DE202008009752U1 - Holzersatzwerkstoff - Google Patents

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Abstract

Holzersatzwerkstoff für holzgefasste Stifte aus folgenden Bestandteilen:
15–30 Gew.-% mindestens eines polymeren Bindemittels,
50–80 Gew.-% mindestens eines organischen Füllstoffs,
0–20 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füllstoffs,
0,5–5 Gew.-% mindestens eines Haftvermittlers,
1–30 Gew.-% mindestens eines Wachses,
0–10 Gew.-% mindestens eines Farbpigments, und
0–10 Gew.-% mindestens eines Additivs,
wobei der mindestens eine Haftvermittler eine chemische Verbindung zwischen dem mindestens einen polymeren Bindemittel und dem mindestens einen organischen Füllstoff ausbildet, wobei ein Verhältnis zwischen dem mindestens einen Haftvermittler und dem mindestens einen Wachs im Bereich von 1:2 bis 1:6 ausgebildet ist und wobei eine Summe aus organischem und anorganischem Füllstoff maximal 80 Gew.-% beträgt.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Holzersatzwerkstoff für holzgefasste Stifte, wie Bleistifte, Farbstifte oder Kosmetikstifte mit farbabgebenden Minen sowie diverse andere Arten von Stiften mit Minen aus beispielsweise Radiergummi-Material usw., sowie dessen Verwendung.
  • Durch den Holzersatzwerkstoff wird das die Mine umhüllende Holz des Stifts ersetzt.
  • Holzgefasste Stifte, bei denen die Mine von natürlich gewachsenem Holz umgeben bzw. ummantelt ist, sind seit langem bekannt. In den letzten Jahren steigt aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit von Holz der Preis für qualitativ hochwertige Hölzer, was sich direkt auf die Herstellungskosten der Stifte auswirkt. Zudem werden zur Herstellung von Stiften vergleichsweise große natürliche Holzvorkommen verbraucht.
  • Im Bereich anderer Branchen wird aus diesem Grund bereits seit Jahren versucht, die natürlichen Hölzer durch Holzersatzwerkstoffe zu ersetzen, die preisgünstiger sind und die natürlichen Holzvorkommen schonen.
  • Eine Form von Holzersatzwerkstoffen stellen so genannte Wood Plastik Composites, zu deutsch Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe dar, bei denen es sich um thermoplastisch verarbeitbare Materialien mit unterschiedlichen Anteilen von Holz, Kunststoffen und Additiven handelt, die durch thermoplastische Formgebungsverfahren wie z. B. Extrusion, Spritzguss oder Pressen verarbeitet werden.
  • Die Additive dienen dabei der Optimierung der für den jeweiligen Einsatzzweck geforderten Gebrauchseigenschaften und beeinflussen diese maßgeblich. So werden beispielsweise Haftvermittler zur Verbesserung der Holz-Kunststoff-Verbindung, Wachse zur Gewährleistung der Prozessfähigkeit, Pigmente zur Farbgestaltung sowie Mittel zur Gewährleistung der UV-, Wetter-, Insekten- und Pilzbeständigkeit eingesetzt.
  • Einsatzgebiete sind unter anderem Terrassendielen, Pflanzkästen, Verkleidungen, Geländer, Möbel, oder Innenausstattungen im Automobilbereich.
  • Die derzeit auf dem Markt befindlichen Holzersatzwerkstoffe wurden neben anderen Eigenschaften so optimiert, dass sie möglichst hohe Festigkeitseigenschaften wie Biegefestigkeit oder Abriebfestigkeit aufweisen.
  • Derartige Holzersatzwerkstoffe eignen sich aber nicht oder nur eingeschränkt für den Ersatz von Holz bei holzgefassten Stiften, da solche Stifte mit einem handelsüblichen Handspitzer nicht oder nur sehr schwer spitzbar sind.
  • Weiterhin sind geschäumte Kunststoffe oder anorganisch gefüllte Kunststoffe bekannt, die als Holzersatzwerkstoffe dienen.
