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Die
Erfindung betrifft einen Kontaktlinsen-Reinigungsbehälter gebildet aus zwei Kontaktlinsenkammern
für jeweils
eine Kontaktlinse sowie einem Behältnis zur Aufnahme der Reinigungsflüssigkeit.
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Kontaktlinsen
sind eines der am meisten verwendeten Sehhilfsmittel in den industrialisierten
Ländern.
Sie ersetzten die meist nicht so ästhetische Brille indem sie
der Augenhornhaut direkt anliegen, nur durch einen dünnen Tränenfilm
von dieser getrennt. Nicht zu vergessen wären auch die Menschen, die zwar
keine Sehschwierigkeiten haben, jedoch ihre Augenfarbe verändern möchten. Auch
dies ist mithilfe von Kontaktlinsen möglich.
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Es
gibt mehrer Arten von Kontaktlinsen, auch was das Material anbetrifft.
Die anfänglich
beliebten harten Kontaktlinsen wurden von Linsen verdrängt, die
aus ein flexibles, wasserspeicherndes und luftdurchlässiges Material
bestehen. Dieses weiche Material ist um ein Vielfaches angenehmer
für das
Auge als das ursprüngliche,
weiche Material. Auch die reizfreie Tragezeit der Linsen ist dadurch
sehr gestiegen.
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Inzwischen
gibt es Tages-, Monats- und Jahreslinsen. Die Tageslinsen sollten
nur ein Tag lang getragen und dann entsorgt werden, die Monatslinsen
30 Tage und die Jahreslinsen dann ein Jahr oder mehr. Da die Tageslinsen
nur ein Tag lang getragen werden, ist eine Pflege dieser nicht notwendig,
da jeden Tag eine neue Linse eingesetzt wird. Anders sieht es aus
bei den anderen Linsen. Die Tränenflüssigkeit
enthält
eine Fülle
anderer Substanzen noch, ausser „Wasser und Salz". So sind hier ganz
besonders die Proteine hervorzuheben: diese lagern sich im Laufe
der Tragezeit auf die der Hornhaut anlie genden Kontaktlinse an.
Diese Proteinanlagerung bietet einen guten Nährboden für Bakterien. Die letzteren verursachen
Infektionen der Horn- und Bindehaut der Augen.
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Es
gibt hauptsächlich
zwei Pflegesysteme für
Kontaktlinsen: Das Peroxyd-System (2-Stufen-Plegesystem auf Wasserstoffperoxydbasis)
und das All-In-One-Pflegesystem (1-Stufen-Pflegesystem).
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Das
2-Stufen-Plegesystem entfernt Proteinablagerungen auf der Kontaktlinse
durch einen sehr radikalen Stoff, dem Wasserstoffperoxyd, das durch eine
chemische Reaktion in Wasser und Sauerstoff gespalten wird. Ein
Kontakt von Wasserstoffperoxyd (H2O2) direkt mit der Hornhaut würde zu schweren Reizungen
der Hornhaut führen
und könnte
sogar eine permanente Trübung
dieser zur Folge haben.
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Das
1-Stufen-Pflegesystem enthält
mehrere chemische Komponenten, die sowohl eine Pflege der Kontaktlinse
bewirken als auch die Augen bei direktem Kontakt nicht reizt.
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Für gewöhnlich werden
die Kontaktlinsen zur Aufbewahrung und zur Pflege in die dazugehörigen Kontaktlinsenbehälter gelegt
(meist vor der Nachtruhe). Die Aufbewahrungsflüssigkeit führt nicht nur zur Desinfektion
der Kontaktlinse, sondern verhindert auch ein Austrocknen der Linse,
die ausserhalb einer flüssigen
Umgebung innerhalb weniger Stunden schrumpfen und austrocknen würde.
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Die
folgende Erfindung richtet sich an die Kontaktlinsenträger, die
zur Pflege ihrer Kontaktlinsen das All-In-One Pflegesystem verwenden.
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Das
Tragen von Kontaktlinsen ist, wie oben beschrieben, auch an die
Pflege dieser gebunden. Das ist manchmal ein wenig umständlich,
vor allem, wenn man verreist, und zwar aus dem folgenden Grund:
man muss ständig
sowohl einen Aufbewahrungsbehälter
für die
Kontaktlinsen, wie auch einen Flüssigkeitsspender
für die
Pflegeflüssigkeit
mit sich führen.
