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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Rücksetzvorrichtung
zum elektrischen Zugriff auf eine an einem Verbrauchsmaterialbehälter
angebrachte elektronische Speichereinrichtung, mit einem Gehäuse,
welches zur Aufnahme eines Verbrauchsmaterialbehälters
eine nach oben offene, langgestreckte Aufnahmevertiefung aufweist,
die eine vorgegebene Breite und unten in einer vorgegebenen Tiefe
mindestens eine sich in Längsrichtung erstreckende Auflagefläche
(Bodenfläche der Aufnahmenut) aufweist, und elektrische
Kontaktelemente, die an einem Ende stirnseitig in die Aufnahmevertiefung gerichtet
angebracht sind.
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Austauschbare
Verbrauchsmaterialbehälter werden beispielsweise als sogenannte
Tintenkartuschen bzw. Tintenpatronen zur Versorgung von Tintenstrahl-Druckern
mit Tinte eingesetzt. Um Informationen über den aktuellen
Füllstand zu speichern ist es bekannt, eine elektronische
Speichereinrichtung an dem Verbrauchsmaterialbehälter anzubringen, beispielsweise
einen elektrisch wiederbeschreibbaren EEPROM-Speicher. Dieser Speicher
wird beim Einsetzen der Tintenkartusche mit Kontaktelementen im
Drucker elektrisch verbunden. Im Betrieb werden vom Drucker die
Füllstandsdaten in der Speichereinrichtung entsprechend
dem Tintenverbrauch aktualisiert, d. h. sobald die Tinte aufgebraucht
ist, wird in den Speicher die Füllstandsinformation „leer” geschrieben.
Wird eine Tintenkartusche anhand der Füllstandsdaten als
verbraucht erkannt, wird der Druckbetrieb eingestellt und dem Nutzer
signalisiert, die leere Tintenkartusche gegen eine gefüllte
auszutauschen.
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Die
Tintenkartuschen sind im Geschäftsmodell der Druckerhersteller
als Einweg-Produkt vorgesehen, sollen also weggeworfen werden, wenn
sie leer sind. Umweltfreundlicher ist es, eine Tintenkartusche wieder
mit Tinte zu befüllen – auch als „Refill” bezeichnet – und
erneut zu benutzen. Damit der Drucker die Tintenkartusche als „voll” akzeptiert,
ist es erforderlich, entsprechende Füllstandsdaten in den Speicher
zu schreiben. Zu diesem Zweck sind Rücksetzvorrichtungen
der eingangs genannten Art bekannt, mit denen die Füllstandsdaten
auf „voll” zurückgesetzt werden können.
Im Prinzip handelt es sich bei einer derartigen Rücksetzeinrichtung – auch „Resetter” genannt – um
ein elektronisches Programmiergerät zum Zugriff auf das
Speicherelement, d. h. zum Lesen bzw. Schreiben von Daten.
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Im
Stand der Technik sind gattungsgemäße Rücksetzvorrichtungen
bekannt, die ein Gehäuse mit einer Aufnahme für
Tintenkartuschen haben, die im wesentlichen die Form eines langgestreckten
Kastens bzw. Quaders heben, wobei auf einer Stirnseite die elektrischen
Kontaktflächen des Speicherelements liegen. Derartige Tintenkartuschen
sind beispielsweise in der
EP
1 705 020 A2 beschrieben. Die Aufnahme der Rücksetzvorrichtung
ist als Aufnahmevertiefung im Gehäuse ausgebildet in Form
einer nach oben offenen Aufnahmenut. Diese Aufnahmenut ist so breit,
dass eine Tintenkartusche von oben formschlüssig eingesetzt
werden kann, bis sie auf einer Auflagefläche unten in der
Aufnahmenut anschlägt. Dadurch ist die Tintenkartusche
quer und nach unten formschlüssig gestützt und
kann von Hand in Längsrichtung der Aufnahmenut verschoben werden,
bis die stirnseitig angeordneten Kontaktflächen gegen Kontaktelemente
der Rücksetzvorrichtung anschlagen und diese elektrisch
kontaktieren. Diese Kontaktelemente sind so im Querschnitt der Aufnahmevertiefung
orientiert, d. h. stehen in einer bestimmten Höhe zur Auflagefläche
gegen die Stirnseite, dass eine eingesetzte Tintenkartusche eindeutig
positioniert ist und ein sicherer elektrischer Kontakt zwischen
den Kontaktelementen und den Kontaktflächen des Speicherelements
gewährleistet ist. In dieser Anschlußposition
kann eine in der Rücksetzvorrichtung mit den Kontaktelementen
verbundene elektronische Steuerschaltung auf die Speichereinrichtung
zugreifen und Daten lesen und schreiben – und so auf die
Füllstandsinformation „voll” zurücksetzen.
