der Kanäle, der Verbesserung und Vereinfachung der Montage und der Erhöhung des Nutzungszeitraumes sowie der Einsparung von Material und Kosten sind.
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Diese Aufgabe wird durch einen Luftkanalabschnitt der eingangs genannten Gattung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Luftkanals sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Der erfindungsgemäßen Lösung liegt die Erkenntnis zugrunde, korrosionsfeste Polypropylen-Sandwichpaneele gas- und druckdicht zu einem Luftkanal zusammenzusetzen und diese als austauschbare Einheiten auszubilden.
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Erreicht wird dies dadurch, dass die Wände aus einem Polypropylen-Sandwichpaneel mit glasfaserarmierten äußeren und inneren Deckschichten und einem wabenstrukturartigen Kern sowie mindestens einem Profilkörper gebildet sind, der die mit einem ersten Klebmittel stoff- und kraftschlüssig verbundenen Fugen aneinanderstoßender Wände luftkanalaußenseitig übergreift und an den äußeren Deckschichten mit dem ersten Klebmittel und zusätzlich mit Befestigungsmitteln gas- und druckdicht gehalten ist, und dass die Schenkel des Verbindungsflansches an den innenseitig gelegenen Rändern der Wände durch Stoff- und Kraftschluss mittels des ersten Klebmittels und Befestigungsmitteln gas- und druckdicht befestigt sind, und dass der senkrecht zur Kanalachse abragende Schenkel zur gas- und druckdichten Kopplung an den senkrecht abragenden Schenkel eines weiteren Luftkanals mit einem zweiten Klebmittel und Schraubmitteln miteinander unlösbar oder mit einem Abdichtmittel und Schraub- oder Rastmitteln voneinander lösbar verbunden sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung umfasst das erste Klebmittel für den Stoffschluss der Fugen der Wände untereinander, den Wänden mit dem Profilkörper und den Schenkeln des Verbindungsflansches mit den Wänden elastisch zähfeste 1- oder 2-komponentigen Epoxidharz- und/oder Polyurethan- und/oder Polyharnstoffformulierungen oder Gemische/Mischungen aus diesen Harzgruppen, die elastische zähfeste Eigenschaften haben, so dass auftretende Kräfte von den Fugen aufgenommen werden können und der Luftkanal gegen innenseitigen Druck und Gasaustritt sicher abgedichtet ist. Der Kraftschluss zwischen dem Profilkörper und den Wänden wird durch Befestigungsmittel wie Blindnieten hergestellt, die in regelmäßigen Abständen voneinander beabstandet entlang der Längsseiten der beiden Wände angeordnet und durch Bohrungen im Profilkörper senkrecht in die aneinanderstoßenden Wände eingebracht sind.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Luftkanals ist das zweite Klebmittel für den unlösbaren Stoffschluss zwischen den Schenkeln des Verbindungsflansches und den Schenkeln des anzukoppelnden Luftkanals eine 2-Komponenten-Epoxidharz-Formulierung, die ein Gemisch aus 1,0 bis 70 Gew.-% Bisphenol-A-(epichlorhydrin) mit einem mittleren Molekulargewicht < 700, 1,0 bis 50 Gew.-% Bisphenol-F-(epichlorhydrin) mit einem mittleren Molekulargewicht < 700, 0,1 bis 10,0 Gew.-% Epoxidharz (A/F)addukt mit Phenolharz, 1,0 bis 29,0 Gew.-% 6-hexane-dioldiglycidether, 1,0 bis 20,0 Gew.-% p-tert-Butylphenolglycidether, 1,0 bis 20,0 Gew.-% Polypropylenglykoldiglycidether, 5,0 bis 70 Gew.-% Füllstoff und 0,1 bis 5,0 Gew.-% Additive als Komponente A und als Komponente B 1,0 bis 29 Gew.-% Benzylalkohol, 1,0 bis 29,0 Gew.-% Isophorondiamin, 0,1 bis 5,0 Gew.-% 3,6-diazaoctamethyleldiamin, 0,1 bis 5,0 Gew.-% 4,4'-isopropylidenediphenol, 0,1 bis 5,0 Gew.-% 2-piperazi-1-ylethylamine, 0,1 bis 5,0 Gew.-% Polyaminoamid, 0,1 bis 5,0 Gew.-% p-tert-Butylphenol, 0,1 bis 10,0 Gew.-% Salicylsäure und 0,1 bis 5,0 Gew.-% Additive umfasst.
