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Die
Erfindung betrifft eine Sicherungseinrichtung für einen Hebebeschlag, insbesondere
einen Hebe-Schiebe-Kipp-Beschlag eines Fensters oder eine Tür, gemäß der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
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Ein
derartiger Beschlag dieser Art ist beispielweise durch die
DE 3343366 C2 bekannt
geworden.
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Hierbei
ist ein Hebe-Schiebebeschlag für
ein Fenster oder eine Tür
bekannt geworden, wonach sich ein Flügel gegenüber dem Festrahmen in verschiedene
Stellungen überführen lässt, zu
denen eine Verschlussstellung und eine Offenstellung gehören.
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Um
den Flügel
von der Verschlussstellung in die Offenstellung zu überführen, wird über einen
Bedienungshebel oder über
einen motorischen Antrieb ein Beschlag angetrieben, der den Flügel gegenüber dem
Festrahmen anhebt. Mit dem Anheben und dem gleichzeitigen betätigen des
Beschlages, fahren die dem Flügel
und damit dem Beschlag zugeordneten Riegelteile aus den an dem Rahmen
befestigten Riegeleingriffen. Der angehobene Flügel ist dem zur Folge geöffnet und
kann in eine Stellung durch aufdrehen oder verschieben überführt werden,
in der ein Durchtritt möglich
ist.
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Mit
dem Verlagern des Flügels
in die zu verschließende
Stellung und anschließendem
Absenken, entsteht zwischen dem Flügel am unteren horizontalen
Flügelholm
und an dem Festrahmen ein Spalt, der so schmal bemessen ist, dass
die Gefahr der Beschädigung
bzw. Verletzung des eingeklemmten Gegenstandes – es kann sich hier um Körperteile wie
Finger handeln – besteht.
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Der
Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaft hat in der ZH
1/494 Richtlinien für kraftbetätigte Fenster,
Türen und
Tore festgelegt, nach denen Quetsch- und Scherstellen an Hauptschließkanten
und zwischen Flügeln
und festen Teilen der Umgebung so gesichert werden müssen, dass
die Flügelbewegung
bei Berührung
oder Unterbrechung durch eine Person zum Stillstand gebracht wird.
Als geeignete Einrichtungen werden Schaltleisten, Kontaktschläuche und
Lichtschranken genannt.
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Die
bekannten Einrichtungen erweisen sich jedoch als relativ aufwendig
bei der Montage und sind kostenaufwendig.
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Der
Erfindung liegt demgegenüber
die Aufgabe zugrunde, die voran beschriebenen Nachteile zu beseitigen
und einen Beschlag der gattungsgemäßen Art so weiter zu bilden,
dass mit Einbau einer Sicherheitseinrichtung die Gefahr des Einklemmens
an Quetsch- und Scherstellen erheblich vermindert wird. Außerdem soll
die Sicherheitseinrichtung kostengünstig herstellbar sein und
in vorhandene Tür-
oder Fensteranlagen mit geringem Aufwand nachrüstbar sein.
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Die
erfindungsgemäße Lösung der
Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs
1 gelöst.
Die Unteransprüche beziehen
sich auf weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Nach
dem neuen Erfindungsgedanken ist eine Sicherheitseinrichtung vorgesehen,
die am unteren horizontalen Flügelholm über die
gesamte Länge
sich erstreckend an der Außenseite
des Flügelrahmens
anliegt und befestigt ist und den Spalt oder Abstand überbrückt.
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So
erhält
der Hebebeschlag, insbesondere der Hebe-Schiebe-Kipp-Beschlag eines Fensters oder
einer Tür
in vorteilhafter Weise eine höhere
Sicherheit bei einer gleichbleibend anhaltend guten Funktionalität, sowohl
beim Anheben, Längsverschieben
und weiteren möglichen
Schaltfunktionen des Flügelrahmens.
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Ein
weiteres Merkmal ist, dass die Sicherheitseinrichtung mit Anheben
des Flügelrahmens
automatisch mit anhebbar ist. Das hat den Vorteil, dass die Sicherheitseinrichtung
mit Betätigung
des Bedienungshebels zum Anheben des Flügelrahmens deaktiviert und
mit dem Absenken aktiviert wird ohne zusätzlich geschaltet zu werden.
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Vorteilhaft
ist auch, dass sich die Sicherheitseinrichtung in allen Schaltstellungen
des Flügelrahmens
mit einem freien Ende in lotrechter Richtung über die Unterkante des unteren
horizontalen Flügelholm
des Flügelrahmens
bis zur Oberkante des Festrahmens oder der Raumbegrenzung d.h. Oberkante Fußboden erstreckt.