Der Kontaktlinsenbehälter
beherbergt für
gewöhnlich
zwei separate Kammern, je eine für
die rechte und für
die linke Kontaktlinse.
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Nach
dem Einsetzten der Kontaktlinsen in den dazugehörigen Kammern, werden die letzteren mit
Pflegeflüssigkeit
befällt
und mit einem Deckel verschlossen.
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Die
nicht-ergonomische Form zweier solcher Behälter, die meist auch unterschiedliche
Formen und Grössen
haben, schränken
den Kontaktlinsenträger
in seiner Freiheit und Spontaneität sehr ein, da man (vor allem
beim Verreisen) auf das Mitführen
der beiden oben genannten Behälter
angewiesen ist. Ausserdem wird das ständige Umfüllen von Pflegeflüssigkeit
vom Flüssigkeitsspender
in den Kontaktlinsenbehälter
hinein jedem Kontaktlinsenträger
auf die Dauer lästig.
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Während bisher
mehrere kontaktlinsentragende Haushaltsmitglieder einen Flüssigkeitsbehälter zum
Befüllen
ihrer Kontaktlinsenbehältern
gemeinsam genutzt haben, ist mit der neuen Methode eine Unabhängigkeit
jedes Mitgliedes gewährleistet: jeder
Behälter
bietet Platz für
2 Kontaktlinsen und beinhaltet ein eigenes Reservoir bzw. seine
eigene Flüssigkeitspatrone.
Eine leere, verbrauchte Patrone kann leicht mit einer neuen, vollen
Patrone ersetzt werden. Die leere Patrone wird dann entwertet.
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Der
Inhalt der Flüssigkeitspatrone
sollte Flüssigkeit
für mehrere
Wochen (2–5)
beinhalten. Dem Benutzer wird das aktive Auffüllen der Pflegeflüssigkeit
aus einem anderen Behälter
in die Linsenkammern hinein erspart; das Auffüllen erfolgt einfach per Knopfdruck.
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Die
folgende Erfindung basiert auf einer bereits bekannten Grundidee,
nämlich
der Kombination eines Linsenaufbewahrungsbehälters mit einem Flüssigkeitsspender.
Der Transport der Flüssigkeit aus
dem Spender in den Aufbewahrungsbehälter hinein findet dabei durch
einen Knopfdruck statt. Diese Methode würde für den kontaktlinsentragenden
Benutzer, vor allem auf Reisen, zu eine Erleichterung und Vereinfachung
des Pflege- und Aufbewahrungsvorgangs seiner Kontaktlinsen führen.
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Es
gab bereits Ansätze
zur Kombination des Pflegeflüssigkeitsbehälters mit
dem Kontaktlinsenbehälter,
so dass diese nicht separat voneinander getragen werden müssten oder
wohl möglich
eines der Komponenten vergessen oder verloren werden könnte:
- – So
präsentiert „Pinchassi
Dar et al." ( US 2005/0186128 A1 )
einen solchen nachfüllbaren Kombinationsbehälter, in
dem über
integrierte Einwegventile, infolge einer Gehäusekompression, Reinigungsflüssigkeit
aus dem Reservoir in die Linsenaufbewahrungskammern hinein befördert wird.
- – Ein
weiterer Versuch einer solchen Kombination ist in der Schrift von
M. Fecht ( DE 4212873
C1 ) vorzufinden. Hierbei werden mehrere Möglichkeiten
für einen
solchen Behälter
dargestellt: als Hauptlösung
wird ein Gehäuse
beschrieben, das neben den 2 eingelassenen Kammern zur Aufbewahrung
der Kontaktlinsen noch 2 weitere Kammern aufweist, die an ein in
dem Gehäuse
integriertes Reservoir Anschluss haben. Diese 2 zusätzlichen
Kammern sind mit je einer Pipette versehen, die zum Transport der
Reservoirflüssigkeit in
die Linsenkammern bestimmt sind. Als eine Alternative wird in den
Zeichnungen dieser Schrift ein externer „Füllrüssel" beschrieben, der aus dem Gehäuse hervorspringt
und praktisch eine Verlängerung
des Flüssigkeitsreservoirs
darstellt. Durch diesen Füllrüssel und
einer flexiblen, komprimierbaren Stelle in der Reservoirwand sollen die
Linsenkammern infolge des Eindrückens
dieser komprimierbaren Gehäusepartie,
mit Flüssigkeit
befüllt
werden können.
- – Weiterhin
beschreibt Borovsky ( US006080361A )
eine elektrische Reinigungsmaschine für Kontaktlinsen, die mit einem
Bakterienfilter versehen ist.
