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Die
Erfindung betrifft eine Anreibevorrichtung zum Anreiben einer Abdeckung
an einen Buchblockrücken
eines Buchblocks, mit zwei gegenüberliegend
am Buchblock angreifenden Seitenpresseinrichtungen und einer am
Rücken
des in den Seitenpresseinrichtungen vertikal fixierten Buchblocks
angreifenden Rückenpresseinrichtung,
insbesondere mit mehreren Pressrollen, durch die der Buchblock mittels
eines Längsfördermittels,
auf dem der Buchblock mit dem Buchblockrücken aufliegt, transportierbar
ist.
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Wichtig
für den
optischen Eindruck und die Qualität eines zu fertigenden, im
Wesentlichen quaderförmigen
Druckprodukts, insbesondere eines Buches oder eines Katalogs, sind
eine möglichst
genaue quaderförmige
Formgebung und ein möglichst blasenfreier
Sitz der Abdeckung des Buchblockrückens. Als Buchblock wird üblicherweise
die bereits klebegebundene und/oder fadengeheftete Anordnung der
bedruckten und gefalzten einzelnen Blätter eines Buches bezeichnet.
Um das Fertigprodukt zu erhalten, wird sowohl bei Softcover-Druckwerken wie auch
bei Hardcover-Druckwerken eine Abdeckung auf den Buchblockrücken aufgebracht.
Im Fall eines Softcovers dient dieses selber bereits zur Abdeckung des
Buchblockrückens,
bei Hardcovern wird beispielsweise ein Gaze-Streifen verwendet.
Diese Abdeckung muss zum Erhalten eines qualitativ hochwertigen
Produkts angerieben werden, das bedeutet, so angepresst werden,
dass eine innige Verbindung ohne Luftblasen entsteht, zudem muss
eine Gleichverteilung des Leims sichergestellt sein, wenn sich beispielsweise
aufgrund der Schwerkraft eine eher runde Form des Buchblockrückens ergibt.
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Hierfür sind Anreibevorrichtungen
wie die eingangs genannte grundsätzlich
bekannt, in die der Buchblock auf dem Buchrücken stehend und bereits mit
der Abdeckung versehen eingebracht wird, um dann von zwei Seitenpresseinrichtungen
fixiert zu werden, während
eine Rückenpresseinrichtung
von unten die Abdeckung an den Buchblockrücken anreibt.
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Probleme
in der Qualität
des Endprodukts können
sich ergeben, wenn beispielsweise in einer Produktionslinie die
Bücher
nicht alle exakt in der richtigen Stellung in die Anreibevorrichtung
einlaufen und/oder Fertigungstoleranzen aufweisen. Dann kann es
beispielsweise vorkommen, dass bereichsweise ein zu geringer Anreibdruck
vorliegt, so dass der Anreibevorgang nicht fehlerfrei durchgeführt wird oder
Schönheitsfehler
entstehen können.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anreibevorrichtung
der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass eine bessere Anpassung
an die einlaufenden Buchblocks erfolgen kann.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist bei einer Anreibevorrichtung der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß vorgesehen,
dass das Längsfördermittel
einen ersten Förderabschnitt
und einen diesem in Förderrichtung
nachgeschalteten zweiten Förderabschnitt
mit der Rückenpresseinrichtung
umfasst, wobei der erste Förderabschnitt
in seiner Lage relativ zu dem zweiten Förderabschnitt mittels eines
Stellmittels verstellbar ist.
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Der
verstellbare erste Förderabschnitt
im Rahmen der vorliegenden Erfindung stellt mithin ein Korrekturmittel
dar, mit Hilfe dessen die beispielsweise direkt aus dem Leimbinder
einlaufenden Buchblocks vor dem Durchlaufen der Rückenpresseinrichtung
so vorpositioniert werden können,
dass ein ideales Anreibeergebnis entsteht. Auf diese Weise können Fehlstellungen,
aber auch Fertigungstoleranzen so ausgeglichen werden, dass immer
ein qualitativ hervorragendes Produkt entsteht. Die vorliegende Erfindung
gibt also die Möglichkeit,
das anzureibende Produkt so in die Anreibevorrichtung einzuführen, dass
ein optimales Anreibeergebnis erzielt werden kann.