  • Geschäumte Kunststoffe weisen einen niedrigen E-Modul auf und sind deshalb üblicherweise sehr elastisch. Aufgrund dieser hohen Elastizität sind geschäumte Kunststoffe als Holzersatzwerkstoff für Stifte wenig geeignet, da bei einer elastischen Umhüllung einer herkömmlichen Mine die notwendige Stützwirkung für die Mine fehlt und diese bei Verwendung des Stifts brechen würde. Dies kann zwar durch entsprechend elastische Ausgestaltung der Mine verhindert werden, wodurch die Mine allerdings schlechtere Schreibeigenschaften aufweist.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen spitzbaren Holzersatzwerkstoff bereitzustellen, der anstelle von natürlichem Holz zur Umhüllung der Mine eines Stifts geeignet ist.
  • Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.
  • Der erfindungsgemäße Holzersatzwerkstoff ist aus folgenden Bestandteilen gebildet:
    15–30 Gew.-% mindestens eines polymeren Bindemittels,
    50–80 Gew.-% mindestens eines organischen Füllstoffs,
    0–20 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füllstoffs,
    0,5–5 Gew.-% mindestens eines Haftvermittlers,
    1–30 Gew.-% mindestens eines Wachses,
    0–10 Gew.-% mindestens eines Farbpigments, und
    0–10 Gew.-% mindestens eines Additivs,
    wobei der mindestens eine Haftvermittler eine chemische Verbindung zwischen dem mindestens einen polymeren Bindemittel und dem mindestens einen organischen Füllstoff ausbildet, wobei ein Verhältnis zwischen dem mindestens einen Haftvermittler und dem mindestens einen Wachs im Bereich von 1:2 bis 1:6 ausgebildet ist und wobei eine Summe aus organischem und anorganischem Füllstoff maximal 80 Gew.-% beträgt.
  • Eine derartige Kombination von Wachsen und Haftvermittlern ergibt einen spitzbaren Holzersatzwerkstoff, der insbesondere natürliches Holz bei holzgefassten Stiften zur Umhüllung der Mine ersetzen kann. Dies ist mit den bekannten Holzersatzwerkstoffen nach dem Stand der Technik nicht der Fall. Die Besonderheit bei dem erfindungsgemäßen Holzersatzwerkstoff besteht darin, dass damit gebildete Stifte, wobei eine Umhüllung der Mine mit dem Holzersatzwerkstoff anstelle von Holz erfolgt, alle gewohnten Eigenschaften von bekannten holzgefassten Stiften aufweisen.
  • Die genannte Kombination der Rohstoffe ergibt somit einen Werkstoff, der in besonderem Maße für die Herstellung von spitzbaren Fassungen oder Umhüllungen von Minen unter Ausbildung von Schreibgeräten und/oder Kosmetikstiften geeignet ist.
  • Der erfindungsgemäße Holzersatzwerkstoff eignet sich demnach hervorragend als Umhüllung für Minen zur Herstellung von Stiften, da ein damit gebildeter Stift mit einem handelsüblichen Handspitzer mit geringem Kraftaufwand spitzbar ist und der Stift gleichzeitig die benötigte Biegebruchfestigkeit für den Gebrauch als Schreibgerät aufweist. Zudem weist der Holzersatzwerkstoff einen vergleichsweise hohen Elastizitätsmodul auf, so dass sowohl wenig elastische wie auch elastische Minen damit umhüllt werden können.
  • Um die Spitzbarkeit des Holzersatzwerkstoffs und seine Eignung zur Herstellung von Stiften zu beurteilen, wurden daraus Vollkörper hergestellt und diese angespitzt. Dabei führt der Einsatz eines als gut spitzbar beurteilten Holzersatzwerkstoffs dazu, dass ein damit hergestellter Stift mit geringem Kraftaufwand gespitzt werden kann. Als mit geringem Kraftaufwand spitzbar gilt hierbei ein Stift und insbesondere ein Holzersatzwerkstoff, der bei der Prüfung bzw. Anspitzung ein so genanntes Spitzmoment von kleiner als 10 Ncm aufweist. Das Spitzmoment wird in einer zu diesem Zweck entwickelten Prüfmaschine bestimmt, indem ein Prüfkörper in Form eines Stifts oder eines Vollkörpers aus Holzersatzwerkstoff 20 s lang kontinuierlich gespitzt wird. Das während der Anspitzung ermittelte durchschnittliche Drehmoment [in Ncm], das zum kontinuierlichen Anspitzen eines Prüfkörpers mit einem Durchmesser von 7,6 ± 0,2 mm mit einer Drehzahl von 43 U/min bei bereits vorhandenem Spitzkegel, d. h. bereits im gewünschten Winkel angespitzt, in einem handelsüblichen Spitzer mit neuer Klinge erforderlich ist, wird als Spitzmoment bezeichnet.
