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Die
Erfindung betrifft eine Rollenschiene zum Transportieren von Paletten,
insbesondere Europaletten.
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Europaletten
sind genormte Paletten, die von allen vier Seiten aus über
Gabelstapler oder dergleichen aufgenommen und transportiert werden können.
Die Paletten können aber auch auf einen Transportwagen
aufgesetzt werden, der aus einer rechteckigen Rahmenkonstruktion
mit Rädern besteht. Um beladene Paletten auf einen solchen
Wagen stellen zu können, bedarf es eines Gabelstaplers.
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Aus
der
CH 691 178 A5 ist
es bekannt, vier Schienen mit je einer Rolle in die Zwischenräume zwischen
benachbarten Bodenbrettern einzubringen, sodass die Palette auf
den beiden Rollenschienen sitzt und verfahren werden kann.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Rollenschiene zum Transport von Paletten,
vor allem aber von Europaletten, zu schaffen, die einfach und sicher an
den Paletten lösbar befestigt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Rollenschiene zum Transport von Paletten,
insbesondere Europaletten, gelöst, die ein eine Öffnung
aufweisendes Tragprofilteil mit einem Boden, gegenüberliegenden Seitenwänden
und einer dem Boden gegenüberliegenden Abschlusswand und
mindestens zwei Rollen aufweist. Die Seitenwände und der
Boden sowie die Abschlusswand sind so weit voneinander beabstandet,
dass sie zwischen sich ein Bodenrandbrett der Palette aufnehmen können,
wobei das Bodenrandbrett über die Öffnung in das
Tragprofil entfernbar einsetzbar ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Rollenschiene ist die Positionierung
derselben an der Palette wesentlich verbessert. Das Tragprofilteil
ist nämlich mit insgesamt vier Wänden versehen,
auch einer oberen Abschlusswand, die dem Boden gegenüberliegt.
Das Tragprofilteil ist damit an einem Bodenrandbrett in allen vier
Richtungen gesichert, aber gleichzeitig auch lösbar, das
heißt wieder entfernbar, angebracht. Hierzu ist das Tragprofilteil
mit einer Öffnung versehen, sodass die Rollenschiene bei
hochgehobener Palette einfach auf das zugeordnete Bodenrandbrett
aufsteckbar ist. Sollte die Europalette, die auf zwei Rollenschienen
steht, später erneut hochgehoben werden, so bleiben die
Rollenschienen lagesicher angebracht. Darüber hinaus stören
die Rollenschienen auch bei der Aufnahme durch einen Gabelstapler
in keiner Weise und können durch diesen auch nicht beim
Emporheben beschädigt werden, da sie keine Last aufnehmen
und auch nicht beim Anheben von den Gabeln berührt werden.
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Ein
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Rollenschiene
besteht auch darin, dass kein Gabelstapler notwendig ist, um die
Paletten auf die Rollenschienen aufzusetzen, ein einfacher Hubwagen ist
ausreichend, der die Palette etwa 10 cm anhebt.
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Vorzugsweise
entspricht der Abstand der Seitenwände annähernd
der Breite eines Bodenrandbretts. Er sollte nicht kleiner, sondern
geringfügig größer als die Breite des
Bodenrandbretts sein, sodass kein Klemmen der Rollenschiene an dem
Bodenrandbrett erfolgen kann.
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Eine
weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass eine
der Seitenwände höher als die gegenüberliegende
Seitenwand ist. An der niedrigeren Seitenwand lässt sich
eine seitliche Öffnung ausbilden, über die die
Rollenschiene seitlich auf das Bodenrandbrett aufgeschoben werden
kann.
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Die
Abschlusswand weist bevorzugt wenigstens eine Aussparung zur Aufnahme
eines Palettenklotzes auf. Die Rollenschiene liegt damit nicht nur zwischen
den benachbarten Palettenklötzern, sondern kann sich auch
unterhalb derselben erstrecken. Über die Aussparung lässt
sich gegebenenfalls auch die Rollenschiene in Längsrichtung
an der Palette positionieren, sodass ausgeschlossen ist, dass sie
in Längsrichtung deutlich gegenüber der Palette
verschoben werden kann.