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In
besonders vorteilhafter Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
können
die Seitenpresseinrichtungen ein am unteren Rand des Buchblocks
angreifendes Pressband umfassen. In diesem Fall dient die Anreibevorrichtung
zusätzlich
noch dazu, beispielsweise bei der Fadenbindung entstehende seitliche
Ausbeulungen bzw. Rückensteigungen,
in der Buchform zu beseitigen (häufig
auch als „Pilzform” bezeichnet),
indem gleichmäßig pressende,
am unteren Rand des Buchblocks angreifende Pressbänder vorgesehen
werden, mit denen ein gleichmäßiges Erscheinungsbild
und ein ebener Seitenverlauf des Buchblocks wieder hergestellt werden
kann. Gleichzeitig erfüllen
die Seitenpresseinrichtungen den Zweck der Fixierung des Buchblocks
gegen die Rückenpresseinrichtung.
Es werden also mithin mit der erfindungsgemäßen Anreibevorrichtung zwei
Aufgaben erledigt, nämlich
zum einen die Abdeckung am Buchblockrücken angerieben, zum anderen
wird die Rückensteigung
durch die abpressende Seitenpresseinrichtung reduziert und im Idealfall
gänzlich
aufgehoben.
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Durch
die erfindungsgemäße Aufteilung
in einen ersten und einen zweiten Förderabschnitt, wobei der erste
Förderabschnitt
in seiner Lage relativ zu dem zweiten Förderabschnitt verstellbar ist,
kann mithin auch die Stellung des Buchblocks im Hinblick auf das
Anpressen durch die Seitenpresseinrichtungen so gewählt werden,
dass auch diesbezüglich
ein optimales Ergebnis erhalten wird.
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Wirken
die Seitenpresseinrichtungen somit auch als Abpresseinrichtung,
wird vorzugsweise das als Zahnriemen ausgeführte Pressband über Zahnräder geführt. Außen können die
Pressbänder
der beiden Seitenpresseinrichtungen zudem beschichtet sein, insbesondere
mit PUR, um ein optimales Abpressergebnis, einen guten Griff und
eine Unversehrtheit des Buchblocks sicherzustellen. Selbstverständlich sind,
damit die erfindungsgemäße Anreibevorrichtung
Buchblocks verschiedener Dicke bearbeiten kann, die Seitenpresseinrichtungen,
konkret also die Pressbänder,
in ihrem Abstand zueinander verstellbar. Es können zudem Pressrollen vorgesehen
sein, über
die das Pressband läuft,
die federnd gegengelagert sind.
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Es
sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass die erfindungsgemäße Anreibevorrichtung
zur Verwendung in einer Produktionslinie vorgesehen ist. Die Buchblocks
können
dabei schon leimgebunden und/oder fadengebunden sein, wobei es grundsätzlich auch
denkbar ist, bei einer Leimbindung und einer Fadenbindung die erfindungsgemäße Anreibevorrichtung
an zwei Stellen in der Produktionslinie vorzusehen.
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Die
Anreibevorrichtung kann zusätzlich
noch eine insbesondere in ihrer Breite einstellbare Führungseinrichtung,
beispielsweise mit einer Blechführung,
umfassen, die für
eine grobe Führung
der durch die Anreibevorrichtung transportierten Buchblocks sorgt.
Eine derartige Führungseinrichtung
kann auch oberhalb der Seitenpresseinrichtungen fortgeführt werden,
insbesondere, wenn diese nur am unteren Rand des Buchblocks angreifen.
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Der
erste Förderabschnitt
kann gegenüber dem
zweiten Förderabschnitt
verschwenkbar und/oder verschiebbar sein. Dabei erweist sich insbesondere
eine Verschwenkbarkeit um eine zur Förderrichtung senkrechte horizontale
Achse als vorteilhaft, so dass der Buchblockrücken gegenüber der Horizontalen geneigt
werden kann. Auch eine Höhenverstellbarkeit
hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, um zu bestimmen, auf
welcher Höhe
die Buchblocks in den zweiten Förderabschnitt
einlaufen.
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In
konkreter Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Stellmittel
eine einlaufseitige und eine auslaufseitige Höhenverstelleinrichtung umfasst, welche
Höhenverstelleinrichtungen
unabhängig
voneinander oder gemeinsam betätigbar
sind. Sowohl einlaufseitig als auch auslaufseitig kann demnach am ersten
Förderabschnitt
eine Höhenverstellung
vorgenommen werden, um verschiedene Schrägstellungen und Ausgangshöhen bei
unabhängiger
Betätigungbarkeit,
die bevorzugt ist, zu ermöglichen.
