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Die Erfindung betrifft ein Schälmesser für Kartoffeln, Gemüse und Obst, das ein Arbeitsende mit einer Klingenanordnung zum Schälen und einen länglichen Handgriff aufweist.
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Derartige Schalmesser sind hinlänglich bekannt und werden beispielsweise in der
DE 1 803 272 U ,
DE 1 797 385 U und
DE 29 609 897 U1 beschrieben. Der Umgang mit einem Schälmesser kann insbesondere in beengten Verhältnissen, wie beim Camping, gefahrvoll sein.
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Aufgabe der Erfindung ist, ein gattungsgemäßes Schälmesser für Kartoffeln, Gemüse und Obst bereitzustellen, das auch in beengten Verhältnissen gefahrloser eingesetzt und mitgeführt werden kann.
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Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen werden in den Unteransprüchen beschrieben. Die gestellte Aufgabe wird bereits dadurch gelöst, dass das Arbeitsende über ein Schwenkgelenk mit einer ersten Schwenkachse senkrecht zu einer Längsachse des Handgriffes relativ zu demselben in einem Schwenkwinkelbereich zwischen einer Arbeitsposition, in das Arbeitsende von dem Handgriff weg verschwenkt ist, und einer Schutzposition, in der das Arbeitsende zu dem Handgriff hin verschwenkt ist, hin und her verschwenkbar mit dem Handgriff verbunden ist.
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Dank dieser Maßnahme kann das Arbeitsende nach Gebrauch oder zwischen seinen Einsätzen in der Arbeitsposition in seine Schutzposition zurück verschwenkt werden, wodurch eine Verletzungsgefahr insbesondere in beengten Verhältnissen, wie beim Camping, entschieden gemindert werden kann.
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Der Schwenkwinkelbereich kann bezüglich der Längsachse des Handgriffe größer 0° und kleiner/gleich 180° sein. In der Schutzposition kann somit das Arbeitsende parallel zum Handgriff angeordnet sein. In der Arbeitsposition kann das Arbeitsende in Verlängerung des Handgriffes in Längsrichtung angeordnet sein. Damit kann, wie im vorbenannten Stand der Technik, das Arbeitsende in einer Flucht zu dem Handgriff angeordnet sein.
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Es wird als Vorteil angesehen, wenn das Arbeitsende gegenüber dem Handgriff in der Arbeitsposition und/oder in der Schutzposition verrastbar ist. Hierzu können übliche Rastmittel sein, indem beispielsweise ein am Arbeitsende und teilumfänglich um die erste Schwenkachse angeordnetes umfängliches Langloch vorgesehen, in das ein am Gehäuse vorgesehener sich in Richtung der ersten Schwenkachse erstreckender Vorsprung oder Pin verschieblich eingreift und deren Enden in Umfangsrichtung als Anschläge zur Begrenzung des Verschwenkwinkels dienen können. Beidendseitig des Langloches und an dasselbe anschließend kann jeweils ein radiales Langloch vorgesehen, in das der Vorsprung beispielsweise federbelastet in der Arbeitsposition und/oder in der Schutzposition einrastet. Zur Entrastung muss dann entsprechend der Vorsprung in dem radialen Langloch gegen die Federkraft radial in das umfängliche Langloche hinein geschoben werden.
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Es können vorteilhaft auch mehrere Arbeitspositionen vorgesehen sein, die innerhalb des vorgesehenen Schwenkwinkelbereiches bezüglich der ersten Schwenkachse um einen bestimmten Drehwinkel vorzugsweise gleichmäßig beabstandet voneinander sind. So kann beispielsweise eine zweite Arbeitsposition in einem Schwenkwinkel von 90° zur Schutzposition vorgesehen.
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Die Klingenanordnung kann, was bevorzugt vorgesehen ist, eine Klinge mit einer Schneide aufweisen, die in Längsrichtung des Arbeitsendes in bzw. an demselben angeordnet sein kann. Vorzugsweise weist die Schneide bezüglich einer Schwenkrichtung in die Schutzposition hinein zu dem Handgriff hin. Damit kann zum verbesserten Schutz die Schneide zumindest lediglich gering beabstandet zum Handgriff angeordnet sein, an demselben anliegen oder, wie unten ausgeführt, in einen in dem Handgriff vorgesehenen Innenraum geschützt eingeführt sein.
