DE202007008659U1

DE202007008659U1 - Solarmodul-Montagesystem

Info

Publication number: DE202007008659U1
Application number: DE202007008659U
Authority: DE
Original assignee: Solarmarkt AG
Current assignee: BayWa RE Renewable Energy GmbH
Priority date: 2007-06-18
Filing date: 2007-06-18
Publication date: 2007-08-23
Anticipated expiration: 2017-06-19
Also published as: WO2008154980A3; WO2008154980A2

Abstract

Solarmodul-Montagesystem für rahmenlose Solarmodule (9) bei dem zwei gegenüberliegende Kanten der Solarmodule (9) in H-Profilschienen (8) eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass an den in die H-Profilschienen (8) einzusetzenden Kanten (16) des Solarmoduls (9) jeweils mindestens ein Kantenschutzelement (1) aufgesetzt ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Solarmodul-Montagesystem, insbesondere für rahmenlose Solarmodule.
Photovoltaikanlagen werden im Zuge der Klimadiskussion mehr und mehr auch für Privatpersonen interessant. Umso größer ist das Bestreben der Hersteller die Module möglichst kostengünstig anzubieten um so einen großen Marktanteil zu erzielen. Daher werden vermehrt rahmenlose Solarmodule angeboten, die neben dem Träger, auf dem die einzelnen Solarzellen montiert sind, und einem Deckglas keine weiteren Bauteile oder Befestigungsmöglichkeiten aufweisen. Dadurch sind die Module aber auch ungeschützt und bedürfen beim Umgang besonderer Vorsicht, damit die Module nicht durch unbeabsichtigtes Anecken beschädigt werden.
Solche rahmenlosen Solarmodule werden beispielsweise durch mehrteilige Halteklammern auf geeigneten Trägern befestigt. Dabei wird die Unterseite des Moduls mit einer Kante auf einen Träger gelegt, der mit einem Gummi gepolstert ist. Von oben wird eine ebenfalls gummigepolsterte Halteklammer aufgelegt und durch eine Schraube befestigt. Durch den Anpressdruck der Halteklammer an der Kante des Solarmoduls entstehen im Deckglas des Solarmoduls Spannungen, die häufig zu Brüchen oder Rissen führen, insbesondere bei der Montage durch Laien.
Ein von der Firma Solarwatt AG aus Dresden auf der Internetseite beworbenes und als ADSIII bekanntes Aufdach-Montagesystem umgeht die Spannungsproblematik durch das Einsetzen der Ober- und Unterkanten der Module in durchgehende H-Profilschienen. Dabei ist in der unteren Schiene auf der gesamten Länge ein Gummiprofil eingelegt. Auf der Oberkante des Solarmoduls werden genau abgelängte tiefere Gummiprofile aufgesetzt. Die Solarmodule liegen somit nur, durch die Gummiprofile gehalten, in den H-Profilschienen.
Auch bei diesem System verbleibt das Solarmodul während der Montage weitgehend ungeschützt, wodurch der Umgang mit den Solarmodulen größter Vorsicht bedarf. Ein zusätzlicher Arbeitsaufwand entsteht durch das Zuschneiden des oberen Gummiprofils, bei dem auch darauf geachtet werden muss, dass es die richtige Profiltiefe aufweist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Montagesystem für rahmenlose Solarmodule zu schaffen, bei dem die Solarmodule einen wirksamen Kantenschutz aufweisen, und das dadurch auch für Laien einfach und sicher anwendbar ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Solarmodul-Montagesystem insbesondere für rahmenlose Solarmodule, bei dem zwei gegenüberliegende Kanten der Solarmodule in H-Profilschienen eingesetzt werden, dadurch gelöst, dass an den in die H-Profilschienen einzusetzenden Kanten des Solarmoduls jeweils mindestens ein Kantenschutzelement aufgesetzt ist.
Durch die Kantenschutzelemente, die entweder bereits her stellerseitig oder direkt nach der Entnahme aus der Verpackung auf das Solarmodul aufgesetzt werden, ist der Umgang mit dem Solarmodul wesentlich vereinfacht, da nicht in dem Maße darauf geachtet werden muss, dass das Modul nicht aneckt. Auch die Montage wird durch die frühzeitige Anbringung der Kantenschutzelemente vereinfacht, da die Module ohne weitere Vorarbeiten in die H-Profilschienen eingesetzt werden können. Somit steht auch dem Laien eine einfache und sichere Möglichkeit der Solarmodul-Montage zur Verfügung.
Die Kantenschutzelemente sind bevorzugt als Standardelemente mit Einheitsgröße ausgeführt, so dass für alle Kanten des Moduls die gleichen Elemente verwendet werden können. Je nach Modulgröße kann es daher zweckmäßig sein, mehr als ein Kantenschutzelement an einer Kante vorzusehen.
Die Kantenschutzelemente sind bevorzugt aus einem witterungsbeständigen Gummi hergestellt, beispielsweise EPDM, damit Stöße abgedämpft werden und die Kantenschutzelemente mindestens während der Lebensdauer des Moduls keinen Verschleiß aufweisen.
Die Kantenschutzelemente weisen zweckmäßigerweise einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt auf, so dass sie einfach auf die Kanten des Moduls aufgesteckt werden können. Das Kantenschutzelement kann zusätzlich durch eine Formeinlage verstärkt sein, die wie eine Federklammer für einen besseren Halt auf der Kante des Moduls sorgt. Die Formeinlage kann beispielsweise aus einem Stahlgeflecht, einem Blech oder einem Kunststoff bestehen und in den Gummi einvulkanisiert sein oder durch ein Zweikomponenten-Spritzgußverfahren hergestellt sein.
