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Die
Erfindung betrifft eine Matratze, mit einem zwei parallel zueinander
verlaufende Seitenteile umfassenden Rahmen.
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Wenn
vorstehend und nachfolgend von „Matratze" die Rede ist,
so sind hiermit sowohl solche Matratzen gemeint, deren Oberseiten
unmittelbar die Sitz- oder Liegefläche für eine
Person bilden, als auch solche, auch als Untermatratze bezeichnet,
deren Oberseite als Auflagefläche für ein weiteres
flexibles Element dient, auf dem dann die Person sitzt oder liegt,
wofür im Stand der Technik beispielsweise auch Lattenroste
eingesetzt werden.
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Lattenroste
weisen üblicherweise eine Mehrzahl von quer zur Längserstreckung
der Matratze ausgerichtete Latten auf, deren Längsenden
jeweils an einem Seitenteil eines Rahmens des Lattenrostes gelagert
sind. Die Latten können durch mehrschichtigen Aufbau derart
ausgestaltet sein, dass die Nachgiebigkeit einer jeden Latte variable
ist, um so die Härte des durch den Lattenrost gebildeten
Untergrundes variieren zu können.
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Auch
ist es bekannt, Matratzen mit sogenannten Federkernen auszustatten.
Die Federkerne weisen üblicherweise in einer regelmäßigen
Anordnung platzierte Spiralfe dern auf, wobei zum Zusammenhalt der
Anordnung benachbarte Spiralfedern miteinander verbunden sind. Diese
Verbindung kann mit Hilfe von beispielsweise metallischen Verbindungsgliedern
erfolgen. Auch ist es bekannt, die Spiralfedern einzeln in Textiltaschen
einzusacken, die dann beispielsweise durch Kleben oder Vernähen fest
miteinander verbunden sind. Derartige Federkerne werden auch als „Taschenfederkerne"
bezeichnet.
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Sowohl
die oben genannten Lattenroste, als auch die Federkernmatratzen
haben den Nachteil, dass ihre Nachgiebigkeiten nur geringfügig
oder auch gar nicht an die sich möglicherweise auch ändernden
Bedürfnisse einer aufsitzenden oder aufliegenden Person
angepasst werden können.
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Aus
der
WO 2005/084495 ist
ein Federkern für Matratzen bekannt, der eine aus einem
flexiblem Werkstoff hergestellte Trägerfolie aufweist,
auf welcher lösbar auf zumindest einer deren Seite mehrere Federteile
befestigt sind. Aufgrund der Verwendung der flexiblen Folie als
Basis für die Lagerung der einzelnen Federelemente soll
dieser Federkern besonders einfach im Aufbau sein und eine Flexibilität
aufweisen, die ihn zur Bestückung von verstellbaren Bettrosten
geeignet macht.
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Nachteilig
ist bei diesem Federkern, dass eine Veränderung von dessen
Nachgiebigkeit, insbesondere über die Fläche der
Matratze unterschiedlich, nicht möglich ist. Ferner besteht
bei diesem Federkern die Gefahr, dass die ihn aufweisende Matratze
bei Belastung „hängemattenartig" durchhängt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Matratze zu schaffen,
die einfach herstellbar ist und dennoch eine individuelle Anpassbarkeit
der Nachgiebigkeit an die Bedürfnisse eines Benutzers ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiedergegebene Matratze gelöst.
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Die
Matratze weist erfindungsgemäß eine Mehrzahl von
Streifen aus flexiblem Material auf, die zwischen zwei parallel
zueinander verlaufenden Seitenteilen des Rahmens gespannt sind.
Ein wesentlicher Vorteil dieser erfindungsgemäßen
Ausgestaltung gegenüber dem Stand der Technik besteht darin,
dass die Streifen individuell mit unterschiedlichen Spannungen versehen
werden können, so dass sich auf einfache Weise Matratzen
mit unterschiedlichen Nachgiebigkeitscharakteristiken herstellen
lassen. Darüber hinaus ist durch die Verwendung der voneinander
separierten Streifen gewährleistet, dass die von den einzelnen
Streifen gebildeten Bereiche mechanisch voneinander entkoppelt sind,
wodurch ein hängemattenartiges Durchhängen der
Matratze wirksam vermieden wird.
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Im
einfachsten Falle können die Streifen individuell mit einer
fest vorgegebenen Vorspannung an den Seitenteilen des Rahmens befestigt
werden. Eine derartig ausgebildete erfindungsgemäße
Matratze weist dann ein bestimmtes, fest vorgegebenes Nachgiebigkeitsprofil
auf.