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Wird eine derartige Klingenanordnung mit einer Schneide parallel zur Längsachse des Arbeitsendes aus der Schutzposition um lediglich 90° in die zweite Arbeitsposition hinein verschwenkt, so ist die Schneide dann senkrecht zur Längsrichtung des Handgriffes angeordnet ist. Damit kann die Schneide senkrecht zur Längsrichtung des Handgriffes über das zu schälende Gemüse, Obst oder dergleichen gezogen werden. Damit kann das Schälmesser beispielsweise leichter zum Schälen von Spargel oder Möhren eingesetzt werden, die gewöhnlich senkrecht zu deren Längsachse geschält werden.
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Wie oben angemerkt, kann der Handgriff einen Innenraum aufweisen. In den Innenraum hinein kann das Arbeitsende aus seiner Arbeitsposition in seine Schutzposition hinein verschwenkbar sein. Der Innenraum ist vorzugsweise der Außenkontur des Arbeitsendes angepasst. Insbesondere kann der Innenraum sackschlitzartig mit einer dem Arbeitsende angepassten länglichen Grundform ausgebildet sein. Das Scharniergelenk kann hierbei den Innenraum an der dem Arbeitsende zugewandten Ende begrenzen. Somit kann der Handgriff als Gehäuse ausgebildet sein, in das das Arbeitsende hinein verschwenkbar ist.
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Die Klingenanordnung kann beispielsweise einen in das Arbeitsende eingebrachten Schlitz mit zwei ihn begrenzenden Längsrändern aufweisen, wobei zumindest einer der Längsränder unter Ausbildung einer Schneide angeschliffen ist. Damit kann das Arbeitsende einstückig ausgebildet sein.
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Vorzugsweise ist die Klingenanordnung schwenkbeweglich in dem Arbeitsende angeordnet. Dank der Schwenkbeweglichkeit können kleinere Unebenheiten an dem zu schälenden Lebensmittel ausgeglichen werden. Die Schwenkbeweglichkeit kann vorzugsweise auf wenige Winkelgrade begrenzt sein. Hierzu kann die Klingenanordnung um eine zweite Schwenkachse in Längsrichtung des Arbeitsendes in demselben schwenkbeweglich angeordnet sein. Die Schwenkbeweglichkeit der Klingenanordnung beziehungsweise der Klinge wird ebenfalls in der eingangs zitierten
DE 1 803 272 U beschrieben, deren Offenbarungsgehalt hinsichtlich dieser schwenkbaren Anordnung in diese Anmeldung einbezogen wird. Entsprechend kann das Arbeitsende eine in Richtung zum Handgriff hinter der Klingenanordnung vorgesehene Fingerstütze zum seitlichen Abstützen der Finger eines Benutzers aufweisen. Zudem kann vorzugsweise in Verlängerung des Arbeitsendes über dessen freien Ende hinaus ein Ausstechmesser beispielsweise zum Ausstechen von Kartoffelaugen vorgesehen sein.
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Ferner kann das Arbeitsende in Richtung zu dem Gelenk um einen über das Gelenk hinaus geführten hebelartigen Fortsatz verlängert sein, der zur Abstützung eines Fingers eines Benutzers in der Arbeitsposition und/oder zum Heraushebeln des Arbeitsendes aus der Schutzposition in die Arbeitsposition hinein dienen kann. Dieser Fortsatz kann eine Abstützmulde zum ergonomischen Abstützen eines in Arbeitslage dem Arbeitsende abgewandten Fingers eines Benutzers aufweisen.
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Das Gelenk selbst kann vorzugsweise als Scharniergelenk mit zumindest einem Anschlag vorgesehen sein, wobei dieser Anschlag vorzugsweise die Schwenkbewegung aus der Schutzposition in die Arbeitsposition hinein begrenzt.
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Der Handgriff kann als einstückiges Spritzguss-Kunststoff-Bauteil ausgebildet sein.
