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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Spielgerät für Schweine und Ferkel mit einem
Grundkörper
und einem Spielkörper.
Weiterhin betrifft die Erfindung Wühltröge für Schweine und Ferkel, welche wenigstens
ein solches Spielgerät
umfassen.
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Aufgrund
der modernen Masttierhaltung ist es häufig nicht mehr möglich, dass
Masttiere, insbesondere Mastschweine, ihre charakteristischen Verhaltensweisen
ausführen
können.
Dies kann dazu führen,
dass die Tiere aggressiv werden und zum Teil ihre Artgenossen angreifen.
Um den Grundbedürfnissen
der Schweine nachzukommen, wie etwa Durchwühlen der Bodenoberfläche nach
Fressbarem oder Erkunden ihrer Umgebung, werden den Schweinen entsprechende
Beschäftigungsmöglichkeiten
in Form von Spielzeug zur Verfügung
gestellt.
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Viele
bisher bekannte Schweinespielzeuge wie Ketten, Reifen oder Bälle sind
für die
Tiere nur für sehr
kurze Zeit interessant und müssen
deshalb häufig
ausgetauscht werden.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Spielgerät für Schweine
und Ferkel bereitzustellen, das langfristig attraktiv ist und das
den Tieren die Ausführung
ihrer charakteristischen Verhaltensweise ermöglicht, um ein aggressives
Verhalten der Tiere gegen sich selbst oder gegen andere Tiere innerhalb einer
Gruppe zu vermeiden.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
dass bei einem Spielgerät
für Schweine
und Ferkel mit einem Grundkörper
und einem Spielkörper der
Grundkörper
ein Federelement ist, an dem mindestens ein Spielkörper befestigt
ist.
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Das
erfindungsgemäße Spielgerät dient
dem Schwein insbesondere als Kau- und Wühlgerät. Das Federelement hat den
Vorteil, dass es auf ein Auslenken durch ein Schwein oder Ferkel
reagiert, indem es wieder kraftvoll in die Ursprungsstellung zurückkehrt, so
dass das Schwein oder Ferkel aufgrund seiner Aktion eine Reaktion
erfährt.
In der Regel ist ein Spielgerät,
das „reagiert” für Schweine
oder Ferkel interessanter als ein passives Spielgerät. Somit
bietet die Kombination von Federelement und mindestens einem Spielkörper eine
Vielzahl von Spielmöglichkeiten,
die dieses Spielgerät
lange Zeit für
Schweine und Ferkel interessant gestaltet.
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Es
ist bevorzugt, dass das Federelement eine Schraubenfeder ist, insbesondere
eine Spiralzugfeder mit im unbelasteten Zustand axial einander anliegenden
Windungen ist. Eine Schraubenfeder kann bei entsprechender Dimensionierung
und Drahtstärke
zum einen eine hohe Stabilität
bereitstellen. Zum anderen bietet sie ein großes Auslenkvermögen. Auch
kann eine gewünschte
Rückstellkraft einfach
mittels Geometrieanpassungen, wie Durchmesser, Dickes des Drahtes
etc., der Spiralfeder gewählt
werden. Durch das Aneinanderliegen der Windungen wird die Verletzungsgefahr
der Tiere erheblich reduziert, da sich die Feder nicht unbeabsichtigt in
Zahnzwischenräumen
festsetzen kann. Insbesondere wird dies bevorzugt verstärkt, indem
die Spiralzugfeder unter einer Vorspannung steht, welche im aneinanderliegenden
Zustand der Windungen wirkt.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist der mindestens eine Spielkörper
auf das Federelement aufgespritzt, insbesondere solcherart, dass
ein Ende des Federelements innerhalb des Spielkörpers liegt. Auf diese Art
und Weise ist der Spielkörper
sehr fest an dem Federelement befestigt und für die Schweine oder Ferkel
gegen Abziehen gesichert. Zudem wird hiermit eine vereinfachte und
kostengünstige
Fertigungstechnik erreicht, indem Ausformung des Spielkörpers und
dessen Befestigung am Federelement in einem Arbeitsgang bewirkt
werden können.