Damit ist der Spalt oder der Abstand völlig verdeckt und stellt in
keiner Schaltstellung eine Gefahrenbildung mehr dar.
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Besonders
vorteilhaft ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung, dass
die Sicherheitseinrichtung über
eine schraub- oder klemmbare Verbindung mit dem unteren horizontalen
Flügelholm
des Flügelrahmens
befestigbar ist. Mit dieser Art der Befestigung lässt sich
die Sicherheitseinrichtung einfach und schnell montieren. Des Weiteren
können bereits
eingebaute Fenster oder Türelemente
nachgerüstet
werden.
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Eine
zweckmäßige, weil
einfache und kostengünstige
Herstellung der Sicherheitseinrichtung ist gewährleistet, wenn die Sicherheitseinrichtung vorzugsweise
aus einem Profil oder einem Bandmaterial gefertigt ist. Das Profil
kann aus einem elastischen Material vorzugsweise aus Gummi oder
aus einem Aluminiumstrangpressprofil gefertigt sein. Beide Materialien
eignen sich mit Einhaltung der voran beschriebenen Herstellungsmerkmale
sehr gut zur Herstellung der Sicherheitseinrichtung.
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Besonders
Vorteilhaft ist, dass das Profil aus Gummi an dem freien Ende zumindest
eine Deformationszone aufweist und im Bereich der schraub- oder klemmbaren
Verbindung vorzugsweise Formsteif ausgebildet ist. Damit wird gewährleistet,
dass die Sicherheitseinrichtung in abgesenkter Schaltstellung leicht
deformiert ständigen
Kontakt mit der Oberkante des Fußbodens d.h. der Raumbegrenzung
oder des Rahmens hat und in angehobener Schaltstellung der Spalt
oder der Abstand so klein bemessen ist, dass keine Eingriffsmöglichkeit
eines Körperteils oder
eines Gegenstandes möglich
ist.
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Besonders
vorteilhaft ist nach einem weiteren Merkmal, dass das Bandmaterial
und auch das Aluminiumstrangpressprofil für den Durchtritt der schraub-
oder klemmbaren Verbindung in lotrechter Richtung Langlöcher aufweist.
Aufgrund der Formsteifigkeit kann das Band oder das Profil in abgesenkter
Schaltstellung des Flügelrahmens
nicht deformiert werden, so dass je nach Einbaulage in abgesenkter
Schaltstellung der Kontakt mit der Oberkante des Fußbodens
d.h. der Raumbegrenzung oder des Rahmens ausbleibt und in angehobener
Schaltstellung die Spaltreduzierung abnimmt, wobei die Sicherheitseinrichtung
an Bedeutung im Hinblick auf die Aufgabe verliert. Mit dem vorteilhaften
Merkmal ist das Bandmaterial und das Aluminiumprofil über die
Langlöcher
in selbiger Richtung zum Anheben oder Absenken des Flügelrahmens
automatisch verlagerbar. Der ständige
Kontakt mit der Oberkante des Fußbodens, der Raumbegrenzung
oder des Rahmens in abgesenkter Schaltstellung und die erforderliche
Spaltreduzierung in abgehobener Schaltstellung, ist auch bei formsteifen
Profilen über
die bewegbare Verbindung der Sicherheitseinrichtung am Flügelrahmen
durch die Langlöcher
realisiert.
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Mit
der Position der Befestigungsmittel beispielsweise durch Schrauben
oder klemmbare Teile zur Verbindung der Sicherheitseinrichtung am
unteren horizontalen Flügelholm
des Flügelrahmens, kann
die Höhe
des Spaltes in angehobener Schaltstellung genau justiert werden.
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Die
erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung
wird nachstehend anhand eines Hebe-Schiebe-Kipp-Fensters oder -Tür beschrieben.