Weiterhin kann es zweckmäßig sein, die Innenseiten der U- Schenkel des Kantenschutzelements mit nach innen gerichteten Lamellen zu versehen. Dadurch wird die Montage vereinfacht und das Abziehen zusätzlich erschwert.
Es ist auch möglich die Außenseiten der Kantenschutzelemente mit einer Gleitbeschichtung zu versehen, damit die Module mit den Kantenschutzelementen leichter in die H-Profilschienen eingeführt werden können.
Zur Vergrößerung der Auflagefläche des Solarmoduls kann der der Modulunterseite zugewandte U-Schenkel länger ausgebildet sein als der der Moduloberseite zugewandte U-Schenkel.
Weiterhin ist es zweckmäßig, den oberen U-Schenkel mit einer Dichtlippe zu versehen, um zu verhindern, dass Wasser, das am Modul entlang fließt, in den Kantenschutz eindringt, sich dort ansammelt und in das Solarmodul eindringt. Um das Wasser, das neben den Kantenschutzelementen abfließt, effizient abzuleiten, kann in der H-Profilschiene eine Wasserablaufrinne integriert sein, die dafür sorgt, dass die Solarmodulkante an keiner Stelle im Wasser steht.
Da die Solarmodule in den H-Profilschienen nur durch die Haftreibung der Kantenschutzelemente gehalten werden, kann es durch Temperaturschwankungen und Wind zu Bewegungen der einzelnen Module kommen. Daher kann es vorteilhaft sein, auch auf den seitlichen Kanten der Module Kantenschutzelemente als Abstandshalter zu benachbarten Modulen und zum Randanschlag anzubringen. So wird auf einfache Weise verhindert, dass Module durch gegenseitiges Berühren oder Scheuern beschädigt werden.
Um die Handhabung der Solarmodule für den Endanwender besonders einfach zu gestalten können die Kantenschutzelemente bereits werkseitig vom Hersteller angebracht sein.
Durch die Verwendung von standardisierten Kantenschutzelementen, die einfach auf das Solarmodul gesteckt werden, ist das erfindungsgemäße Montagesystem besonders sicher und auch für Laien einfach zu verwenden. Außer dem Aufstecken auf das Modul entsteht kein weiterer Aufwand, insbesondere muss das Gummiprofil nicht auf Maß abgelängt werden und nicht darauf geachtet werden, dass das richtige Profil benutzt wird. Weiterhin entfällt die Gefahr der Rissbildung durch Spannungen im Deckglas des Moduls.
Eine bevorzugte Ausgestaltung des Solarmodul-Montagesystems ist nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
1 ein Querschnitt durch ein Kantenschutzelement,
2 eine Aufsicht eines Solarmoduls mit aufgesetzten Kantenschutzelementen, und
3 ein Querschnitt durch eine Solarmodulanordnung mit einem Solarmodul in Vormontagestellung.
1 zeigt ein Kantenschutzelement 1, das im wesentlichen einen U-förmigen Querschnitt aufweist, wobei der obere U-Schenkel 2 kürzer ist, als der untere U-Schenkel 3. Beide Schenkel tragen ein unterschiedliches Lamellenprofil 4, 5 mit nach innen gerichteten Lamellen, wodurch das Kantenschutzelement einfach auf das Solarmodul aufschiebbar ist, aber schwer entfernt werden kann. Am oberen U-Schenkel 2 ist weiterhin eine Dichtlippe 6 angeordnet, die ein Eindringen von Flüssigkeit im Bereich des Kantenschutzelements erschwert. Das Kantenschutzelement 1 ist durch ein Stahlgeflecht 7 ver stärkt und derart vorgespannt, dass die beiden U-Schenkel nach innen geneigt sind. Beim Aufschieben auf das Solarmodul 9 wird durch die Federkraft im Stahlgeflecht 7 die Haltekraft zusätzlich verstärkt.
2 zeigt ein Solarmodul 9 mit jeweils zwei aufgesetzten Kantenschutzelementen 1 an gegenüberliegenden Kanten 16 zum Einsetzten in H-Profilschienen 8. Das zusätzliche Kantenschutzelement 1a kann wahlweise an einer freien Kante 17 als Abstandshalter zu einem benachbarten Solarmodul angebracht werden.
Ein Teil einer ganzen Solarmodulanordnung ist in 3 im Querschnitt gezeigt. Die H-Profilschienen 8 können auf einem Dach- oder Freilandgestell montiert werden und sind beispielsweise durch Halteklammern befestigt, die in die Nasen 10 der H-Profilschiene 8 eingreifen. Die H-Profilschiene 8 weist zur Aufnahme der Solarmodule ein unteres 12 und ein oberes Profil 13 auf, wobei das untere Profil 12 länger als das obere Profil 13 ist. Am oberen Profil 13 schließt sich eine Wasserablaufrinne 11 an, über die Wasser abfließen kann, so dass stehendes Wasser, das über die Modulkante in das Modulinnere eindringen kann, verhindert wird.
Zur Montage der Solarmodule 9 werden erst die Kantenschutzelemente 1 an den in die Profile 12, 13 einzuführenden Kanten 16 des Solarmoduls 9 aufgesetzt, beispielsweise nach der Anordnung in 2. Das bestückte Solarmodul 14 wird wie abgebildet leicht schräg in das obere Profil 12 eingeführt, bis die unteren Kantenschutzelemente 1b auf dem Profilvorsprung 15 aufliegen. Dann wird das Modul 14 in das untere Profil 13 geschoben. Dabei verbleibt das obere Kantenschutzelement 1c fest auf dem Solarmodul 9.

