-
Die Neuerung betrifft einen Transportroboter für die Förderung von Schüttgut nach dem Oberbegriff des Schutzanspruches 1.
-
Es ist bekannt, schienengebundene Transportroboter zum Transport von Schüttgütern zu verwenden. Das Schüttgut wird jedoch lediglich in einem Behälter, einem Kasten oder dergleichen aufbewahrt, der auf der Oberseite des Transportroboters aufgeladen und mit diesem mitgeführt wird.
-
Die direkte Abgabe des Schüttgutes über den Transportroboter selbst ist jedoch nicht bekannt.
-
Unter dem Begriff „Schüttgut” werden sämtliche schüttfähige Materialien und Gegenstände verstanden, wie z. B. rieselfähiges oder schüttfähiges Gut, wie z. B. Kunststoffgranulate, Tabletten, Pharmazeutika und dergleichen mehr.
-
Ebenso werden hierunter schüttfähige mechanische Gegenstände verstanden, wie z. B. Schrauben, Elektronikteile, Spritzgussteile aus Kunststoff und dergleichen mehr.
-
Der Neuerung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Transportroboter der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass er für die unmittelbare Verteilung des Schüttgutes auf einer schienengebundenen Transportbahn geeignet ist, ohne dass es notwendig ist, einen Schüttgutbehälter selbst abzuladen und von diesem ausgehend das Schüttgut zu verteilen.
-
Die Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung eines Transportroboters gelöst, wobei wesentlich ist, dass der Transportroboter mit einer Schüttguttransporteinrichtung verbunden ist.
-
Unter dem Begriff Schüttguttransporteinrichtung wird verstanden, dass ein Schüttguttrichter oder ein anderes für die Aufnahme des Schüttgutes geeignetes Behältnis vorgesehen ist, dessen Bodenfläche durch einen Schieber verschließbar und zu öffnen ist, wobei die dazu gehörende Bewegungssteuerung des Schiebers auf dem Transportroboter selbst angeordnet ist.
-
Die auf dem Transportroboter befestigte Schüttguttransporteinrichtung besteht also aus dem Behältnis zur Aufnahme des Schüttgutes und aus der bodenseitig angeordneten Verschlusseinrichtung, die bevorzugt aus einem linear verschiebbaren Schieber besteht.
-
Statt eines linear verschiebbaren Schiebers an der Bodenseite der Schüttguttransporteinrichtung können auch klappenförmig betätigbare oder drehbar betätigbare Rotationsschieber verwendet werden.
-
Die Neuerung ist also nicht auf einen linear bewegbaren Schieber begrenzt, sondern es können sämtliche bekannten Schieber einschließlich Kugel- oder Klappenschieber und dergleichen verwendet werden.
-
Wichtig bei der Neuerung ist, dass die Schüttguttransporteinrichtung auf der Oberseite des Transportroboters lösbar befestigt ist und die Schiebersteuerung im Transportroboter selbst integriert ist, so dass dieser mit seiner dort integrierten Schiebersteuerung den Antrieb des Schiebers an der Schüttguttransporteinrichtung steuert.
-
Die gesamte Schüttguttransporteinrichtung kann z. B. mit Hilfe von Schrauben von der Oberseite des Transportroboters abgenommen werden, wobei der Transportroboter in seiner Formgebung an die Schüttguttransporteinrichtung angepasst ist.
-
Wenn z. B. die Schüttguttransporteinrichtung einen mittigen Schieber aufweist, so ist es vorteilhaft, wenn der Transportroboter einen Mittenbereich aufweist, der im Gehäuse ausgespart ist, so dass der Mittenbereich des Transportroboters von oben nach unten durchgängig ist.
-
Wenn auf den Transportroboter eine Schüttguttransporteinrichtung aufgesetzt wird, dann wird das über die Bodenfläche der Schüttguttransporteinrichtung bei geöffnetem Schieber nach unten abgegebene Schüttgut durch die Öffnung des Transportroboters hindurch nach unten abgegeben.
-
Die vorliegende Neuerung ist nicht auf eine stehende Anordnung beschränkt, bei der die Schüttguttransporteinrichtung auf der Oberseite des Transportroboters befestigt ist und der der Schüttguttransporteinrichtung zugeordnete Schieber nächst der Oberfläche des Transportroboters angeordnet ist.
