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[Technisches Gebiet]
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Die
Erfindung betrifft einen kompaktierbaren elektrisch angetriebenen
Bemannungsträger
für eine körperbehinderte
Person nach dem oberbegriff des Anspruchs 1.
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Unter
dem Begriff "elektrisch
angetriebenem Bemannungsträger
für eine
körperbehinderte
Person" versteht
man ein elektrisch angetriebenes, sich langsam fahrendes mehrrädriges Gerät mit einem Sitz,
auf welchem eine Person mit Behinderung, z.B. ein Krüppel sitzt
und sich fährt
herum. Zur Gattung solcher elektrisch angetriebenen Bemannungsträger zählen verschiedene
Gehhilfen wie ein elektrischer Rollstuhl, ein Gehwagen, ein Rollator
und vor allem ein sich langsam fahrender drei- oder vierrädriger Scooter.
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Ein
gemeinsamer Nachteil der sämtlichen eingangs
genannten elektrisch angetriebenen Bemannungsträger besteht darin, daß sie alle
als ein starres Ganze ausgebildet sind, das weder zusammenklappbar
noch ohne ein Werkzeug leicht auf-/abbaubar ist. Deshalb ist eine
Kompatierung in ihrer Abmessungen z.B. durch eine Trennung in kleinere
Teile oder durch eine Zusammenklappung, und/oder auch durch ein
teleskopisches Ineinanderschieben zur Erleichterung ihres Tranports
und ihrer Ablagerung unmöglich.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bemannungsträger der
eingangs genannten Gattung zu schaffen, mit dem der o.g. Nachteil
vermieden wird.
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Erfingsgemäß wird die
Aufgabe bei einem Scooter mit einem Fahrgestell, einem daruf angeordeeten
Lenker und einem daruf angeordneten Sitz dadurch gelöst, daß das Fahrgestell
aus einem Vorder- und einem Hintergestell besteht, die an ihren beiden
Seiten jeweils über
ein dreigliedriges, nach innen einfaltbares Gelenk miteinander verbunden
sind, daß der
Lenker in seiner Länge
teleskopisch verkürzbar
und auf das Gestell abklappbar ist, und daß der Sitz zusammengeklappt
und in einer Aufnahme auf dem Hintergestell aufgenommen sein kann.
Hierdurch wird der Scooter sowohl in seiner Höhe als auch in seiner Länge erheblich
verkleinert und damit sein Platzbedarf eingespart, was einen Transport
und eine Ablagerung begünstigt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand einer in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsform näher erläutert. Es
zeigen:
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[Zeichnung]
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1 in
perspektivischer Ansicht einen erfindungsgemäßen Scooter aus einem Vorderteil,
einem Hinterteil und einer Gelenkeinheit in getrenntem Zustand,
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2 eine
perspektivischer Ansicht des Scooters in 1 in zusammengesetztem
Zustand,
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3 eine
Seitenansicht des Scooters in 2 mit aufgeklappter
Griffsäule
und aufgeklapptem Sitz,
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4 eine
perspektivische Ansicht des Sitzes des erfindungsgemäßen Scooters
in aufgeklappter Arbeitsstellung, mit eingekuppeltem Drahtjoch,
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5 eine
perspektivische Ansicht des Sitzes des erfindungsgemäßen Scooters,
in halbaufgeklappter Stellung, mit entkuppeltem Drahtjoch,
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6 eine
perspektivische Ansicht des Sitzes des erfindungsgemäßen Scooters
in abgeklappter Ruhestellung, mit eingekuppeltem Drahtjoch,
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7 entsprechend 3 eine
Seitenansicht des Scooters mit aufgeklappter Lenkersäule und
abgeklapptem Sitz,
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8 entsprechend 7 eine
Seitenansicht des Scooters mit aufgeklappter Lenkersäule und
abgeklapptem Sitz, aber mit eingeklappter Gelenkeinheit und damit
verkürztem
Gestell,
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9 entpsrechend 8 eine
Seitenansicht des Scooters in seiner völlig zusammengeklapptem Zustand
mit abgeklappter Lenkersäule
und abgeklapptem Sitz, sowie mit eingeklappter Gelenkeinheit,
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10 entsprechend 9 einen
perspektivischer Ansicht des Scooters in seiner völlig zusammengeklapptem
Zustand,
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11 und 12 jeweils
in geschnitter Seitenansicht die Verriegelung des Griffs in seiner
Ruhestellung.