Auf diese Weise wird eine Verschwenkbarkeit des ersten Förderabschnitts
um eine zur Förderrichtung
senkrechte horizontale Achse genauso wie eine insgesamte Höhenverstellung
ermöglicht.
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Zweckmäßigerweise
kann der erste Förderabschnitt
einen unterhalb der Förderebene
angeordneten bewegbaren Rollenträger
mit an seinem einlaufseitigen und seinem auslaufseitigen Ende vorgesehenen
Aussparungen umfassen, in welche Aussparungen die Scheibe eines
Exzenters zur Höhenverstellung
eingreift. Der erste Förderabschnitt
umfasst demnach einen Träger,
insbesondere für
Rollen, der das letztlich verschwenkbare und/oder höhenverstellbare
Element bildet. Über
die Rollen des Rollenträgers
wird direkt oder indirekt der Buchblock transportiert, beispielsweise
kann, worauf später noch
eingegangen wird, ein Transportband vorgesehen sein, welches über an dem
Rollenträger
angeordnete Rollen geführt
ist. Wird nun der Träger
bewegt, insbesondere verschwenkt oder höhenverstellt, ändert sich
die Art, in der der Buchblock gefördert wird. Als Stellmittel
werden Exzenter vorgeschlagen, die einfach zu realisieren sind und
eine Höhenverstellung
im sinnvollen Bereich auf einfache Art und Weise erlauben. Vorzugsweise
kann jeder Exzenter eine Drehwelle mit einem Bedienelement zur benutzerseitigen
Höhenverstellung
umfassen, insbesondere mit einem an einer Außenverkleidung vorgesehenen
Drehknopf. Beispielsweise kann eine durchgängige, an beiden Seiten des
Tragegerüsts
der Anreibevorrichtung gehalterte Drehwelle auf beiden Seiten vorgesehen
seien, die den anderweitig seitenstabil geführten Rollenträger auf
den in den Aussparungen angeordneten Exzenterscheiben trägt, wobei beispielsweise
sich gegenüberliegende,
seitliche Aussparungen einem einzigen Exzenter mit zwei Scheiben
und einer Drehwelle zugeordnet sein können, so dass der Rollenträger also
als ein beispielsweise Rollen tragendes Gerüst ausgebildet sein kann. Unterstützend kann
auch eine weitere Lagerung des beschriebenen Trägers, beispielsweise eine Federlagerung
oder dergleichen, vorgesehen werden, wobei jedoch beliebige Ausgestaltungen
denkbar sind. Die Drehwellen können
dabei, wie beschrieben, bis zur Außenverkleidung durchragen und
einen Drehknopf umfassen, bei dessen Betätigung durch einen Benutzer
die Höhenverstellung
erfolgt. Ist eine unabhängige
Höhenverstellung
durch die Exzenter vorgesehen, so kann eine der Aussparungen seitlich zum
Ausgleich der unabhängigen
Exzenterbewegungen erweitert sein. Somit ist eine definierte Seitwärtsbewegung
bei unterschiedlichen Exzentereinstellungen realisiert.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anreibevorrichtung
ist vorgesehen, dass die Rückenpresseinrichtung
eine Druckanpasseinrichtung zum Einstellen des Anreibedrucks umfasst.
Es sei an dieser Stelle ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass eine solche Druckanpasseinrichtung zum
Einstellen des Anreibedrucks auch unabhängig von dem gegen den zweiten Förderabschnitt
verstellbaren ersten Förderabschnitt eine
vorteilhafte Weiterbildung einer Anreibevorrichtung darstellt, mithin
auch unabhängig
von dieser Ausgestaltung realisiert werden kann. Hierdurch ist eine
zweite Verstellmöglichkeit
gegeben, welche auf ein optimales Anreibeergebnis und gegebenenfalls Abpressergebnis
hinzielt. So kann die Qualität
des entstehenden Produkts weiter verbessert werden, insbesondere
auch individuell für
einzelne oder wenige Buchblocks.
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In
konkreter Ausgestaltung einer solchen Druckanpasseinrichtung kann
vorgesehen sein, dass die Rückpresseinrichtung
einen Abstützträger, insbesondere
einen Tragerahmen umfasst, gegen den sich die anderweitig geführten Pressrollen
elastisch, insbesondere mittels wenigstens einem Federelement, abstützen, welcher
Abstützträger zumindest
an einer Stelle höhenverstellbar
ausgebildet ist. Es ist mithin ein Abstützträger, insbesondere ein Tragerahmen,
vorgesehen, gegen den die beispielsweise an Rollenböcken angeordneten
Pressrollen elastisch federnd gelagert sind, um den Pressdruck zu
erzeugen. Dies kann beispielsweise mittels Federelementen geschehen.
