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Die
Erfindung betrifft ein Treibstangenschloss mit Mehrpunktverriegelung,
mit einem drücken-
und schlüsselbetätigbarem
Zentralschloss mit Schlossfalle, Zentralriegel, Schlossnuss und
Schließzylinder
sowie einer oder mehreren Zusatzverriegelungen, welche über eine
oder mehrere Treibstangen betätigt
werden,
wobei die Schlossnuss einerseits auf die Schlossfalle und
andererseits über
eine Schlosskette auf den Zentralriegel sowie die Treibstangen arbeitet,
wobei
eine Riegelsperre mittels z. B. der Schließnase eines Schließzylinders
aus einer die Schlosskette blockierenden "Verriegelungsstellung" in eine die Schlosskette
freigebende "Vorverriegelungsstellung" verstellbar ist,
wobei
die Schlossnuss in der "Vorverriegelungsstellung" der Riegelsperre
bei Betätigung
in einer Öffnungsrichtung
einerseits die Schlossfalle in eine Offenposition und andererseits über die
Schlosskette den Zentralriegel sowie die Zusatzverriegelungen in eine "Entriegelungsstellung" überführt und
wobei die Schlossnuss
in der "Entriegelungsstellung" bei Betätigung in
einer der Öffnungsrichtung
entgegengesetzten Schließrichtung über die
Schlosskette sowohl den Zentralriegel und die Zusatzverriegelungen
als auch die Riegelsperre in eine Verriegelungsstellung überführt.
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Treibstangenschlösser mit
Mehrpunktverriegelung sind aus der Praxis in unterschiedlichsten Ausführungsformen
bekannt. Insbesondere sind auch solche Ausführungsformen bekannt, bei welchen
die ober- und unterhalb des Hauptschlosskastens befindlichen Zusatzverriegelungen
nicht durch Schlüsselbetätigung,
sondern durch Drückerbetätigung ausgefahren
werden. Dazu wird der Drücker üblicherweise
in eine der Öffnungsrichtung
entgegengesetzte Schließrichtung
(z. B. nach oben) betätigt.
Man spricht in diesem Zusammenhang von einem vorverriegelten Zustand,
wobei bei den aus der Praxis bekannten Schlössern häufig der im Hauptschlosskasten
angeordnete Zentralriegel dann separat mittels eines Profilzylinders,
z. B. durch Schlüsselbetätigung,
in eine Sperrstellung gebracht wird.
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Es
sind jedoch auch solche Ausführungsformen
von Treibstangenschlössern
bekannt, bei denen der Mittelriegel nicht über separate Schlüsselbetätigung,
sondern ebenfalls im Zuge der Betätigung des Drückers ausgefahren
wird. Bei derartigen Schlössern
ist der Mittelriegel dann im vorverriegelten Zustand bereits ausgefahren.
Zum endgültigen
Verriegeln ist die Schlüsselbetätigung notwendig,
wobei ein Sperrelement bzw. eine Riegelsperre die Schlossmechanik,
z. B. die Schlosskette, blockiert und so vor unbefugtem Öffnen schützt.
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Schließlich sind
solche Treibstangenschlösser
bekannt, bei denen im Zuge der Drückerbetätigung nach oben nicht nur
die Zusatzverriegelung und der Mittelriegel ausgefahren werden,
sondern darüber
hinaus auch sogleich eine endgültige
Verriegelung erfolgt, in dem ein Sperrglied bzw. eine Riegelsperre
in die Verriegelungsstellung überführt wird und
z. B. die Schlosskette blockiert. Das Überführen von der Vorverriegelungsstellung
in die Verriegelungsstellung wird folglich nicht durch Drehen des Schlüssels erreicht,
sondern durch ein federndes Element, welches bei der Drückerbetätigung freigegeben
wird und das Schloss verriegelt.
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Eine
solche Ausführungsform
ist beispielsweise aus der
EP
0 521 262 B1 bekannt. Bei dem insoweit bekannten Treibstangenschloss
wird bei einer Drehbewegung der Drückernuss in einer der Öffnungsrichtung
entgegengesetzten Schließrichtung der
Riegel vorgeschlossen und zur automatischen Sperrung des Riegels
wird dabei eine Zuhaltung betätigt,
welche ein Sperrglied in die Verriegelungsstellung freigibt, so
dass das Sperrglied die Schlosskette blockiert. Der Aufbau des insoweit
bekannten Schlosses ist verhältnismäßig kompliziert.