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(Erläuterung der bevorzugten Ausführungsform]
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2 illustriert
einen erfindungsgemäßen Bemannungsträger in Form
eines vierrädrigen
Scooters, der wie ein üblicher
Scooter im wesentlichen ein Fahrgestell 1,3, einen
daruf angeordenten Lenker 5 und einen daruf angeordneten
Sitz 2 aufweist.
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Die
Besonderheiten der Erfindung besteht darin, daß das Fahrgestell aus einem
Vorder- 3 und einem Hintergestell 1 besteht, die über eine
Gelenkeinheit 4 gelenkig miteinander verbunden sind, daß der Lenker 5 in
seiner Länge
teleskopisch verkürzbar und
auf das Fahrgestell abklappbar ist, und daß der Sitz 2 zusammengeklappt
und in einer Aufnahme 11 auf dem Hintergestell 1 aufgenommen
sein kann.
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Die
Gelenkeinheit 4 besteht aus zwei dreigliedrigen, nach innen
einfaltbaren Gelenken 4. Jedes Gelenk 4 umfaßt ein vorderes
Gelenkteil 42, ein hinteres Gelenkteil 41 und
ein Zwischenstück,
wobei das vordere Gelenkteil 42 an seinem vorderen Ende mit
dem Vordergestell 3 und an seinem hinteren Ende mit dem
Zwischenstück
gelenkig verbunden ist, während
das hintere Gelenkteil 41 an seinem hinteren Ende mit dem
Hintergestell 1 und an seinem vorderen Ende mit dem Zwischenstück gelenkig
verbunden ist. Wird das Gelenk 4 von seiner gestreckten Stellung
in 7 nach innen in die eingeklappte Stellung in 8 hineingefaltet,
so werden das Vorder- 3 und Hintergestell 1 zueinander
zusammengeschoben, wodurch die Länge
des Scooters erheblich vermindert wird. Das Gelenk 4 kann
in üblicher
Weise durch eine nicht näher
dargestellte Federung in seinen beiden Endstellungen in 7 und 8 stabilisiert
werden. Da sich ein solcher Scooter im Einsatz nur langsam fahren
kann und damit das Fahrgestell nicht stark belastet wird, reicht
ein solches Gelenk 4 mit seiner Federung aus, um das Fahrgestell
und damit den gesamten Scooter sicher abzustützen. Das Einklappen des Gelenkes 4 in
seine Ruhestellung in 8 oder das Ausklappen desselben
in seine Arbeitsstellung in 7 kann ohne
eine Werkzeug manuell durchgeführt
werden.
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Der
Sitz 2 ist als ein dreigliedriger Falt- oder Klappstuhl
ausgebildet und weist in üblicher
Weise eine Rückenlehne 27,
eine Sitzplatte 26 und zwei Beine 22 auf. Diese
Bauteile sind gelenkig miteinander verbunden und können zu
einer flachen kompakten Stuktur (siehe 6) abgeklappt
und in einer deckungsgleichen Aufnehme 11 auf dem Hintergestell 1 aufgenommen werden.
Damit der Sitz 2 unter der Belastung des Körpergewichtes
des Benutzers in seiner aufgeklappten Arbeitstellung bleiben kann
und nicht dadurch einstürzt,
sind zwei Kniestangen 23 und ein federndes Drahtjoch 28 vorgesehen.
