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Die
Erfindung betrifft einen Beschlag für einen Fahrzeugsitz, insbesondere
für einen
Kraftfahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches
1.
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Aus
der
DE 101 05 282
A1 ist ein Beschlag dieser Art bekannt. Für eine ungehinderte
Relativdrehung der beiden Beschlagteile ist zwischen diesen ein
Spiel vorgesehen. Bei einem Einsatz des Beschlags als Neigungseinsteller
für die
Lehne eines Fahrzeugsitzes sorgt eine Lehnenkompensationsfeder,
die zum teilweisen Ausgleich des Gewichts der Lehne vorgesehen ist,
dafür,
dass auch bei einer unbelasteten Lehne das Spiel nicht zu einer
unerwünschten
Geräuschbildung
(Klappern) führt.
Für andere
Einsatzzwecke des Beschlags wäre
es wünschenswert,
wenn die Geräuschbildung
auch ohne Lehnenkompensationsfeder unterdrückt werden könnte.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Beschlag der eingangs
genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
einen Beschlag mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Dadurch,
dass zwischen dem Umklammerungsring und dem zweiten Beschlagteil
ein Zwischenring angeordnet ist, kann das zum Betätigen notwendige
Spiel so ausgeglichen werden, dass auch ohne Lehnenkompensationsfeder
keine störenden
Klappergeräusche
entstehen. Toleranzen werden durch Rippen am Zwischenring ausgeglichen, die
auf einer in Umfangsrichtung verlaufenden Mantelfläche desselben
angeordnet sind und bei der Montage des Umklammerungsrings an das
erste Beschlagteil entsprechend elastisch und gegebenenfalls plastisch
verformt werden. Der Zwischenring kann auf dem zweiten Beschlagteil
oder im Umklammerungsring vormontiert sein.
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Um
den Verschleiß gering
zu halten, d.h. auf wenige ausgewählte Stellen zu beschränken, wird der
Zwischenring vorzugsweise vom zweiten Beschlagteil oder vom Umklammerungsring
drehfest mitgenommen oder – je
nach Relativsystem – festgehalten.
Für die
drehfeste Verbindung können
Aussparungen, Nuten, Nocken, Vorsprünge oder sonstige, vorzugsweise
formschlüssig
zusammenwirkende Mittel vorgesehen sein, die auch dem radialen Spiel- und
Toleranzausgleich dienen können.
Das zur Vermeidung eines Verklemmens des Beschlags notwendige Spiel
steht dann trotzdem noch zur Verfügung. Der Zwischenring kann
auch Toleranzen in Umfangsrichtung ausgleichen, beispielsweise durch
eine Unterbrechung der geschlossenen Ringform. Der Zwischenring
weist ferner vorzugsweise eine in axiale Richtung weisende Stirnfläche auf,
mit welcher er vorzugsweise als axialer Gleiter wirkt, d.h. für eine geringe
Reibung zwischen dem zweiten Beschlagteil und dem Umklammerungsring
sorgt. Der Zwischenring kann aber in vereinfachter Weise so ausgebildet sein,
dass er nur einen Teil dieser Aufgaben erfüllt.
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Im
Unterschied zu beispielsweise der
DE 101 20 854 C1 ist der erfindungsgemäße Zwischenring
vorzugsweise außerhalb
der Lagerstelle des zweiten Beschlagteils auf dem ersten Beschlagteil angeordnet,
liegt also außerhalb
des Kraftflusses. Diese Anordnung sorgt nicht nur für eine geringe
Belastung und damit für
einen geringen Verschleiß,
sondern ermöglicht
auch eine bevorzugte Herstellung des Zwischenrings aus Kunststoff,
was die Herstellung kostengünstig
macht und das Gewicht gering hält.
Für Spezialanwendung
kann der Zwischenring aber auch aus Metall bestehen. In anderer
Ausführung
kann der Zwischenring neben der Lagerstelle von zweitem Beschlagteil
und erstem Beschlagteil angeordnet sein und zumindest im Crashfall
außerhalb
des Kraftflusses liegen.
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Der
erfindungsgemäße Beschlag
ist vielseitig einsetzbar, beispielsweise zur Anlenkung der Lehne
eines Fahrzeugsitzes, zur Neigungseinstellung einer Oberschenkelunterstützung oder
zum sonstigen Klappen und Verriegeln eines Teiles des Fahrzeugsitzes.