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Von besonderem Vorteil ist, dass dieser Klebstoff eine außerordentliche große Haftfestigkeit auf den Metallflächen der Schenkel besitzt und zugleich eine hohe chemische Beständigkeit gegen aggressive Lösungsmittel in der Abluft aufweist. Alternativ ist es möglich, ohne die Erfindung zu verlassen, eine gummielastische Abdichtung anstelle des Klebmittels einzusetzen, die zwischen den aneinanderstoßenden Schenkeln der Verbindungsflansche eingelegt und durch in fluchtenden Bohrungen der beiden Schenkel geführte Rast- oder Schraubmittel im Spannzustand abdichtend gehalten ist.
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Von Vorteil ist es, wenn die luftkanalinnenseitigen Befestigungsmittel mit einer Versiegelungsschicht aus einer 2-Komponenten-Epoxidharz-Beschichtung versiegelt sind, die ein Gemisch aus 1,0 bis 70 Gew.-% Bisphenol-A-(epichlorhydrin) mit einem mittleren Molekulargewicht < 700, 1,0 bis 50 Gew.-% Bisphenol-F-(epichlorhydrin) mit einem mittleren Molekulargewicht < 700, 0,1 bis 10,0 Gew.-% Epoxidharz (A/F)addukt mit Phenolharz, 1,0 bis 29,0 Gew.-% 6-hexane-dioldiglycidether, 1,0 bis 20,0 Gew.-%p-tert-Butylphenolglycidether, 1,0 bis 20,0 Gew.-% Polypropylenglykoldiglycidether, 5,0 bis 70 Gew.-% Füllstoff und 0,1 bis 5,0 Gew.-% Additive als Komponente A und als Komponente B 1,0 bis 29 Gew.-% Benzylalkohol, 1,0 bis 29,0 Gew.-% Isophorondiamin, 0,1 bis 5,0 Gew.-% 3,6-diazaoctamethyleldiamin, 0,1 bis 5,0 Gew.-% 4,4'-isopropylidenediphenol, 0,1 bis 5,0 Gew.-% 2-piperazi-1-ylethylamine, 0,1 bis 5,0 Gew.-% Polyaminoamid, 0,1 bis 5,0 Gew.-% p-tert-Butylphenol, 0,1 bis 10,0 Gew.-% Salicylsäure und 0,1 bis 5,0 Gew.-% Additive umfasst.
