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Die
Erfindung betrifft eine Förderbandreinigungsvorrichtung
an einem Gurtbandförderer
mit wenigstens einer vor Kopf des Gurtbandförderers angeordneten, drehbaren
Welle als Träger
für wenigstens ein
Abstreiferelement, welches mittels einer ersten Stelleinrichtung
unter Vorspannung gegen das Gurtband gehalten wird.
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Eine
solche Förderbandreinigungsvorrichtung
ist beispielsweise aus der
DE
699 20 627 T2 bekannt. Die
DE 699 20 627 T2 betrifft einen Förderbandreiniger
und eine Spanneinrichtung, bei denen die Abstreiferblätter des
Förderbandreinigers
eine Oberfläche
aufweisen, die über
die Lebensdauer des Abstreiferblatts mit dem Förderband vollflächig in Kontakt
steht, wobei unter Einhaltung eines im Wesentlichen konstanten Reinigungswinkels
mit der Oberfläche
des Förderbandes
während
der Verschleißzeit
des Abstreiferblatts ein im Wesentlichen konstanter Druck des Abstreiferblatts
gegen das Förderband
gehalten wird. Hierdurch soll ein konstantes Reinigungsergebnis
erzielt werden.
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Abstreifer
dieser Art zeichnen sich durch eine gute Reinigungsleistung bei
guter Standzeit aus. Das Prinzip der Abstreifer bzw. solcher Förderbandreinigungsvorrichtungen
beruht auf dem Abschälen des
noch an dem Fördergurt
haftenden Fördergutes.
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Nachteilig
ist jedoch der Einsatz derartiger Förderbandreinigungsvorrichtungen,
wenn das Gurtband schadhafte Stellen aufweist, die durch nachträgliches
Vulkanisieren des Gurtbandes oder durch Aufbringen von Reparaturband
ausgebessert wurden. Da das oder die Abstreiferblätter ständig in
vollflächigem
Kontakt mit der Oberfläche
des Gurtbandes stehen, kann es vorkommen, dass zungenhafte Ansätze von
Reparaturstellen von dem Abstreiferblatt erfasst werden und infolge
der Einwirkung des Abstreiferblattes bzw. dessen Stirnseite vergrößert werden.
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Insbesondere
bei abgeklebten Gurtschäden kommt
es vor, dass der Abstreifer das aufgeklebte Reparaturband nach einigen
Bandumläufen
abschält,
so dass der eigentliche Gurtschaden wiederum vom Abstreifer erfasst
wird und dies zu einer weiteren Vergrößerung des Schadens führt. Im
Hinblick auf diese Problematik wird in der
DE 103 37 425 A1 vorgeschlagen,
einen Fördergurtabstreifer
so auszubilden, dass, wenn ein Hindernis auf das Abstreiferblatt
auftritt, dieses sich leicht wegschwenken und wieder in die Abstreiferposition
am Gurtband zurückschwenken
lässt.
Die Vorrichtung ist so ausgebildet, dass die Abstreiferlamelle bzw.
das Abstreiferblatt an seiner Abstreifkante von dem Hindernis erfasst
und mitgenommen wird. Dabei kann dieses eine Schwenkbewegung um
die Drehachse eines oberen Drehgelenks ausführen. Das obere Drehgelenk
umfasst eine Torsionsfeder, deren Rückstellkraft mit zunehmendem
Ausschwenkwinkel des Abstreiferblatts zunimmt. Diese Torsionsfeder
der oberen Drehachse des Abstreiferblatts wirkt gegensinnig zu einer
weiteren Torsionsfeder eines unteren Drehgelenks, um welches eine
Stütze
des Abstreiferblatts bzw. der Abstreiferblattanordnung schwenkbar
ist.