Im Übrigen
besteht die Möglichkeit,
dass die Schließnase des
Profilzylinders im verriegelten Zustand um mehr als 360° gedreht
werden kann. Dabei entriegelt und verriegelt man das Schloss fortlaufend
mit jeder Umdrehung. Dieses beeinträchtigt die Benutzung des bekannten
Schlosses.
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Ähnliches
gilt für
ein aus der
EP 1 672
153 A1 bekanntes Treibstangenschloss, bei welchem der Sperrriegel
ebenfalls mittels des Drückers
gesteuert in einen Sperrzustand überführt wird.
Problematisch bei der insoweit bekannten Ausführungsform ist die Tatsache,
dass das Schloss zwar über
den Schlüssel entriegelt
wird, nach dem Entriegeln ist jedoch eine Verriegelung über den
Schlüssel
nicht ohne Weiteres möglich.
Zunächst
muss das Verriegelungselement erneut durch eine Öffnungsbewegung des Drückers vorgespannt
werden, um dann das Schloss durch eine Drückerbewegung nach oben verriegeln
zu können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Treibstangenschloss der
eingangs beschriebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass eine
einfache und zuverlässige
Handhabung bei einfacher und kostengünstiger Konstruktion gewährleistet
ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Schloss
der eingangs beschriebenen Art, dass die Riegelsperre als drehbar
(im Schlosskasten) gelagerter, mittels einer Sperrfeder belasteter
Sperrhebel mit einer Sperrfläche
ausgebildet ist, wobei die Sperrfläche in der Verriegelungsstellung
gegen eine Sperrfläche
der Schlosskette anliegt. Die Sperrfläche der Riegelsperre kann als
Sperrnocken ausgebildet sein. Der Riegelsperre ist dabei vorzugsweise
eine mit der Riegelsperre zusammenwirkende drehbare Sperr platte
zugeordnet, wobei die Sperrfeder zwischen Riegelsperre einerseits
und Sperrplatte andererseits wirkt. Eine Federbelastung der Riegelsperre
relativ zum Schlosskasten ist folglich im Rahmen der Erfindung vorzugsweise
nicht vorgesehen.
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Die
Erfindung geht dabei zunächst
einmal von der Erkenntnis aus, dass die gewünschte "selbstverriegelnde" Funktion in konstruktiv besonders einfacher
Weise zur Verfügung
gestellt wird, wenn mit einer drehbar im Schlosskasten gelagerten
Riegelsperre gearbeitet wird, welche mit einer z. B. auf der Riegelsperre
oder auf dem Zentralriegel aufliegenden Sperrplatte zusammenwirkt.
Eine Spannfeder ist lediglich zwischen Riegelsperre einerseits und
Sperrplatte andererseits vorgesehen, welche diese beiden Bauteile
folglich in entgegengesetzten Richtungen federkraftbeaufschlagt.
Weitere Bauteile sind – abgesehen
von den üblicherweise
vorgesehenen Bauteilen – wie
z. B. Schlosskette, Mittelriegel und Schließzylinder mit Schließnase nicht
erforderlich. Besonders vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang auch, dass
das Sperrglied durch seine drehbare Lagerung hohe Kräfte aufnehmen
kann, welche in den Lagerbolzen der Riegelsperre und über diesen
in den Schlosskasten abgeleitet werden. Ein Öffnen bzw. eine Zerstörung der
Mechanik durch hohe Kräfte
am Türdrücker wird
folglich zuverlässig
und auf einfache Weise vermieden.
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Vorzugsweise
weist die drehbar mit fester Drehachse im Schlosskasten gelagerte
Riegelsperre einen Sperrstift auf, welcher in eine Sperrausnehmung,
z. B. Sperrnut, der auf der Riegelsperre aufliegenden Sperrplatte
eingreift. Dass die Sperrplatte vorzugsweise auf der Riegelsperre
aufliegt meint im Rahmen der Erfindung, dass keine besondere Fixierung
oder Lagerung der Sperrplatte an z. B. dem Schlosskasten vorgesehen
ist. Die Sperrplatte kann unmittelbar oder auch mittelbar auf der
Riegelsperre aufliegen. Besonders bevorzugt liegt die Sperrplatte unter
Zwischenschaltung des Zentralriegels auf der Riegelsperre auf. Die
Riegelsperre wird von dieser Sperrplatte in der Vorverriegelungs stellung
gehalten, obwohl die Federbelastung die Riegelsperre grundsätzlich in
Richtung der Verriegelungsstellung drückt. Die Sperrplatte gewährleistet
in der gewünschten Vorverriegelungsstellung
folglich eine Blockierung der Riegelsperre und hindert diese am
Einnehmen der Verriegelungsstellung. Dazu kann vorzugsweise die
bogenförmige
Sperrnut zumindest einen ersten bogenförmigen Sperrabschnitt und zumindest
einen zweiten bogenförmigen
Freigabeabschnitt aufweisen, wobei der Sperrabschnitt und der Freigabeabschnitt
unterschiedliche Bogenradien aufweisen, wobei der Sperrriegel von
der Sperrplatte gehalten wird, wenn der Sperrstift in den Sperrabschnitt
eingreift und wobei der Sperrriegel freigegeben wird, wenn der Sperrstift
in den Freigabeabschnitt eingreift. In Abhängigkeit von der Position der
Sperrplatte wird das Sperrglied, d. h. die Riegelsperre folglich
entweder gegen die Federkraft in der Vorverriegelungsstellung gehalten
oder aber freigegeben und dann von der Federkraft in die Verriegelungsstellung
gedrückt.