  • Das Prinzip einer Vorrichtung zur Messung des Spitzmoments ist in der 1 zur Erläuterung dargestellt. Ein Spitzer 1 wird dazu in einer, mit einer Drehmoment-Messvorrichtung 2 verbundenen Halterung 3 befestigt. Ein Prüfkörper 5 wird in einer Aufnahme 4 rotierbar bereitgestellt und in den Spitzer 1 eingeführt. Es erfolgt ein pneumatischer Vorschub des rotierenden Prüfkörpers 5 in Richtung des Spitzers 1 mittels einer Vorschubeinrichtung 6, die auf die Aufnahme 4 des Prüfkörpers 5 mit einer Vorschubkraft von 20 N einwirkt (siehe Pfeil rechts im Bild). Das während des Spitzvorgangs des Prüfkörpers 5 von der Drehmoment-Messvorrichtung 2 gemessene Drehmoment wird aufgezeichnet und über die Prüfdauer gemittelt, um das Spitzmoment zu bestimmen.
  • Die für den Gebrauch als Umhüllung für Minen von Stiften erwünschte Biegebruchfestigkeit des Holzersatzwerkstoffs liegt insbesondere bei mindestens 50 MPa. Der Elastizitätsmodul liegt vorzugsweise bei mindestens 5000 MPa. Die Bestimmung von Biegebruchfestigkeit und Elastizitätsmodul erfolgt im 3-Punkt-Biegeversuch in Anlehnung an DIN 52186 (Prüfung von Holz – Biegeversuch).
  • In 2 ist eine Messvorrichtung zur Durchführung eines derartigen 3-Punkt-Biegeversuchs dargestellt. Es werden zylindrische Prüfkörper 7 in Form von Stiften oder Vollkörpern aus Holzersatzwerkstoff mit einem Durchmesser von 7,6 ± 0,2 mm und einer Länge von 180 ± 5 mm verwendet. Der Prüfkörper 7 wird auf beweglichen Rollen 8 mit einer Stützweite von 100 mm gelagert (Abstand der Mittelpunkte der Rollen 8). Die Krafteinleitung erfolgt mittig mit einem Prüfstempel 9. Rollen 8 und Prüfstempel 9 haben einen Radius von 15 mm. Während der Prüfung wird der Prüfkörper 7 gleichmäßig belastet, bis der Prüfkörper 7 bricht. Aus der erforderlichen Bruchkraft und der gemessenen Durchbiegung des Prüfkörpers 7 unter zunehmender Last werden die Biegebruchfestigkeit und der Elastizitätsmodul des Prüfkörpers 7 bestimmt.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Holzersatzwerkstoffs sind nachfolgend aufgeführt.
  • Hinsichtlich Festigkeit und Spitzbarkeit ist ein Holzersatzwerkstoff besonders vorteilhaft, bei dem das Verhältnis zwischen dem mindestens einen Haftvermittler und dem mindestens einen Wachs im Bereich von 1:2,5 bis 1:4,5 ausgebildet ist.
  • Weiterhin hat sich gezeigt dass sich bezüglich Spitzbarkeit, Festigkeit und Prozessgängigkeit besonders gute Eigenschaften bei folgender Zusammensetzung ergeben:
    20–25 Gew.-% mindestens eines polymeren Bindemittels,
    65–75 Gew.-% mindestens eines organischen Füllstoffs,
    1–5 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füllstoffs,
    1–2 Gew.-% mindestens eines Haftvermittlers,
    2–12 Gew.-% mindestens eines Wachses,
    1–4 Gew.-% mindestens eines Farbpigments, und
    0–5 Gew.-% mindestens eines Additivs
    enthalten sind.
  • Für die Spitzbarkeit vorteilhaft ist es, dass das mindestens eine Wachs aus der Gruppe der Wachse umfassend Amidwachse, Fettsäuren wie z. B. Stearinsäure und Palmitinsäure, Montanwachse, Stearate, Fettsäureester, Paraffinwachse ausgewählt ist.
  • Für die Spitzbarkeit besonders vorteilhaft ist es, dass das mindestens eine Wachs aus Amidwachs und/oder Stearinsäure gebildet ist.