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Vorteilhafterweise
kann der Spielkörper
als Beißkörper ausgebildet
sein. Dies ermöglicht
den Tieren, an diesem Spielgerät
auch ihrem Bedürfnis nach
Beißen
nachzukommen. Unter einem Beißkörper ist
hierbei ein Körper
zu verstehen, der hinsichtlich seiner Kontur und Materialbeschaffenheit
es den Schweinen nicht ermöglicht,
durch Beißen
oder Kauen Teile aus dem Körper
herauszulösen.
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Der
Spielkörper
besteht vorzugsweise aus Polyurethan, denn dieses Material ist sehr
widerstandsfähig
gegen mechanische Belastungen wie Beißen oder Nagen der Tiere sowie
gegen Belastungen aufgrund von Reinigungsprozessen wie Hochdruckreinigung
oder Desinfizieren und somit sehr langlebig. Darüber hinaus ist es vergleichsweise günstig und
gilt nachweislich als unbedenklich für Tiere, Verbraucher und Umwelt.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist der mindestens eine Spielkörper
kugelförmig.
Eine kugelförmige
Kontur bietet einen vergleichsweise hohen Spielwert und ist zudem
wenig anfällig
gegenüber
Beschädigungen.
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Vorteilhafterweise
ist das Federelement an einem dem/den Spielkörper(n) gegenüberliegendem Ende
mit einem Gewinde verbunden, um das Federelement an einer gewünschten
Stelle, wie beispielsweise an einem Trog, auf dem Boden oder an
einer Wand zu befestigen. Dabei kann es sich um ein Außen- oder
Innengewinde handeln, welches mit einem entsprechenden Gegenstück verbunden
werden kann.
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Weiterhin
vorteilhaft ist es, wenn unmittelbar benachbart zu einem ersten
kugelförmigen
Spielkörper
ein zweiter kugelförmiger
Spielkörper
auf der Spiralzugfeder befestigt ist, insbesondere solcherart, dass
der Abstand zwischen den Mittelpunkten des ersten und zweiten Spielkörpers geringer
ist als deren Durchmesser, wobei der erste und zweite Spielkörper insbesondere
als einstückiges
Spielgerät
ausgebildet ist. Eine solche Ausgestaltung hat sich als besonders
geeignet für
das Spiel herausgestellt und ist zudem resistent gegenüber Beschädigungen durch
Beißvorgänge.
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Schließlich ist
es nsbesondere bevorzugt, das Spielgerät solcherart auszubilden, dass
das Federelement eine Spiralzugfeder mit im unbelasteten Zustand
axial einander anliegenden Windungen ist, auf die Spiralzugfeder
an einem ersten Ende ein erster kugelförmiger Spielkörper solcherart
auf die Spiralzugfeder aufgespritzt ist, dass das Ende der Spiralzugfeder
innerhalb des Spielkörpers
liegt, unmittelbar benachbart zum ersten Spielkörper ein zweiter kugelförmiger Spielkörper auf
die Spiralzugfeder aufgespritzt ist, insbesondere solcherart, dass
der Abstand zwischen den Mittelpunkten des ersten und zweiten Spielkörpers geringer
ist als deren Durchmesser, wobei der erste und zweite Spielkörper insbesondere
einstückig
ausgebildet ist, und an der Spiralzugfeder an einem dem ersten Ende
gegenüberliegenden
zweiten Ende Befestigungsmittel zur Befestigung des Spielgeräts an einer
Wand- oder Bodenfläche
oder einem Rahmenteil oder dergleichen eines Wühltrogs oder dergleichen ausgebildet
sind.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Wühltrog für Schweine und Ferkel umfassend
wenigstens ein Spielgerät
der zuvor beschriebenen Art, wobei der Wühltrog eine Halterung umfasst,
an der das mindestens eine Spielgerät hängend über dem Wühltrog befestigt ist. Der Wühltrog kann
beispielsweise ein Futtertrog sein. Bei dieser Ausführungsform
wird das Grundbedürfnis
der Tiere nach Hebeln, Stemmen, Reißen und Fressen angesprochen.
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Eine
alternative Ausführungsform
ist ein Wühltrog
für Schweine
und Ferkel umfassend wenigstens ein Spielgerät der zuvor beschriebenen Art, wobei
der Wühltrog
eine Bodenplatte aufweist, an der mindestens ein Spielgerät in im
Wesentli chen stehender Stellung befestigt ist. Diese Ausführungsform ist
insbesondere besonders dafür
geeignet, den Bedürfnissen
der Tiere nach Stemmen, Hebeln, Reißen, Wühlen, Fressen und Beißen nachzukommen.