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Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, dass der Profilkörper ein L-Winkel ist, dessen kurzer parallel zur Fuge der aneinanderstoßenden Wände angeordnete Schenkel mit der äußeren Deckschicht der einen Wand und dessen langer senkrecht zur Fuge ausgerichtete Schenkel mit der äußeren Deckschicht der anderen Wand jeweils entlang den Längsseiten verklebt und mittels durch die in Bohrungen der Schenkel (eingebrachte Befestigungsmittel an der jeweiligen Wand gehalten sind. Eine andere Ausführungsform besteht darin, dass der Profilkörper ein gleichschenkliger Winkel ist, dessen parallel zur Fuge der aneinanderstoßenden Wände angeordneter Schenkel mit der äußeren Deckschicht der einen Wand und dessen anderer senkrecht zur Fuge ausgerichteter Schenkel mit der äußeren Deckschicht der anderen Wand jeweils entlang den Längsseiten verklebt und mittels durch die in Bohrungen der Schenkel eingebrachten Befestigungsmittel an der jeweiligen Wand gehalten sind, wobei die Schenkellänge der Schenkel gegenüber der Dicke der Wand um mindestens 40 mm größer ist. Beide Varianten sind mit dem Vorteil verbunden, dass die Schenkel der Profilkörper in Längsrichtung der Wände zugleich stabilisierend gegen Druckschwankungen wirken und die Last auf die Schenkel gleichmäßig verteilt wird.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die senkrecht zur Kanalachse abragenden Schenkel der Verbindungsflansche zueinander so angeordnet sein, dass sie keinen umlaufenden Flanschrand um den Luftkanalaustritt und an den jeweils einander zugeordneten Schenkeln Lücken bilden, die jeweils von einem an die Abmessung der Lücke angepassten Abdeck- und Stützblech abgedeckt ist, das durch das zweite Klebmittel und Befestigungsmittel an einer der Kopplungsfläche abgewandten Fläche der Schenkel stoff- und kraftschlüssig befestigt ist. Eine weitere alternative Ausführung sieht vor, dass die senkrecht zur Kanalachse abragenden Schenkel der Verbindungsflansche in ihrer Schenkellänge gegenüber der Kanalachse außermittig um Schenkelbreite verschoben und zueinander so angeordnet sind, dass sie einen äußeren umlaufenen Flanschrand und jeweils aneinanderstoßende Schenkel eine gemeinsame Fuge bilden, die von einem Abdeck- und Stützblech überdeckt ist, das durch das zweite Klebmittel und Befestigungsmittel an einer zur Kopplungsfläche abgewandten Fläche der Schenkel stoff- und kraftschlüssig befestigt ist.
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Um die Kräfte und Lasten gleichmäßig auf die Wände des Luftkanals zu verteilen, sind in nach einer bevorzugten Ausführungsform die Bohrungen für die Aufnahme der Befestigungsmittel in den Schenkeln jeweils entlang den Längsseiten der Wände und die Bohrungen in den Schenkeln der Verbindungsflansche gleichmäßig beabstandet angeordnet. Ebenso haben die Befestigungsmittel sowie die Rast- oder Schraubverbindungen für den Kraftschluss zwischen den Wänden und dem Profilkörper bzw. den Wänden und Schenkeln des Verbindungsflansches entlang der Längsseiten der Wände bzw. den Schenkeln der Verbindungsflansche voneinander einen gleichen Abstand.
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Besonders geeignete Werkstoffe für den Profilkörper und/oder dem Verbindungsflansch sind Winkelprofile aus Metall, vorzugsweise verzinktem Stahl oder Baustahl. Natürlich ist aber auch möglich, Profilkörper aus geeignetem Kunststoff einzusetzen, was mit dem Vorteil verbunden ist, dass der Stoffschluss zwischen Profilkörpern und den Wänden durch eine Schweißung hergestellt werden kann. Jede Wand ist gewissermaßen entlang der Längsseiten von einem Profilkörper eingefasst, so dass die Biegesteifigkeit der Wand entsprechend erhöht ist und problemlos Druckschwankungen ohne ein Flattern der Wände aufgenommen werden können. Die Längs- und Breitenabmessungen der wände können dadurch außerdem ohne weiteres großformatig sein, wodurch die Montage entsprechend vereinfacht wird.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Wände des Luftkanals aus einem einzigen Paneel geformt, welches mindestens drei mit Gehrungsflächen versehene Öffnungen aufweist, wobei die Öffnungen so im Paneel angeordnet sind, dass die äußere glasfaserarmierte Deckschicht erhalten bleibt, die Öffnungen voneinander einen an die Wandhöhe des Luftkanals angepassten Abstand haben und die Gehrungsflächen durch das erste Klebmittel so miteinander stoffschlüssig verbunden sind, dass sich ein Hohlkörper mit senkrechten Wänden ausbildet, von denen eine Wand mit ihrer Stirnseite auf der inneren Deckfläche des Paneels eine Fuge bildet, die durch den mit dem ersten Klebmittel und dem Befestigungsmittel entlang der jeweiligen Längsseiten der Wände stoff- und kraftschlüssig befestigten Profilkörper gas- und druckdicht abgedichtet ist. Dies hat den außerordentlichen Vorteil, dass großformatige Sandwichpaneele, beispielsweise mit Abmessungen von 3 m × 4 m, zum Einsatz kommen können, wodurch die Montage vereinfacht und der Montageaufwand erheblich gesenkt werden kann.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen.
