-
Die
Erfindung betrifft eine Bohrlehre zum Setzen von Bohrungen an einem
Türflügel oder
dergleichen für
Befestigungsschrauben, die zwei an den jeweils voneinander wegweisenden
Breitseitenflächen
des Türflügels nahe
am Rand desselben angeordnete Beschlagteile miteinander verbinden,
mit zwei miteinander verbundenen, auf die beiden Türbreitseiten
flächig
auflegbaren, je mindestens eine Bohröffnung aufweisenden Backen.
-
Derartige
Bohrlehren sind im Stand der Technik bekannt. Sie dienen dem Schreiner
oder dergleichen zum Bohren oder Fräsen der Aussparungen an einem
Türblatt,
durch welche Befestigungsschrauben für Beschlagschilder oder der
Vierkantdorn eines Drückers
oder der Schließzylinder
eines Schlosses durch das Türblatt
ragt.
-
Fluchttüren werden üblicherweise
mit Panikschlössern
ausgestattet. Diese Panikschlösser
lassen sich verriegeln. Bei Betätigen
eines Drückers werden
Riegel und Falle gleichzeitig zurückgezogen, so dass das Öffen der
Tür im
Panikfalle von der Innenseite her lediglich einen Handgriff bedarf.
-
Gegenüber derartigen
drückerbetätigbaren Panikschlössern besitzen
Querriegelpanikverschlüsse
einen höheren
Sicherheitsgrad. Während
die Drücker
von oben nach unten zu betätigen
sind, um das Schloss zu öffnen
und unter Umständen
bei Druck auf die Tür
die Fallen bzw. Riegel in den Gegenschließteilen klemmen können, bieten
Querriegel-Panikverschlüsse
den Vorteil, dass sie zufolge einer horizontalen Druckbeaufschlagung
in Richtung auf die Tür
geöffnet
werden können.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bohrlehre anzugeben,
mit welcher die Bohrlöcher
für einen
Querriegel-Panikverschluss bei einem bereits mit einem Drückernuss
betätigbaren
Panikverschluss ausgestatteten Tür
ansetzbar sind.
-
Gelöst wird
die Aufgabe durch die in die Ansprüchen angegebene Erfindung.
-
Der
Anspruch 1 sieht zunächst
und im Wesentlichen vor, dass die zu einem am Türflügel bereits befestigten, gegen
die beiden Beschlagteile auszutauschendes, eine Drückernuss
aufweisenden Schlosses gehörenden
Bohrungen von zumindest einem der beiden Beschlagteile oder einer
einem dieser Beschlagteile zugeordneten Unterfütterungsplatte überdeckt
werden, wozu zumindest eine der beiden Backen eine Zentrieröffnung aufweist,
zum Durchstecken eines Zentrierdornes bis in die Vierkantöffnung der
Drückernuss
des Schlosses. Ferner kann vorgesehnen sein, dass die Backen mit
Stegen miteinander verbunden sind. Diese Verbindungsstege können von
einer ersten Backe rechtwinklig abragen und ein Langloch aufweisen,
durch welches Fesselungsschrauben der zweiten Backe greifen. Ferner kann
vorgesehen sein, dass die Verbindungsstege umwendbar der ersten
Backe zugeordnet sind. Schließlich
kann zumindest eine der beiden Backen einen Stulpanschlag ausbilden.
-
Zufolge
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
ist eine Bohrlehre gegeben, die in einfacher Weise an einer mit
einem Schloss ausgerüsteten
Tür befestigt
werden kann. Zunächst
werden die Beschlagteile des auszutauschenden Schlosses vom Türblatt entfernt.
Auf das Türblatt
wird dann die Lehre aufgesetzt. Dies erfolgt mit zunächst gelösten Befestigungsschrauben.