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Neben
Tintenkartuschen mit Standard-Kapazität sind Tintenkartuschen
mit vergrößertem Tinteninhalt bekannt, die im
Prinzip identisch aufgebaut, jedoch breiter sind. Damit sowohl die
schmalen als auch die breiten Tintenkartuschen zurückgesetzt werden
können, sind die Abmessungen der Aufnahmevertiefung bei
bekannten Rücksetzvorrichtungen an die breite Tintenkartusche
angepaßt. Sollen schmale Standard-Tintenkartuschen bearbeitet
werden, muss ein separater Adapter verwendet werden, der innen eine
Aufnahme für eine schmale Tintenkartusche hat und dessen äußere
Abmessungen mit einer breiteren Tintenkartusche korrespondieren.
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Die
Benutzung eines separaten Adapters macht die Bedienung der bekannten
Rücksetzvorrichtungen umständlich. Wenn der Adapter
verloren geht, können schmale Standard-Kartuschen nicht mehr
bearbeitet werden. Außerdem muss der Adapter als separates
Teil hergestellt werden, wodurch der Produktionsaufwand erhöht
wird.
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Angesichts
dieser Problematik liegt der vorliegenden Erfindung die Motivation
zugrunde, eine Rücksetzvorrichtung zur Verfügung
zu stellen, die einfacher bedienbar ist und das Rücksetzen
von unterschiedlichen Tintenkartuschen mit geringerem Aufwand ermöglicht.
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Zur
Lösung des vorangehend erläuterten Problems wird
erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Aufnahmevertiefung
eine erste Aufnahmevertiefung mit einer ersten Auflagefläche
bildet, in der eine zweite Aufnahmevertiefung ausgebildet (eingeformt)
ist, die eine geringere Breite hat als die erste Aufnahmevertiefung
und unten eine sich in Längsrichtung erstreckende zweite
Auflagefläche aufweist, wobei die erste Auflagefläche
und die zweite Auflagefläche in einem spitzen Winkel gegeneinander
geneigt in Richtung auf die Kontaktelemente zusammenlaufen.
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Die
Besonderheit der Erfindung ist, dass eine schmale und eine breitere
Aufnahmevertiefung fest im Gehäuse integriert sind. Dadurch
entfällt der im Stand der Technik erforderliche separate
Adapter. Folglich wird die Bedienung vereinfacht und der Betrieb
durch den nicht mehr möglichen Verlust des Adapters gesichert.
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Dadurch,
dass erfindungsgemäß die zweite, schmalere Aufnahmevertiefung
innerhalb der ersten, breiten Aufnahmevertiefung untergebracht ist,
kann ein besonders kompakter und handlicher Aufbau realisiert werden.
Konkret wird die schmalere Aufnahmenut in den Boden, d. h. die Auflagefläche
der breiten Aufnahmenut eingeformt.