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Durch
die Federkopplung beeinflussen sich die Riegelsperre einerseits
und die Sperrplatte andererseits in der beschriebenen Weise, wobei
nicht nur die Riegelsperre von der Sperrplatte in einer bestimmten
Position gehalten wird, sondern auch die Sperrplatte von der Riegelsperre
in Position gehalten wird, wenn z. B. der Sperrstift in den Freigabeabschnitt
eingreift. In diesem Zusammenhang ist von besonderer Bedeutung,
dass die Position der Riegelsperre nicht ausschließlich über die
Sperrplatte bestimmt wird, sondern dass darüber hinaus vorzugsweise die
Sperrplatte eine Steuerausnehmung z. B. eine Steuernut aufweist,
in welche ein Steuervorsprung, z. B. ein Steuernocken des Zentralriegels eingreift.
Die Sperrplatte wird dabei in Abhängigkeit von der Position des
Steuervorsprungs in der Steuernut von der Feder in unterschiedliche
Drehrichtungen gedrückt.
Ferner ist vorgesehen, dass die Riegelsperre auch unmittelbar von
der Position des Zentralriegels abhängt, nämlich vorzugsweise in der "Entriegelungsstellung" gehalten wird. Dazu
kann der Zentralriegel einen Sperrfortsatz aufweisen, welcher in der "Entriegelungs stellung" gegen die Riegelsperre arbeitet,
z. B. gegen einen Sperrvorsprung, bevorzugt gegen den Sperrstift
der Riegelsperre. Diese Konstruktion bewirkt, dass die Riegelsperre
bei eingefahrenem Zentralriegel in jedem Fall in der "Entriegelungsstellung" bzw. "Vorverriegelungsstellung" gehalten wird, obwohl
die Federkraft versuchen würde, die
Riegelsperre in die Verriegelungsstellung zu überführen.
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Insgesamt
zeichnet sich die Erfindung in besonders bevorzugter Ausführungsform
durch ein Zusammenwirken von Riegelsperre, Sperrplatte und Zentralriegel
aus, wobei die Sperrplatte gleichsam auf dem Zentralriegel aufliegen
kann und über
den Sperrstift des Sperrgliedes, den Steuernocken des Zentralriegels
sowie die Sperrfeder gehalten und positioniert wird. Ferner kann
es dann zweckmäßig sein,
wenn die Sperrplatte mit Verschiebespiel auf der Drehachse der Riegelsperre
gelagert ist und dazu eine Lagerausnehmung aufweist, welche größer als
der Lagerbolzen bzw. die Lagerwelle der Riegelsperre ausgebildet
ist.
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Ferner
schlägt
die Erfindung vor, dass die Riegelsperre eine Steuerkontur, z. B.
eine Steueraufnahme für
den Schließzylinder
bzw. dessen Schließnase
oder Schließbart
aufweist. Insofern kann es sich um eine Einformung bzw. Gabelaufnahme
in der Riegelsperre handeln, wobei die Schließnase zum Überführen der Riegelsperre aus der
Verriegelungsstellung in die Vorverriegelungsstellung in diese Gabelaufnahme
eingreift und die Riegelsperre gegen die Federkraft dreht. Bei Erreichen
der Vorverriegelungsstellung wird die Riegelsperre dann von der
Sperrplatte in Position gehalten. Im Rahmen der Erfindung besteht
jedoch auch die Möglichkeit,
dass mit Hilfe des Schließzylinders
die Riegelsperre aus der vorverriegelten Stellung wieder in die
Verriegelungsstellung zurück überführt wird,
ohne dass dazu eine ergänzende
Drückerbetätigung oder
dergleichen notwendig wäre.