  • Für die Spitzbarkeit erwies es sich am vorteilhaftesten, dass das mindestens eine Wachs aus einer Kombination von Amidwachs und Stearinsäure gebildet ist, wobei ein Verhältnis von Amidwachs zu Stearinsäure im Bereich von 1:0,5 bis 1:2 liegt.
  • Aus der nachfolgenden Tabelle sollen zum besseren Verständnis der Erfindung Holzersatzwerkstoffe mit Werkstoffen nach dem Stand der Technik verglichen werden. Die zum Vergleich herangezogenen Prüfkörper besitzen die gleiche Querschnittsgeometrie und weisen einen Durchmesser von 7,6 ± 0,2 mm auf.
    Natürliches Holz Ungeschäumte Holzersatzwerkstoffe (Stand der Technik) Holzersatzwerkstoff (gemäß Erfindung)
    Spitzmoment Ncm 7 bis 12 > 14 ≤ 10
  • Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und der guten Verfügbarkeit ist es vorteilhaft, dass das mindestens eine polymere Bindemittel aus der Gruppe der Polyolefine ausgewählt ist.
  • Damit der Holzersatzwerkstoff einen holzähnlichen Charakter erhält, ist es von Vorteil, wenn der mindestens eine organische Füllstoff aus Holz und/oder Cellulose gebildet ist.
  • Für die Verbindung von Holz, das eine polare Oberfläche aufweist, und polymerem Bindemittel, das eine unpolare Oberfläche aufweist, wie beispielsweise Polyolefine, ist ein Haftvermittler erforderlich. Da für Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) Haftvermittler auf dem Markt erhältlich sind, ist es vorteilhaft, dass das mindestens eine polymere Bindemittel aus Polyethylen (PE) und/oder Polypropylen (PP) gebildet ist.
  • Zur Verbindung von Holz und PE hat sich ein Haftvermittler bewährt, der durch ein Polyethylen (PE) mit aufgepfropftem Maleinsäureanhydrid gebildet ist.
  • Für das Erreichen einer Biegebruchfestigkeit von größer als 50 MPa und eines Elastizitätsmoduls von größer als 5000 MPa ist es besonders vorteilhaft, wenn das mindestens eine polymere Bindemittel aus Polyethylen High Density (PE-HD) gebildet ist.
  • In 3 ist die Funktionsweise des Haftvermittlers für die Kombination von Holz und PE schematisch dargestellt.
  • In 3 ist im oberen Teil ein Maleinsäuremolekül im Grundaufbau dargestellt. In der Bildmitte ist Holz mit seiner polaren Oberfläche in Form von OH-Gruppen sowie ein Haftvermittler-Molekül dargestellt, welches in Form eines modifizierten Maleinsäureanhydrid-Moleküls mit aufgepropftem PE vorliegt, das sich an die Holzoberfläche annähert. Modifiziert bedeutet in diesem Zusammenhang und Beispiel, dass Polyethylen (PE) auf Maleinsäure gepfropft ist. Im unteren Teil der 3 ist dann die Anbindung des modifizierten Maleinsäureanhydrid-Moleküls an die polare Oberfläche des Holzes dargestellt. Das aufgepfropfte PE des Haftvermittlers koppelt in Folge an das polymere Bindemittel in Form von PE an, so dass eine gut haftende Verbindung zwischen dem Holz und dem PE erreicht wird.
  • Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass der mindestens eine Haftvermittler durch ein Ethylen Maleinsäureanhydrid Copolymer (mit Maleinsäureanhydrid gegraftetes Metallocen-Polyethylenwachs) gebildet ist.
  • Damit der Holzersatzwerkstoff einen holzähnlichen Charakter erhält, wurde oben bereits ausgeführt, dass es bevorzugt ist, wenn der mindestens eine organische Füllstoff aus Holz und/oder Cellulose gebildet ist.
  • Für die Spitzbarkeit ist es insbesondere vorteilhaft, wenn der mindestens eine organische Füllstoff aus Füllstoffpartikeln mit einer maximalen Partikelgröße von 250 μm, insbesondere von maximal 100 μm, gebildet ist.
  • Zum Aufhellen des Farbtons des Holzersatzwerkstoffs hat es sich bewährt, wenn der Holzersatzwerkstoff 1 bis 3 Gew.-% weißes Farbpigment enthält.