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Besonders
bevorzugt ist es jedoch, wenn die Streifen zumindest mit einem der
Seitenteile mit Hilfe mindestens einer Spannvorrichtung verbunden
sind. Ist nur eine einzige Spannvorrichtung für sämtliche Streifen
vorgesehen, so kann zumindest die mittlere Härte der Matratze,
nicht jedoch deren Nachgiebigkeitsprofil gezielt variiert werden.
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Ganz
besonders bevorzugt ist daher eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Matratze, bei welcher für jeden der Streifen eine separate
Spannvorrichtung vorgesehen ist. Durch Betätigen dieser Spannvorrichtungen
kann dann werkseitig, oder – sofern die Spannvorrichtungen
entsprechend betätigbar ausgestaltet sind – vom
Benutzer das Nachgiebigkeitsprofil der Matratze an die individuellen
Bedürfnisse angepasst werden.
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Als
Spannvorrichtung kommt jede Vorrichtung in Betracht, die eine Veränderung
des mindestens einen, an ihr angebrachten Streifens durch Verlagerung
der Befestigungsstelle des Streifens quer zum Seitenteil des Rahmens
erlaubt. Rein beispielhaft seien hier Spannvorrichtungen mit einer
drehbetätigbaren Spannspindel genannt.
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Grundsätzlich
ist es möglich, die Streifen zwischen beliebigen, parallel
zueinander verlaufenden Seitenteilen zu spannen. Besonders bevorzugt ist
es jedoch, wenn die Seitenteile des Rahmens, zwischen denen die
Streifen gespannt sind, die Längsseitenteile des Rahmens
sind, da durch diese Anordnung ein „hängemattenartiges" Durchhängen der
Matratze wirksam vermieden wird und – bei entsprechender
Ausgestaltung der Spannvorrichtungen – das Nachgiebigkeitsprofil
in Längsrichtung veränderbar ist.
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Als
Material für die Streifen kommt grundsätzlich
jedes, eine zum Aufbau der erforderlichen Spannung ausreichende
Zugfestigkeit aufweisendes Material in Betracht. Rein beispielhaft
seien hier Folien aus Kunststoff, gegebenenfalls mit Faserverstärkungen,
Metalle oder Verbundmaterialien genannt. Besonders bevorzugt ist
es wegen der einfachen und preisgünstigen Herstell- und
Bearbeitbarkeit, die flexiblen Streifen aus einem textilen Material
zu fertigen. Als Fasern für dieses textile Material kommen
sowohl synthetische, als auch Naturfasern aus Wolle oder Cellulose,
oder auch Mischungen der vorgenannten Werkstoffe in Betracht.
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Bei
einer ersten, bevorzugten Ausführungsform sind die Streifen
in einer Lage angeordnet. Sämtliche Streifen können
hierzu in einer Ebene verlaufen. Sie können jedoch, um
aufgrund der Anordnung bereits ein Nachgiebigkeitsprofil zu bewirken,
in vertikaler Richtung versetzt zueinander an den Seitenteilen befestigt
sein.
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Bei
einer ersten bevorzugten Ausführungsform umfasst die Matratze
zusätzlich eine Lage aus einem flexiblen Material, die
sich auf den Streifen abstützt und deren Oberseite den
Aufliegefläche bildet. Handelt es sich bei diesem Ausführungsbeispiel
der Matratze um eine Untermatratze, so dient die Aufliegefläche
als Auflager für ein weiteres flexibles Element, dessen
Oberseite dann die Aufliegefläche für eine Person
bildet. Es kann sich bei der Lage aus einem flexiblen Material jedoch
auch um eine solche handeln, deren Oberseite bereits die Aufliegefläche für
eine Person bildet. Unabhängig davon kann als flexibles
Material jedes für die Verwendung im Zusammenhang von Matratzen
geeignete Material, wie Schaumstoff oder Latex, Verwendung finden.
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Die
Lage aus flexiblem Material kann im einfachsten Fall unmittelbar
auf den Streifen aufliegen.
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Um
eine weitere Veränderbarkeit des örtlichen Nachgiebigkeitsprofils,
insbesondere auch in Längsrichtung der Streifen bewirken
zu können, trägt bei einer besonders bevorzugten
Ausführungsform jeder Streifen mehrere Federelemente, deren
Oberseiten dann Auflager für die Lage aus flexiblem Material
bilden. Eine Veränderung des Nachgiebigkeitsprofils auch
in Richtung der Streifen kann dann durch den Einsatz unterschiedlicher
Federelemente mit unterschiedlichen Nachgiebigkeiten bzw. durch das
Verändern der Nachgiebigkeit der Federelemente bewirkt
werden.