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Insgesamt
zeichnet sich das Schloss aufgrund seiner begrenzten Teilezahl und
des einfachen Aufbaus der beschriebenen Teile durch eine einfache Konstruktion
aus, welche funktionssicher arbeitet und einfach zu bedienen ist.
Darüber
hinaus können in
der beschriebenen Weise besonders hohe Kräfte aufgenommen werden, so
dass Manipulationen bzw. Zerstörungen
zuverlässig
vermieden werden. Es erfolgt eine klare Begrenzung der Drehbewegung
des Schließbartes
bzw. der Schließnase,
so dass nur eindeutig definierte Zustände möglich sind. Dieses erleichtert
die Bedienung und vermeidet Bedienungsfehler. Das Verriegeln und
Vorverriegeln bzw. das Vorverriegeln und Verriegeln ist ohne weitere
Drückerbetätigung möglich. Dabei
werden nicht nur Zusatzverriegelungen sondern ebenfalls ein Mittelriegel bzw.
Zentralriegel verwirklicht.
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Ferner
besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, eine sogenannte
Wechselfunktion in das Schloss zu integrieren. Dazu wird in an sich
bekannter Weise ein zusätzlicher
Wechselhebel in das Schloss integriert, der mit einem Fallenhebel
verbunden ist, so dass bei Schlüsselbetätigung nicht
nur die Verriegelung aufgehoben wird, sondern zudem auch die Schlossfalle
zurückgezogen
werden kann. Einzelheiten werden in der Figurenbeschreibung erläutert.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
Treibstangenschloss in einer vereinfachten, schematischen Seitenansicht,
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2 einen
Ausschnitt aus dem Gegenstand nach 1 im Bereich
des Zentralschlosses mit abgenommenem Schlossdeckel und in der Funktionsstellung "entriegelt",
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3 den
Gegenstand nach 2 im Zuge der Verriegelung durch
Drückerbetätigung,
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4 den
Gegenstand nach 3 in der Funktionsstellung "verriegelt",
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5 den
Gegenstand nach 4 in der Funktionsstellung "verriegelt" bei einsetzender
Entriegelung durch den Schließzylinder,
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6 den
Gegenstand nach 5 im Zuge der Entriegelung und
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7 den
Gegenstand nach 6 in der Funktionsstellung "vorverriegelt",
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8 eine
abgewandelte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Treibstangenschlosses
mit Wechselfunktion in der Funktionsstellung "entriegelt",
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9 den
Gegenstand nach 8 im Zuge des Öffnens über den
Schließzylinder,
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10 den
Gegenstand nach 8 im Zuge des Verriegelungsvorganges,
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11 den
Gegenstand nach 10 im verriegelten Zustand und
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12 einen
Querschnitt durch den Gegenstand nach 11.
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In
den Figuren ist ein Treibstangenschloss mit Mehrpunktverriegelung
dargestellt. 1 zeigt den grundsätzlichen
Aufbau eines solchen Treibstangenschlosses. Die 2 bis 7 zeigen
eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Treibstangenschlosses
ohne Wechselfunktion und die 8 bis 12 zeigen
eine zweite Ausführungsform
der Erfindung mit Wechselfunktion.
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Gemäß 1 weist
ein solches Treibstangenschloss mit Mehrpunktverriegelung einerseits
ein Zentralschloss 1 sowie weiteren an einer gemeinsamen
Stulpe 2 angebrachten Zusatzverriegelungen 3 auf,
die von hinter der Stulpe 2 angeordneten Treibstangen 4 betätigt werden.
Die Zusatzverriegelungen 3 weisen nach dem Ausführungsbeispiel Schwenkriegel 5 auf,
es können
aber auch Bolzenriegel sowie andere Verriegelungsarten eingesetzt
werden. Das drücker-
und schlüsselbetätigbare
Zentralschloss 1 weist eine federbeaufschlagte Schlossfalle 6,
einen Zentralriegel 7, eine Schlossnuss 8 und einen
Schließzylinder 9 auf,
wobei der Schließzylinder 9 als
Profilzylinder ausgeführt
sein kann. In die Schlossnuss greift zumindest ein nicht dargestellter Drücker ein.