- – Fortier
(Des. 390356) beschreibt ein zylindrisches Gebilde, das an beiden
Enden je eine Aufnahmekammer für
je eine Kontaktlinse aufweist. Die Mitte dieses Gebildes stellt
anscheinend das Flüsigkeitsreservoir
dar, das durch Kompression die beiden Aufnahmekammern mit Flüssigkeit
befüllt.
- – Beraka
(0201821 A1) beschreibt ebenfalls einen Behälter mit Flüssigkeitsreservoir und Pumpknopf,
wobei der Pumpvorgang bei geöffneten Kammerdeckeln
vorgenommen wird. Ein Druckausgleich der Kammern ist nicht vorgesehen.
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Nachteilig
bei den genannten Lösungen
ist hierbei, daß der
Pumpvorgang durch den in der geschlossenen Kammer vorhandenen Gegendruck stark
behindert wird. Dies bewirkt, daß die bekannten Vorrichtungen
funktionabel nur bei geöffnetem Kammerdeckel
befüllt
werden können.
Insbesondere ist hierbei nachteilig, daß die Befüllung so wiederum zu einem
schwierigen Vorgang wird, da die zur Befüllung zu betätigenden
vergleichsweise kleinen vorgesehenen Hilfsmittel, in der Regel die
Pumpknöpfe, fest
eingedrückt
werden müssen,
wodurch es leicht zu einem Verschütten der Flüssigkeit aus den geöffneten
Kammern oder gar zu einem Herausfallen der Linsen selbst kommen
kann.
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Somit
kann mit den bekannten Vorrichtungen die eigentliche Aufgabe der
Erleichterung ohne umständliches
Hantieren mit den Flüssigkeitsflaschen nicht
erreicht werden, da die geöffneten
Kammern wiederum Geschick erforderlich machen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
so zu verbessern, dass ihre Handhabung, insbesondere das Befüllen der
Kammern mit desinfizierender Flüssigkeit,
die Aufbewahrung der Kontaktlinsen und ihr Transport erleichtert
ist, wobei die Kammern auch bei geschlossenem Deckel befüllbar sein
sollen.
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Erreicht
wird dies nach der Erfindung nach Anspruch 1, wobei die Deckel,
die die Linsenkammern verschliessen, mit Pufferzonen versehen sind, die
es dem System ermöglichen,
als ein geschlossenes zu funktionieren. Ein einfaches und lageunabhängiges Funktionieren
der Vorrichtung wird somit gewährleistet.
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Die
Linsenkmmerdeckel: die Kontaktlinsenkammer werden nach dem Einlegen
der Kontaktlinsen, durch je einen Deckel verschlossen. Um einen Flüssigkeitsaustritt
aus den Linsenkammern beim Transport der Vorrichtung zu verhindern,
müssen
die Kammern gegen die Aussenwelt wasserdicht abgeschlossen sein.
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Dieser
dichte Verschluss soll bestehen bleiben, auch wenn eine Drucksteigerung
in den Kammern stattfinden sollte (z. B. wenn aus der Patrone Flüssigkeit
in die dicht verschlossene Kammer hineingepumpt wird). Das Besondere
des Deckels ist eine Pufferzone, die z. B. durch eine flexible Membran
verwirklicht werden könnte.
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Dadurch
wird es möglich,
Flüssigkeit
in die dicht verschlossene Linsenkammer zu pumpen, ohne einen Widerstand
durch den entstehenden zusätzlichen
Druck (Flüssigkeit
+ komprimierter Sauerstoff) in Kauf nehmen zu müssen. Beim Eintritt von Flüssigkeit
in die bereits verschlossene Linsenkammer weitet sich die dem unteren
Teil des Deckels anliegende flexible Membran aus und bietet somit
zusätzlichen
Platz für
das einströmende
Extravolumen.
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Pufferzonen
enthaltende Deckel oder Reservoirs werden im Stand der Technik nicht
beschrieben.
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Der
Flüssigkeitseinstrom
aus der Flüssigkeitspatrone
in die beiden Linsenkammern hinein erfolgt über mindestens ein Einwegventil,
das eine Verbindung zwischen der Pumpe und den beiden Linsenkammern
herstellt. Die Patrone kann entweder selbst eine Pumpe enthalten
oder sie wird an eine externe Pumpe der Kontaktlinsenkammern angeschlossen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
Folgenden näher
beschrieben.