Jede der Kniestangen 23 ist an ihrem vorderen Ende mit
dem Bein 22 und an ihrem hinteren Ende mit einem unter der
Sitzplatte 26 an dieser befestigten Stützrahmen 25 gelenkig
verbunden. Damit die Rückenlehne 27 in ihrer
aufgeklappten Arbeitsstellung (4) stabil bleiben
kann, sind zwei Mitnahmen 24 vorgesehen, die auf der Rückenlehne 27 befestigt
sind.
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Jedes
der Beine 22 ist an seinem unteren Ende in einem Lagersitz 21 schwenkbar
gelagert, der in der Aufnahme 11 befestigt ist. Darüber hinaus weist
das Bein 22 an seinem unteren Ende eine seitlich ausragende
Zunge 221, auf der eine Anzl von (hier drei) Höhenverstellungslöchern 222 vorgesehen
sind. Dementsprechend weist der Lagersitz 21 an seiner
Innenseite ein Loch auf. Das Drahtjoch 28 zur Verankerung
des Klappsitzes 2 in seiner Arbeitsstellung ist in Form
einer jochartigen Torsionsfeder, die schwenkbar an der Unterseite
des Stützrahmens 25 gehalten
ist. Jedes der beiden unteren Enden 281 des Drahtjoches 28 dringt
durch das Loch des Lagersitzes 21 hindurch und greift in
einem der Höhenverstellungslöcher 222 ein.
Nun ist das Bein 22 wegen seiner zweipunktigen Verbindung
mit dem Lagersitz 21 nicht mehr in diesem schwenkbar. Deshalb
ist der Sitz 2 in dieser Höhenstellung stabilisiert. Durch
Auswahl der eingekoppelten Höhenverstellungslöcher 22 kann
die Höhe
des Sitzes 2 eingestellt werden.
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Zur
Zusammenklappung des Sitzes wird das Drahtjoch 28 durch Übung einer
Kraft auf ihrem Griff in der Mitte geringfügig verformt, wodurch ihre
beiden Enden 281 aus den Höhenverstellungslöchern 222 der
beiden Beine 22 entkoppelt werden (5), die somit
wieder schwenkbar freigelassen werden. Nun können die beiden Beine 22 und
damit der Stützrahmen 25,
also die darauf befestigte Sitzplatte 26 bis in die Stellung
in 6 flach abgeklappt werden.
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In
der Arbeitstellung in 4 ist der Stützrahmen 25 und damit
die Sitzplatte 26 durch die unbeweglichen Beine 22 und
das Drahtjoch 28 in der horizontalen Stellung stabilisiert.
Deshalb ist jede der Kniestangen 23, die an ihren beiden
Enden jeweils mit dem nun unbeweglichen Bein 22 und dem
nun ebenfalls unbeweglichen Stützrahmen 25 verbunden ist,
ebenfalls unbeweglich. Da jede der Mitnahmen 24 an ihrem
unteren Ende sowohl mit der Kniestange 23 als auch mit
dem Stützrahmen
gelenkig verbunden ist, sind die beiden Mitnahmen 24 und
damit die mit diesen fest verbundene Rückenlehne 27 wegen
ihrer zweipunktigen Verbindung unschwenkbar in ihrer aufrechtstehenden
Arbeitsstellung in 4 stabil gehalten. Wird die
Kupplung zwischen dem Drahtjoch 28 und den Beinen 22 gelöst, so werden
die Schwenkbewegungen der Beine 22 und die Sitzplatte 26 freigegeben.
Infolgedessen können
die beiden Mitnahmen 24 und damit die Rückenlehne 27 nach hinten
geschwenkt (5) bis in die Ruhestellung in 6 flach
abgeklappt werden.