Die Schlossnuss 8 arbeitet im Rahmen der Erfindung einerseits
auf die Schlossfalle 6, und zwar über einen nicht dargestellten
Fallenhebel. Andererseits arbeitet die Schlossnuss 8 im
Rahmen der Erfindung über
eine Schlosskette 10 auf die Verriegelungselemente 7, 3,
und zwar sowohl über
die Treibstange 4 auf die Zusatzverriegelungen 3 als
auch auf den Zentralriegel 7. Dazu ist der Schlossnuss 8 neben
dem nicht dargestellten Fallenhebel ein Kettenmitnehmer 11 zugeordnet,
welcher mit einem Mitnehmerbolzen 12 in eine Ausnehmung 13 der
Kette eingreift, so dass im Zuge der Betätigung des Mitnehmers 11 die
Schlosskette 10 innerhalb des Schlosskastens K auf und
ab bewegt wird, so dass über
die Treibstangen 4 die Zusatzverriegelungen 3 ein- und ausgefahren
werden. Ferner wird der Zentralriegel 7 im Zuge der Betätigung des
Mitnehmers 11 ein- und ausgefahren. Dazu ist an der Kette 10,
z. B. im unteren Bereich, ein Zapfen 14 oder dergleichen
angeordnet, welcher in eine Führungsnut 15 des
Zentralriegels greift und die Vertikalbewegung der Kette 10 in
eine Horizontalbewegung des Riegels 7 überträgt. Dies ergibt sich beispielsweise
für eine
vergleichende Betrachtung der 2 bis 4.
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Ferner
ist im Bereich des Zentralriegels 7 eine Riegelsperre 16 bzw.
ein Sperrhebel vorgesehen, welcher in einer "Verriegelungsstellung" die Schlosskette 10 blockiert,
so dass sich das Schloss über
Drückerbetätigung nicht öffnen lässt. Dabei
ist die Riegelsperre 16 mittels der Schließnase 17 eines Schließzylinders 9 aus
der die Schlosskette 10 blockierenden "Verriegelungsstellung" in eine die Schlosskette 10 freigebende "Vorverriegelungsstellung" verstellbar. Dieses
ergibt sich beispielsweise aus einer vergleichenden Betrachtung
der 5 bis 7.
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Insgesamt
können
durch gezielte Betätigung der
Schlossnuss 8 bzw. entsprechende Drückerbetätigung verschiedene Funktionen
des erfindungsgemäßen Treibstangenschlosses
ausgelöst
bzw. eingerichtet werden. Zunächst
einmal lässt
sich durch Drückerbetätigung in
einer Öffnungsrichtung 18 bei
entriegeltem Schloss die Falle 6 über den nicht dargestellten
Fallenhebel zurückziehen
und so die Türe öffnen. Befindet
sich das Türschloss
in der "Vorverriegelungsstellung", in welcher die
Riegelsperre 16 die Schlosskette 10 nicht blockiert,
so wird bei Betätigung
der Schlossnuss 8 in der Öffnungsrichtung 18 nicht
nur die Schlossfalle 6 zurückgezogen bzw. in eine Offenposition überführt, sondern
darüber
hinaus wird auch über
die Schlosskette 10 der Zentralriegel 7 sowie
die Zusatzverriegelungen 3 zurückgezogen und folglich in eine "Entriegelungsstellung" überführt. Ferner erfolgt über die
Betätigung
der Schlossnuss 8 bzw. über
Drückerbetätigung auch
die Verriegelung des Schlosses. Denn wenn die Schlossnuss in der "Entriegelungsstellung" bei Betätigung in
einer der Öffnungsrichtung 18 entgegengesetzten
Schließrichtung 19 betätigt wird,
so wird über
die Schlosskette 10 der Zentralriegel 7 sowie
die Zusatzverriegelungen 3 in die Verriegelungsstellung überführt. Außerdem gelangt
im Zuge dieser Verriegelung auch die Riegelsperre 16 automatisch
bzw. selbsttätig
in die Verriegelungsstellung. Im Rahmen der Erfindung wird folglich
bei Verriegelung über
den Drücker
nicht nur eine vorverriegelte Stellung, sondern tatsächlich eine
verriegelte Stellung eingerichtet, in welcher das Schloss anschließend nicht
mehr über
Drückerbetätigung,
sondern nur unter Einsatz des Schließzylinders 9 entsperrt
werden kann.
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Dazu
ist die Riegelsperre 16 als drehbar in dem Schlosskasten
K gelagerter und mittels einer Sperrfeder 20 belasteter
Sperrhebel ausgebildet, welcher einen Sperrnocken 21 aufweist.
In der Verriegelungsstellung arbeitet dieser Sperrnocken 21 der
Riegelsperre 16 gegen eine Sperrfläche 22 der Schlosskette 10,
so dass die Riegelsperre 16 die Schlosskette 10 in
der Verriegelungsstellung blockiert und das Öffnen des Schlosses verhindert
(vgl. 4).
