DE202008008049U1

DE202008008049U1 - Vorrichtung zur klemmenden Halterung und Befestigung von Rohrheizkörpern

Info

Publication number: DE202008008049U1
Application number: DE200820008049
Authority: DE
Original assignee: Arbonia AG; Kermi GmbH
Current assignee: Arbonia AG; Kermi GmbH
Priority date: 2008-06-18
Filing date: 2008-06-18
Publication date: 2008-09-04
Anticipated expiration: 2018-06-19

Abstract

Vorrichtung zur klemmenden Halterung und Befestigung von Rohrheizkörpern, umfassend ein Anschlusselement (1) zur Verbindung mit einer Wand- oder Standbefestigung und ein Klemmelement (2) zur Herstellung der Verbindung mit wenigstens einem Rohr (R) des zu befestigenden bzw. zu haltenden Rohrheizkörpers, wobei Anschlusselement (1) und Klemmelement (2) mittels einer Klemmschraube (3) und einer Klemmmutter (5) in einem funktionalen Wirkzusammenhang stehen, dadurch gekennzeichnet, dass Anschlusselement (1) und Klemmelement (2) über ein kardanisch geführtes Verbindungselement (3) in Wirkverbindung stehen, wobei die Wirkungslinien von Anschlusselement (1) und Klemmelement (2) im Belastungsfall schräg zueinander versetzt angeordnet sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für Rohrheizkörper zur Befestigung des Heizkörpers beispielsweise an einer Wand, einer Standkonsole oder ähnlichen Befestigungsfläche nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Bekannte Haltevorrichtungen für Röhrenheizkörper bestehen meist aus zwei Formteilen, die mittels mindestens einer Gewindeschraube zwei der senkrechten Heizrohre eines Röhrenheizkörpers verklemmen, um so die Haltefläche zu Wandbefestigungen (z. B. Rohr- oder Wandkonsolen) zu schaffen. Im Stand der Technik sind Klemmhalter bekannt, mit deren Hilfe an den vertikalen Heizröhren von so genannten Röhrenradiatoren Haltelaschen befestigt werden, um dann die Haltelaschen in Wandkonsolen einhängen zu können. Da es sich bei Röhrenradiatoren zumeist um Radiatoren mit großem Eigengewicht und großem Wasserinhalt handelt, wird eine hohe Klemmkraft dieser Klemmhalter auf dem jeweiligen Heizrohr erwartet.
Ein derartiger Klemmhalter zur Befestigung eines Röhrenradiators ist beispielsweise in der DE 299 20 643 U1 offenbart. Nachteilig ist, dass mit zunehmender Schraubkraft sich die Halteelemente um die Heizrohre herum verbiegen.
Des Weiteren ist aus der DE 200 19 146 U1 ein Klemmhalter bekannt, bei dem in der Gebrauchsstellung sowohl das als Klemmelement als auch das als Anschlusselement bezeichnete Widerlager jeweils mit Aussparungen versehen Klemmkonturen aufweisen, wobei die Konturen der Aussparungen beider Teile korrespondierend zu den Röhren des Röhrenradiators ausgebildet sind. Somit beschreiben die beiden Druckschriften Klemmhalter, bei denen die Haltekraft ausschließlich vom Reibungskoeffizienten der beiden Oberflächen und der durch die Schraube aufgebrachten Klemmkraft abhängig ist.
Erschwerend kommt hinzu, dass heute aus Gründen der Ästhetik nicht nur die Heizkörper lackiert sind, sondern auch die Befestigungselemente. Da die Lackierung heute zumeist in Form einer Bepulverung mit einem Kunststoff erfolgt, ergeben sich sehr schlechte Reibwerte zwischen Klemmhalter und dem Heizrohr.
Dies führt zu Haltekräften in einer Größenordnung von 650 bis 800 N. Die dafür erforderlichen Haltekräfte werden bislang durch einen zusätzlichen Belag aus Sandpapier oder ähnlich rauen Belägen erreicht, was zusätzliche Kosten verursacht. Bei Einwirkung von höheren Kräften verschieben sich die Klemmhalter parallel auf den Heizröhren. Wichtig ist, dass die Klemmung an beliebiger Position an den Heizrohren möglich ist, um so die im Markt geforderte Flexibilität hinsichtlich der Bohrlochposition in der Wand und hinsichtlich der erforderlichen Anzahl von Befestigungen zu erhalten. Von der Klemmkraft, die durch die Klemmung der beiden Formteile auf die Rohre übertragbar ist, ist die Tragfähigkeit der Konstruktion direkt abhängig.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Haltevorrichtung zu schaffen, die einerseits auch mit einer Pulverbeschichtung die erforderliche Klemmkräfte aufbringt, ohne die Heizrohre zu beschädigen und andererseits an beliebigen Positionen der senkrechten Heizrohre eines Röhrenheizkörpers klemmbar ist und deren Wirkprinzip sich von der parallelen Klemmung unterscheidet, wobei Haltekräfte > 1500 N erreicht werden sollen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 enthaltenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den zugehörigen Ansprüchen enthalten.