Eine Führungseinrichtung
sorgt für die
weitere Führung
der Pressrollen und des Abstützträgers. Der
Abstützträger ist
nun zumindest an einer Stelle höhenverstellbar
ausgebildet, so dass sich letztlich, wenn der Abstützträger auf
einer Seite höher
gestellt wird, dort der Anpressdruck der Pressrollen erhöht. Eine
niedrigere Stellung erniedrigt den Anpressdruck der Pressrollen.
Konkret kann vorgesehen sein, dass der Abstützträger an seinen einlaufseitigen
und seinem auslaufseitigen Ende vorgesehene Aussparungen umfasst,
in welche Aussparungen die Scheibe eines Exzenters zur Höhenverstellung
eingreift. Auch hier kann die Höhenverstellung
mithin über
einen Exzenter realisiert werden, wobei insbesondere wiederum sowohl
eine Verschwenkung um eine zur Förderrichtung
senkrechte horizontale Achse genauso ermöglicht wird wie bei gemeinsamer
Verstellung der Exzenter eine Höhenverstellung
des Abstützträgers und
somit eine gleichartige Druckanpassung entlang der Förderrichtung. Durch
eine Verschwenkung kann beispielsweise erreicht werden, dass der
Druck zum auslaufseitigen Ende der Rückenpresseinrichtung langsam
erhöht wird
oder dergleichen. Es ergeben sich also vorteilhafte Möglichkeiten,
den konkreten Anreibevorgang auf den zu pressenden Buchblock anzupassen.
Dabei kann, wie auch schon bezüglich
des Rollenträgers
des ersten Förderabschnitts
beschrieben, weiterhin vorgesehen sein, dass jeder Exzenter eine Drehwelle
mit einem Bedienelement zur benutzerseitigen Höhenverstellung umfasst, insbesondere
mit einem an einer Außenverkleidung
vorgesehenen Drehknopf. Auch hier ist es im Übrigen denkbar, dass der Abstützträger im Wesentlichen
von den durchgängigen
Drehwellen getragen wird. Auch bezüglich des Abstützträgers kann
weiterhin vorgesehen sein, dass eine der Aussparungen seitlich zum
Ausgleich der unabhängigen
Exzenterbewegungen erweitert ist. Ersichtlich lassen sich die Ausführungen
bezüglich des
Rollenträgers
des ersten Förderabschnitts
analog übertragen.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
kann vorgesehen sein, dass das Längsfördermittel
ein am Buchblockrücken
angreifendes, beide Förderabschnitte
durchlaufendes Transportband umfasst. Ein Transportband an sich stellt
eine vorteilhafte Erweiterung der Erfindung dar, wobei es sich beispielsweise
um ein beschichtetes, insbesondere mit PUR beschichtetes, Transportband handeln
kann. Ein solches Transportband schützt das Produkt vor Verschmutzung
und Beschädigung durch
Rollen, beispielsweise die Rollen des ersten Förderabschnitts oder die Pressrollen.
Insbesondere kann jedoch ein durchlaufendes Transportband genutzt
werden, so dass nur eine Antriebsvorrichtung notwendig ist. Hierzu
kann das Transportband zwischen den Förderabschnitten über eine
vorzugsweise federgelagerte Umlenkrolle geführt sein. Ist diese Umlenkrolle
federgelagert, kann darüber
auch der Längenausgleich
bei einer Verstellung der Förderabschnitte
vorgenommen werden. Der Längenausgleich
ist jedoch auch an einer anderen Stelle denkbar.