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Es
zeigen
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1:
Sicht von unten auf den Kombinationsbehälter
- • senkrechter
Schnitt durch den Kombinationsbehälter auf Höhe einer Linsenkammer (1)
und der Pumpvorrichtung (A-A)
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2:
Explosionsübersicht
des Kombinationsbehälters
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3: Übersicht
der einzelnen Komponenten
- a) Patrone
- b) Linsenkammer
- c) Linsenkammerdeckel
- d) Pumpkolben
- e) Pumpknopf
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4:
Perspektivische Sicht auf die Flüssigkeitspatrone
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5:
Draufsicht auf die Flüssigkeitspatrone
- • Senkrechter
Schnitt durch die Pumpvorrichtung parallel zu den Linsenkammern
(B-B)
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6:
Perspektivische Sicht von oben auf die assemblierte Vorrichtung
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7:
Sicht von oben auf die assemblierte Vorrichtung
- • Senkrechter
Schnitt zwischen beiden Linsenkammern durch die Pumpvorrichtung
und die Ventilebene V1 hindurch (AI-AI)
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8:
Zerlegte Pumpvorrichtung:
- a) Perspektivische
Sicht von oben auf den Kolben
- b) Perspektivische Sicht von unten auf den Kolben
- c) Sicht von der Seite auf den Pumpkolben
- d) Senkrechter Schnitt durch die Mitte des Pumpkolbens (C-C)
- e) Pumpknopf
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9:
Perspektivische Sicht auf einen Linsenkammerdeckel
- a) Draufsicht
- b) Senkrechter Schnitt (D-D)
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10:
Perspektivische Darstellung der Kontaktlinsenkammer
- a) Draufsicht
- b) Senkrechter Schnitt durch beide Linsenkammern (E-E)
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11:
Draufsicht auf den Kombinationsbehälter bei nicht betätigter Pumpe
- • Senkrechter
Schnitt durch Linsenkammer und Pumpvorrichtung (F-F)
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12:
Draufsicht auf den Kombinationsbehälter bei betätigter Pumpe
- • Senkrechter
Schnitt durch Linsenkammer und Pumpvorrichtung (G-G)
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13:
Draufsicht auf den Kombinationsbehälter
- • Senkrechter
Schnitt durch beide Linsenkammern (H-H)
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14:
Zylindrischen Bauform (eine Hälfte)
- a) Perspektivische Sicht
- b) Sicht von der Seite und senkrechter Schnitt durch die Vorrichtung
(J-J)
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15:
Boden (Kolben)
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- a) Perspektivisch
- b) Von der Seite und senkrechter Schnitt (K-K)
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16:
Zwischenkammer (Pumpvorrichtung)
- a) Perspektivisch
- b) Sicht von der Seite und senkrechter Schnitt durch diese (L-L)
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17:
Deckel
- a) Perspektivisch
- b) Sicht von der Seite und senkrechter Schnitt durch diesen
(M-M)
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18:
Linsenkammer
- a) Perspektivisch
- b) Sicht von der Seite und senkrechter Schnitt durch diese (N-N)
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19:
Darstellung des gesamten zylindrischen Kombinationsbehälters
- a) Seitliche Darstellung
- b) Darstellung von oben und senkrechter Schnitt durch diese
(O-O)
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20:
Darstellung der Plastikfederung für die Zwischenkammer
- a) Perspektivische Darstellung
- b) Darstellung von der Seite und senkrechter Schnitt durch diese
(P-P)
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Der
Kombinationsbehälter
besteht aus folgenden Komponenten:
- – Den Aufnahmekammern
für die
Kontaktlinsen (1)
- – Den
Kammerdeckeln (10)
- – Dem
Flüssigkeitsreservoir
(= Patrone) (2)
- – Der
Vorrichtung zur Beförderung
der Reinigungsflüssigkeit
aus der Patrone in die Kammern hinein (= Pumpe) (4–8)
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Die
Form der Vorrichtung sollte praktisch, handlich und transportfähig sein.
Als sinnvoll würde ich
die folgenden zwei Bauformen erachten:
- – Die erste
Form entspricht einem sehr flachen Oblaten Rotationsellipsoiden,
ca. 25 mm stark und 80 mm im Durchmesser (6)
- – Die
zweite Form entspricht einem Zylinder, ca. 30 mm dick, 150 mm lang
(19)
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Die
Vorrichtung wird in zwei Hauptelementen gegliedert:
- 1) Linsenkammern (1)
- 2) Flüssigkeitspatrone
(2).