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Ausführungsbeispiel
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Die Erfindung soll nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
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Es zeigen
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1 eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Luftkanals mit jeweils stirnseitig angeordneten Verbindungflanschen,
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2a und 2b Schnittdarstellungen entlang der Linie A-A der 1 eines aus vier Wänden zusammengefügten Luftkanals, dessen Stoßfugen luftkanalaußenseitig durch Profilkörper stabilisiert sind,
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3 eine Seitenansicht eines Schnittes entlang der Linie B-B der 1 eines Verbindungsflansches, der an den inneren Rändern des Luftkanals befestigt ist,
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4a und 4b Darstellungen zweier Luftkanäle, die an ihren Stirnseiten durch Verbindungsflansche miteinander unlösbar bzw. lösbar verbunden sind,
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5 eine weitere Variante eines Profilkörpers aus einem gleichschenkeligen Winkel,
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6a und 6b verschiedene Ausführungsformen des Verbindungsflansches in perspektivischer Darstellung;
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7 ein Luftkanal, der aus einem einzigen Sandwichpaneel geformt ist.
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Beispiel 1
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Die 1 zeigt perspektivisch den erfindungsgemäßen Luftkanal 1. Der kastenförmige Luftkanal 1 hat vier Wände 2.1, 2.2., 2.3. und 2.4 aus einem Polypropylen-Sandwichpaneel 3 (siehe auch 7) mit glasfaserarmierten äußeren und inneren Deckschichten 4 und 5 sowie einem wabenstrukturartigen Kern 6. Die Wände sind variabel in ihrer Länge und Dicke. In dem hier dargestellten Beispiel beträgt die Länge 1,50 m und die Dicke 15 mm. Die Wände 2.2 und 2.4 liegen mit ihren Stirnseiten S auf den inneren Deckschichten 5 der Wände 2.1 und 2.3 auf und bilden jeweils Fugen 7, die mit einem ersten Klebmittel KM1 aus elastisch zähfesten 1- oder 2-komponentigen Epoxidharz- und/oder Polyurethan- und/oder Polyharnstoffformulierungen oder Gemische/Mischungen aus diesen Harzgruppen verfüllt werden. Das Klebmittel KM1 härtet aus und verbindet die Wände 2.1–2.4 an ihren Stoßstellen gas- und druckdicht durch Stoff- und Kraftschluss zum Luftkanal 1. Die entlang der Längsseiten LS der Wände 2.1–2.4 verlaufenden Fugen 7 sind mit einem Profilkörper 8 aus einem L-Winkel 9 überdeckt, dessen unterschiedlich lange Schenkel 10 bzw. 11 die Längsseiten LS der jeweiligen Wände außenseitig übergreifen und an den äußeren Deckschichten 4 stoffschlüssig mit dem Klebmittel KM1 verklebt sind. Die Schenkel 10 bzw. 11 haben in gleichmäßigen Abständen voneinander Bohrungen 12, durch die Befestigungsmittel 13, beispielsweise Blindnieten, senkrecht in das jeweilige Sandwichpaneel 3 eingebracht werden, so