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Die
Anordnung gemäß
DE 103 37 425 A1 ist mit
dem Nachteil behaftet, dass ein Erfassen der Schadstelle des Gurtbandes
durch den Abstreifer unvermeidlich ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Förderbandreinigungsvorrichtung
der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass eine Einwirkung
des Abstreiferblatts während
des Reinigungsvorgangs auf etwaige Schadstellen des Gurtbandes möglichst
vermieden wird.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
mindestens eine zweite Stelleinrichtung vorgesehen ist, die gegensinnig
zu der ersten Stelleinrichtung wirkt, dass wenigstens ein Sensor
zur Erkennung von Reparaturstellen des Gurtbandes vorgesehen ist
und dass eine Steuereinrichtung in Abhängigkeit von dem Signal des
Sensors eine zeitweilige Betätigung
der zweiten Stelleinrichtung bewirkt, derart, dass das Abstreiferelement
zeitweilig mit dem Gurtband außer
Eingriff gebracht wird.
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Erfindungsgemäß ist demnach
vorgesehen, eine Schadstelle des Gurtbandes zu erfassen, bevor diese
das Abstreiferelement erreicht und das Abstreiferelement kurzzeitig
mit dem Gurtband außer
Eingriff zu nehmen, solange bis die Schadstelle das Abstreiferelement
passiert hat. Auf diese Art und Weise wird zuverlässig vermieden,
dass das Abstreiferelement die Schadstelle des Gurtbandes erfasst.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Förderbandreinigungsvorrichtung
gemäß der Erfindung
ist vorgesehen, dass als zweite Stelleinrichtung wenigstens ein
an der Welle angreifendes Betätigungsorgan
vorgesehen ist, das mit der Steuereinrichtung zusammenwirkt. Anders
als im Stand der Technik wird somit ein aktives Außer-Eingriff-Nehmen
des Abstreiferelements vorgenommen, ohne dass es hierzu der kinetischen
Energie des Gurtbandes bedarf.
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Zweckmäßigerweise
sind mehrere Sensoren mit Abstand zueinander auf einem Träger angeordnet,
der sich quer zur Gurtlaufrichtung über das Gurtband erstreckt.
Auf diese Art und Weise können Schadstellen
bzw. Reparaturstellen des Gurtbandes über dessen gesamte Breite erfasst
werden.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Sensoren im Untertrum des Gurtbandförderers
in Gurtlaufrichtung hinter einer Planrolle angeordnet sind. Dies
vereinfacht die Signalerfassung, da das Gurtband im Untertrum des Förderers üblicherweise
nicht beladen ist. Hinter einer Planrolle ist gewährleistet,
dass das Band nicht quer zur Gurtlaufrichtung durchhängt, so
dass eine einfache Abtastung des Gurtbandes möglich ist. Die Erfindung ist
so zu verstehen, dass die Sensoren an jeder beliebigen Stelle des
Untertrums oder Obertrums des Gurtbandförderers angeordnet sein können. Ein
Steuersignal zur Betätigung
der zweiten Stelleinrichtung kann an jeder Stelle des Gurtbandes erzeugt
werden, wenn innerhalb der Steuereinrichtung die Länge des
Gurtbandes von der Signalerfassung bis zur Position des Abstreiferelements
hinterlegt ist und berücksichtigt
wird. Zweckmäßigerweise sind
die Sensoren als Hall-Sensoren ausgebildet, die Veränderungen
der Zugträgerstruktur
des Gurtbandes erfassen.
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Zusätzlich können als
Signalgeber oder Signalverstärker
im Bereich der Reparaturstellen des Gurtbandes Magnetelemente in
das Gurtband eingebettet sein. Diese können bei Reparatur des Gurtbandes
einvulkanisiert werden.
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Als
Betätigungsorgan
ist zweckmäßigerweise
wenigstens ein Hydraulikzylinder vorgesehen, der an einem endseitig
der Welle vorgesehenen Hebel angreift.
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Es
ist zweckmäßig, wenn
jeweils an beiden Enden der Welle eine erste und zweite Stelleinrichtung über einen
gemeinsamen Hebel auf die Welle einwirken.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Förderbandreinigungsvorrichtung
ist vorgesehen, dass diese eine transportable Steuer- und Antriebsvorrichtung
umfasst, so dass diese bei Bedarf während der Reparatur des Gurtbandes
an der betreffenden Abwurfstelle des Gurtbandes installiert werden
kann.