Die Backen werden dann jeweils flächig auf die beiden Breitseiten
des Türblattes
gelegt, wobei der Stulpanschlag gegen die Falzkante der Tür stößt. Wenn
das richtige Abstandsmaß der Backen
eingestellt ist, werden die Befestigungsschrauben angezogen. Dabei
werden die Backen derart in der Höhenlage gehalten, dass die
Zentrieröffnung
mit der Vierkantöffnung
der Drückernuss
des Schlosses fluchtet. Durch die Zentrieröffnung wird dann ein Zentrierstift
bis in die Vierkantöffnung
der Drückernuss
eingesteckt. Die Backen sind jetzt höhenlagenfixiert. Mittels eines
Bohrers oder eines Stirnfräsers
oder dergleichen wird dann durch die Öffnungen der Bohrlehre jeweils
ein Loch angebohrt. Dies erfolgt auf beiden Seiten des Türblattes
an den Stellen, wo später
die Befestigungsschrauben des Beschlages das Türblatt durchgreifen sollen.
Daran anschließend
werden die Backen und das sich noch in der Einstecktasche des Türflügels befindende Schloss
entfernt. Anschließend
werden die Löcher vervollkommend,
indem sie ohne die Benutzung der Lehre durchgebohrt werden. Auf
den so vorbereiteten Türflügel können dann
die neuen Beschläge
in bekannter Weise montiert werden.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
-
1 in
perspektivischer Darstellung die aus zwei Backen und einem Verbindungssteg
bestehende Backe aufgesetzt auf ein DIN-rechtes Türblatt,
-
2 eine
Darstellung gemäß 1 von
der Rückansicht
her,
-
3 3 zeigt
eine nachträglich
gegen den Austausch eines bisherigen Schlosses an einem Türflügel angebrachten
Panikverschluss mit einem ersten Beschlagteil 12, welches
auf der Breitseite eines Türflügels auf
einer Unterfütterungsplatte 16 aufgeschraubt
ist.
-
Das
Beschlagteil 12 besitzt eine Falle 14, die mit
einem entsprechendem Gegenschließteil zusammenwirkt. Im Bereich
der Falz des Türflügels befindet sich
eine Abdeckplatte 15, mit der die Einstecktasche des bisherigen
Schlosses abgedeckt ist. Eine Betätigungshandhabe 13 erstreckt
sich quer über
das Türblatt
und ist am bandseitigen Rand des Türblattes mit einem weiteren
Beschlagteil befestigt. Türaußenseitig
befindet ein zweites Beschlagteil 17, welches mit nicht dargestellten
Schrauben mit dem ersten Beschlagteil 12 verbunden ist.
Diese Schrauben durchgreifen Bohrungen des Türflügels.
-
Die
Erstellung der Bohrungen für
nicht dargestellten Verbindungsschrauben der beiden Beschlagteile 12 und 17 erfolgt
unter zu Hilfenahme der in den 1 und 2 dargestellten
Bohrlehre.
-
In
den 1 und 2 dargestellten Bohrlehre besitzt
eine erste Backe 1 und eine sich parallel zu der ersten
Backe erstreckende zweite Backe 2. An der Schmalseite der
zweite Backe 2 sind von einander beabstandet zwei Verbindungsstege 3 befestigt. Die
Verbindungsstege 3 weisen in einem rechten Winkel von der
zweiten Backe 2 ab. Wie aus der 1 zu entnehmen
ist, sind im Ausführungsbeispiel die
Verbindungsstege 3 mittels Schrauben mit den Schmalseiten
der zweiten Backe 2 verbunden. Dabei liegen die Enden der
Verbindungsstege 3 in Aussparungen der Schmalseite der
zweiten Backe 2. Durch Lösen der Schrauben können die
Verbindungsstege 3 von der Backe 2 gelöst werden
und in andere Richtung abragend wieder befestigt werden. Dies dient der
Umstellung der Bohrlehre für
links- bzw. rechtsschließende
Türen.
-
Anstelle
der beiden Schrauben kann auch ein Scharniermechanismus vorgesehen
sein.