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Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand einer in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsform des Schälmessers näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines Schälmessers mit Handgriff am Arbeitsende in einer ersten Arbeitsposition,
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2 eine Seitenansicht des Schälmessers gemäß 1, jedoch in einer Schutzposition, wobei der Handgriff nach oben hin transparent dargestellt ist,
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3 eine Seitenansicht des Schälmessers in der Schutzposition,
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4 bis 6 jeweils eine Ansicht wie in 1–3 hier einer zweiten Ausführungsform des Schälmessers,
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7 bis 9 jeweils eine Ansicht wie in 1–3 hier einer dritten Ausführungsform des Schälmessers,
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10 bis 12 jeweils eine Ansicht wie in 1–3 hier einer vierten Ausführungsform des Schälmessers und
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13 und 14 jeweils eine Seitenansicht einer fünften Ausführungsform des Schälmessers in der ersten Arbeitsposition bzw. in einer zweiten Arbeitsposition.
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In 1 bis 3 wird jeweils in einer Seitenansicht eine erste Ausführungsform eines Schälmessers 1 für hier nicht dargestellte Kartoffeln, Gemüse, Obst oder dergleichen gezeigt. Das Schälmesser 1 weist ein Arbeitsende 2 mit einer Klingenanordnung 3 zum Schälen und einen länglichen Handgriff 4 auf.
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Das Arbeitsende 2 ist über ein Gelenk 5 schwenkbeweglich mit dem Handgriff 4 verbunden. Hierzu weist das Gelenk 5 eine erste Schwenkachse s1 senkrecht zu einer Längsachse l des Handgriffes 4 auf, um die das Arbeitsende 2 um einen Schwenkwinkelbereich β von 180° relativ zum Handgriff 4 zwischen einer in 1 dargestellten ersten Arbeitsposition, in der das Arbeitsende 2 von dem Handgriff 4 wegverschwenkt ist und in Längsrichtung l zum Handgriff 4 ausgerichtet ist, und einer in den 2 und 3 dargestellten Schutzposition, in der das Arbeitsende 2 zu dem Handgriff 4 hin verschwenkt ist, verschwenkbar ist.
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In der hier gezeigten Ausführungsform des Schälmessers 1 weist der Handgriff 4 einen Innenraum 6 zur Aufnahme des Arbeitsendes 2 auf, in den hinein das Arbeitsende 2 aus seiner Arbeitsposition in seine Schutzposition verschwenkbar ist. Der Innenraum 6 ist sackschlitzartig mit einer dem Arbeitsende 2 angepassten länglichen Grundform ausgebildet. Um die Anordnung des Arbeitsendes 2 in dem Handgriff 4 klar darstellen zu können, ist in 2 die Oberseite des Handgriffes durchsichtig dargestellt, während in 3 der Handgriff 4 undurchsichtig wiedergegeben ist. Hieran wird deutlich, dass das Arbeitsende 2 vollständig in den Innenraum 6 des Handgriffes 4 in der Schutzposition aufgenommen ist, sodass es vollständig geschützt ist. Wie den 1 und 2 ferner entnehmbar, begrenzt die erste Schwenkachse s1 den Innenraum 6.
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Wie ferner den Figuren entnehmbar, wird das Arbeitsende 2 vollständig in den Handgriff 4 aufgenommen. Der Handgriff 4 umschließt zudem den Innenraum 6 schalenartig, sodass der Handgriff 4 auch als Gehäuse aufgefasst werden kann.
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Nicht in den Figuren dargestellt, aber vorgesehen ist, dass das Arbeitsende 2 in den beiden Endpositionen, der Schutzposition und der Arbeitsposition, verrastbar ist.
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In der hier gezeigten Ausführungsform des Schälmessers 1 ist die Klingenanordnung 3 um eine zweite Schwenkachse s2 schwenkbeweglich in dem Arbeitsende 2 angeordnet. Hierbei verläuft die zweite Schwenkachse s2 längs des Arbeitsendes 2. Diese Schwenkbeweglichkeit der Klingenanordnung 3 ermöglicht ein Ausgleichen von Unebenheiten in der Oberfläche eines zu schälenden Gutes. Die Klingenanordnung 3 weist zudem eine Klinge 7 mit einer Schneide 8 auf, die einen Schlitz 9 seitlich begrenzt. Das durch die Klinge 7 abgeschnittene Schnittgut wird durch den Schlitz 9 geführt, sodass über eine Breite des Schlitzes 9 zugleich eine maximale Schalenstärke von abzuschälenden Schalen festgelegt werden kann. Zum Abschälen wird das Schälmesser 1 in der Arbeitsposition in einer Arbeitsrichtung a senkrecht zur ersten Schwenkachse s1 über das hier nicht dargestellte Schälgut, wie Kartoffeln, Gemüse oder Obst, geführt.