Dabei kann der Beschlag ein Rastbeschlag sein, wie beispielsweise
in der
DE 101 05 282
A1 beschrieben, oder als Getriebebeschlag ausgebildet sein,
wie beispielsweise in der
DE
101 20 854 C1 mit zwei Hohlrädern und einem zentralen Planetenrad
beschrieben.
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Im
folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels mit
Abwandlungen näher
erläutert.
Es zeigen
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1 eine
Explosionsdarstellung des teilweise zusammengebauten Ausführungsbeispiels,
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2 eine
perspektivische Darstellung des zusammengebauten Ausführungsbeispiels,
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3 einen
mit dem beispielhaften Beschlag versehenen Fahrzeugsitz,
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4 einen
Schnitt entlang der Linie IV IV in 2 und 5,
wobei die Form der Rippen vor dem Zusammenbau gestrichelt angedeutet
ist,
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5 eine
stirnseitige Teilansicht des Ausführungsbeispiels,
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6 eine 5 entsprechende
stirnseitige Teilansicht einer Abwandlung mit Nuten im Umklammerungsring,
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7 eine 5 entsprechende
stirnseitige Teilansicht einer Abwandlung mit Filmscharnier im Zwischenring,
und
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8 eine 5 entsprechende
stirnseitige Teilansicht einer Abwandlung mit Rippen auf der radial
nach innen weisenden Mantelfläche
des Zwischenrings.
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Im
Ausführungsbeispiel
weist ein als Rastbeschlag ausgebildeter Beschlag 1 ein
näherungsweise scheibenförmiges erstes
Beschlagteil 11 und ein ebenfalls näherungsweise scheibenförmiges zweites Beschlagteil 12 auf,
die relativ zueinander um eine zentrale Achse A drehbar sind. Die
nachfolgenden Richtungsangaben beziehen sich auf das Zylinderkoordinatensystem,
welches durch diese zentrale Achse A definiert ist.
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Wie
in der
DE 101 05 282
A1 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird,
sind am ersten Beschlagteil
11 Führungs- und Lagersegmente ausgebildet,
die einerseits auf ihrer äußeren Umfangsfläche das
als Hohlrad mit einem Zahnkranz ausgebildete zweite Beschlagteil
12 lagern
und andererseits zwischen sich wenigstens einen, vorliegend zwei
radial bewegliche, gezahnte Riegel führen, welche mit dem Zahnkranz
des zweiten Beschlagteils
12 zusammenwirken, um den Beschlag
1 zu
verriegeln. Dieses Prinzip ist in der WO 00/44582 A1 beschrieben,
deren Offenbarungsgehalt ebenfalls ausdrücklich einbezogen wird.
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Ein
Umklammerungsring 21 weist einerseits eine in Umfangsrichtung
verlaufende Mantelfläche auf,
mit welcher er auf der radial nach außen weisenden Umfangsfläche des
ersten Beschlagteils 11 sitzt und mit diesem fest verbunden
ist. Der Umklammerungsring 21 kann auch einstückig mit
dem ersten Beschlagteil 11 ausgebildet sein. Andererseits
weist der Umklammerungsring 21 auf seiner vom ersten Beschlagteil 11 abgewandten
Stirnseite einen umgebördelten
Rand 23 auf, welcher unter Bildung einer ringförmigen Stirnfläche das
zweite Beschlagteil 12 übergreift
und in axialer Richtung sichert. In radialer Richtung ist zwischen
dem zweiten Beschlagteil 12 und dem Umklammerungsring 21 ein
Spiel vorgesehen, um eine ungehinderte Drehbewegung des zweiten
Beschlagteils 12 zu ermöglichen.
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In
dem Bereich zwischen dem zweiten Beschlagteil 12 und dem
Umklammerungsring 21 ist ein im Umklammerungsring 21 sitzender
Zwischenring 31 aus Kunststoff angeordnet. Der Zwischenring 31 weist
einen hohlzylindrischen, axial verlaufenden buchsenartigen Bereich 31', welcher radial
innen am zweiten Beschlagteil 12 und radial außen mittels
einer Mantelfläche 33 am
Rand 23 des Umklammerungsrings 21 anliegt, und
einen an den buchsenartigen Bereich 31' anschließenden, radial abstehenden flanschartigen
Bereich 31'' auf, welcher
mittels einer Stirnfläche 35 in
axialer Richtung dem zweiten Beschlagteil 12 zugewandt
ist, so dass sich ein L-förmiges
Profil für
den Zwischenring 31 ergibt. Mit der quer zur axialen Richtung
(d.h. in radialer und in Umfangsrichtung) verlaufenden Stirnfläche 35 wirkt
der Zwischenring 31 als axialer Gleiter zwischen dem zweiten
Beschlagteil 12 und dem Umklammerungsring 21.