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Diese
beiden Komponenten ergänzen
einander und zusammen geben sie der Vorrichtung ihre flache und
ellipsoidische Form. Die Linsenkammern sind in dem Linsenkammerabdruck
(13) der Patrone anzubringen (Klickmechanismus) und können daraus
wieder entnommen werden für
den Fall eines Patronenaustausches oder im Falle eines gewünschten separaten
Transportes der Kontaktlinsenkammern und der Patrone.
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Die
Pumpe sollte fester Bestandteil der Patrone sein. Bei einem Austauschen
der Patrone wird somit die Pumpe ebenfalls erneuert.
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Die
Kontaktlinsenkammern (1) können gegebenfalls mit der Pumpe
eine Einheit bilden. Ob es eher sinnvoll sein wird, die Pumpe als
festen Bestandteil der Patrone zu gestalten oder eher als Bestandteil
der Linsenkammern, wird sich erst bei der Fertigung herausstellen.
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Die
beiden Kontaktlinsenkammern (1) sind mit je einem Schraub-
oder Klappdeckel (10) dicht verschliessbar.
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Die
Flüssigkeitspatrone
besteht aus einem impermeablen Material, wie z. B. aus Plastik,
und ist ein Hohlkörper,
der gängige
Reinigungs-/Aufbewahrungsflüssigkeit
für Kontaktlinsen
enthält,
die bei Bedarf in die Kontaktlinsenkammern (1) gepumpt
wird. Die Linsenkammern (1) und die Patrone (2),
die gemeinsam eine Einheit bilden, sollten zusammen eine symmetrische,
flache und leicht zu handhabende Form ergeben. Der unteren Hälfte der
Patrone liegt eine undurchlässige,
elastische Membran (3) an, die die Reinigungsflüssigkeit
(16) umgibt und die sich an das durch den Pumpvorgang dauernd ändernde
Volumen von Reinigungsflüssigkeit
anpasst und dieses von der von aussen einströmenden Luft (17) trennt. Durch
das Abpumpen von Flüssigkeit
aus der Patrone kommt es zu einem Zusammenziehen der besagten Membran,
die dafür
sorgt, dass immer nur Flüssigkeit
herausgepumpt wird, unabhängig
von der Lage der Vorrichtung. Die Funktion der separierenden Membran
(3) besteht darin, die desinfizierende Flüssigkeit
(16) und die umgebende Luft (17) voneinander zu
trennen, dadurch gewährleistend,
dass sogar beim Pumpen aus einer beliebigen Lage (z. B. über Kopf)
nur Flüssigkeit
und keine Luft in die Linsenkammern gelangt. Somit besteht die untere
Hälfte der
Aussenwand der Patrone aus zwei Schichten: aus der harten Aussenhülle (22)
einerseits und aus der flexiblen Innenmembran (3) andererseits.
Die Innenmembran gelangt schliesslich nach dem vollständigen Abpumpen
der Reinigungsflüssigkeit
(16), auf der gegenüberliegenden
Hälfte
der Patroneninnenwand zu liegen. In diesem Fall wäre der gesamte
Patroneninnenraum mit Luft (17) gefüllt und müsste mit einer neuen, vollen
Patrone ersetzt werden.
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Die
Patronenaussenwand muss mit einigen wenigen Luft-Durchlässen (21) versehen
sein, die den entstehenden Unterdruck innerhalb der Patrone (infolge
der Volumenverlagerung in die Linsenkammern) durch einströmende Aussenluft
(17) ausgleicht.
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Das
Einströmen
der Aussenluft (17) in die Patrone hinein als Resultat
des durch den Pumpvorgang (Volumenverlagerung) entstehenden Unterdruckes,
findet statt durch die dazu angebrachten Öffnungen (21) und
gleicht den Unterdruck aus. Somit ist es möglich, das Flüssigkeitsvolumen
(16) der Patrone zu verkleinern und gleichzeitig von der
umgebenden Luft (17) zu trennen, so dass keine Vermischung
der Komponenten Luft und Flüssigkeit
stattfindet. Diese Trennung garantiert ein lageunabhängiges Funktionieren
der Vorrichtung bzw. einen reinen Flüssigkeitsstrom in die Linsenkammern
hinein.
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Die
Kontaktlinsenkammern (1) sind über einen gemeinsamen (oder
jede Kammer über
einen eigenen) Einwegventil (V1) mit der Flüssigkeitspatrone (2)
verbunden.