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Ein
besonderer Vorteil ergibt sich daraus, dass die beiden Aufnahmevertiefungen
gegeneinander geneigt ausgebildet sind. Dadurch, dass der gedachte
Schnittpunkt der winklig zueinander stehenden Auflageflächen
im Bereich der Kontaktstifte liegt, treffen die Kontaktflächen
des Speichers sowohl einer breiten als auch einer schmalen Tintenkartusche immer
in der gleichen Höhe relativ zur jeweiligen Auflagefläche
auf die Kontaktelemente auf, wobei nur der Auftreffwinkel leicht
unterschiedlich ist, was jedoch die elektrische Kontaktierung in
keiner Weise beeinträchtigt. Dadurch kommt die erfindungsgemäße
Rücksetzvorrichtung mit nur einem Satz von Kontaktelementen
aus.
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Zweckmäßigerweise
werden als Kontaktelemente federnde Kontaktstifte eingesetzt. Diese
garantieren einen sicheren elektrischen Kontakt mit den Kontaktflächen
des Speicherelements.
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Vorzugsweise
sind die Kontaktelemente an einer Stirnwand ausgebildet, die sich
von der zweiten Auflagefläche nach oben erstreckt. Von
dort können die Kontaktstifte in vorgegebener Höhe
in den Querschnitt der Aufnahmevertiefung vorstehen. Die Höhe ist
identisch mit dem Abstand der Kontaktflächen der Speichereinrichtung
zur Unterseite der Tintenkartuschen. Dabei ist es vorteilhaft, dass
die Kontaktelemente in einem stumpfen Winkel zu den Auflageflächen
vorstehen.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor,
dass dass an die Kontaktelemente eine Steuerelektronik angeschlossen
ist, die vorzugsweise in dem Gehäuse untergebracht ist.
Dabei handelt es sich um eine Programmiereinrichtung, mit der Daten
in die Speichereinrichtung geschrieben bzw. aus dieser ausgelesen
werden können.
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An
dem Gehäuse kann ein Schalter angeordnet sein, mit dem
die Rücksetzeinrichtung aktiviert werden kann. Dieser Schalter
kann zur manuellen Betätigung außen am Gehäuse
angebracht sein, oder innerhalb der Aufnahmevertiefung. Dadurch kann
die Betätigung beim Einsetzen einer Tintenkartusche erfolgen.
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Weiterhin
kann an dem Gehäuse ein Signalgeber angebracht sein, beispielsweise
eine Leuchtdiode oder ein Summer. Dadurch kann einem Benutzer optisch
und/oder akustisch eine Rückmeldung über einen
erfolgreichen Rücksetzvorgang gegeben werden.
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Im
Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
von Zeichnungen näher erläutert. Im einzelnen
zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Rücksetzvorrichtung
in einer perspektivischen Ansicht,
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2 die
Rücksetzvorrichtung aus 1 im Längsschnitt,
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3 die
Rücksetzvorrichtung wie in 2 mit einer
eingesetzten breiten Tintenkartusche,
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4 die
Rücksetzvorrichtung wie in 2 mit einer
eingesetzten schmalen Tintenkartusche,
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5 eine
Tintenkartusche in seitlicher Ansicht,
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6 eine
breite und eine schmale Tintenkartusche jeweils in perspektivischer
Ansicht.
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In
den Abbildungen von 1 und 2 ist eine
erfindungsgemäße Rücksetzvorrichtung
im Ganzen dargestellt und mit dem Bezugszeichen 1 versehen.
Diese hat ein Gehäuse 2, in dem oben eine – in
der dargestellten Ausführung schräg liegende – erste
Aufnahmevertiefung 3 ausgebildet ist. Diese weist unten
eine erste Auflagefläche 4 auf. Die erste Aufnahmevertiefung 3 ist
als Aufnahmenut mit einer Breite B ausgebildet.
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In
der ersten Auflagefläche 4 ist eine zweite Aufnahmevertiefung 5 ausgebildet
mit einer zweiten Auflagefläche 6. Die zweite
Aufnahmevertiefung 5 ist als Aufnahmenut mit einer Breite
S ausgebildet, die schmaler ist als die Breite B der ersten Aufnahmevertiefung 3.