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Ist
ein bereits erwähnter
Abstützträger für die Pressrollen
vorgesehen, so kann in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der
vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, dass sich die Pressrollen
der Rückenpresseinrichtung
beidseitig elastisch auf dem als Tragerahmen ausgeführten Abstützträger abstützen, durch
den das Untertrum des Transportbandes geführt ist. Auf diese Weise ist
es möglich,
platzsparend sowohl das Transportband unterhalb der Förderabschnitte
zu führen
und gleichzeitig die erfindungsgemäßen Einstellmöglichkeiten
zu realisieren.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Seitenpresseinrichtungen und das Längsfördermittel
eine gemeinsame Antriebsvorrichtung umfassen, wodurch ein gleichmäßiger Betrieb
sichergestellt ist; das bedeutet, dass beispielsweise das Transportband
und die Pressbänder
der Seitenpresseinrichtungen mit gleicher Geschwindigkeit betrieben
werden. Selbstverständlich
ist es ebenso möglich,
dass die Seitenpresseinrichtungen und das Längsfördermittel durch abgestimmte
Antriebsvorrichtungen betrieben werden. So entstehen keine Probleme
durch unterschiedliche Transportgeschwindigkeiten.
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Es
kann ferner vorgesehen sein, dass die Seitenpresseinrichtungen zum
Angriff auf den Buchblock bereits im Bereich des ersten Förderabschnitts ausgebildet
sind. Der Buchblock kann mithin auf dem ersten Förderabschnitt durch dessen
Verstellbarkeit über
die Stellmittel positioniert werden und wird in dieser Position
gegriffen und fixiert, um so dem zweiten Förderabschnitt und somit der
Rückenpresseinrichtung
zugeführt
zu werden. So ist der Buchblock in jedem Fall bereits fixiert, wenn
er die Rückenpresseinrichtung
erreicht.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand
der Zeichnung. Dabei zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Anreibevorrichtung,
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2 einen
Querschnitt durch die erfindungsgemäße Anreibevorrichtung senkrecht
zur Förderrichtung,
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3 das
Längsfördermittel
der Anreibevorrichtung,
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4 eine
Schnittansicht im Bereich des ersten Förderabschnitts, und
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5 eine
Schnittansicht im Bereich des zweiten Förderabschnitts.
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Die 1 und 2 zeigen
ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Anreibevorrichtung 1.
Dabei zeigt 1 eine perspektivische Ansicht, 2 einen
Schnitt senkrecht zur Förderrichtung.
Die in 1 gezeigte, vorderseitig größtenteils transparent dargestellte
Außenverkleidung 2 kann
dabei in den gezeigten Bereichen tatsächlich transparent ausgeführt sein,
damit durch die Anreibevorrichtung 1 transportierte Buchblocks
zu sehen sind und gegebenenfalls Einstellungen vorgenommen werden
können,
worauf im Folgenden noch näher
eingegangen werden wird.
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Die
Anreibevorrichtung 1 ist zum Einsatz in einer Produktionslinie,
beispielsweise einem Leimbinder nachgeschaltet, ausgebildet. Buchblocks,
bereits versehen mit einer Abdeckung des Buchblockrückens, werden
entlang des Pfeils 3 der Anreibevorrichtung 1 zugeführt und
verlassen diese entlang des Pfeils 4 wieder. Die Buchblocks
stehen dabei auf dem Buchblockrücken
und werden seitens der Anreibevorrichtung 1 durch eine
in der Breite verstellbare Führungseinrichtung 5 in
Empfang genommen, die auf der Sichtseite zur besseren Einsichtnahme
durch Stangen 6 realisiert ist, auf der gegenüberliegenden Seite
durch eine Blechführung 7.
Ein bezüglich
der 3 im weiteren näher beschriebenes Längsfördermittel 14 transportiert
die auf dem Buchblockrücken stehenden
Buchblocks durch die Anreibevorrichtung 4, wobei zunächst zwei
am unteren Rand des Buchblocks angreifende zweite Presseinrichtungen 8 erreicht
werden. Diese umfassen als beschichtete Pressbänder 9 jeweils einen
Zahnriemen 10, der über
Zahnräder 11 geführt ist.
Betrieben werden die Zahnräder 11 und
somit die Pressbänder 9 über jeweils
einer Seitenpresseinrichtung 8 zugeordnete Antriebsvorrichtungen 12,
die mit einer Antriebsvorrichtung 13 für das Längsfördermittel 14 derart
abgestimmt sind, dass ein gleichmäßiger und beschädigungsfreier
Transport des Buchblocks auch dann noch möglich ist, wenn der Buchblock
durch die Pressbänder 9 fixiert
ist. Die Antriebsvorrichtung 13 betreibt dabei ein durchgängiges Transportband 15, welches
bezüglich
der 3 noch näher
erläutert werden
wird.