dass der Profilköper 8 mit seinen Schenkeln 10 bzw. 11 die Verbindung der Wände zusätzlich kraftschlüssig sichert. Dies gewährleistet auch, dass die Wände 2.1 bis 2.4 gegen ein Flattern stabilisiert sind. Stirnseitig am Luftkanal 1 befinden sich vier Verbindungsflansche 14, 15, 16 und 17 mit jeweils senkrecht zueinander ausgebildeten Schenkeln 14.1 und 14.2, 15.1 und 15.2, 16.1 und 16.2 sowie 17.1 und 17.2. Die Schenkel 14.1, 15.1, 16.1 und 17.1 liegen parallel zur Kanalachse K und sind mit dem inneren Rand R der Wände 2.1, 2.2 2.3 und 2.4 gas- und druckdicht durch eine Klebung mit dem Klebmittel KM1 verbunden. Zusätzlich werden diese Schenkel 14.1 bis 17.1 durch die Befestigungsmittel 13 am inneren Rand R kraftschlüssig gehalten. Diese Befestigungsmittel 13, vorzugsweise Blindnieten, können mit einer Versiegelungsschicht VS aus einer 2-Komponenten-Epoxidharz-Beschichtung versiegelt werden. Die Versiegelungsschicht besteht aus einem Gemisch aus 1,0 bis 70 Gew.-% Bisphenol-A-(epichlorhydrin) mit einem mittleren Molekulargewicht < 700, 1,0 bis 50 Gew.-% Bisphenol-F-(epichlorhydrin) mit einem mittleren Molekulargewicht < 700, 0,1 bis 10,0 Gew.-% Epoxidharz (A/F)addukt mit Phenolharz, 1,0 bis 29,0 Gew.-% 6-hexane-dioldiglycidether, 1,0 bis 20,0 Gew.-%p-tert-Butylphenolglycidether, 1,0 bis 20,0 Gew.-% Polypropylenglykoldiglycidether, 5,0 bis 70 Gew.-% Füllstoff und 0,1 bis 5,0 Gew.-% Additive als Komponente A und als Komponente B 1,0 bis 29 Gew.-% Benzylalkohol, 1,0 bis 29,0 Gew.-% Isophorondiamin, 0,1 bis 5,0 Gew.-% 3,6-diazaoctamethyleldiamin, 0,1 bis 5,0 Gew.-% 4,4'-isopropylidenediphenol, 0,1 bis 5,0 Gew.-% 2-piperazi-1-ylethylamine, 0,1 bis 5,0 Gew.-% Polyaminoamid, 0,1 bis 5,0 Gew.-% p-tert-Butylphenol, 0,1 bis 10,0 Gew.-% Salicylsäure und 0,1 bis 5,0 Gew.-% Additive. Die hat vorzugsweise eine Schichtdicke bis zu 400 m. Die senkrecht zur Kanalachse K abragenden Schenkel 14.2, 15.2, 16.2 und 17.2 sind mit Bohrungen 18 versehen, durch die Schraub- oder Rastmittel 19 geführt werden können, um die Verbindungsflansche 14, 15, 16 und 17 eines weiteren Luftkanals 21 anzukoppeln (siehe 4a bzw. 4b).
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In der 2a ist ein Schnitt entlang der Linie A-A der 1 gezeigt. Man erkennt, dass die Stoßfugen 7 jeweils parallel zueinander liegen und koaxial zur Kanalachse K verlaufen. Die Wände 2.1–2.4 haben alle eine identische Dicke D. Um einen quaderförmigen Innenquerschnitt der Luftkanals 1 zu erreichen, besitzen beispielsweise die Wände 2.2 und 2.4 eine Breite B2.2 bzw. B2.4, die um Dicke D reduziert ist. Der lange Schenkel 10 des L-Winkels 9 überdeckt die Fuge 7, wobei die Fuge 7 jeweils senkrecht zum Schenkel 10 angeordnet ist. Die durch die Bohrungen 12 eingebrachten Befestigungsmittel 13 durchdringen die äußere glasfaserarmierte Deckschicht 4 und gehen mit dem Kern 6 eine kraftschlüssige Verbindung ein. Wie in 2b verdeutlicht ist, können die Wände 2.1–2.4 aber auch alle eine identische Breite besitzen. Die Stoßfugen 7 nehmen jeweils in diesem Fall zueinander eine senkrechte Lage ein.