Claims

Solarmodul-Montagesystem für rahmenlose Solarmodule (9) bei dem zwei gegenüberliegende Kanten der Solarmodule (9) in H-Profilschienen (8) eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, dass an den in die H-Profilschienen (8) einzusetzenden Kanten (16) des Solarmoduls (9) jeweils mindestens ein Kantenschutzelement (1) aufgesetzt ist.
Solarmodul-Montagesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kantenschutzelemente (1) aus einem witterungsbeständigen Gummi bestehen.
Solarmodul-Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kantenschutzelemente im wesentlichen U-förmig Profile sind, die eine verstärkende Formeinlage (7) beispielsweise aus einem Metallgeflecht, einem Blech oder einem Kunststoff aufweisen.
Solarmodul-Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der der Modulunterseite zugewandte U-Schenkel (3) des Kantenschutzelements länger ist als der der Moduloberseite zugewandte U-Schenkel (2).
Solarmodul-Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseiten der U-Schenkel (2, 3) der Kantenschutzelemente (1) nach innen gerichtete Lamellen (4, 5) aufweisen.
Solarmodul-Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der der Moduloberseite zugewandte U-Schenkel (2) des Kantenschutzelements eine Dichtlippe (6) aufweist.
Solarmodul-Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenseiten der Kantenschutzelemente (1) mit einer Gleitbeschichtung versehen sind.
Solarmodul-Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder in die H-Profilschienen (8) einzusetzenden Kanten (16) des Solarmoduls zwei Kantenschutzelemente (1) aufgesetzt sind.
Solarmodul-Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens einer freien Kante (17) des Solarmoduls (9) mindestens ein Kantenschutzelement (1b) als Abstandshalter zu einem benachbarten Solarmodul aufgesetzt ist.
Solarmodul-Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die H-Profilschiene (8) eine Wasserablaufrinne (11) aufweist.
Solarmodul-Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kantenschutzelemente (1) werkseitig auf das Solarmodul (9) aufgesetzt sind.