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Besonders
zweckmäßig ist
es, wenn die Antriebsvorrichtung als Hydraulikaggregat ausgebildet ist,
welches die Hydraulikzylinder mit Hydraulikflüssigkeit versorgt.
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Ein
vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht eines Gurtbandförderers mit einer Förderbandreinigungsvorrichtung
gemäß der Erfindung
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2 einen
Schnitt entlang der Linien II-II in 1
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3 eine
vergrößerte Ansicht
des Details III in 2
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4 eine
schematische Ansicht entsprechend derjenigen in 1,
wobei das Abstreiferelement sich außer Eingriff mit dem Förderband
befindet, und
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5 eine
schematische Ansicht der Befestigung des Trägers der Sensoren am Gerüst des Gurtbandförderers.
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Wie
insbesondere den 1 und 2 zu entnehmen
ist, umfasst die Förderbandreinigungsvorrichtung 1 gemäß der Erfindung
ein nicht näher beschriebenes
Abstreiferelement 2, welches mittels einer ersten Stelleinrichtung 3 gegen
die Gurtlaufrichtung eines Gurtbandes 4 im Bereich dessen Abwurftrommel 5 angedrückt wird.
Die erste Stelleinrichtung 3 ist in den Zeichnungen stark
vereinfacht dargestellt, im einfachsten Fall kann dies eine Zugfeder
mit verstellbarer Federvorspannung sein. Der Gurtbandförderer umfasst
der Gurtband 4, das in Richtung der in den Figuren eingezeichneten
Pfeile über
die Abwurftrommel 5, die sich in der Zeichnung gegen den
Uhrzeigersinn dreht, umgelenkt wird.
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Das
Abstreiferelement 2 kann aus einem einzigen oder auch mehreren
Segmenten bestehen, die über
eine nicht näher
dargestellte Aufnahme drehbar auf der Welle 6 angeordnet
sind. Das Abstreiferelement 2 erstreckt sich über die
gesamte Breite des Gurtbandes 4. Dem Gurtband 4 anhaftende
Verunreinigungen, die bei dessen Umlauf um die Abwurftrommel 5 nicht
abfallen, werden von dem Abstreiferelement 2 von dem Gurtband 4 abgeschält. Dabei
sollte das Abstreiferelement 2 unter konstantem Druck gegen
das Gurtband 4 anliegen bzw. mit diesem in Eingriff stehen.
Die erste Stelleinrichtung 3 wirkt auf einen Hebel 7,
der auf die Welle 6 ein gegen den Uhrzeigersinn wirkendes
Moment aufbringt. Die erste Stelleinrichtung 3 erstreckt
sich zwischen den Hebeln 7 und einem nicht näher bezeichneten
Gestell der Förderbandreinigungsvorrichtung 1.
Parallel zu der ersten Stelleinrichtung 3 erstreckt sich
eine zweite Stelleinrichtung 8, die bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
als Hydraulikzylinder ausgebildet ist. Der Hydraulikzylinder 8 ist
in 1 in der eingefahrenen Stellung dargestellt. Dieser
ist an ein in den Zeichnungen nicht dargestelltes, tragbares Hydraulikaggregat
angeschlossen. Ein Ausfahren des Hydraulikzylinder 8 bewirkt,
wie dies in 4 andeutungsweise dargestellt
ist, eine Verschwenkung des Abstreiferelementes 2 im Uhrzeigersinn
gegen die von der ersten Stelleinrichtung 3 aufgebrachte
Zugkraft.