  • Für das Aufhellen des Farbtons erwies es sich als vorteilhaft, wenn das weiße Farbpigment aus Titandioxid (TiO2) gebildet ist.
  • Für die Einstellung des gewünschten Farbtons ist es von Vorteil, wenn der Holzersatzwerkstoff 0,1 bis 5 Gew.-% buntes Farbpigment enthält.
  • Zum Einstellen der Sprödigkeit und der Gleiteigenschaften beim Spitzen ist es vorteilhaft, dass das mindestens eine anorganische Füllmittel aus der Gruppe der Füllmittel umfassend Schichtsilikate, Kalziumsulfat, Kalziumcarbonat, Bornitrid, Speckstein, Graphit, gewählt ist.
  • Um spezielle Eigenschaften zu erreichen und besonderen Anforderungen zu genügen ist es vorteilhaft, dass das mindestens eine Additiv aus der Gruppe der Additive umfassend Gleitmittel, Weichmacher, oberflächenaktive Substanzen, thermische Stabilisatoren, UV-Stabilisatoren, gewählt ist.
  • Nachfolgend sind zwei Beispielrezepturen für den Holzersatzwerkstoff angegeben, die sich bewährt haben: Beispielrezeptur 1
    Polyethylen High Density (PE-HD) 25,0 Gew.-%
    Holzmehl 65,0 Gew.-%
    Polyethylen mit gepfropften Maleinsäureanhydrid 2,0 Gew.-%
    Amidwachs 3,0 Gew.-%
    Stearinsäure 3,0 Gew.-%
    Titandioxid 2,0 Gew.-%
    Beispielrezeptur 2
    Polypropylen (PP) 20,0 Gew.-%
    Holzmehl 70,0 Gew.-%
    Polypropylen mit gepfropften Maleinsäureanhydrid 1,0 Gew.-%
    Amidwachs 3,0 Gew.-%
    Stearinsäure 1,0 Gew.-%
    Bornitrid 5,0 Gew.-%
  • Die Verwendung eines erfindungsgemäßen Holzersatzwerkstoffs zur Herstellung holzgefasster Stifte, insbesondere von Bleistiften oder Farbstiften oder Kosmetikstiften, welche eine farbabgebende Mine und eine Holzummantelung für die Mine aufweisen, wobei die Holzummantelung durch eine Ummantelung aus dem Holzersatzwerkstoff ersetzt wird, ist ideal. Insbesondere werden hierbei Minen eingesetzt, die eine Polymerbindung aufweisen.
  • Weiterhin ist eine Verwendung eines erfindungsgemäßen Holzersatzwerkstoffs zur Herstellung holzgefasster Stifte ideal, welche eine Mine aus Radiergummi-Material und eine Holzummantelung für die Mine aufweisen, wobei die Holzummantelung durch eine Ummantelung aus dem Holzersatzwerkstoff ersetzt wird.
  • Besonders bevorzugt ist es bei der Bildung von Stiften mit farbabgebenden Minen oder Minen aus Radiergummi-Material, wenn die Ummantelung aus dem Holzersatzwerkstoff durch extrudieren gebildet wird. Dabei werden insbesondere auch die Minen durch extrudieren gebildet. Die Extrusion ist ein kontinuierliches Herstellungsverfahren und daher zur kostengünstigen Massenproduktion von Stiften hervorragend geeignet.
  • Ein Stift, welcher eine Umhüllung aus einem polymergebundenen Holzersatzwerkstoff und eine polymergebundene Mine aufweist, kann insbesondere im Verfahren der Co-Extrusion hergestellt werden. Dabei werden die Mine und die Umhüllung in-situ in einem Extruder geformt und über ein Mundstück gemeinsam in der jeweils gewünschten Geometrie als Endlosstrang ausgebracht, der nur noch in einzelne Stifte zerteilt werden muss.
  • Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine bereits vorliegende Mine zu ummanteln, was ebenfalls mittels Extrusion geschehen kann.
