DE202009006684U1

DE202009006684U1 - Vorrichtung zur Reduzierung der für den Blasformprozess erforderlichen Druckluft

Info

Publication number: DE202009006684U1
Application number: DE200920006684
Authority: DE
Original assignee: DRUCKLUFT TECHNIK CHEMNITZ GMB; DRUCKLUFT-TECHNIK CHEMNITZ GmbH
Current assignee: DRUCKLUFT TECHNIK CHEMNITZ GMB; DRUCKLUFT-TECHNIK CHEMNITZ GmbH
Priority date: 2009-05-08
Filing date: 2009-05-08
Publication date: 2009-08-27
Anticipated expiration: 2019-05-09

Abstract

Vorrichtung zur Reduzierung der für den Blasformprozess erforderlichen Druckluft, gekennzeichnet dadurch, dass an dem für die Entlüftung des Werkzeuges (2) vorgesehenen Schnellentlüftungsventil (4) eine Schnittstelle (15) und ein Druckspeicher (5) sowie zum Befüllen und Entleeren des Druckspeichers (5) ein Ventil (7) angeordnet ist.

Description

Zur Reduzierung der für den Blasformprozess erforderlichen Blasluft sind aus dem Stand der Technik Lösungen bekannt.
In EP 0655 313 A1 wird ein Verfahren beschrieben, bei welchem die für den Blasformprozess erforderliche Prozessluft nach Beendigung des Formvorganges einem Niederdruckluftnetz zugeführt wird. Das Verfahren bezieht sich hierbei auf Prozessdrücke zwischen 25–40 bar. Für geringere Arbeitsdrücke ist die Anwendung dieses erfinderischen Gedankens nicht effektiv übertragbar. Weiterhin wird in DE 195 45 024 B4 ein Verfahren zur Herstellung von Behältern unter Schutz gestellt. Hier wird ebenfalls vorgeschlagen, die Prozessluft nach dem Formvorgang einer Niederdruckleitung zuzuführen. Dieses Verfahren bezieht sich ebenfalls auf Prozessdrücke zwischen 25 und 40 bar. Für niedere Prozessdrücke ist dieses Verfahren nicht geeignet. In DE 20 2005 020 967 U1 wird eine Vorrichtung zum Blasformen beschrieben. Diese Vorrichtung ist ebenfalls für Prozessdrücke zwischen 25 und 40 bar vorgesehen und hat als erfinderischen Gedanken gleichfalls die Rückführung der nicht benötigten Prozessluft in eine Niederdruckversorgung zum Inhalt. Für niedere Prozessdrücke ist dieser erfinderische Gedanke nicht übertragbar, da der technische Aufwand in keinem Verhältnis zu Einsparpotential steht. In EP 0655 314 A1 wird die Mehrfachnutzung der Arbeitsluft an einer Streckblasmaschine vorgeschlagen. Dabei wird vorgeschlagen, die Prozessluft zwischenzuspeichern. Diese gespeicherte Prozessluft wird dann einem Niederdruckluftnetz zugeführt, um weitere Verbraucher mit geringerem Druckniveau zu betreiben. Damit wird diese gespeicherte Druckluft für weitere Antriebsaufgaben benutzt und steht somit nicht ummittelbar für die Prozessdurchführung zur Verfügung. Da diese Antriebe jedoch einen Mindestdruck für ihre Bewegungsrealisierung benötigen, ist die technische Anwendung sehr fraglich.
All die vorschlagen technischen Lösungen haben das Ziel, die Prozessluft nach dem Formvorgang in einer Niederdruckleitung zuzuführen bzw. damit Antriebselemente mit niederem Druckwert zu betreiben. Der wesentlichste Nachteil dieser Lösungen besteht darin, dass der technische Aufwand sehr hoch und eine Nachrüstung bestehender Anlagen nicht möglich ist.
Ziel der Erfindung ist es, eine technisch einfache Lösung vorzuschlagen mit der es möglich ist, die nicht mehr benötigte Druckluft nach dem Formprozess für den folgenden Arbeitsprozess zu nutzen und eine kostengünstige Nachrüstung bereits bestehender Anlagen zu gewährleisten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der es ermöglicht wird, die für den Ausformprozess von Kunststoffhohlkörpern mittels Blasformmaschinen erforderliche Druckluftenergie derart zu reduzieren, das eine ein qualitätsgerechtes Ausformen gewährleistet wird und ein Teil dieser Energie für den nachfolgenden Ausformprozess wieder verwendet werden kann, wobei eine negative Beeinflussung der Taktzeit der Anlage vermieden wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die bisherige für den Blasformprozess erforderliche Druckluft über geeignete, vorzugsweise Ventile (3; 11) von der Druckluftquelle (1) über ein Schnellentlüftungsventil (4) dem Werkzeug (2) zugeführt wird wobei am Schnellentlüftungsventil (4) die sonst entweichende Druckluft über die Schnittstelle (15) abgezweigt, über ein Ventil (7) einem Druckspeicher (5) zugeführt wird und zur Überwachung und Steuerung des Prozesses am Druckspeicher (5) ein Drucksensor (6) und vor dem Werkzeug (2) an der Schnittstelle (16) ebenfalls ein Drucksensor (8) angeordnet ist. Für eine zusätzliche Werkzeugkühlung kann über die Schnittstelle (12), das Ventil (9) und das Drosselventil (10) Spülluft zugesteuert werden. Die Entlüftung des Werkzeuges (2) erfolgt über die Schnittstelle (15), das Ventil (7) bzw. die Schnittstelle (12) das Ventil (9) und das Drosselventil (10). Die Drucksensoren (6; 8) liefern die für Steuerung und Überwachung des Prozesses erforderlichen Messwerte, die in einer separaten Steuerung (13) verarbeitet werden. Ebenfalls ist es möglich, diese Messwerte in der vorhandenen Maschinensteuerung mit zu verarbeiten. Um bereits produzierende Anlagen nachrüsten zu können, ist die Vorrichtung vorzugsweise in einem separaten Gehäuse (14) angeordnet.
Das Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorzugsweise die nachträgliche Ausrüstung oder direkte Integration an Blasformanlagen zur Herstellung von Kunststoffhohlkörper in der kunststoffverarbeitenden Industrie
Die erfindungsgemäße Vorrichtung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Hierzu zeigt:
1: Die schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Entsprechend der erfindungsgemäßen Gedanken wird der sonst an der Atmosphäre liegende Anschluss des Schnellentlüftungsventils 4 an der Schnittstelle 15 mit einem Druckspeicher 5, vorzugsweise über ein Ventil 7, verbunden. Die Druckluftzufuhr zum Werkzeug 2 erfolgt über die Druckluftquelle 1 und den Ventilen 3; 11. Zwischen dem Werkzeug 2 und dem Drosselventil 10 wird über die Schnittstelle 12 vorzugsweise ebenfalls ein Ventil 9 angeordnet. Im Ausformprozess befinden sich beide Ventile 7; 9 in Grundstellung. Nach Beendigung des Ausformprozesses wird das Werkzeug entlüftet, dabei werden die Ventile 7; 9 geschalten und der Druckspeicher 5 über die Schnittstelle 15 mit Druckluft. Ist ein Druckausgleich zwischen dem Innendruck des Werkzeuges 2, ermittelt über einen an der Schnittstelle 16 angeordneten Drucksensor 8, und dem Druckspeicher 5 erfolgt, werden die Ventile 7; 9 wieder in Grundstellung geschalten, Der Druckausgleich wird über die Drucksensoren 8 und 6 überwacht. Die nach dem Druckausgleich im Werkzeug 2 verbliebene Druckluft wird über das Ventil 7 bzw. das Ventil 9 und über das Drosselventil 10 an die Atmosphäre entlüftet. Zu Beginn des folgenden Blasformvorganges wird nach Schließen des Werkzeuges 2 durch Öffnen des Ventils 7 die im Druckspeicher 5 vorhandene Druckluft über das Schnellentlüftungsventil 4 in das Werkzeug 2 geleitet und nach Erreichen des Druckausgleichs zwischen Werkzeug 2 und Druckspeicher 5 das Ventil 7 geschlossen und für den weiteren Ausformprozess die benötigte Druckluft über das Ventil 11 dem Werkzeug 2 zugeführt. Für weitere Formprozesse wiederholt sich dieser Vorgang erneut. Für die Verarbeitung der in Wirkverbindung stehenden Signale ist vorzugsweise eine externe Steuerung 13 angeordnet. Es ist jedoch auch möglich, die Signalverarbeitung mit der Maschinensteuerung zu integrieren. Die gesamte Vorrichtung ist vorzugsweise in einem Gehäuse 14 angeordnet.
Es ist auch möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung so zu auszulegen, dass mehrere Druckspeicher 5 angeordnet werden, die in ihrem Volumen so ausgelegt sind, dass sie wahlweise, vorzugsweise nach einem dualem System, so in Wirkverbindung gebracht werden, dass das in Wirkung gebrachte Gesamtvolumen der Speichergruppe annähernd dem Volumen des Blasformkörpers entspricht. Mit einer derartigen Anordnung ist, vorzugsweise bei wechselnden Volumina der Formkörper, eine Optimierung der Einsparung der Druckluft möglich.