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Über eine
Pumpvorrichtung (4–8),
die entweder ein Teil der Flüssigkeitspatrone
sein kann oder aber, mit den Linsenkammern und mit der Aufnahmevorrichtung
für die
Patrone fest verbunden sein kann, wird Flüssigkeit aus der Patrone (2)
in die Linsenkammern (1) befördert. Die Pumpvorrichtung
besteht aus einem Pumpknopf (7), der bei Betätigung durch den
Benutzer den dazugehörigen
Kolben (8 a–d, 6) in den
dazugehörigen
Zylinder (5) hinein verschiebt, und dadurch den Zylinderinnen raum
(8) komprimiert. Die Reinigungsflüssigkeit aus dem komprimierten
Zylinderinnenraum entweicht über
entsprechende Verbindungen (11, 12) in die Linsenkammern
(1) hinein. Eine Rückführung des
Pumpkolbens (6) in seine ursprüngliche Position findet entweder durch
eine im Zylinderinnenraum (8) platzierte Feder statt oder über eine
elastische Verbindung des Pumpknopfes (7) mit dem diesen
umgebenden Gehäuse
(22) (z. B. eine Gummiverbindung).
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Die
Kammerdeckel (10) sind prinzipiell ähnlich wie die Patrone aufgebaut,
nämlich
teils starr (z. B. aus Plastik) und teils flexibel (z. B. aus Gummi). Eine
flexible Membran (15) schafft einen Pufferraum (18)
innerhalb des Deckels (10).
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Bei
einer Volumenverlagerung aus der Patrone in die Linsenkammern hinein
dehnt sich die Pufferzonenmembran aus (12 G-G);
Luft aus der Pufferzone (18) wird durch die kleinen Öffnungen (20)
in der Oberseite des Deckels (10) hinausgepresst. Beim Öffnen der
Deckel (zur Entnahme der Kontaktlinsen) nimmt die Puffermembran
(15) aufgrund ihrer Elastizität ihre ursprüngliche
Position wieder ein und Aussenluft wird durch die Deckelöffnungen
(20) in die Pufferzone (15) wieder aufgenommen.
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Alternativ
würde sich
eine zylindrische Bauform für
den Kontaktlinsenbehälter
eignen. Diese sollte ebenfalls aus einem impermeablen und starren Material
bestehen, wie z. B. aus Plastik.
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Dabei
würden
die oben aufgeführten
Komponenten wie folgt angeordnet sein:
Die Vorrichtung würde aus
2 symmetrischen Hälften bestehen,
die übereinander
(beide Enden übereinander)
oder nebeneinander angebracht werden könnten. Zur Vereinfachung der
Beschreibung nennen wir ein Ende der symmetrischen Hälfte, wo
die Kontaktlinsenkammer angebracht werden soll „Zylinderkopf", das andere Ende „Zylinderende". Die Vorrichtung wird
in folgende Kompartiments gegliedert:
Die Kontaktlinsenkammer
(1) würde
am Zylinderkopf angebracht werden und würde von einem Schraub- oder
Klappdeckel (10) bedeckt werden. Unterhalb der Kontaktlinsenkammer
befindet sich eine komprimierbare Zwischenkammer (24) die
die Funktion einer Pumpe hat und unterhalb der Zwischenkammer befindet
sich das Flüssigkeitsreservoir
(26).
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Der
Verschluss des Flüssigkeitsreservoirs wird
durch einen Kolben (29) gebildet, der das Reservoir nach
aussen hin dicht abschliesst.
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Die
Kontaktlinsenkammer (1) ist ein Hohlraum mit der Form einer
Halbkugel und mit einem Volumen von ca. 2–3 ml. Feine Öffnungen
(23) in der Unterseite oder in der Seitenwand der Kammer
verbinden diese über
einen Einwegventil (25) (Flussrichtung: Zwischenkammer
Linsenkammer) mit der Zwischenkammer (24).
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Die
Zwischenkammer enthält
einen zylindrischen Aufsatz aus Plastik (28), der als Feder
fungiert. Die Funktion dieser Plastikfeder besteht in der Wiederausdehnung
der Zwischenkammer nach einer Kompression. Die so resultierte Ausdehnung
der Zwischenkammer geht mit einem Unterdruck einher, der über ein
weiteres Einwegventil (Reservoir → Zwischenkammer) (27)
durch das Einströmen
von Reinigungsflüssigkeit
aus dem Reservoir ausgeglichen wird. Der Verschlusskolben (29)
des Reservoirs gleitet infolge des Verbrauches von Reinigungsflüssigkeit
(Unterdruck) und infolge des dadurch schrumpfenden Flüssigkeitsvolumens
im Inneren des Reservoirs immer mehr in Richtung Zylinderkopf.