Die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass sich die Wirklinien von Klemmelement und Anschlusselement nicht einander entgegengesetzt auf einer Wirkungslinie befinden, sondern schräg zueinander versetzt sind. Zudem sind die beiden Teile nicht durch ein Führungselement, wie z. B. eine in einem Gewinde fixierte Schraube, miteinander verbunden, sondern durch ein kardanisch geführtes Verbindungselement z. B. in Form einer losen Schraube. Dadurch wird besonders vorteilhaft erreicht, dass sich bei Belastung Klemmelement und Anschlusselement geringfügig zueinander verschieben, da sich ja ihre Wirkungslinien nicht gegenüber stehen. Zudem lässt die kardanisch geführte Schraube diese Relativbewegung zu. Hierzu ist in einer Klemmbacke des Klemmelementes die Aufnahmekontur für die Klemmmutter näherungsweise in Form eines Kugelabschnittes ausgeführt, wobei eine Klemmmutter mit balliger Oberfläche verwendet wird, um die Relativbewegung zwischen Klemmelement und Anschlusselement zu erleichtern.
Wenn sich die beiden Elemente mit zunehmender Belastung gegeneinander verschieben, wird durch eine Relativbewegung des Klemmelementes um das Schraubenloch des Anschlusselementes das zu haltende Heizrohr immer stärker verklemmt. Je nach Krafteinwirkung wird sich durch die relative Verschiebung des Klemmelementes bezogen auf das Anschlusselement die Klemmwirkung verändern, mit steigender Krafteinwirkung erhöht sich die Klemmkraft. Damit wird der Nachteil der geringen Gleitreibung zwischen den lackierten Oberflächen von Heizröhren, Klemmelement und Anschlusselement aufgehoben. Die erreichbaren Haltekräfte liegen zwischen 2000 und 3500 N.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen
1 eine perspektivische Ansicht der Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Explosionsdarstellung,
2 eine Schnittdarstellung durch die erfindungsgemäße Vorrichtung im Belastungsfall mit versetzten Wirkungslinien von Anschluss- und Klemmelement,
3a eine Schnittdarstellung durch die erfindungsgemäße Vorrichtung in Klemmstellung mit Radiatorrohr ohne Belastung,
3b eine Schnittdarstellung durch die erfindungsgemäße Vorrichtung in Klemmstellung mit Radiatorrohr im Belastungsfall.
In der 1 sind die Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur klemmenden Halterung und Befestigung von Rohrheizkörpern dargestellt. Diese umfasst ein Anschlusselement (1) zur Verbindung mit der Halteschiene H einer Wand- oder Standbefestigung (3) und ein Klemmelement (2) zur Herstellung der Verbindung mit den Rohren (R) eines zu befestigenden bzw. zu haltenden Rohrheizkörpers. Anschlusselement (1) und Klemmelement (2) stehen mittels einer Klemmschraube (3) und einer Klemmmutter (5) in einem funktionalen Wirkzusammenhang.
Zur Verbindung mit der Halteschiene H der Wand- oder Standbefestigung weist das Anschlusselement (1) einen Aufnahmebereich (1.0) auf. Weiter ist das Anschlusselement (1) zur Aufnahme der Klemmschraube (3) mit einer eine Bohrung (1.1) versehen. Das Klemmelement (2) umfasst zwei Klemmbacken (2.1, 2.2), die rohraufnahmebereichsseitig mit Aussparungen zur Aufnahme der zu klemmenden Rohre (R) aufweisen, die korrespondierend zu den Rohren (R) des Heizkörpers ausgebildet sind.
Das Anschlusselement (1) und Klemmelement (2) stehen über ein kardanisch geführtes Verbindungselement (3) in einer Wirkverbindung (siehe 2 und 3b), wobei die Wirkungslinien von Anschlusselement (1) und Klemmelement (2) im Belastungsfall schräg zueinander versetzt angeordnet sind.
In der 3b ist die kardanisch gewinkelte Wirkungslinie W deutlich erkennbar. Anschlusselement und Klemmelement können über die Klemmschraube verbunden im Bohrungsspiel der betreffenden Durchgangsbohrungen sitzen.
Die zu den Rohren R bzw. dem Klemmelement (2) gerichtete Seite des Anschlusselementes (1) weist dazu im Bereich der Bohrung (1.1) einen kugeligen bzw. gewölbten Abschnitt (a) auf. Die Klemmmutter (5) weist eine ballige Oberfläche auf, die eine Relativbewegung zwischen Klemmelement (2) (kugeliger bzw. gewölbten Abschnittes (a)) und Anschlusselement (1) ermöglicht.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 29920643 U1 [0003]
- DE 20019146 U1 [0004]

