DE202006009743U1

DE202006009743U1 - Vorrichtung zur Einstellung des Spreizwinkels eines Dreibeinstativs

Info

Publication number: DE202006009743U1
Application number: DE202006009743U
Authority: DE
Original assignee: Gottlieb Nestle GmbH
Current assignee: Gottlieb Nestle GmbH
Priority date: 2006-06-22
Filing date: 2006-06-22
Publication date: 2006-08-24
Anticipated expiration: 2016-06-23

Abstract

Vorrichtung zur Einstellung des Spreizwinkels eines Dreibeinstativs (10), bestehend aus drei auf den Stativbeinen (20A, 20B, 20C) gehaltenen Laschen (20A, 20B1, 20C) mit mehreren Seilführungen zur Führung eines Seils (30) vorgebbarer Länge, die derart räumlich einander zugeordnet sind, dass durch deren wahlweise Durchführung oder Umschlingung die effektive Umlauflänge des Seils (30) zwischen den Stativbeinen (20A, 20B, 20C) einstellbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Erstausrüstung bzw. einen Nachrüstsatz, welche/r die Spreizbegrenzung der Stativbeine eines Dreibeinstativs ermöglicht.
Technischer Hintergrund
Dreibeinstative dienen zur Aufnahme von Vermessungsgeräten bzw. Geräte für spezielle technische Anwendungen (z. B. Foto-, Beleuchtungstechnik). Ein Dreibeinstativ besteht prinzipiell aus einer meist dreiecksähnlichen Grundplatte, an deren Seitenflanken drei Beine in gleichem Winkel über Gelenkverbindungen angeordnet sind. Um gegenüber dem Packmaß ein solches Stativ auch für größere Höhen verwenden zu können, gibt es Stative, deren Beine ausziehbar sind und in der jeweiligen Auszugslage kraftschlüssig geklemmt werden können. Um zu verhindern, dass die Last eines auf dem Stativ aufgeschraubten Arbeitsgerätes, welches durchaus einige Kilogramm wiegen kann, die spreizbaren Stativbeine seitlich wegdrückt und das Stativ somit in sich zusammenfällt, benötigt man eine als „Spreizstop" bezeichenbare Vorrichtung, welche die Stativbeine in der Arbeitslage fixiert und somit das gesamte Stativ stabilisiert.
Stand der Technik
Auf dem Markt gibt es die unterschiedlichsten Stative mit einer Vielzahl von Spreizstopausführungen. Diese lassen über Ketten, Bänder, Seilen etc. die Stativbeinspreizung nur bis zur Arbeitslage des Stativs zu. Ebenso gibt es Spreizstops, die ab einem gewissen Winkel direkt auf das Stativbeingelenk wirken und somit keine weitere Spreizung zulassen.
Diese Spreizstops haben somit nur eine Anschlagstellung.
Darstellung der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung, die bei einfacher Montage und Demontage eine variable Einstellung des Spreizwinkels der Stativbeine gestattet.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
Die Besonderheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, dass ein bestehendes Stativ mit wenigen Handgriffen nachgerüstet, auch ebenso schnell wieder vom Stativ entfernt werden kann, falls gewisse Anwendungen dies erfordern.
Die Ausgestaltung der Vorrichtung ermöglicht eine nahezu stufenlose Einstellung des gewünschten Spreizwinkels der Stativbeine: Damit ist gewährleistet, dass das Stativ mit variabler Beinspreizung aufgestellt werden kann. Dies macht das Stativ flexibel in der Anwendung bei besonderen Bodenbeschaffenheiten und speziellen Arbeitsaufgaben. (Diese Vorrichtung ermöglicht somit eine Vielzahl von Anschlagstellungen).
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung wird nun anhand von Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
1: Aufsicht auf die Grundplatte mit angelenkten Stativbeinen und montierter Vorrichtung zum Spreizstop,
2: Zwei Schnittdarstellungen einer Lasche der Vorrichtung, und
3: 4 Varianten der Seilführung durch eine Lasche nach 2.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
An der Grundplatte 11 eines Dreibeinstativs 10 sind die drei Stativbeine 10A, 10B, 10C in bekannter Weise angelenkt.
Die Vorrichtung zum Seilstop besteht aus drei Laschen 20A, 20B, 20C, die an die Aussenkontur der Stativbeine angepasst sind und beim dargestellten Ausführungsbeispiel ein gestrecktes Mittelteil und daran anschliessende bogenförmige Endabschnitte aufweist. Dadurch können die Laschen jeweils im oberen Bereich eines Stativbeins befestigt (angeklipst) werden. Die Laschen 20A, 20B, 20C sind durch ein umlaufendes Seil 30, welches durch Seilführungen einer jeden Lasche läuft, lose miteinander verbunden. Die Enden des Seils 30 sind lösbar miteinander verknotet, so dass der Anwender die Möglichkeit hat, die ungehinderte Umlauflänge und damit den maximal einstellbaren Spreizwinkel der Stativbeine vorzugeben, da diese nur soweit gespreizt werden können, bis das Seil 30 gespannt ist und somit eine weitere Vergrösserung des Spreizwinkels verhindert.
Zur Halterung des Seils 30 an den Laschen 20A, 20B, 20C dienen jeweils zwei Ösen 21A ... 22C, durch die das Seil 30 geführt und in der Spreizstellung gespannt ist.
Die Vorrichtung geht nun von der Erkenntnis aus, dass zur Definition des Spreizwinkels die freie Umlauflänge des Seils 30, also die effektive Länge der Seilabschnitte zwischen den Stativbeinen, massgeblich ist. Diese Erkenntnis setzt die Vorrichtung in die Integration eines „Seilspeichers" auf den Laschen 20A, 20B, 20C um.
Zu diesem Zweck verfügt jede Lasche über die Möglichkeit, räumliche „Umwege" in den Seillauf einzuschliessen, um die das Seil 30 geführt werden kann und somit die effektive Umlauflänge verkürzt wird.
Hierzu dienen Umlenkzapfen 23A ... 24C, die ausserhalb der Verbindungslinie zwischen den beiden Ösen auf der Lasche angeordnet sind.
Die Führung des Seils 30 über zumindest einen dieser Umlenkzapfen hat zur Folge, dass das Seil durch die dadurch bewirkte Reduzierung der effektiven Umlauflänge des Seils 30 bereits bei einem kleineren Spreizwinkel der Stativbeine gespannt wird. Dadurch steht das Stativ aufrechter und die unteren Beinabstände liegen weniger weit auseinander.
In 3 sind exemplarisch 4 Varianten der Seilführung an einer Lasche mit resultierender unterschiedlicher effektiver Umlauflänge des Seils 30 dargestellt.
Durch die vielfachen Kombinationen von Umlenkmöglichkeiten des Seils an einer oder an mehreren Laschen kann somit eine praktisch stufenlose Einstellung des Spreizwinkels des Stativs 10 erreicht werden.