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Nachdem
jede Kontaktlinse (9) in ihre eigene Kammer (1)
gelegt wurde, werden die Deckel (10) der Linsenkammern
(1) verschlossen.
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Durch
Druck auf den Fortsatz des Pumpkolbens (= Pumpknopf) (7)
wird das Volumen des Zylinders (8) zusammengepresst und
die darin enthaltene Flüssigkeit
entweicht über
die Öffnung
(11) der Pumpvorrichtung, passiert das Einwegventil (V1)
und gelangt über
ein Verbindungsstück,
das beide Lin senkammern miteinander verbindet (12), in
beide Linsenkammern (1). Alternativ könnte jede Linsenkammer durch
ein eigenes Eigenventil mit dem Patronenreservoir verbunden sein.
Die Wiederauffüllung
des Zylinderinnenraumes (8) nach einem vollzogenen Pumpvorgang
geschieht durch den aufgrund der Materialstarrheit des Gehäuses resultierenden Zug
auf den Pumpknopf (7), der dadurch in seine ursprüngliche
Position gebracht wird. Alternativ könnte eine im Zylinderinnenraum
angebrachte Feder für
die Wiederauffüllung
des Zylinderinnenraumes sorgen. Das Ansaugen von Flüssigkeit
(16) aus dem Reservoir (2) findet über ein
weiteres Einwegventil (14) statt, das im Kolbenfortsatz
(4) der Pumpvorrichtung integriert ist und das die Verbindung
zwischen Zylinderinnenraum und Reservoir/Patrone (2) darstellt.
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Die
in den Linsenkammern (1) sich befindende Luft führt durch
das zusätzlich
einströmende
Flüssigkeitsvolumen
zur Auslagerung der Deckelmembran (15) ohne dabei den Druck
im Kammerinnenraum wesentlich zu erhöhen.
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Die
Deckel (10) der Linsenkammern sind ganz oder teilweise
durchsichtig, so dass der Benutzer den Flüssigkeitsstand in den Linsenkammern nach
dem Befüllen
dieser kontrollieren kann.
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Das
Herausnehmen der Kontaktlinsen (9) erfolgt durch das öffnen der
Linsenkammerdeckeln (10). Die verbrauchte, sich in den
Linsenkammern befindende Flüssigkeit
wird nach dem Herausnehmen der Kontaktlinsen einfach, wie gewohnt
entsorgt. Da die Einwegventile einen erhöhten Druck benötigen, um
Flüssigkeit
passieren zu lassen, wird im Zustand der geöffneten Kammerdeckel (10),
[z. B. beim Entsorgen der „verbrauchten" Flüssigkeit
aus den Linsenkammern] keine Flüssigkeit
aus dem Pumpeninnenraum (8) in die Kontaktlinsenkammern (1)
austreten können.
Flüssigkeit
aus dem Reservoir (2) gelangt in die Linsenkammern (1)
nur infolge der Betätigung
des Pumpknopfes (7).
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Der
Austausch der verbrauchten Patrone findet statt, nachdem die in
dieser sich befindenden Reinigungsflüssigkeit vollständig verbraucht
wurde. Der Pumpknopf würde
infolge des persistierenden Unterdruckes (fehlender Flüssigkeitseinstrom in
den Pumpeninnenraum (8)) nicht mehr in seine ursprüngliche
Position zurückkehren
können
und würde
demnach „eingedrückt" bleiben.
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Nachdem
jede Linse (9) in ihre Kammer (1) gelegt und diese
mit dem jeweils dazugehörigen
Deckel (10) verschlossen wird, presst der Benutzer die verschlossene
Linsenkammer (1) in Richtung Zylinderende. Hierdurch wird
die Zwischenkammer (24) komprimiert und aufgrund des dadurch
entstehenden Überdruckes
gelangt Reinigungsflüssigkeit
aus der Zwischenkammer (24) über das dazugehörige Einwegventil
(25) in die Kontaktlinsenkammer (1). Die gepufferten
Deckel (10) bieten dieser Volumenverlagerung den notwendigen
Raum in den Linsenkammern (1). Dabei dehnt sich die Deckelmembran
(15) des Deckels aus und Luft aus der Pufferzone (18) wird
durch die Ausstromöffnung
(20) des Deckels hinaus gepresst. Ein Wiederkehren der
Linsenkammer (1) zur ursprünglichen Position und ein damit
einhergehendes Wiederauffüllen
der Zwischenkammer (= Pumpe) (24) mit Reinigungsflüssigkeit
aus dem Reservoir (26) findet dank des federnden Plastikaufsatzes
(28) in der Zwischenkammer (24) statt. Nach dem Öffnen des
Deckels (10) zur Entnahme der Kontaktlinse (9)
aus der Kontaktlinsenkammer (1) kehrt die Deckelmembran
(15) wieder in ihre ursprüngliche Position zurück und die
Pufferzone (18) ist somit wieder hergestellt.