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Der
Riegelsperre 16 ist eine mit der Riegelsperre zusammenwirkende,
drehbare Sperrplatte 23 zugeordnet, wobei die Sperrfeder 20 zwischen
Riegelsperre 16 einerseits und Sperrplatte 23 andererseits
wirkt. Auf eine im Schlosskasten K gelagerte Feder, welche gegen
die Riegelsperre 16 arbeitet wird folglich im Rahmen der
Erfindung verzichtet. Die drehbar mit fester Drehachse 24 im
Schlosskasten K gelagerte Riegelsperre 16 weist einen Sperrstift 25 auf,
welcher in eine Sperrnut 26 der Sperrplatte 23 eingreift.
Die Riegelsperre 16 wird dabei von der Sperrplatte 23 in
der "Vorverriegelungsstellung" gehalten (vgl. 7).
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Im
Ausführungsbeispiel
weist die bogenförmige
Sperrnut 26 zumindest einen ersten bogenförmigen Sperrabschnitt 26a und
zumindest einen zweiten bogenförmigen
Freigabeabschnitt 26b auf, wobei der Sperrabschnitt 26a und
der Freigabeabschnitt 26b unterschiedliche Bogenradien
aufweisen. Die Riegelsperre 16 wird dabei von der Sperrplatte 23 gehalten,
wenn der Sperrstift 25 in den Sperrabschnitt 26a eingreift
und freigegeben, wenn der Sperrstift 25 in den Freigabeabschnitt 26b eingreift.
Neben der Sperrnut 26 weist die Sperrplatte 23 eine
Steuerausnehmung 27, z. B. eine Steuernut auf, in welche
ein Steuernocken 28 des Zentralriegels 7 eingreift. Schließlich weist
die Sperrplatte 23 eine Lagerausnehmung 29 auf,
in welche der Lagerbolzen 30 bzw. die Lagerwelle der Riegelsperre
eingreift, wobei diese Lagerausnehmung 29 größer als
der Durchmesser des Lagerbolzens 30 bzw. der Lagerwelle
ist, so dass die Sperrplatte 23 mit gewissem Verschiebespiel
auf der Drehachse 24 der Riegel sperre 16 gelagert
ist. Die Sperrplatte 23 liegt im Rahmen der Erfindung folglich
gleichsam frei auf dem Zentralriegel 7 bzw. dem unter dem
Zentralriegel 7 angeordneten Sperrriegel 16 auf,
so dass die Position der Sperrplatte 23 bzw. deren Funktionsstellung
von der Position des Zentralriegels 7, von der Feder 20 und
von dem Sperrstift 25 der Riegelsperre 16 beeinflusst
wird. Einerseits beeinflusst die Position der Sperrplatte 23 die
Position der Riegelsperre 16, andererseits beeinflusst
aber auch die Position der Riegelsperre 16 die Position
der Sperrplatte 23, und zwar im Zusammenwirken mit der
Position des Zentralriegels 7. Schließlich beeinflusst die Position
des Zentralriegels 7 auch unmittelbar die Funktion der
Riegelsperre 16, denn der Zentralriegel 7 weist
einen Sperrfortsatz 31 auf, welcher in der "Entriegelungsstellung" die Riegelsperre 16 in
dieser Position hält,
indem der Sperrfortsatz 31 gegen die Riegelsperre 16,
z. B. gegen den Sperrstift 25 der Riegelsperre 16 drückt (vgl. 2).
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Die
Funktionsweise des erfindungsgemäßen Treibstangenschloss
in der ersten Ausführungsform ergibt
sich nun anhand einer vergleichenden Betrachtung der 2 bis 7.
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Ausgangspunkt
bildet die "Nullstellung" gemäß 2,
welche das Treibstangenschloss in einer "Entriegelungsstellung" zeigt. Der Zentralriegel 7 ist zurückgezogen.
Gleiches gilt für
die nicht dargestellten Zusatzriegel 3. Die Drückernuss 8 ist
nicht betätigt,
so dass die Schlossfalle 6 ausgefahren ist. Durch Betätigung der
Drückernuss 8 in
der in 2 angedeuteten Öffnungsrichtung 18 ließe sich über den nicht
dargestellten Fallenhebel die Schlossfalle 6 zurückziehen
und so das Schloss öffnen.
Eine solche Funktionsstellung ist in den Figuren nicht dargestellt.