Claims

Vorrichtung zur klemmenden Halterung und Befestigung von Rohrheizkörpern, umfassend ein Anschlusselement (1) zur Verbindung mit einer Wand- oder Standbefestigung und ein Klemmelement (2) zur Herstellung der Verbindung mit wenigstens einem Rohr (R) des zu befestigenden bzw. zu haltenden Rohrheizkörpers, wobei Anschlusselement (1) und Klemmelement (2) mittels einer Klemmschraube (3) und einer Klemmmutter (5) in einem funktionalen Wirkzusammenhang stehen, dadurch gekennzeichnet, dass Anschlusselement (1) und Klemmelement (2) über ein kardanisch geführtes Verbindungselement (3) in Wirkverbindung stehen, wobei die Wirkungslinien von Anschlusselement (1) und Klemmelement (2) im Belastungsfall schräg zueinander versetzt angeordnet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (1) und das Klemmelement (2) mittels einer Klemmschraube (3) mit Federelement (4) und einer Klemmmutter (5) in einem funktionalen Wirkzusammenhang stehen.
Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (1) zur Verbindung mit einer Wand- oder Standbefestigung einen Aufnahmebereich (1.0) aufweist.
Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (1) und das Klemmelement (2) zur Aufnahme der Klemmschraube (3) mindestens eine Bohrung aufweisen.
Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmelement (2) zwei Klemmbacken (2.1, 2.2) umfasst, die rohraufnahmebereichsseitig Aussparungen zur Aufnahme der zu klemmenden Rohre (R) aufweisen, die korrespondierend zu den Rohren (R) des Heizkörpers ausgebildet sind.
Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (1) zwei Klemmbacken umfasst, die rohraufnahmebereichsseitig Aussparungen zur Aufnahme der zu klemmenden Rohre (R) aufweisen, die korrespondierend zu den Rohren (R) des Heizkörpers ausgebildet sind.
Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zu den Rohren (R) gerichtete Seite des Anschlusselementes (1) im Bereich um die Bohrung (1.1) eine Aufnahmekontur für die Klemmmutter (5) in Form eines kugeligen bzw. gewölbten Abschnittes (a) aufweist.
Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmmutter (5) eine ballige Oberfläche aufweist, die eine Relativbewegung zwischen Klemmelement (2) und Anschlusselement (1) ermöglicht.