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Insbesondere
ist die Aussparung so angeordnet, dass sie den mittleren Palettenklotz
aufnimmt. Dadurch ist es möglich, dass nur eine Rollenschiene
pro Bodenrandbrett vorgesehen ist, denn die Rollenschiene kann sich über
die Mitte, das heißt den mittleren Palettenklotz hinaus
auf beide Seiten der Palette erstrecken.
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Bevorzugterweise
ist die Öffnung, über die die Rollenschiene mit
ihrem Tragprofilteil auf das Bodenrandbrett aufsetzbar ist, eine
seitliche Öffnung.
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Diese
seitliche Öffnung kann dadurch gebildet werden, dass eine
Seitenwand und die Abschlusswand voneinander beabstandet sind. Die Öffnung
ist, wie gesagt, so groß, dass das Bodenrandbrett über
sie in das Tragprofil eingeführt werden kann.
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Vorzugsweise
gehen der Boden, die Seitenwände und die Abschlusswand
einstückig ineinander über, um die Fertigung zu
erleichtern und die Stabilität des Tragprofilteils zu erhöhen.
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Das
Tragprofilteil ist insbesondere aus Metall, zum Beispiel einem umgeformten
Blech, hergestellt.
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Um
die Palette in allen Richtungen zu verfahren, sollten an der Unterseite
des Bodens des Tragprofilteils mindestens zwei Schwenkrollen angeordnet
sein.
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Die
Positionierung der Rollenschiene an der Palette wird dadurch verbessert,
dass die Abschlusswand so ausgebildet ist, dass sie an die Innenseiten zweier
Eckklötze der Palette angrenzt. Diese Ausführungsform
sieht eine Längspositionierung der Rollenschiene zur Palette
durch die Enden der Abschlusswand vor.
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Darüber
hinaus betrifft die Erfindung eine Baugruppe, bestehend aus einer
Palette und zwei erfindungsgemäßen Rollenschienen,
die auf beiden Seiten der Palette an den Bodenrandbrettern jeweils eingehängt
sind, wobei die Bodenrandbretter auf den zugeordneten Böden
der Tragprofilteile sitzen. Diese Baugruppe zeichnet sich durch
eine hohe Stabilität und eine leichte Transportierbarkeit
aus, darüber hinaus aber ist sie sehr sicher, zum Beispiel
gegen Kippen.
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Die
Palette ist in der Horizontalebene vorzugsweise in allen Richtungen
durch Anschläge formschlüssig auf den Rollenschienen
gehalten.
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Die
Rollenschienen sind ohne separate Befestigungsmittel an den Bodenrandbrettern
zerstörungsfrei lösbar angebracht. Klemmmittel
oder dergleichen sind nicht nötig.
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Die
erfindungsgemäße Rollenschiene und die erfindungsgemäße
Baugruppe sind mit allen Europalettensystemen, auch mit den neuen
Europalettensystemen EUR2, 3 und 6 sowie mit ähnlich konstruierten
Paletten verwendbar, die Bodenrandbretter und Palettenklötze
aufweisen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug
genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Rollenschiene;
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2 eine
Draufsicht auf die erfindungsgemäße Rollenschiene
nach 1;
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3 eine
Frontansicht der Rollenschiene nach 1; und
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4 eine
Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Baugruppe.
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In 1 ist
eine Rollenschiene zum Transportieren einer Palette, insbesondere
einer Europalette P (siehe 2), dargestellt.
Die Rollenschiene 2 besteht im Wesentlichen aus einem Tragprofilteil 4, das
durch ein umgeformtes Blech gebildet ist.
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Das
Tragprofilteil 4 umfasst einen Boden 6, zwei vom
Boden 6 ausgehende Seitenwände 8, 10, die
insbesondere parallel zueinander verlaufen, sowie eine Abschlusswand 12.
Die Abschlusswand 12 liegt dem Boden 6 beabstandet
gegenüber, insbesondere verläuft sie parallel
zum Boden 6.
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Wie
in 3 zu sehen ist, ist die Seitenwand 8 weniger
hoch als die Seitenwand 10, welche mit der Abschlusswand 12 einstückig
verbunden ist.
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Gemäß der
bevorzugten Ausführungsform hat die Abschlusswand 12 eine
geringere Breite (siehe 3) als der Boden 6,
sodass sich aufgrund der geringeren Höhe der Seitenwand 8 und
der geringeren Breite der Abschlusswand 12 verglichen mit
der Seitenwand 10 bzw. dem Boden 6 eine seitliche Öffnung 14 ergibt.