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Um
zu vermeiden, dass eine auf den Federelementen aufliegende Lage
aus einem flexiblen Material von den Federelementen stark punktuell
belastet wird, was sich im negativen Falle als Spüren einzelner „harter"
Stellen der Aufliegefläche bemerkbar machen und zu einem
Eindringen der Federelemente in die Lage aus flexiblere Material
führen kann, ist bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Matratze eine zweite Lage
von Streifen aus flexiblem Material vorgesehen, wobei die Streifen
derart angeordnet sind, dass ein aus jeweils einem Streifen der
ersten und einem Streifen der zweiten Lage gebildetes Streifenpaar
mehrere zwischen den einander zugewandten Seiten der Streifen angeordnete
Federelemente umfasst. Die auf die Lage aus flexiblem Material wirkenden
Seiten der Federelemente sind also selbst nochmals von einem Streifen überdeckt,
so dass die Stützkräfte auf einer größeren
Fläche in die Lage aus flexiblem Material einwirken können.
Da die zwischen den Streifen eines Paares befindlichen Federelemente
zwischen den Streifen „eingeklemmt" sind, kann die Vorspannung
der Federelemente beispielsweise auch dadurch variiert werden, dass
die Streifen der unteren Lage höhenversetzt werden. Es
besteht somit eine zusätzliche Möglichkeit der
Beeinflussung des Nachgiebigkeitsprofils der erfindungsgemäßen
Matratze, ohne dass deren Aufliegeseite im unbelasteten Zustand
so große Niveauunterschiede aufweist, wie es der Fall ohne
die zweite Lage von Streifen aus flexiblem Material der Fall wäre.
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Die
Streifen aus flexiblem Material der zweiten Lage können
wiederum aus beliebigem, geeigneten Material bestehen. Um Produktions-
und Lagerhaltungskosten zu reduzieren, findet für diese
Streifen dasselbe Material wie für die Streifen der ersten Lage
Verwendung.
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Sind
die Abstände zwischen zwei benachbarten Streifen der zweiten
Lage ausreichend klein gewählt, können die Oberseiten
der Streifen der zweiten Lage direkt zur Bildung der Aufliegefläche verwendet
werden. Besonders bevorzugt ist es jedoch, auch bei dieser Ausführungsform
eine Lage aus flexiblem Material auf der Oberseite der Streifen der
zweiten Ebene vorzusehen, um den mit der erfindungsgemäßen
Matratze erzielten Liegekomfort nochmals zu verbessern.
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Um
die erfindungsgemäße Matratze auch räumlich
zu einer Einheit zusammenzufassen, ist es besonders bevorzugt, wenn
an dem Rahmen eine Lage aus einem textilen Werkstoff vorgesehen
ist, die die Oberseite der Lage aus flexiblem Material bedeckt.
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Um
zu verhindern, dass sich die Federelemente bei den entsprechenden
Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Matratze unerwünscht auch bei starker und/oder lang andauernder
Beanspruchung der Matratze lösen und verlagern, sind diese bei
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform zumindest
mit den Streifen aus flexiblem Material der ersten Ebene unlösbar,
beispielsweise stoff- und formschlüssig verbunden.
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In
der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen
Matratze schematisch dargestellt. Es zeigen:
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1a) das erste Ausführungsbeispiel in
einer Schnittansicht der Matratze gemäß Schnittlinie C-C
in 1c);
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1b) das in 1a) links
dargestellte Ende in einer vergrößerten Darstellung;
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1c) dieses Ausführungsbeispiel in einer Schnittansicht
der Matratze gemäß Schnittlinie A-A in 1a);
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1d) dasselbe Ausführungsbeispiel in einer
Aufsicht (Ansicht B in 1c);
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2a) bis d) das zweite Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Matratze in 1a) bis d) entsprechenden Ansichten sowie
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3a) bis d) das dritte Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Matratze, wiederum in 1a) bis d) entsprechenden Ansichten.