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Eine
Stirnwand 7 erstreckt sich in den Darstellungen auf der
rechten Seite von den Auflageflächen 4 bzw. 6 unter
stumpfem Winkel nach oben. Bedingt durch die in der vorliegenden
Ausführung schräg angeordneten Auflageflächen 4 und 6 liegt
die Stirnwand 7 in der Zeichnung waagerecht.
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Von
der Stirnwand 7 stehen Kontaktelemente 8, die
als federnde Kontaktstifte ausgebildet sind, in den offenen Querschnitt
der Aufnahmevertiefungen 3 bzw. 5 vor.
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Die
Auflageflächen 4 bzw. 6 sind im Winkel
A gegeneinder geneigt und laufen in Richtung auf die Kontaktelemente 7 zusammen.
Sie schneiden sich im Schnittpunkt 9, der vor den Kontaktelementen 8 liegt.
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In 6 ist
eine Tintenkartusche 10 mit großer Kapazität
und eine Tintenkartusche 11 mit normaler Kapazität
dargestellt. Im Profil sind diese im Prinzip gleich aufgebaut, wie
dies in 5 gezeigt ist. Der Unterschied
ist, dass die Tintenkartusche 10 eine Breite B hat, die
größer ist als die Breite S der Tintenkartusche 11.
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An
der Stirnseite der Tintenkartuschen 10 bzw. 11 ist
jeweils eine Speichereinrichtung 12 angebracht, vorzugsweise
ein wiederbeschreibbarer elektronischer Speicher. Der Zugriff auf
den Speicher 12 erfolgt über die Kontaktflächen 13.
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In 3 ist
dargestellt, wie eine breite Tintenkartusche 10 in der
ersten Aufnahmevertiefung 3 eingesetzt ist, wobei sie auf
der Auflagefläche 4 aufliegt und die Kontaktflächen 13 gegen
die Kontaktelemente 7 anliegen. Mit ihrer Breite B ist
die Tintenkartusche 10 seitlich und nach unten im wesentlichen formschlüssig
in der Aufnahmevertiefung 3 positioniert. In Längsrichtung
kann sie bis gegen die Kontaktstifte 7 geschoben werde.
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In 4 ist
analog zu 3 dargestellt, wie eine schmale
Tintenkartusche 11 in der zweiten Aufnahmevertiefung 5 eingesetzt
ist, wobei sie auf der Auflagefläche 6 aufliegt
und die Kontaktflächen 13 ebenfalls gegen die
Kontaktelemente 7 anliegen. Mit ihrer Breite S ist die
Tintenkartusche 10 seitlich und nach unten im wesentlichen
formschlüssig in der Aufnahmevertiefung 5 positioniert.
In Längsrichtung kann sie ebenfalls bis gegen die Kontaktstifte 7 geschoben
werde.
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Beide
Tintenkartuschen 10 und 11 werden in den Aufnahmevertiefung 3 und 5 jeweils
eindeutig relativ zu den Kontaktstiften 7 positioniert,
wobei sie lediglich im Winkel A unterschiedlich geneigt sind, wodurch
die Kontaktierung in keiner Weise beeinträchtigt wird.
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An
die Kontaktelemente 7 ist eine elektronische Steuereinrichtung
(Programmiereinrichtung) 14 angeschlossen, die im Gehäuse 2 angeordnet
ist. Diese kann an einen Signalgeber 15, beispielsweise eine
LED angeschlossen sein, die den Betriebszustand anzeigt.
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- 1
- Rücksetzvorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- erste
Aufnahmevertiefung, Breite B
- 4
- erste
Auflagefläche
- 5
- zweite
Aufnahmevertiefung, Breite S
- 6
- zweite
Auflagefläche
- 7
- Stirnwand
- 8
- Kontaktelemente
- 9
- Schnittpunkt
- 10
- Tintenkartusche,
Breite B
- 11
- Tintenkartusche,
Breite S
- 12
- Speicherelement
- 13
- Kontaktflächen
- 14
- Steuereinrichtung
(Programmiereinrichtung)
- 15
- LED
- A
- Winkel
zwischen 4 und 6
- B
- Breite
von 3
- S
- Breite
von 5
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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