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Die
Seitenpresseinrichtungen 8 dienen hierbei zweierlei Zwecken:
Zum einen wird eine beispielsweise von einer Fadenbindung herrührende Rückensteigung
durch Abpressen beseitigt, wozu gegebenenfalls hier nicht näher gezeigte
federgelagerte Pressrollen vorgesehen werden können, über die das Pressband 9 läuft. Zum
anderen wird der Buchblock gegenüber
einer Rückpresseinrichtung 16 fixiert, über die
das eigentliche Anreiben der Abdeckung mittels mehrerer Pressrollen 17 erfolgt.
Die Anreibevorrichtung 1 ist also sowohl zum Anreiben der
Abdeckung als auch zum Abpressen der Buchblockseiten ausgebildet.
Ersichtlich wird der Buchblock zunächst durch die Seitenpresseinrichtungen 8 fixiert
und durch diese dann durch den Bereich der Rückenpresseinrichtung 16 transportiert.
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Es
sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass wie die Führungseinrichtung 5 auch
der Abstand der Pressbänder
selbstverständlich
auf verschiedene Buchdicken einstellbar ist, wobei über diesen
Abstand bei den Seitenpresseinrichtungen 8 zusätzlich noch
der Anpressdruck geregelt werden kann.
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Wie
aus 3 näher
ersichtlich ist, umfasst das Längsfördermittel 14 einen
ersten Förderabschnitt
I und einen zweiten Förderabschnitt
II, wobei der zweite Förderabschnitt
II die Rückpresseinrichtung 16 mit
den Pressrollen 17 umfasst. Beiden Förderabschnitten I, II entspricht
ein Abschnitt des Arbeitstrums des Transportbandes 15,
welches unterhalb wieder zurückgeführt wird.
Dabei sind bei der erfindungsgemäßen Anreibevorrichtung 1 nun
zwei weitere Einstellmöglichkeiten
gegeben, die jeweils über
Exzenter 18 realisiert sind. Zum einen ist der erste Förderabschnitt
I relativ zu dem diesen nachgeschalteten zweiten Förderabschnitt
II in seiner Lage veränderbar,
konkret um eine senkrecht zur Förderrichtung 19 stehende
horizontale Achse verschwenkbar und höhenverstellbar. Hierfür dienen
die in Förderrichtung
ersten beiden Exzenter 18, während die folgenden beiden
Exzenter 18 einer Druckanpasseinrichtung für die Rückenpresseinrichtung 16 zugeordnet
sind. Beides wird nun mit Bezug auf die 4 und 5 näher erläutert.
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4 zeigt
eine geschnittene Ansicht im Bereich des ersten Förderabschnitts
I. Ersichtlich ist das Transportband 15 dort über eine
einlaufseitige Umlenkrolle 20 und eine auslaufseitige Umlenkrolle 21 geführt. Zwischen
dem ersten Förderabschnitt
I und dem zweiten Förderabschnitt
II ist eine federgelagerte Umlenkrolle 22 für das Transportband 15 vorgesehen, über die
auch ein eventuell nötiger
Längenausgleich
erfolgt.
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Unterhalb
des Arbeitstrums des Transportbandes 15 im ersten Förderbereich
I ist nun, seitlich zwischen in 3 zu sehenden
Metallelementen 23 geführt,
ein Rollenträger 24 angeordnet, über dessen hier
nicht näher
dargestellte Transportrollen das Transportband 15 geführt ist.
An seinem einlaufseitigen und seinem auslaufseitigen Ende weist
der Rollenträger 24 Aussparungen 25, 26 auf.
Der Rollenträger 24 kann
dabei als Rahmen ausgebildet sein, wobei dann zu beiden Seiten miteinander
fluchtende Aussparungen 25, 26 vorgesehen sind.
In diese Aussparungen greifen nun Scheiben 27 der Exzenter 18 jeweils
ein. Die Scheiben 27 sind wie bekannt exzentrisch auf einer
durchgehenden Drehwelle 28 befestigt, die durch die Metallelemente 23 geführt und
gehaltert ist. Ein Drehen der jeweiligen Drehwelle 18 führt nun
in bekannter Weise zu einer Höhenverstellung
des Rollenträgers 24,
wobei sich die Drehwellen 28 bis durch die Außenverkleidungen 2 fortsetzen und
dort in einem Drehknopf 29 zur benutzerseitigen Verstellung
enden. Die Drehknöpfe 29 sind
unabhängig
betätigbar,
so dass eine unabhängige
Höhenverstellung
am einlaufseitigen und auslaufseitigen Ende des Rollenträgers 24 ermöglicht wird,
mithin eine Verschwenkung realisiert werden kann. Auch eine Höhenverstellung
des gesamten Rollenträgers 24 ist
jedoch möglich,
wenn beide Exzenter 18 gleichzeitig betätigt werden.