1: Druckluftquelle
2: Werkzeug
3: Ventil
4: Schnellentlüftungsventil
5: Druckspeicher
6: Drucksensor
7: Ventil
8: Drucksensor
9: Ventil
10: Drosselventil
11: Ventil
12: Schnittstelle
13: Steuerung
14: Gehäuse
15: Schnittstelle
16: Schnittstelle

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- EP 0655313 A1 [0002]
- DE 19545024 B4 [0002]
- DE 202005020967 U1 [0002]
- EP 0655314 A1 [0002]

Claims

Vorrichtung zur Reduzierung der für den Blasformprozess erforderlichen Druckluft, gekennzeichnet dadurch, dass an dem für die Entlüftung des Werkzeuges (2) vorgesehenen Schnellentlüftungsventil (4) eine Schnittstelle (15) und ein Druckspeicher (5) sowie zum Befüllen und Entleeren des Druckspeichers (5) ein Ventil (7) angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass an der Druckluftzuführung zum Werkzeug (2) eine Schnittstelle (16) und ein Drucksensor (8) angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, dass am Druckspeicher (5) ein Drucksensor (6) angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, dass mehrere Druckspeicher (5) mit jeweils einem separatem Drucksensor (6) und einem Ventil (9) im Kreislauf angeordnet sind.