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In
den 1 und 2 ist darüber hinaus
zu erkennen, dass die Abschlusswand 12, hier mittig, eine
Aussparung 16 aufweist, die sogar bis zur Seitenwand 10 reicht.
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Die
Länge dieser Aussparung 16 ist so ausgeführt,
dass sie einen mittleren Palettenklotz einer Europalette P (siehe 4)
aufnehmen kann.
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Unterhalb
des Tragprofilteils 4 sind mindestens zwei Rollen 20,
die bevorzugt als um 360° drehbare Schwenkrollen ausgeführt
sind, angebracht.
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Die
Rollenschiene 2 ist auf die Abmaße einer Palette,
insbesondere einer Europalette, abgestimmt.
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Die
klassische Europalette P ist in 4 dargestellt.
Neben der oberen Transportebene, die aus Quer- und Längsbrettern
besteht, hat die Europalette vier Paletteneckklötze 22 sowie
zwischen den Eckklötzen mittlere Palettenklötze 18.
Sogenannte Bodenrandbretter 24 sind unter den Palettenklötzern 18, 22 an
diesen befestigt. Bei der klassischen Europalette sind nur an den
Längsseiten Bodenrandbretter 24 befestigt. Darüber
hinaus gibt es aber auch Europaletten, bei denen die Bodenrandbretter
zusätzlich an den Querseiten oder nur an den Querseiten angebracht
sind (EUR2- bzw. EUR6-Europaletten).
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Die
Seitenwände 8, 10 haben einen Abstand, der
geringfügig größer (vorzugsweise 5 bis
10 mm größer) als die Breite der Bodenrandbretter 24 ist.
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Der
Abstand von Boden 6 und Abschlusswand 12 ist größer
als die Dicke eines Bodenrandbretts 24, vorzugsweise um
den Faktor 1,5 bis 2.
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Die
Höhe der Seitenwand 8 ist bevorzugt wenigstens
die Dicke eines Bodenrandbretts 24.
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Die
vertikale Höhe der Öffnung 14 wiederum ist
bevorzugt größer als die Dicke des Bodenrandbretts 24.
Der Abstand x zwischen den Rändern der Seitenwand 8 und
der Abschlusswand 12 und damit die lichte Weite der Öffnung 14 sollten
so gewählt sein, dass sie geringer als die Breite eines
Bodenrandbrettes 24 ist.
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Diese
Abmaße sind so gewählt, dass eine Rollenschiene,
nachdem die Palette zum Beispiel mittels eines Hubwagens angehoben
wurde, seitlich auf ein Bodenrandbrett 24 aufgeschoben
werden kann, sodass das Bodenrandbrett 24 im Tragprofilteil 4 aufgenommen
ist. Die Rollenschiene 2 fällt aufgrund der Breite
der Abschlusswand 12, die über die Mitte der Rollenschiene
hinausgeht (siehe 3), nicht vom Bodenrandbrett 24,
sodass sich eine transportsichere Baugruppe gemäß 4 ergibt.
Auch nach dem Absetzen und erneuten Heben der Baugruppe verbleibt
die Rollenschiene sicher an der Palette und kann dennoch sehr einfach
seitlich wieder von ihr abgenommen werden, ohne dass eine Zerstörung
von Palette oder Rollenschiene 2 erfolgt.
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Die
Rollenschiene 2 ist in allen Richtungen in der Horizontalebene
durch Anschläge (Wände und Böden) formschlüssig
an der Palette gehalten.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform ist die Länge
der Abschlusswand 12 so gewählt, dass sie geringfügig
kleiner ist als der Innenabstand der zugeordneten Paletteneckklötze 22 ist.
Damit kann die Abschlusswand 12 an den Paletteneckklötzen 22 bei Längsverschiebung
anschlagen. Alternativ ist die Positionierung in Längsrichtung
auch über die Ausnehmung 16 möglich.
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In
der gezeigten Ausführungsform ist die Länge des
Bodens 6 aus Fertigungsgründen der Länge
der Abschlusswand 12 entsprechend ausgeführt. Alternativ
kann der Boden 6 jedoch länger sein, damit die
Rollen 20 unter den Eckklötzen 22 zu
liegen kommen. Damit wird die Belastung auf das Bodenrandbrett 24 verringert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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