Die Sicherheitseinrichtung eignet sich aber auch für andere
Varianten, beispielweise für
ein Hebefenster.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
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Es
zeigt:
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1:
Eine Ansicht eines in Form einer Tür oder eines Fensters ausgebildeten
Hebe-Schiebe-Fenster oder -Tür
in einer Verschlussstellung mit einem zugeordneten, feststehenden
Tür- oder
Fensterflügel
und abgesenkter Sicherheitseinrichtung,
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2:
eine Ansicht gegen die im unteren Bereich des Hebe-Schiebe-Fensters
oder -Tür
angeordnete und am unteren horizontalen Flügelholm des Flügelrahmens
befestigte Sicherheitseinrichtung in einer ersten Variante mit abgesenktem
Flügelrahmen,
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3:
eine Ansicht nach 2 mit der ersten Variante der
Sicherheitseinrichtung in angehobener Flügelrahmenstellung,
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4:
eine Ansicht nach 2 mit einer am unteren horizontalen
Flügelholm
des Flügelrahmens befestigten
Sicherheitseinrichtung in einer zweiten Variante der Sicherheitseinrichtung
mit abgesenktem Flügelrahmen
und
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5:
eine Ansicht nach 4 mit der zweiten Variante der
Sicherheitseinrichtung in angehobener Flügelrahmenstellung.
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Nach 1 setzt
sich ein Festrahmen 1 aus den beiden vertikal stehenden
Rahmenschenkeln 2, 3 und den horizontalen Rahmenschenkeln 4, 5 zusammen.
Auf diese Weise ist es möglich,
dem Festrahmen 1 in diesem Ausführungsbeispiel rechtsseitig einen
Festflügelrahmen 7 und
linksseitig einen schiebbaren Flügelrahmen 8 zuzuordnen.
Letzterer kann aus seiner Verschlusslage angehoben und in die den
Festflügelrahmen 7 überdeckende
Lage geschoben werden.
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Der
Flügelrahmen 8 trägt an seinem
linksliegenden, vertikalen Rahmenschenkel einen Bedienungshebel 9.
Nimmt dieser seine nach oben gerichtete, mit vollen Linien ausgezogene
Lage ein, so entspricht dieses der Verschlussstellung des Flügelrahmens 8.
Wird der Bedienungshebel 9 um 180° in Uhrzeigerrichtung verschwenkt,
wobei der Bedienungshebel 9 mit seinem freien Ende nun
nach unten zeigt, so erreicht man die Schiebestellung. Dabei wird
gemäß den nachfolgenden
Ausführungen
der Flügel
in Richtung des Pfeils 6 angehoben. Dann lässt sich
der Flügelrahmen 8 mittels
der an den horizontalen Rahmenschenkeln 4, 5 befestigten
Laufschienenprofilen 11, 12 verlagern.
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Auf
dem am unteren horizontalen Rahmenschenkel 4 des Festrahmens 1 befestigten
Laufschienenprofil 12 sind zwei dem Flügelrahmen 8 zugeordnete
Laufwagen 13, 14 verschiebbar geführt, die
Laufrollen 15 beinhalten und stützend
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Unmittelbar
neben dem Laufschienenprofil 12 am unteren horizontalen
Flügelholm 19,
ist über die
gesamte Länge
des Flügelrahmens 8 sich
erstreckend an der Außenseite 17 eine
Sicherheitseinrichtung 10 anliegend befestigt, die den
sich zumindest in einer Schaltstellung bildenden Spalt oder Abstand 18 nach 2 bis 5 zwischen
dem Flügelrahmen 8 und
dem Festrahmen 1 oder der Raumbegrenzung 1' überbrückt.
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Mit
dem Anheben des Flügelrahmens 8 aus der
abgesenkten Position nach 1, 2 und 4,
wird automatisch die Sicherheitseinrichtung 10 mit betätigt, die
nach 3 und 5 eine zum Festrahmen 1 oder
zur Raumbegrenzung 1' kontaktlose
Lage in angehobener Schaltstellung einnimmt, wobei der Spalt oder
Abstand 18 weiterhin keine Gefahr der Beschädigung bzw.
Verletzung des eingeklemmten Gegenstandes bietet.
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Dazu
erstreckt sich die Sicherheitseinrichtung 10 in der angehobenen
Schaltstellung des Flügelrahmens 8 mit
einem freien Ende 22 nach 3 und 5 über die
Unterkante 20 des unteren horizontalen Flügelholm 19 des
Flügelrahmens 8 bis
zur Oberkante 21 des Festrahmens 1 oder der Raumbegrenzung 1'. Die Sicherheitseinrichtung 10 lässt sich herstellungstechnisch
einfach und kostengünstig
aus einem Profil 23 oder Bandmaterial 24 herstellen.