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Die 3 zeigt die Seitenansicht eines Schnittes durch die Verbindungsflansche 14 und 16 entlang der Linie B-B der 1. Die Schenkel 14.1 und 16.1 der Verbindungsflansche sind an der inneren Deckschicht 5 der Wände 2.1 bzw. 2.3 durch eine Klebung mit dem Klebmittel KM1 gas- und druckdicht befestigt. Zusätzlich sind die Schenkel 14.1 und 16.1 durch in Bohrungen 12 eingebrachte Befestigungsmittel 13 mit dem Kern 6 der Wände kraftschlüssig verbunden. Die Befestigungsmittel 13 werden durch eine Versiegelungsschicht VS abgedeckt, so dass Strömungsverluste an eventuell überstehenden Kanten weitgehend ausgeschlossen sind. Die Befestigung der Schenkel 15.1 und 17.1 der Verbindungsflansche 15 und 17 an den Wänden 2.2 und 2.4 entspricht der Befestigung der Schenkel 14.1 bzw. 16.1. Die senkrecht abragenden Schenkel 14.2, 15.2 (nicht gezeigt), 16.2 und 17.2 (nicht gezeigt) sind an der Stirnseite S der jeweiligen Wand 2.1 und 2.3 durch eine Klebung mit dem Klebmittel KM1 stoffschlüssig gehalten.
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In der 4a ist die unlösbare Kopplung zweier Luftkanäle 1 und 21 dargestellt. Die senkrecht abragenden Schenkel 14.2 bzw. 16.2 der Verbindungsflansche des Luftkanals 1 und der Schenkel 14.2a bzw. 16.2a des Verbindungsflansches des Luftkanals 21 sind mit voneinander gleichmäßig beabstandeten Bohrungen 18 versehen, die zueinander eine fluchtende Lage einnehmen. Die sich gegenüberliegenden Schenkel 14.2 und 14.2a bzw. 16.2 und 16.2a sind auf Stoß angeordnet und bilden eine Fuge 22 aus. Zur Kopplung der Schenkel 14.2 und 14.2a bzw. 16.2 bzw. 16.2a wird auf die Kopplungsflächen KF das Klebmittel KM2 aufgetragen und die Kopplungsflächen KF durch in Bohrungen 18 entsprechend eingeführte Schraub- oder Rastmittel 19 aufeinander gepresst, so dass das Klebmittel KM2 in der Fuge 22 aushärtet und eine unlösbare gas- und druckdichte Verbindung zwischen den Verbindungsflanschen entsteht. Das Klebmittel KM2 besteht aus einer 2-Komponenten-Epoxidharz-Formulierungt, die ein Gemisch aus 1,0 bis 70 Gew.-% Bisphenol-A-(epichlorhydrin) mit einem mittleren Molekulargewicht < 700, 1,0 bis 50 Gew.-% Bisphenol-F-(epichlorhydrin) mit einem mittleren Molekulargewicht < 700, 0,1 bis 10,0 Gew.-% Epoxidharz (A/F)addukt mit Phenolharz, 1,0 bis 29,0 Gew.-% 6-hexane-dioldiglycidether, 1,0 bis 20,0 Gew.-% p-tert-Butylphenolglycidether, 1,0 bis 20,0 Gew.-% Polypropylenglykoldiglycidether, 5,0 bis 70 Gew.-% Füllstoff und 0,1 bis 5,0 Gew.-% Additive als Komponente A und als Komponente B 1,0 bis 29 Gew.-% Benzylalkohol, 1,0 bis 29,0 Gew.-% Isophorondiamin, 0,1 bis 5,0 Gew.-% 3,6-diazaoctamethyleldiamin, 0,1 bis 5,0 Gew.-% 4,4'-isopropylidenediphenol, 0,1 bis 5,0 Gew.-% 2-piperazi-1-ylethylamine, 0,1 bis 5,0 Gew.-% Polyaminoamid, 0,1 bis 5,0 Gew.-% p-tert-Butylphenol, 0,1 bis 10,0 Gew.-% Salicylsäure und 0,1 bis 5,0 Gew.-% Additive umfasst.