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Der Handgriff 4 ist in diesem Ausführungsbeispiel als einstückiges Spritzgussbauteil aus Kunststoff ausgebildet.
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Zum klareren Darstellung und zur Verdeutlichung der Variationsbreite der Erfindung werden in den 4 bis 12, jeweils in Ansichten wie in den 1 bis 3, drei weitere Ausführungsformen des Schälmessers 1 gezeigt und zwar in den 4 bis 6 eine zweite Ausführungsform, in den 7 bis 9 eine dritte Ausführungsform und in den 10 bis 12 eine vierte Ausführungsform. Hierbei ist in den zusätzlichen Ausführungsformen der grundsätzliche Aufbau des Schälmessers gleich der der ersten Ausführungsform des Schälmessers. Geändert ist die Anordnung bzw. Ausführung der Klingenanordnung 3:
In der zweiten Ausführungsform des Schälmessers 1 ist die Klingenanordnung 3 im Vergleich zu der ersten Ausführungsform des Schälmessers 1 spiegelsymmetrisch zur Längsachse l zu der gemäß 1 bis 3 in dem Schälmesser 1 angeordnet. Damit erfolgt die Handhabung entsprechend spiegelsymmetrisch, wodurch das Schälmesser 1 für Linkshänder geeignet ist.
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In der dritten Ausführungsform des Schälmessers 1 sind zwei Klingen 7 mit einander zugekehrten Schneiden 8 vorgesehen, die den Schlitz 9 begrenzen, wodurch der das Schälmesser 1 in zwei einander entgegen gesetzten Arbeitsrichtungen a jeweils senkrecht zur zweiten Schwenkachse s2 benutzbar ist. Somit ist diese Ausführungsform des Schälmessers 1 für Rechtshänder und Linkshänder gleichermaßen geeignet bezw. kann das Schälmesser 1 in einer Hin-und-Her-Bewegung über das Schälgut geführt werden.
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In der vierten Ausführungsform des Schälmessers 1 gemäß den 10 bis 12 ist eine besonders einfache Ausführungsform einer Klingenanordnung 3 vorgesehen, bei der das Arbeitsende 2 im Bereich der Klingenanordnung 3 um eine Biegeachse b parallel zur Längsachse l als Halbrund gebogen ist. In das Halbrund sind zwei beabstandete in Richtung der Längsachse l längliche Schlitze 9 mit jeweils einem zur Mitte des Arbeitsendes 2 gewandten als Schneide 8 einer Klinge 7 ausgebildetem Rand eingebracht sind.
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In den 13 und 14 wird eine fünfte Ausführungsform des Schälmessers 1 gezeigt, die insbesondere hinsichtlich des Aufbaus der Klingenanordnung 3 dem der Klingenanordnung der dritten Ausführungsform des Schälmessers 1 gleicht. Hier ist jedoch das Arbeitsende 2 in zwei Arbeitspositionen, in die ersten Arbeitsposition (13) und eine zweiten Arbeitsposition (14), verschwenkbar. Wie unmittelbar den 13 und 14 entnehmbar, ist das Arbeitsende in der zweiten Arbeitsposition senkrecht zu seiner ersten Arbeitsposition gemäß 13 verschwenkt und, was nicht explizit gezeigt ist, verrastet. Damit sind entsprechend die beiden Arbeitsrichtung a parallel zur Längsachse l des Handgriffes 4 ausgerichtet. Damit kann das Schälmesser 1 zum Schälen Kraft unaufwendiger mit seiner Schneide 8 senkrecht zur Längsachse eines hier nicht gezeigten Schälguts mit dem Handgriff 4 in Arbeitsrichtung a über ein insbesondere längliches Schälgut, wie Spargel oder Möhren, gezogen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 11
- Schälmesser
- 2
- Arbeitsende
- 3
- Klingenanordnung
- 4
- Handgriff
- 5
- Schwenkgelenk
- 6
- Innenraum
- 7
- Klinge
- 8
- Schneide
- 9
- Schlitz
- a
- Arbeitsrichtung
- b
- Biegeachse
- l
- Längsachse
- s1
- erste Schwenkachse
- s2
- zweite Schwenkachse
- β
- Schwenkwinkelbereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1803272 U [0002, 0013]
- DE 1797385 U [0002]
- DE 29609897 U1 [0002]