10: Dreibeinstativ
10A, 10B, 10C: Stativbeine
11: Grundplatte
20A, 20B, 20C: Lasche
21A, 22A, 21B, 22B, 21C, 22C: Öse
23A, 24A, 23B, 24B, 23C, 24C: Umlenkzapfen
30: Seil

Claims

Vorrichtung zur Einstellung des Spreizwinkels eines Dreibeinstativs (10), bestehend aus drei auf den Stativbeinen (20A, 20B, 20C) gehaltenen Laschen (20A, 20B1, 20C) mit mehreren Seilführungen zur Führung eines Seils (30) vorgebbarer Länge, die derart räumlich einander zugeordnet sind, dass durch deren wahlweise Durchführung oder Umschlingung die effektive Umlauflänge des Seils (30) zwischen den Stativbeinen (20A, 20B, 20C) einstellbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Laschen (20A, 20B, 20C) an die Form der Außenseite der Stativbeine (10A, 10B, 10C) angepasst sind und dort durch Klemmung oder Rastung fixierbar sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Seilführung als Öse (21A, 22A, 21B, 22B, 21C, 22C) ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Ösen auf einer Lasche (20A, 20B1, 20C) angebracht sind.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als weitere Seilführung mindestens ein Umlenkzapfen (23A, 24A, 23B, 24B, 23C, 24C) auf einer Lasche (20A, 20B1, 20C) angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungslinie zwischen den Ösen ausserhalb der Umlenkzapfen verläuft.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Seilführungen drehbar oder verschiebbar auf der Lasche angeordnet sind.