-
In einer anderen Ausgestaltung der Neuerung ist eine hängende Anordnung vorgesehen, bei der die gesamte Schüttguttransporteinrichtung an der Unterseite des Transportroboters befestigt ist, so dass der Schüttguteinfülltrichter der Schüttguttransporteinrichtung direkt an der Unterseite des Transportroboters angesetzt ist und dort gegebenenfalls lösbar mit diesem verbunden ist und die Befüllung des Schüttguttrichters durch die mittlere Aussparung im Transportroboter von oben nach unten erfolgt.
-
Hierbei ist es dann notwendig, dass der Transportroboter mit einer zugeordneten kabelgebundenen oder kabellosen Steuerung den entfernt von ihm angeordneten Schieber betätigt.
-
Hierbei ist es jedoch nicht lösungsnotwendig, dass der Schieber elektrisch oder elektromechanisch betätigt wird. Es kann auch vorgesehen sein, dass der Transportroboter mit einer Spindelwelle verbunden ist, die von einem mit dem Transportroboter mitfahrenden Motor betätigt wird, so dass über die Drehung der Spindelwelle eine Schiebersteuerung an dem an der Unterseite des Transportroboters angeordneten Schüttguttransporteinrichtung erfolgt.
-
Wichtig bei der vorliegenden Neuerung ist, dass der Transportroboter jeweils mit einer Schüttguttransporteinrichtung verbunden ist, die mit diesem mitfährt und es damit erstmals möglich ist, auf einer schienengebundenen Anlage sortenrein Schüttgüter an verschiedenen Aufnahme- und Entladestellen abzusetzen.
-
Auf diese Weise können eine große Anzahl von Transportrobotern auf einer schienengebundenen Anlage mit aufgesattelten Schüttguttransporteinrichtungen fahren und für eine sortenreine Verteilung von Schüttgütern auf dieser Anlage sorgen.
-
Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Neuerung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Schutzansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Schutzansprüche untereinander.
-
Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
-
Im Folgenden wird die Neuerung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Neuerung hervor.
-
Es zeigen:
-
1: perspektivisch einen Transportroboter mit einer aufgesattelten Schüttguttransporteinrichtung
-
2: die Unteransicht der Anordnung nach 1
-
3: Schnitt durch die Anordnung nach 1 mit teilweise geöffnetem Schieber
-
4: die Abholposition des Transportroboters
-
5: die Beladung des Transportroboters mit dem Schüttgut
-
6: die Abgabe des Schüttgutes vom Transportroboter auf einen darunter angeordneten Behälter
-
7: die Anordnung einer Schienenstrecke für die Aufnahme einer Anzahl unterschiedlicher Transportroboter für den Schüttguttransport entlang dieser Fahrstrecke
-
In 1 ist allgemein ein Transportroboter 1 dargestellt, der in Pfeilrichtung 3 auf Fahrschienen 2 durch den Antrieb von mehreren Antriebsrädern 6 verfahrbar ist.
-
Die Schüttguttransporteinrichtung ist auf einer oberen Auflageplatte 4 des Transportroboters 1 aufgesattelt und lösbar mit dem Transportroboter 1 verbunden.
-
Die Schüttguttransporteinrichtung besteht im Wesentlichen aus einem oberen Schüttguttrichter 5, der ein Trichtergehäuse 7 aufweist, in das ein Trichter 8 für die Aufnahme von Schüttgut eingesetzt ist, dessen Bodenseite durch einen verschiebbar angetriebenen Schieber 9 verschliessbar ist.
-
Die 2 zeigt die Unteransicht des Transportroboters 1 mit dem teilweise geöffneten Schieber 9, der fest mit einer Zahnstange 10 verbunden ist. Wer Schieber 9 ist als Platte längsverschiebbar in Pfeilrichtung 17 und in Gegenrichtung hierzu an der Bodenseite der Schüttguttransporteinrichtung verfahrbar angetrieben und geführt.
-
Die Entladeöffnung 13 ist teilweise geöffnet, und es sind Sicken 11 in der Oberfläche des Schiebers 9 angeordnet, um eine mechanische Biegesteifigkeit bei geringem Gewicht zu ermöglichen.
-
Der gesamte Verschiebeantrieb für den Schieber 9 ist in einem seitlichen Antriebsgehäuse 32 untergebracht, welches Teil der Schüttguttransporteinrichtung ist und mit der Schüttguttransporteinrichtung von dem Transportroboter 1 entfernbar ist.
-
Beim Aufsetzen der Schüttguttransporteinrichtung auf den Transportroboter wird eine elektrische Verbindung zwischen der Stromversorgung des Transportroboters und dem Antriebsmotor im Antriebsgehäuse 32 für die Schiebersteuerung hergestellt.