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Um
einen Ausgleich der Verschiebung des Rollenträgers 24 bei unabhängiger Betätigung der beiden
Exzenter zu erlauben, ist die eingangsseitige Aussparung 25 ersichtlich
seitlich erweitert.
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Durch
Verstellung des ersten Förderabschnitts
I kann mithin bestimmt werden, wie die Buchblocks von den ebenso
bereits im ersten Förderabschnitt
I angreifenden Seitenpresseinrichtungen 8, vgl. 1,
entgegengenommen werden und der Rückenpresseinrichtung 16 zugeführt werden.
Auf diese Weise kann die Qualität
des entstehenden Produkts verbessert werden, da auf die konkrete
Stellung des Buchblocks und Fertigungstoleranzen eingegangen werden
kann.
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Mit
Bezug auf 5 wird nun die Druckanpassungseinrichtung
der Rückenpresseinrichtung 16 näher beschrieben.
Die Pressrollen 17 sind im vorliegenden Beispiel paarweise
auf Rollenböcken 30 angeordnet,
die in Förderrichtung 19 aufeinander
folgen. Die Rollenböcke 30 und
damit die Pressrollen 17 stützen sich elastisch mit Hilfe
von Federelementen 31, die auf entsprechende Dorne aufgesetzt
sind, an einem als Tragerahmen 32 ausgebildeten Abstützträger 33 ab,
und zwar jeweils linksseitig und rechtsseitig des Förderbands 15,
dessen Untertrum 34, wie aus 5 ersichtlich,
durch den Tragerahmen 32 hindurchgeführt wird.
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Die
Federelemente 31 und die Position des Tragerahmens 32 definieren
mithin den Anpressdruck der Anpressrollen 17, welcher insbesondere werksseitig
individuell für
jedes Anpressrollenpaar 17 eingestellt werden kann. Bei
der erfindungsgemäßen Anreibevorrichtung 1 hat
jedoch auch der Benutzer die Möglichkeit,
die Druckverhältnisse
seinen Bedürfnissen
anzupassen. Hierfür
sind im Tragerahmen 32 wiederum einlaufseitig und auslaufseitig
Aussparungen 35, 36 vorgesehen, die die Scheiben 27 von
Exzentern 18 aufnehmen, welche wiederum an Drehwellen 28 angeordnet
sind. Die Wellen 28 tragen wiederum unter Vermittlung der
Scheiben 27 den Tragerahmen 32. Somit ist auch
der Tragerahmen 32 einlaufseitig und auslaufseitig unabhängig benutzerseitig über Drehknöpfe 29 höhenverstellbar,
so dass effektiv eine Höhenverstellung
des gesamten Abstützträgers 33 (resultierend
in einer allgemeinen Erhöhung
oder Erniedrigung des Anpressdrucks) und ein Verschwenken des Abstützträgers 33 (Erzeugung unterschiedlicher
Druckzonen) denkbar ist. Beispielsweise kann der Anpressdruck zu
den hinteren Rollenböcken 30 hin
erhöht
werden oder dergleichen. Auch diese zusätzliche Einstellmöglichkeit
erlaubt es, qualitativ hochwertigere Produkte zu erhalten.
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Es
sei noch angemerkt, dass es grundsätzlich auch möglich wäre, sowohl
das Längsfördermittel 14 als
auch die Seitenpresseinrichtungen 8 über eine gemeinsame Antriebsvorrichtung
zu betreiben.
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Selbstverständlich sind
im Rahmen der Erfindung auch andere Ausgestaltungen der Höhenverstellung
denkbar, beispielsweise über
Schraubgewinde oder hydraulische/pneumatische Lösungen, auch wenn diese hier
nicht näher
dargestellt sind. Auch andere und zusätzliche Verstelloptionen sind
möglich. Beispielsweise
wäre im
Rahmen der vorliegenden Erfindung auch eine Verkippung um die Förderrichtung 19 als
Achse oder eine Verschwenkung um eine vertikale Achse grundsätzlich denkbar.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass die hier dargestellten Einstellmöglichkeiten
bereits zu einer hervorragenden Verbesserung der Qualität des Endprodukts
führen.