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Die
Mantelfläche 33 ist
mit wenigstens einer, vorzugsweise mehren Aussparungen 37 versehen, welche
beispielsweise gleichmäßig über den
Umfang verteilt sind. Jede vorgesehene Aussparungen 37 nimmt
einen radial vorspringenden Nocken 38 des Umklammerungsrings 21 auf.
Dies stellt eine drehfeste Mitnahme des Zwischenrings 31 durch
den Umklammerungsring 21 sicher. Die Mantelfläche 33 weist
ferner mehrere Rippen 39 auf, welche von der Mantelfläche 33 in
radialer Richtung abstehen, axial ausgerichtet sind und spielfrei
oder leicht federnd auf der Innenumfangsfläche des Randes 23 des
Umklammerungsrings 21 anliegen. Dadurch werden etwaige
Toleranzen, beispielsweise Unrundheiten oder Exzentrizitäten der
Beschlagteile 11 und 12 und des Umklammerungsrings 21 ausgeglichen,
ohne dass deren Relativdrehung behindert wird. Außerdem wirken
die Rippen 39 dämpfend.
Da der Zwischenring 31 sich nicht an der Lagerstelle zwischen
den Beschlagteilen 11 und 12 und somit außerhalb
des Kraftflusses befindet, werden von ihm Lasten, beispielsweise
im Crashfall, ferngehalten.
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Der
erfindungsgemäße Beschlag 1 kann
bei einem Fahrzeugsitz 41 für ein Kraftfahrzeug verwendet
werden, beispielsweise für
die Neigungseinstellung, Tischklappung oder anderweitigen Anlenkung von
dessen Lehne 43. Dabei sitzt in der Regel ein manuell betätigbarer
Handhebel 49 auf einer mit der zentralen Achse A fluchtenden Übertragungsstange zwischen
zwei erfindungsgemäßen Beschlägen 1 und
sorgt für
ein synchrones Entriegeln derselben.
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In
einer Abwandlung zum Ausführungsbeispiel
sind für
die drehfeste Mitnahme des Zwischenrings 31 anstelle der
Aussparungen 37 und Nocken 38 die Rippen 39 und entsprechende
Nuten 56 im Umklammerungsring 21 vorgesehen, wie
in 6 dargestellt, oder der Umklammerungsring 21 greift formschlüssig zwischen
die Rippen 39 des Zwischenrings 31. Es sind weitere
Abwandlungen zum Ausführungsbeispiel
möglich,
welche sich jeweils in Detailausbildungen des Zwischenringes 31 unterscheiden.
Der Zwischenring 31 kann an einer Stelle seines Umfangs
mittels eines Schlitzes unterbrochen und/oder mit einem Filmscharnier 57 geschlossen sein,
wie in 7 dargestellt. Beide Maßnahmen ermöglichen einen Toleranzausgleich
in Umfangsrichtung, wobei das Filmscharnier 57 zusätzlich zwischen
Produktion und Montage des Zwischenrings 31 eine Verhakung
des andernfalls offenen Zwischenrings 31 an anderen Bauteilen
verhindert. Die Rippen 39 können auch auf der radial nach
innen weisenden Mantelfläche
des buchsenartigen Bereichs 31' des Zwischenrings 31 ausgebildet
sein, wie in 8 dargestellt. Es sind auch
beliebige Kombinationen der Abwandlungen möglich.
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Die
Montage des Zwischenringes 31 kann erfolgen, indem der
Zwischenring 31 erst auf das zweite Beschlagteil 12 aufgesetzt
und dann der Umklammerungsring 21 aufgebracht wird, oder
indem der Zwischenring 31 erst im Umklammerungsring 21 vormontiert
und mit diesem zusammen aufgebracht wird.
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- 1
- Beschlag
- 11
- erstes
Beschlagteil
- 12
- zweites
Beschlagteil
- 21
- Umklammerungsring
- 23
- Rand
- 31
- Zwischenring
- 31'
- buchsenartiger
Bereich
- 31''
- flanschartiger
Bereich
- 33
- Mantelfläche
- 35
- Stirnfläche
- 37
- Aussparung
- 3
8
- Nocken
- 39
- Rippe
- 41
- Fahrzeugsitz
- 43
- sehne
- 49
- Handhebel
- 56
- Nut
- 57
- Filmscharnier
- A
- zentrale
Achse