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Die
Lenksäule
des Lenkers 5 besteht aus einem Außenrohr 54, das an
seinem unteren Ende an dem vorderen Ende des Vordergestell 3 angelenkt ist,
und einem in das Außenrohr
teleskopisch einschiebbaren Innenrohr 53, das an seinem
oberen Ende in üblicher
Weise einen Griff mit einem Armaturenbrett 51 trägt. Das
Innenrohr 53 kann in üblicher Weise
durch eine stufenweise oder stufenlose Verankerung form- oder kraftschlüssig im
Außenrohr 54 unverschiebbar
arretiert werden. Auf diese Weise kann die Länge der Lenkersäule an die
Körpergröße eines Benutzers
anpassen. Zum Transport oder zur Ablagerung des Scooters wird die
Verankerung des Innenrohrs 53 im Außenrohrs 54 gelöst und das
Innenrohr 53 von seiner Arbeitsstellung in 3 in
das Außenrohr 54 bis
zu seiner Ruhestellung in 7 oder 8 hineingeschoben.
Nach erfolgtem Zusammenschieben des Vorder- und Hintergestells 3, 1(8). Nach
erfolgter Zusammenklappung des Sitzes 2 wird des Klappsitzes 2 die
verkürzte
Lenkersäule
nach hinten in die Ruhestellung in 9 abgeklappt.
Hieraus ergibt sich eine sehr kompakte Struktur (siehe 9 und 10).
Zur Sicherung des Lenkers 5 in seiner Ruhestellung kann
eine Verriegelung vorgesehen. Dies geschieht durch eine Rastaussparung 52 am
Griff und ein Rasthaken 141, der an einem Ende eines zweiarmigen
Hebels 14 angeformt ist, dessen anderen Ende einen Betätigungshebel 142 bildet. Der
zweiarmige Hebel 14 ist an der Unterseite der Aufnahme 11 angeordnet.
Nach erfolgtem Abklappere des Lenkers 5 wird wird der Betätigungshebel 142 in
die Stellung in 12 tiefgedrückt, wodurch der Rasthaken 141 durch
eine Durchbruch 13 am Hintergestell 1 hindurchdurchtritt
und in die Rastaussparung 52 eingreift.
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Zur
Erleichterung des Tragens der Struktur kann das Vordergestell 3 an
seinem vorderen Ende mit einem Griff 32 vorgesehen sein.
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Das
Vordergestell 3 kann eine sich nach hinten erstreckte Fußplatte 31 aufweisen,
die die wesentlichen Länge
der beiden gestreckten Gelenke 4 überdeckt. Wenn der Fahrgestell
in seine Ruhestellung in 8 gebracht, so wird die Fußplatte 31 unter das
Hintergestell 1 eingeschoben.
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Zur
Verbesserung der Aufnahme der Lenkersäule auf der abgeklappten Rückenlehne 27 kann
die Sitzplatte 26 auf ihrer Oberseite und die Rücklehen 27 auf
ihrer Hinterseite jeweils mit eine Aufnahmenut 261, 271 vorgesehen
sein. Wenn die Rücklehne 27 abgekalppt
wird, so greift die infolge der Formgebung der Aufnahmenut 271 auf
der Vorderseite der Rücklehne 27 entstehende
Erhebung 27 in die Aufnahmenut 261 der Sitzplatte 26 ein.
Dann ist die Lenksäule nach
ihrer flachen Abklappung in der Aufnahmenut 271 der Rücklehne 27 aufgenommen.
Darüber
hinaus weist der Aufnahme 11 an ihrem hinteren Rand eine
Kerbe 12 für
die Lenkersäule
auf.
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Zur
Erhöhung
der Stabilität
des Sitzes 2 kann jeder Lagersitz 21 an ihrem
hinteren Ende einen nach unten ragendeen Rollenbeschlag 223 aufweist.
Hierdurch wird ein erhebliches Teil der Belastung auf der Sitz 2 über den
Rollenbelag 223 auf den Boden und nicht über die
Gelenkeinheit 4 auf das Vordergestell 3 übertragen.
Deshalb wird die Gelenkeinheit 4 weniger belastet.