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4b zeigt als Alternative eine lösbare Ankopplung zweier Luftkanäle
1 und
21. Anstelle des Klebmittels KM2 wird ein gummielastisches Abdichtmittel
23 für den Formschluss zwischen den Schenkeln
14.2/
14.2a,
15.2/
15.2a (nicht dargestellt),
16.2/
16.2a und
17.2/
17.2a (nicht gezeigt) der zu koppelnden Luftkanäle
1 und
21 eingesetzt. Die gummielastische Abdichtung wird zwischen den Schenkeln eingelegt und durch die Schraub- oder Rastmittel
19 abdichtend gegen die Kopplungsflächen KF gepresst. Sofern die Ankopplung gelöst werden soll, müssen nur die Schraub- oder Rastmittel
19 gelöst werden. Die Rastmittel
19 können solche sein wie sie in der
EP 2 239 396 B1 im Detail beschrieben sind.
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Die 5 zeigt ein Beispiel eines Profilkörpers 8, dessen Schenkel 10 bzw. 11 gleich lang sind. Der parallel zur Fuge 7 der aneinanderstoßenden Wände angeordnete Schenkel 11 ist mit der äußeren Deckschicht 4 der Wand 2.1/2.2.2 und der andere senkrecht zur Fuge 7 ausgerichtete Schenkel 10 mit der äußeren Deckschicht 4 der anderen Wand 2.2/2.4 jeweils entlang den Längsseiten LS verklebt und mittels durch die in Bohrungen 12 der Schenkel 10 bzw. 11 eingebrachten Befestigungsmittel 13 an der jeweiligen Wand gehalten. Die Länge der Schenkel 10 bzw. 11 ist gegenüber der Dicke D der Wand 2.1–2.4 m mindestens 40 mm größer, so dass die Fuge 7 sicher von dem senkrecht zur Fuge 7 liegenden Schenkel 10 überdeckt wird und für die Befestigungsmittel 13 ausreichend Platz ist.
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In den 6a und 6b sind Beispiele für die Anordnung der Verbindungflansche 14, 15, 16 und 17 am Luftkanal gezeigt. 6a zeigt, dass die zur Kanalachse K senkrecht abragenden Schenkel 14.2, 15.2, 16.2 und 17.2 einen an den Ecken unterbrochenen Flanschrand 24 bilden, so dass Lücken 25 an den Ecken entstehen. Diese Lücken 25 werden von einem Abdeck- und Stützblech 26 abgedeckt, das durch das Klebmittel KM2 und Befestigungsmittel 13 an der zur Kopplungsfläche KF abgewandten Fläche der Schenkel 14.2, 15.2, 16.2 und 17.2 stoff- und kraftschlüssig befestigt ist. Die Abmessungen des Abdeck- und Stützblechs 26 sind so gewählt, dass die Lücken 25 vollständig überdeckt und ein ausreichender Platz für die Befestigung vorhanden ist. In der 6b ist eine Flanschanordnung dargestellt, bei der die senkrecht zur Kanalachse K abragenden Schenkel 14.2, 15.2, 16.2 und 17.2 der Verbindungsflansche 14, 15, 16, 17 eine Schenkellänge SL aufweisen, die um die Schenkelbreite SB gegenüber der Kanalachse K verschoben ist. Schenkel 14.2,15.2,16.2 und 17.2 sind dabei zueinander so angeordnet, dass sie einen äußeren umlaufenen Flanschrand 27 und jeweils aneinanderstoßende Schenkel eine gemeinsame Fuge 28 bilden. Diese Fuge 28 ist von einem Abdeck- und Stützblech 29 überdeckt und durch das Klebmittel KM2 und Befestigungsmittel 13 an einer der Kopplungsfläche KF abgewandten Fläche der Schenkel stoff- und kraftschlüssig befestigt.