  • Die Extrusions-Verfahren bieten den Vorteil, dass nahezu alle Querschnittsgeometrien von Stiften hergestellt werden können.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - DIN 52186 [0020]

Claims (18)

  1. Holzersatzwerkstoff für holzgefasste Stifte aus folgenden Bestandteilen: 15–30 Gew.-% mindestens eines polymeren Bindemittels, 50–80 Gew.-% mindestens eines organischen Füllstoffs, 0–20 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füllstoffs, 0,5–5 Gew.-% mindestens eines Haftvermittlers, 1–30 Gew.-% mindestens eines Wachses, 0–10 Gew.-% mindestens eines Farbpigments, und 0–10 Gew.-% mindestens eines Additivs, wobei der mindestens eine Haftvermittler eine chemische Verbindung zwischen dem mindestens einen polymeren Bindemittel und dem mindestens einen organischen Füllstoff ausbildet, wobei ein Verhältnis zwischen dem mindestens einen Haftvermittler und dem mindestens einen Wachs im Bereich von 1:2 bis 1:6 ausgebildet ist und wobei eine Summe aus organischem und anorganischem Füllstoff maximal 80 Gew.-% beträgt.
  2. Holzersatzwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis zwischen dem mindestens einen Haftvermittler und dem mindestens einen Wachs im Bereich von 1:2,5 bis 1:4,5 ausgebildet ist
  3. Holzersatzwerkstoff nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass 20–25 Gew.-% mindestens eines polymeren Bindemittels, 65–75 Gew.-% mindestens eines organischen Füllstoffs, 1–5 Gew.-% mindestens eines anorganischen Füllstoffs, 1–2 Gew.-% mindestens eines Haftvermittlers, 2–12 Gew.-% mindestens eines Wachses, 1–4 Gew.-% mindestens eines Farbpigments, und 0–5 Gew.-% mindestens eines Additivs enthalten sind.
  4. Holzersatzwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Wachs aus der Gruppe der Wachse umfassend Amidwachse, Fettsäuren wie z. B. Stearinsäure und Palmitinsäure, Montanwachse, Stearate, Fettsäureester, Paraffinwachse ausgewählt ist.
  5. Holzersatzwerkstoff nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Wachs aus Amidwachs und/oder Stearinsäure gebildet ist.
  6. Holzersatzwerkstoff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Wachs aus einer Kombination von Amidwachs und Stearinsäure gebildet ist, wobei ein Verhältnis von Amidwachs zu Stearinsäure im Bereich von 1:0,5 bis 1:2 liegt.
  7. Holzersatzwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine polymere Bindemittel aus der Gruppe der Polyolefine ausgewählt ist.
  8. Holzersatzwerkstoff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine polymere Bindemittel aus Polyethylen (PE) und/oder Polypropylen (PP) gebildet ist.
  9. Holzersatzwerkstoff nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine polymere Bindemittel aus Polyethylen High Density (PE-HD) gebildet ist.
  10. Holzersatzwerkstoff nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Haftvermittler durch ein Polyethylen (PE) mit aufgepfropftem Maleinsäureanhydrid gebildet ist, oder der mindestens eine Haftvermittler durch ein Polypropylen (PP) mit aufgepfropften Maleinsäureanhydrid gebildet ist.
  11. Holzersatzwerkstoff nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Haftvermittler durch ein Ethylen Maleinsäureanhydrid Copolymer (mit Maleinsäureanhydrid gegraftetes Metallocen-Polyethylenwachs) gebildet ist.
  12. Holzersatzwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine organische Füllstoff aus Holz und/oder Cellulose gebildet ist.
  13. Holzersatzwerkstoff nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine organische Füllstoff aus Füllstoffpartikeln mit einer maximalen Partikelgröße von 250 μm, insbesondere von maximal 100 μm, gebildet ist.
  14. Holzersatzwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Holzersatzwerkstoff 1 bis 3 Gew.-% weißes Farbpigment enthält.
  15. Holzersatzwerkstoff nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das weiße Farbpigment aus Titandioxid (TiO2) gebildet ist.
  16. Holzersatzwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Holzersatzwerkstoff 0,1 bis 5 Gew.-% buntes Farbpigment enthält.
  17. Holzersatzwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine anorganische Füllmittel aus der Gruppe der Füllmittel umfassend Schichtsilikate, Kalziumsulfat, Kalziumcarbonat, Bornitrid, Speckstein und Graphit gewählt ist.
  18. Holzersatzwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Additiv aus der Gruppe der Additive umfassend Gleitmittel, Weichmacher, oberflächenaktive Substanzen, thermische Stabilisatoren, UV-Stabilisatoren, gewählt ist
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R150 Term of protection extended to 6 years
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R151 Term of protection extended to 8 years
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R081 Change of applicant/patentee

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