-
Ebenso werden Steuerverbindungen hergestellt, um beispielsweise Endlagenschalter der Schüttguttransporteinrichtung mit der Steuerung des Transportroboters zu verbinden.
-
Gemäß 3 ist die gesamte Schüttguttransporteinrichtung auf der Auflageplatte 4 des Transportroboters 1 befestigt und der teilweise geöffnete Schieber 9 verschließt oder öffnet eine mittlere Durchgangsöffnung im Transportroboter 1.
-
Der Schieber 9 ist in zueinander parallelen und einen gegenseitigen Abstand zueinander einnehmenden Führungsnuten 15 längsverschiebbar gelagert und stößt bei voll verschlossener Entladeöffnung 13 an einem dort angeordneten stirnseitigen Anschlag 14 an.
-
Im Antriebsgehäuse 32 ist ein Antriebsritzel 12 angeordnet, das von einem nicht näher dargestellten Motor angetrieben ist, der im Antriebsgehäuse 32 angeordnet ist.
-
Außerhalb des Trichters 8, jedoch im Trichtergehäuse 7 ist die Steuerung 23 für den Schieber 9 angeordnet und ebenso eine Regelvorrichtung 24 für die Steuerung des Motors, der drehfest mit dem Ritzel 12 verbunden ist. Der Schieber 9 ist hierbei in den Pfeilrichtungen 17 verschiebbar angetrieben.
-
Die Trichterwände 18 sind deshalb auf die mittlere Entladeöffnung 13 am Boden des Trichters 8 gerichtet.
-
In der Abholposition wird der Trichter 8 gemäß 4 dadurch beladen, dass über einen darüber angeordneten Behälter 19 die Bodenöffnung 21 geöffnet wird und das dort gelagerte Schüttgut 20 nach unten in den Trichter 8 hineinfällt, so dass damit der Transportroboter 1 beladen ist.
-
Die 5 zeigt den beladenen Zustand des Transportroboters 1, während die 6 die Entladestellung zeigt, bei der das Schüttgut im Transportroboter 1 durch die mittlere Durchfallöffnung 22 bei geöffneter Entladeöffnung 13 nach unten in einen darunter angeordneten Behälter 19 abgegeben wird.
-
Die 7 zeigt die sortenreine Verteilung verschiedener Schüttgüter entlang einer Fahrstrecke 25. Hierbei ist erkennbar, dass eine Reihe von Füllstationen 28, 29 entlang der Fahrstrecke 25 angeordnet sind.
-
Es sind zwei verschiedene Transportroboter 1, 1' vorhanden, die beide wahlweise in den Pfeilrichtungen 30, 31 verfahrbar sind. Diese können in den Richtungen 30, 31 fahren.
-
Bezogen auf den Transportroboter 1 fährt dieser z. B. unter die Füllstation 28, nimmt dort das Schüttgut auf und fährt in Pfeilrichtung 30 zu einer Abgabestelle 26, wo das Schüttgut abgegeben wird. In gleicher Weise fährt der Transportroboter 1' in Pfeilrichtung 31 nach links zu der Füllstation 29, nimmt dort das Schüttgut auf und fährt dann in Pfeilrichtung 31 nach rechts (im Uhrzeigersinn) zu der Abgabestelle 27.
-
Auf diese Weise ist es mit der Anordnung von nur zwei Transportrobotern 1, 1' möglich, eine beliebige Menge von Schüttgütern sortenrein von den Abgabestellen 26, 27 zu Füllstationen 28, 29 zu verteilen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Transportroboter 1'
- 2
- Fahrschiene
- 3
- Pfeilrichtung
- 4
- Auflageplatte
- 5
- Schüttguttrichter
- 6
- Antriebsrad
- 7
- Trichtergehäuse
- 8
- Trichter
- 9
- Schieber
- 10
- Zahnstange
- 11
- Sicke
- 12
- Antriebsritzel
- 13
- Entladeöffnung
- 14
- Anschlag
- 15
- Führungsnut
- 16
- Führungsnut
- 17
- Pfeilrichtung
- 18
- Trichterwand
- 19
- Behälter
- 20
- Schüttgut
- 21
- Bodenöffnung
- 22
- Durchfallöffnung (von 1)
- 23
- Steuervorrichtung
- 24
- Regelvorrichtung für Schieber 9
- 25
- Fahrstrecke
- 26
- Abgabestelle
- 27
- Abgabestelle
- 28
- Füllstation
- 29
- Füllstation
- 30
- Pfeilrichtung
- 31
- Pfeilrichtung
- 32
- Antriebsgehäuse