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In
den 1 und 4 ist die Förderbandreinigungsvorrichtung 1 in
Seitenansicht dargestellt. Daraus ergibt sich, dass nur eine Seite
der Welle 6 der Förderbandreinigungsvorrichtung 1 sichtbar
ist. Die Förderbandreinigungsvorrichtung 1 umfasst
auf jeder Seite der Welle 6, die sich über die gesamte Breite der
Abwurftrommel 5 (in die Zeichnungsebene hinein) erstreckt,
einen Hebel 7, auf den jeweils die erste Stelleinrichtung 3 und
der Hydraulikzylinder 8 als zweite Stelleinrichtung gegensinnig
einwirken. Die Betätigung
der zweiten Stelleinrichtung 8 bzw. des Hydraulikzylinders 8 erfolgt über eine
nicht dargestellte Steuereinrichtung, die das nicht dargestellte Hydraulikaggregat
schaltet. Das Steuersignal wird über
Sensoren 9 erzeugt, die an einem Träger 10 oberhalb des
Gurtbandes 4 im Untertrum desselben angeordnet sind. Die
Anordnung der Sensoren 9 auf dem Träger 10 ist beispielsweise
in der 2 dargestellt. Der Träger 10 ist mittels
Klemmen 11 an einem Profil 12 des Förderbandgerüstes befestigt
und erstreckt sich über
wenigstens einen Teil der Breite des Gurtbandes 4 quer
zu dessen Laufrichtung. An dem Träger 10 sind die als
Hall-Sensoren 9 ausgebildeten Sensoren mit Abstand voneinander
so angeordnet, dass diese einen wesentlichen Teil der Breite des Gurtbandes 4 erfassen.
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Durch
eine Ausbesserung des Gurtbandes infolge eines Schadens wird entweder
dessen Zugträgerstruktur
im Bereich der Schadstelle bzw. Reparaturstelle verändert oder
bei Reparatur des Gurtbandes 4 werden Magnet-Signalgeber 13 in
dieses einvulkanisiert. Dies ist andeutungsweise in 3 dargestellt.
Das von diesen erzeugte Magnetfeld wird von den Sensoren 9 beim
Unterfahren dieser erfasst. Dieses Signal wird an die Steuereinrichtung
weitergeleitet, die eine Betätigung
der zweiten Stelleinrichtung 8 bewirkt, so dass das Abstreiferelement 2 die
in 4 dargestellte Position einnimmt, in welcher dieses
mit dem Gurtband 4 außer
Eingriff ist.
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Der
Träger 10 mit
den darauf angeordneten Sensoren ist im Untertrum des Gurtbandes
in Gurtlaufrichtung oberhalb oder unmittelbar hinter einer mit 14 bezeichneten
Planrolle angeordnet. Hier ist das Gurtband 4 ohne Beladung,
oberhalb der Planrolle 14 oder kurz hinter dieser ist die
Lage des Gurtbandes 4 in einer Ebene gewährleistet,
wodurch Lesefehler der Sensoren 9 minimiert werden.
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Der
Träger 10 ist
jeweils endseitig mit Führungsstäben 15 versehen,
die verstellbar in den Klemmen 11 geführt sind. Auf diese Art und
Weise lässt
sich der Abstand des Trägers 10 und
somit der Sensoren 9 bzw. der magnetischen Näherungsschalter
zum Gurtband 4 einstellen.
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Die
Sensoren 9 können
in Laufrichtung des Gurtbandes 4 an jeder beliebigen Stelle
vor oder hinter dem Abstreiferelement 2 angeordnet sein.
Um eine entsprechende Steuerung der Schwenkbewegung des Abstreiferelements 2 bzw.
eine rechtzeitige Betätigung
der zweiten Stelleinrichtung 8 zu erwirken, ist es hierzu
lediglich erforderlich, dass die Gurtlänge zwischen den Sensoren 9 und
Position des Abstreiferelements 2 in Gurtlaufrichtung in
der Steuereinrichtung hinterlegt ist und entsprechend berücksichtigt
wird.
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- 1
- Förderbandreinigungsvorrichtung
- 2
- Abstreiferelement
- 3
- erste
Stelleinrichtung
- 4
- Gurtband
- 5
- Abwurftrommel
- 6
- Welle
- 7
- Hebel
- 8
- zweite
Stelleinrichtung/Hydraulikzylinder
- 9
- Sensoren
- 10
- Träger
- 11
- Klemmen
- 12
- Profil
- 13
- Magnet-Signalgeber
- 14
- Planrolle
- 15
- Führungsstäbe