-
Die
Verbindungsstege 3 besitzen nahezu sich über die
gesamte Länge
der Verbindungsstege 3 erstreckende Langlöcher 4.
Diese Langlöcher 4 werden
von Fesselungsschrauben durchgriffen, auf welcher Befestigungsmuttern 5 aufgeschraubt
sind. Diese Fesselungsschrauben entspringen den Schmalseiten einer
ersten Backe, die sich in Parallellage zur zweiten Backe 2 erstreckt.
Auch hier liegen die Verbindungsstege 3 in Schmalseitenaussparungen
ein.
-
Die
Backe 1 hat ebenso wie die Backe 2 eine im Wesentlichen
rechteckige Gestalt. Auf ihrer zur Backe 2 zugewandten
Seite besitzt die erste Backe 1 eine Stufe 10,
die eine Anschlagkante ausbildet, gegen welche eine Schmalkante
des Türblattes
tritt.
-
Die
erste Backe 1 weist ebenso wie die zweite Backe 2 mehrere
Bohrlöcher 7 bis 9 auf,
die unterschiedliche Durchmesser aufweisen können. So besitzen die beiden
nebeneinander angeordneten, insgesamt ein Rechteck aufspannenden
Bohrlöcher 7 einen
Durchmesser von 6 mm, zwei in der Mitte dieses gedachten Rechteckes
liegenden Bohrlöcher 7 einen
Durchmesser von 7 mm und eine zentrale Öffnung 8 einen Durchmesser
von 10 bis 16 oder auch 22 mm. Die Durchmesser sind nur beispielhafte
Angaben.
-
Wesentlich
an jeder der beiden Backen 1, 2 ist eine als Langloch
ausgebildete Zentrieröffnung 6. Durch
diese kann ein Zentrierstift 11 bis in die Vierkantöffnung einer
Drückernuss
eines im Türflügel bereits
vorhandenen Schlosses eingesteckt werden. Das Langloch ist von Vorteil,
damit die Bohrlehre auch mit Schlössern unterschiedlichen Achsmaßes zusammen
wirken kann.
-
Die
Verwendungsweise der Bohrlehre ist die Folgende:
-
An
einer mit einem herkömmlichen,
drückernussbetätigbaren
Panikverschluss ausgerüsteten Tür werden
zunächst
die Beschlagschilder entfernt. Dort, wo die Beschlagschilder befestigt
waren wird sodann die aus den beiden Backen 1, 2 bestehende Bohrlehre
aufgesetzt, derart, dass die beiden Backen 1, 2 flächig auf
dem Türblatt
aufliegen und die Anschlagkante 10 gegen die Falzkante
des Türflügels anstößt. Sodann
wird der Zentrierstift 11 durch die Zentrieröffnung 6 bis
in die Vierkantöffnung
der Drückernuss
gesteckt. Dabei kann der Zentrierstift 11 sogar durch die
Vierkantöffnung
hindurch bis auf die andere Seite des Türblattes hindurch gesteckt
werden.
-
In
dieser Position werden an den erforderlichen Stellen die Bohrungen
mittels geeigneten Werkzeuges zunächst nur teilweise eingebracht.
Nach Entfernen der Bohrlehre und des Schlosses aus der Schlosstasche
werden die Bohrungen vervollständigt.
Anschließend
werden die Öffnungen
des herausgenommenen Schlosses verdeckt, beispielsweise mittels
einer Abdeckplatte 15 oder einer Unterfütterungsplatte 16.
Anstelle der Unterfütterungsplatte 16 kann
aber der Beschlag 12 unmittelbar auf das Türblatt aufgesetzt
werden. Dabei werden die unter Zuhilfenahme der Bohrlehre eingebrachten
Bohrungen verwendet, um die beiden Beschlagteile 12,17 miteinander
zu verbinden. Durch diese greifen die Befestigungsschrauben bzw.
Schloßbetätigungsglieder,
um den Verschluß von
außen öffnen zu
können.
-
Alle
offenbarten Merkmale sind (für
sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird
hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.