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Durch
Betätigung
des Drückers
bzw. der Schlossnuss 8 in der zu der Öffnungsrichtung 18 entgegengesetzten
Verriegelungsrichtung 19 lässt sich nun das Schloss aus
der in 2 dargestellten Entriegelungsstellung gemäß 3 in die
in 4 dargestellte Verriegelungsstellung überführen. Bei
Drehung der Nuss 8 durch Drückerbetätigung wird zwangsweise auch
der Mitnehmer 11 im gleichen Drehsinn gedreht. Dieser schiebt über den
in die Führungsnut 13 eingreifenden
Zapfen 12 die Schlosskette 10 nach unten. Dieses
führt über die
Treibstangen 4 zum Ausfahren der Zusatzriegel 3 (nicht
dargestellt). Außerdem
zeigt eine vergleichende Betrachtung der 2 bis 4,
dass auch der Zentralriegel 7 ausgefahren wird. Dazu besitzt
die Schlosskette 10 im unteren Bereich einen weiteren Zapfen 14,
der wiederum in die Führungsnut 15 des
Zentralriegels 7 hineinragt und die Vertikalbewegung der
Schlosskette 10 in eine Horizontalbewegung des Zentralriegels 7 umwandelt.
Eine derartige Verschiebung des Zentralriegels 7 würde nun
ohne weitere Maßnahmen
lediglich zu einer "Vorverriegelungsstellung" führen. Im Rahmen
der Erfindung wird jedoch durch Betätigung des Drückers gemäß 2 bis 4 nicht
nur eine Vorverriegelungsstellung, sondern tatsächlich eine "Verriegelungsstellung" gemäß 4 erreicht.
Denn die in 2 erkennbare federbelastete
Riegelsperre 16 wird im Zuge der Verriegelung gleichsam
selbsttätig
bzw. automatisch aus der in 2 dargestellten Entriegelungsstellung
in die in 4 dargestellte Verriegelungsstellung überführt. Denn
während
bei der Funktionsstellung gemäß 2 der
Sperrfortsatz 31 des Zentralriegels 7 gegen den
Sperrstift 25 der Riegelsperre 16 anliegt und
so ein Drehen der Riegelsperre 16 in die Verriegelungsstellung
verhindert, so wird beim Ausfahren des Zentralriegels 7 die
Riegelsperre 16 freigegeben, so dass sie durch die Kraft der
Sperrfeder 20 den Sperrriegel 16 in die in 4 dargestellte
Sperrstellung überführt. In
dieser Sperrstellung liegt der Sperrnocken 21 der Riegelsperre 16 gegen
eine korrespondierende Sperrfläche 22 an
der Schlosskette 10 an und blockiert so die Schlosskette 10.
Dabei ist erkennbar, dass sich der Sperrstift 25 der Riegelsperre 16 bei
sämtlichen
Positionen gemäß 2 bis 4 in
dem unteren Freigabeabschnitt 26b der Sperrnut 26 der
Sperrplatte 23 befindet. Das bedeutet, dass die Sperrplatte 23 in
dieser Funktionsstellung die Drehbewegung der Riegelsperre 16 nicht
verhindern kann, so dass die Riegelsperre 16 ungehindert
in die Verriegelungs stellung überführt werden
kann, und zwar über
die Kraft der Sperrfeder 20. Die geometrischen Verhältnisse
und insbesondere die Relativposition des Steuernockens 28 des
Zentralriegels 7 relativ zu dem Federansatz 20' der Sperrfeder 20 versuchen
zwar die Sperrplatte 23 im Uhrzeigersinn zu drehen. Dieses
wird jedoch dadurch verhindert, dass sich der Sperrstift 25 des Sperrriegels 16 im
unteren Freigabeabschnitt 26b der Sperrplatte 23 befindet,
wobei der Radius dieses Freigabeabschnittes 26b nicht mit
der Sperrplatte 23 korrespondiert und folglich eine Drehung
verhindert.
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Befindet
sich das Schloss nun in der 4 dargestellten
Verriegelungsstellung, so lässt
es sich über
den Türdrücker weder öffnen noch
entriegeln. Zum Entriegeln ist nun eine Betätigung des Schließzylinders 9 erforderlich.
Dazu wird auf eine vergleichende Betrachtung der 5 bis 7 verwiesen.