Ausgehend von dem Bandmaterial 24 nach 2 bis 3,
weist das Bandmaterial 24 über die gesamte Länge sich
erstreckend in einem Abstand in lotrechter Richtung Langlöcher 25 auf,
die zur Befestigung der Sicherheitseinrichtung 10 bestimmt
sind und darüber
hinaus den erforderlichen Abstand zum Festrahmen 1 oder
zur Raumbegrenzung 1' herstellen. Das
Befestigungsmittel ist in diesem Ausführungsbeispiel eine mittels
Schrauben 26 erzielte kraftschlüssige Verbindung. Bei der Anlage
und Befestigung der Sicherheitseinrichtung 10, ist die
Sicherheitseinrichtung 10 weiterhin frei bewegbar, so dass die
Ausrichtfunktion über
die Langlöcher 25 beim
Anheben und Absenken des Flügelrahmens 8 funktioniert.
Die gleiche Konzeption ist auch bei einem Aluminiumstrangpressprofil
vorzusehen, da es sich hier um ein Profil 23 handelt, welches
ebenfalls Formsteif ist.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
nach 4 und 5 ist die Sicherheitseinrichtung 10 ein
aus Gummi hergestelltes Profil 23. Zur Befestigung ist
ein widerhakenartiger Steg 27 angespritzt, der in eine
auf die gesamte Länge
des unteren horizontalen Flügelholm 19 gefräste Nut 28 formschlüssig eingeklemmt wird.
Es sind aber auch Zapfen mit einem Widerhaken denkbar, die in entsprechende
am unteren horizontalen Flügelholm 19 des
Flügelrahmens 8 angeordnete
Bohrungen klemmend eingedrückt
werden.
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Im
Gegensatz zu der Ausführungsvariante nach 2 und 3 muss
sich das Profil 23 nicht selbstjustierend auf die verschiedenen
Schaltstellungen anpassen, da es aufgrund der Materialeigenschaft
zumindest an dem freien Ende 22 der Sicherheitseinrichtung 10 eine
Deformationszone 29 aufweist. Wie aus der 4 hervorgeht,
befindet sich die Sicherheitseinrichtung 10 in abgesenkter
Position des Flügelrahmens 8 in
einem deformierten Zustand in Kontakt mit dem Festrahmen 1 oder
der Raumbegrenzung 1'.
Mit dem Anheben des Flügelrahmens 8 wird
auch die Deformation der Sicherheitseinrichtung 10 aufgehoben
bei gleichzeitiger Herstellung des erforderlichen Spaltes oder Abstandes 18 zum
Festrahmen 1 oder zur Raumbegrenzung 1', wobei weiterhin
die Gefahr der Beschädigung
bzw. Verletzung eines möglichen
Einklemmens eines Gegenstandes durch den geringen Abstand auszuschließen ist.
Außerdem
kann das Gummi bereichsweise formsteifer ausgebildet sein, als im
Bereich der Deformationszone 29. Das Merkmal ist besonders
im Bereich der Befestigungsmittel von Vorteil, da sich so das Profil 23 entsprechend
einfacher montieren lässt.
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Es
sind auch Varianten einer Sicherheitseinrichtung 10 denkbar,
die in Kombination mit zwei verschiedenen Materialien, beispielweise
ein Bandmaterial 24 mit einem am freien Ende 22 angespritzten Profil 23 aus
einem Gummimaterial, ausgebildet sind. Dafür sind im Bandmaterial 24 abschnittsweise Bohrungen
zur Befestigung am unteren horizontalen Flügelholm 19 des Flügelrahmens 8 vorgesehen, durch
die hindurch als Befestigungsmittel entsprechende Schrauben 26 oder
Zapfen mit Widerhaken greifen.
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- 1
- Festrahmen
- 2
- vertikaler
Rahmenschenkel
- 3
- vertikaler
Rahmenschenkel
- 4
- horizontaler
Rahmenschenkel
- 5
- horizontaler
Rahmenschenkel
- 6
- Pfeil
- 7
- Festflügelrahmen
- 8
- Flügelrahmen
- 9
- Bedienungshebel
- 10
- Sicherheitseinrichtung
- 11
- Laufschienenprofil
- 12
- Laufschienenprofil
- 13
- Laufwagen
- 14
- Laufwagen
- 15
- Laufrolle
- 16
- Führungssteg
- 17
- Außenseite
- 18
- Spalt,
Abstand
- 19
- horizontaler
Flügelholm
- 20
- Unterkante
- 21
- Oberkante
- 22
- freies
Ende
- 23
- Profil
- 24
- Bandmaterial
- 25
- Langloch
- 26
- Schraube
- 27
- Steg
- 28
- Nut
- 29
- Deformationszone