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Die
folgende Erfindung richtet sich an Kontaktlinsenträger, die
zur Pflege und Aufbewahrung ihrer Kontaktlinsen 1-Stufen-Pflegesysteme
benutzen. Die Erfindung besteht aus der Integration eines Kontaktlinsenaufbewahrungsbehälters in
ein Flüssigkeitsreservoir.
Das Reservoir und der Kontaktlinsenbehälter sind dabei direkt miteinander
verbunden und lediglich durch ein steuerbares Ventil voneinander getrennt.
Das Auffüllen
des Aufbewahrungsbehälters mit
Flüssigkeit
aus dem Reservoir erfolgt einfach durch das Betätigen eines in der Vorrichtung
eingebauten Knopfes (7), der Aufgrund einer Drucksteigerung
zur Öffnung
des trennenden Ventils (V1) führt, das
das Reservoir mit den Linsenkammern verbindet; Flüssigkeit
aus dem Reservoir (2) kann dadurch irreversibel in die
Linsenkammern (1) gelangen.
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Die
Besonderheit dieser Erfindung ist, dass der Kontaktlinsenträger zur
Aufbewahrung und zur Pflege seiner Kontaktlinsen (9) nur
noch eine einzige Vorrichtung benötigt, die dazu noch sehr handlich und
leicht zu transportieren ist. Das Auffüllen der Linsenkammern per
Knopfdruck ist leichter und komfortabler als bisherige Methoden.
Ein „Zu-Hause-Vergessen" des kleinen Aufbewahrungsbehälters ist nicht
mehr möglich,
denn es ist nun ein Teil des Flüssigkeitsreservoirs.
Die Vorrichtung ist durch seine flache Form und durch seine geringe
Grösse
dazu geeignet, immer und überall
mitgetragen zu werden (z. B. in der Hosentasche, beim Sport, im
Flugzeug), was dem Benutzer, im Vergleich zu den bisherigen Methoden
der Kontaktlinsenpflege, ein erhöhtes Mass
an Komfort und Unabhängigkeit
bietet.
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Deckel:
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Charakteristika:
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- – Dichter
Verschluss der Kammer
- – Pufferkammer
bestehend aus z. B. einer Gummiabdeckung
- – Luftlöcher zum
Druckausgleich im Deckelgehäuse
- – Schraub-
oder Klappdeckel
-
Ellipsoid:
- 1
- Linsenkammern
- 2
- Reservoir/Patrone
- 3
- elastische
Membran Reservoir
- 4
- Kolbenfortsatz
der Pumpe
- 4–8
- Pumpvorrichtung
- 5
- Zylinder
- 6
- Pumpkolben
- 7
- Pumpknopf
- 8
- Pumpeninnenraum
- 9
- Kontaktlinse
- 10
- Linsenkammerdeckel
- 11
- Öffnung der
Pumpvorrichtung
- 12
- Verbindundsstück Linsenkammer
- 13
- Abdruck
Linsenkammer in der Patrone
- 14
- Ventil
Pumpkolben
- 15
- Deckelmembran
- 16
- Reinigungsflüssigkeit
- 17
- Luft
- 18
- Pufferzone
Deckel
- 19
- Einstromöffnungen
Pumpkolben
- 20
- Luftaustrittsöffnungen
Deckel
- 21
- Lufteintrittsöffnungen
Patrone
- 22
- Aussenhülle Patrone
-
Zylinder:
- 24
- Zwischenkammer
- 25
- Einwegventil
Zwischenkammer
- 26
- Flüssigkeitsreservoir
- 27
- Einwegventil
Reservoir
- 28
- federnder
Plastikaufsatz Zwischenkammer
- 29
- Verschlusskolben
(= Zylinderboden)