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Nachfolgend
werden ein Spielgerät
und verschiedene Ausführungsformen
eines Wühltrog
anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsform
des Spielgeräts
in perspektivischer Ansicht;
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2 eine
zweite Ausführungsform
des Spielgeräts
in perspektivischer Ansicht;
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3 einen
Wühltrog
mit hängenden
Spielgeräten
in einer Seitenansicht und
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4 einen
Wühltrog
mit stehenden Spielgeräten
in schräger
Draufsicht.
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In 1 ist
ein Spielgerät 10 für Schweine und
Ferkel gezeigt. Das Spielgerät 10 umfast
ein Federelement 12 in Form einer Spiralfeder. Um die Spiralfeder 12 sind
zwei aneinanderstoßende
Kugeln 14a, b axial angeordnet.
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Die
Kugeln 14a, b sind hierbei als Beißkugeln ausgebildet und bestehen
aus Polyurethan, da dieses Material unbedenklich für Tiere,
Verbraucher und Umwelt ist. Weiterhin ist dieses Material sehr widerstandsfähig gegen
mechanische Belastungen wie Beißversuche
und Nagen sowie ausgiebiges Spielen der Tiere.
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In
dem Federelement 12 ist in axialer Verlängerung des Federelementes 12 ein
Dübel 16 mit
Innengewinde befestigt. Der Dübel 16 dient
dazu, das Spielgerät 10 an
einer Halterung zu befestigen.
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Wenn
in 1 auch ein Spielgerät mit zwei Kugeln 14a,
b dargestellt ist, so ist es auch möglich, eine beliebige Anzahl
von Kugeln an dem Federelement anzu ordnen. Auch können andere
Formen als die in 1 dargestellten Kugeln verwendet
werden. So zeigt 2 beispielsweise ein Spielelement
mit drei Kugeln 14a–c.
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Bei
dem hier dargestellten Spielgerät
sind die Kugeln mittels eines Spritzverfahrens an dem Federelement
befestigt. Es sind jedoch auch andere Verfahren denkbar, die die
Kugel sicher an dem Federelement befestigen.
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In 3 ist
ein Wühltrog 20 für Schweine und
Ferkel dargestellt, bei dem eine Vielzahl von Spielgeräten 10 an
einer Haltung 22 befestigt ist. Die Halterung 22 ist
oberhalb eines Futtertrogs 24 angeordnet, so dass die Schweine
die Spielgeräte 10 erst zur
Seite schieben müssen,
um an das Futter in dem Futtertrog 24 zu gelangen. Für eine bessere
Darstellbarkeit sind in 2 die Spielgeräte 10 nur
auf einer Hälfte
des Futtertrogs 24 angeordnet. Selbstverständlich können die
Spielgeräte 10 in
beliebiger Anordnung über
dem Futtertrog 24 befestigt sein, d. h. auch über die
gesamte Fläche
des Futtertrogs 24.
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Bei
der in 3 dargestellten Ausführungsform werden die Verhaltenselemente
Hebeln, Stämmen,
Reißen
und Fressen angesprochen.
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In 4 ist
alternativ ein Wühltrog 120 dargestellt,
bei dem eine Vielzahl von Spielgeräten 10 stehend auf
einer Bodenplatte 122 eines Futtertrogs 124 angeordnet
ist. Diese Ausführungsform
ist besonders geeignet, um die Verhaltenselemente Stämmen, Hebeln,
Reißen,
Wühlen,
Fressen und Beißen der
Schweine anzusprechen.
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Wenn
auch nicht dargestellt, so können
bei einer weiteren Ausführungsform
eines Wühltrogs Spielelemente
sowohl auf der Bodenplatte stehend angeordnet sein als auch hängend von
einer Halterung.
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Bisher
wurde der Einsatz der Spielgeräte
in Trögen
beschrieben, allerdings ist es auch denkbar, ein oder mehrere Spielgeräte beispielsweise
an einer Wand oder einem Fußboden
zu befestigen. Werden die Spielgeräte beispielsweise stehend an
einer Buchtwand angeordnet, wird das Verhalten Wühlen, Beißen, Fangen und Nachfassen
der Schweine angesprochen.