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Eine
vergleichende Betrachtung der 4 und 5 zeigt
die einsetzende Drehbewegung des Schließzylinders 9, so dass
die Schließnase 17 in
die Steueraufnahme 32 der Riegelsperre 16 eingreift, wobei
diese Steueraufnahme 32 als Einformung bzw. Gabelaufnahme
ausgebildet ist. Im Zuge der Drehbewegung des Schließzylinders 9 im
Uhrzeigersinn, nimmt die Schließnase 17 die
Riegelsperre 16 mit und dreht diese entgegen dem Uhrzeigersinn
und gegen die Kraft der Sperrfeder 20. Eine vergleichende Betrachtung
der 5 bis 7 zeigt, dass im Zuge dieser
Drehbewegung der Sperrstift 25 die Sperrnut 26 der
Sperrplatte 23 hochfährt
und dabei aus dem Freigabeabschnitt 26b in den Sperrabschnitt 26a der Sperrnut 26 gelangt
(vgl. 7). Verlässt
die Schließnase 17 nun
den Sperrriegel 16 bzw. dessen Gabelaufnahme 32 so
kippt die federbeaufschlagte Sperrplatte 23 in die dafür ausgebildete
Sperrstellung und verhindert so das Zurückdrehen des von der gleichen
Feder beaufschlagten Innenriegel bzw. der Riegelsperre 16.
Die Riegelsperre 16 wird folglich von der Sperrplatte 23 gemäß 7 in
der "Vorverriegelungsstellung" gehalten.
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Nun
kann das Schloss ausgehend von der Vorverriegelungsstellung gemäß 7 durch
Betätigung
des Drückers
und folglich Drehung der Nuss 8 in Öffnungsrichtung geöffnet werden.
Im Zuge dieser Öffnungsbewegung
wird folglich nicht nur die Falle 6 zurückgezogen, sondern über die
Schlosskette 10 wird auch der Zentralriegel 7 sowie
Zusatzverriegelungen 3 zurückgezogen, so dass dann wieder
die in 2 dargestellte Entriegelungsstellung erreicht wird.
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Von
besonderer Bedeutung ist nun im Rahmen der Erfindung, dass ausgehend
von der Vorverriegelungsstellung gemäß 7 über den
Schlüssel das
Schloss auch wieder in die Verriegelungsstellung zurückgeführt werden
kann, indem der Schließzylinder 9 entgegen
dem Uhrzeigersinn zurückgedreht wird
und die Schließnase 17 dabei
erneut in die Gabelaufnahme 32 eingreift und die Riegelsperre 16 in die
Verriegelungsstellung gemäß 5 überführt. Dabei
erfolgt jedoch eine klare Begrenzung der Drehbewegung der Schließnase. Es
sind folglich nur eindeutig definierte Zustände möglich. Ein ständiges Durchdrehen
des Schließzylinders
und das Erreichen beliebiger Positionen wird verhindert.
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Die
anhand der 2 bis 7 beschriebenen
Funktionen sind auch bei der abgewandelten Ausführungsform gemäß 8 bis 10 verwirklicht.
Ergänzend
ist bei dieser Ausführungsform
nun eine sogenannte Wechselfunktion integriert. Dazu ist zusätzlich der
in den 8 bis 10 dargestellte Wechselhebel 33 vorgesehen,
welcher mit seinem oberen Ende an den Fallenhebel 34 angeschlossen ist,
der insbesondere auf die Schlossfalle 6 arbeitet. Mit seinem
unteren Ende arbeitet der Wechselhebel 33 mit dem Schließzylinder 9 zusammen,
d. h. die Schließnase 17 des
Schließzylinders 9 arbeitet
auf den Wechselhebel 33, so dass im Zuge der Schließzylinderdrehung
nicht nur die Riegelsperre 16 beeinflusst wird, sondern
auch die Möglichkeit
besteht, in der Entriegelungsstellung über den Schließzylinder 9 die
Schlossfalle 6 zurückzuiehen.
Wird der Wechselhebel 33 ausgehend von der in 8 dargestellten Nullstellung
durch die Schließnase 17 des
Profilzylinders 9 angehoben, so zieht dieser über den
Fallenhebel 34 die Falle 6 zurück. Dies ist in den Figuren
nicht dargestellt.
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Bei
ausschließendem
bzw. ausgefahrenem Zentralriegel 7 wird der Wechselhebel 33 über den Drehbereich
der Schließnase 17 geführt, so
dass das Schloss ent- und verriegelt werden kann. Der Zentralriegel 7 besitzt
dazu einen Mitnehmer. Bei einschließendem Zentralriegel wird der
Wechselhebel wieder zurückgeschoben.
Die Falle kann wieder über
die Schließnase
eingezogen werden. Damit lassen sich die anhand der 2 bis 7 beschriebenen
wesentlichen Funktionen der Erfindung auf besonders einfache Weise
auch mit einer Wechselfunktion kombinieren.