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Das
erste, in 1a) bis d) dargestellte und mit 100 bezeichnete
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Matratze umfasst einen Rahmen 1, der zwei die Längsseite
bildende, parallel verlaufende Seitenteile 2, 3 und
zwei die Seitenteile 2, 3 miteinander verbindende,
quer verlaufende Seitenteile 4, 5 aufweist. Wie
insbesondere aus 1a) bis c) erkennbar ist, sind
zwischen den Seitenteilen 2, 3 neunzehn Streifen 6 gespannt,
die aus einem flexiblen Material hergestellt sind. Die Streifen 6 bilden eine
erste Lage 7. Sie sind hierzu sämtlich in einer Ebene
angeordnet, wie in 1c) erkennbar ist.
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An
dem in 1 links dargestellten Seitenteil 2 des
Rahmens 1 ist jeder Streifen 6 mit einer separaten,
in der Zeichnung nicht im Einzelnen dargestellten Spannvorrichtung 8 verbunden,
mittels welcher die Zugspannung, unter der sich der Streifen 6 zwischen
den Seitenteilen 2, 3 befindet, variierbar ist.
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Auf
den Streifen 6 ruht eine Lage 9 aus flexiblem
Material, beispielsweise Schaumstoff oder Latex, deren Oberseite 10 eine
Aufliegefläche für eine weitere flexible Lage
oder eine Person bildet.
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Wie
in den 1a), c) und d) dargestellt ist, ist
zwischen den Seitenteilen 2, 3, 4, 5 eine
Lage 11 aus textilem Werkstoff vorgesehen, welche die Lage aus
flexiblem Material 9 vollständig überdeckt.
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Nachfolgend
soll nun das zweite, als Ganzes mit 200 bezeichnete Ausführungsbeispiel
anhand der 2a) bis d) erläutert
werden. Sich funktionell entsprechende Bauteile sind mit denselben
Bezugszeichen wie in 1, jedoch um
den Wert 200 erhöht, bezeichnet. Zwecks Vermeidungen
von Wiederholungen wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Beschreibung
des Ausführungsbeispiels 100 nur auf die Unterschiede
zu letzterem eingegangen.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel 200 der erfindungsgemäßen
Matratze ruht die Lage aus flexiblem Material 209 im Gegensatz
zum Ausführungsbeispiel 100 nicht unmittelbar
auf den Streifen 206, sondern auf den Oberseiten 212 einer
Mehrzahl von auf jedem der Streifen 206 angeordneter Federelemente 213,
die fest, beispielsweise stoff- und formschlüssig mit den
Streifen 206 verbunden sind. Die Federelemente 213 können
in beliebiger, bekannter Weise ausgebildet sein, beispielsweise
in Metall- oder Kunststoffbauweise mit Hohlräumen oder
auch aus kompressiblem Vollmaterial.
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Bei
dem in 3 dargestellten dritten Ausführungsbeispiel,
bei dem die sich in ihrer Funktion entsprechenden Bauteile mit denselben
Bezugsziffern wie diejenigen des Ausführungsbeispiel 100 in 1, jedoch um einen Wert von 300 erhöht
bezeichnet sind, unterscheidet sich von dem in 2a) bis d) dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
darin, dass eine zweite Lage 314 von Streifen 315 vorgesehen
ist, die oberhalb der ersten Lage 307 der Streifen 306 angeordnet
ist. Die Federelemente 313 sind zwischen einem Paar 316 von übereinander
liegenden Streifen 306, 315 angeordnet.
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Bei
dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel 300 der
erfindungsgemäßen Matratze werden beide Streifen 306, 315 eines
Paares 316 mit ein und derselben, an dem Seitenteil 304 vorgesehenen Spannvorrichtung 308 gespannt.
Es ist jedoch ebenfalls möglich, für jeden Streifen 306, 315 eines
Paares 316 separate Spannvorrichtungen vorzusehen, die
dann auch an verschiedenen Seitenteilen 302, 303 angeordnet
sein können.
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- 100,
200, 300
- Matratze
- 1,201,301
- Rahmen
- 2,
202, 302
- Seitenteil
- 3,
203, 303
- Seitenteil
- 4,
204, 304
- Seitenteil
- 5,
205, 305
- Seitenteil
- 6,
206, 306
- Streifen
- 7,
207, 307
- Lage
- 8,
208, 308
- Spannvorrichtung
- 9,
209, 309
- Lage
aus flexiblem Material
- 10,
210, 310
- Oberseite
- 11,
211, 311
- Lage
aus textilem Werkstoff
- 212
- Oberseite
- 213,
313
- Federelemente
- 314
- Lage
- 315
- Lage
- 316
- Paar
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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