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Beispiel 2
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Die 7 zeigt ein weiteres Beispiel eines Luftkanals 1, dessen Wände 2.1–2.4 aus einem an die Abwicklung des Luftkanals 1 angepassten zusammenhängenden Polypropylen-Sandwichpaneel 3 mit glasfaserarmierten äußeren und inneren Deckschichten 4 bzw. 5 und einem wabenstrukturartigen Kern 6 und nur einem einzigen Profilkörper 8 gebildet ist. Das Sandwichpaneel 3 hat drei voneinander in Wandhöhe WH beabstandete Öffnungen 30 mit Gehrungsflächen GF, die zueinander einen Öffnungswinkel von beispielsweise 45° einschließen. Die Öffnungen 30 sind dabei so in das Paneel 3 eingebracht, dass die äußere glasfaserarmierte Deckschicht 4 erhalten bleibt. In die Öffnungen 30 wird das Klebemittel KM1 eingebracht und die Gehrungsflächen GF so aufeinandergelegt, dass sich ein Hohlkörper 31 mit senkrecht zueinander angeordneten Wände 2.1/2.2, 2.2/2.3, 2.3/2.4 und 2.4/2.1 ausbildet, von denen die Wand 2.4 und die Wand 2.1 so aufeinander zu liegen kommen, dass diese miteinander eine horizontale oder senkrechte Fuge 32 bilden. Die Stoßflächen der Fuge 32 werden mit dem Klebmittel KM1 stoffschlüssig gas- und druckdicht verbunden. Die Fuge 32 wird anschließend durch den Profilkörper 8 in der bereits im Beispiel 1 beschriebenen Weise entlang den jeweiligen Längsseiten LS der Wände 2.4/2.1 gas- und druckdicht befestigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Luftkanal
- 2.1, 2.2, 2.3., 2.4
- Wände von 1
- 3
- Sandwichpaneel
- 4
- Äußere Deckschicht von 3
- 5
- Innere Deckschicht von 3
- 6
- Kern von 3
- 7
- Fugen
- 8
- Profilkörper
- 9
- L-Winkel
- 9a
- Gleichschenkliger Winkel
- 10
- Langer Schenkel von 9
- 11
- Kurzer Schenkel von 9
- 10a, 11a
- Schenkel von 9a
- 12
- Bohrungen in 10, 11, 10a, 11a
- 13
- Befestigungsmittel
- 14, 15, 16, 17
- Verbindungsflansche von 1, 21
- 14.1, 14.2; 15.1, 15.2; 16.1, 16.2; 17,1, 17.2 14.1a, 15.1a, 16.1a, 17.1a 14.2a, 15.2a, 16.2a, 17.2a
- Schenkel von 14–17
- 18
- Bohrungen in 14.2–17.2
- 19
- Schraub- oder Rastmittel
- 20
- Verbindungsflansche von 21
- 21
- Weiterer Luftkanal
- 22
- Fuge zwischen 14.2/14.2a–17.2/17.2a
- 23
- Abdichtmittel
- 24
- Unterbrochener Flanschrand
- 25
- Lücke
- 26
- Abdeck- und Stützblech
- 27
- Flanschrand
- 28
- Fuge
- 29
- Abdeck- und Stützblech
- 30
- Öffnungen
- 31
- Hohlkörper
- 32
- Fuge
- B2.2, B2.4
- Breite der Wand
- D
- Dicke der Wand 2.1-2.4
- GF
- Gehrungsfläche
- K
- Kanalachse
- KF
- Kopplungsfläche
- KM1, KM2
- Klebmittel
- LA
- Luftkanalaustritt
- LS
- Längsseite der Wand 2.1–2.4
- S
- Stirnseite von 2.1–2.4
- SB
- Schenkelbreite
- SL
- Schenkellänge
- R
- Innerer Rand von 1, 21
- VS
- Versiegelungsschicht
- WH
- Wandhöhe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2353625 A1 [0002]
- CH 675271 A5 [0002]
- DE 4118250 [0002]
- CH 398016 [0002, 0004]
- DE 1989185 U [0002]
- EP 2239396 B1 [0033]