DE2006646B2 - Vorrichtung zum Herstellen eines Netzes aus einer thermoplastischen Kunststoffolie - Google Patents
Vorrichtung zum Herstellen eines Netzes aus einer thermoplastischen KunststoffolieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen eines Netzes aus einer thermoplastischen
Kunststoffolie, bei der die erwärmte Folie zwischen ein Walzenpaar einführbar ist, von denen eine eine
gummielastische Oberfläche aufweist und eine mit netzartig angeordneten Rillen versehen ist, und die eine
Einrichtung zum Abnehmen und Spannen des Kunststoffnetzes aufweist.
Netze aus Kunststoff haben sich als dekorative und zweckmäßige Verpackungsmittel gegenüber den zuvor
zumeist verwendeten geknüpften Netzen aus Garnen zum Abpacken von Gemüse, Früchten und anderen
Nahrungsmitteln und überall dort durchgesetzt, wo nur eine geringe Reißfestigkeit des Packungsmaterials
erforderlich ist. Diese Kunststoffnetze werden hauptsächlich entweder durch Perforieren einer Kunststoffolie
oder durch Spritzen eines Kunststoffnetzes hergestellt. Beim Perforieren von Kunststoffolien durch
Stanzen von Löchern entsteht ein erheblicher Materialverlust, was sich nachteilig auf die Kosten der Netze
auswirkt, die, da es sich um Wegwerfartikel handelt, möglichst niedrig sein sollen. Diese Forderung führte zu
einer Anzahl von Verfahren zum Herstellen von Netzen im Spritzverfahren, wobei unterschiedliche Teile der
Spritzeinrichtung in gegenläufigen Richtungen umlaufen, um sich kreuzende Lagen von Fäden in einem
gewünschten Muster zu produzieren. Beispiele für diese Verfahren und Vorrichtungen zum Spritzen der
Kunststoffnetze sind in den US-PSen 30 12 275 und 29 19 467 beschrieben. Diese Verfahren setzen bewegbare
Spritzköpfe voraus und bedürfen einer genauen
Bedienung und Steuerung.
Aus der GB-PS 11 16 181 ist eine Vorrichtung zur Herstellung gelochter Folien bekanntgeworden, bei
welcher erwärmte Folien durch den Walzenspalt r> zwischen einer profilierten Prägewalze und einer
glatten zylindrischen hindurchgeführt werden, wobei das Material der Kunststoffbahn an den Stellen, an
welchen Löcher gebildet werden sollen, zu den Seiten derselben verdrängt wird, so daß sich dort dünne
ίο Membranen bilden, die erst in einem zweiten Verfahrensgang
durch Wärmeeinwirkung und Wegschmelzen beseitigbar sind. Dabei hat man es nun aber nicht in der
Hand, in welcher Richtung die Membranen sich auflösen und an welchem Rand des Loches sich das geschmolze-
\r> ne, sich zusammenziehende Material der Membranen
anlagert Dies bedingt aber wieder keine konturenscharfen Kanten der Löcher, was sich dann besonders störend
bemerkbar macht, wenn man die vorbekannte Technik zur Herstellung von gelochten Folien auf die vorliegend
in in Betracht kommende Technik zur Herstellung von Kunststoffnetzen anwenden würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe in möglichst
einfacher und rationeller Weise ein Kunststoffnetz aus -'■'>
einer Folie herzustellen ist und durch welche sich die Nachteile einer ein unregelmäßiges Netz bewirkenden
Nachbehandlung vermeiden lassen. Die hierzu geeignete Vorrichtung soll einen besonders einfachen konstruktiven
Aufbau haben und mit hoher Geschwindigkeit «· möglichst störungsfrei arbeiten.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das auf eine über dem Erweichungspunkt
liegende Temperatur erwärmte Folienmaterial in einer Vorrichtung behandelt wird, die in der Weise ausgebil-)r>
det ist, daß die Folie auf einer glatten, harten Heizwalze
über die Erweichungstemperatur erwärmbar ist, auf der die mit den Rillen versehene Formwalze abrollt, wobei
die Rillen in einem gummielastischen Mantel ausgebildet sind und daß im Abstand zum Anlagebereich der
·"· Heizwalze eine Andrückwalze an der gerillten Formwalze anliegt.
Weitere vorteilhafte Merkmale dieser Vorrichtung gehen aus den Unteransprüchen 2 bis 4 hervor.
In den Fig. 1 bis 3 der Zeichnungen ist ein ■f' bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäß
ausgebildeten Vorrichtung schematisch dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung zum Herstellen von Kunststoffnetzen aus Kunststoffolien;
w F i g. 2 eine Aufsicht auf die Stirnseite der mit einem profilierten Mantel versehenen Formwalze und je einen Teil der mit dieser zusammenwirkenden Heizwalze und der Andrückwalze der Vorrichtung nach Fig. 1;
w F i g. 2 eine Aufsicht auf die Stirnseite der mit einem profilierten Mantel versehenen Formwalze und je einen Teil der mit dieser zusammenwirkenden Heizwalze und der Andrückwalze der Vorrichtung nach Fig. 1;
F i g. 3 ein Teilstück eines mit Hilfe der erfindungsge- v>
mäßen Vorrichtung hergestellten Kunststoffnetzes in perspektivischer Darstellung.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist in einem Gestell Fdie
Bobine 12 einer auf einen Kern 14 aufgewickelten thermoplastischen Kunststoffolienbahn 16 drehbar
w) gelagert. Die von der Bobine 12 abgezogene Folienbahn
16 wird über eine Umlenkrolle 18 einer Walze 22 zugeführt und gelangt von dieser dann auf eine
angetriebene Heizwalze 26. Die Walzen 22 und 26 sind vorzugsweise mit einem Überzug aus Polytetrafluor-Η
äthylen versehen.umeinAnhaftenderthermoplastischen Folie am Umfang derselben zu vermeiden. Auch kann
dann die Heizwalze 26 mittels Dampf oder heißem Ol oder ähnlichen Heizmedien erwärmt werden. Die
Heizwalze 26 kann einen beliebigen Durchmesser aufweisen, der von der auf die thermoplastische Folie in
vorbestimmter Zeit zu übertragenden Wärmemenge bestimmt wird. Gute Ergebnisse wurden mit Heizwalzen
mit einem Durchmesser von 15 bis 20 ein erreicht.
Die Heizwalze 26 erwärmt die thermoplastische Folie
16 auf eine Ober ihrem Erweichungspunkt liegende Temperatur. Diese liegt vorzugsweise etwa um 8 bis
22° C über dem Erweichungspunkt, damit die Folie für
den nachfolgenden Bearbeitungsgang ausreichend plastisch und verformbar ist.
Die ebenfalls angetriebene Formwalze 32 ist mit einem Mantel 34 aus elastischem Werkstoff versehen, in
dessen Oberfläche sich netzartig angeordnete Rillen 35 befinden, in welche das erwärmte und genügend
erweichte Kunststoffolienmaterial von der Heizwalze 26 hineingedrückt wird Das Geschwindigkeitsverhältnis
der Umfangsgeschwindigkeiten zwischen der Formwalze 32 und der Heizwaize 26 ist so zu wählen, daß das
Material der Kunststoffolie die Rillen 35 im Mantel 34 der Formwalze 32 voll ausfüllt. Dies bedeutet, daO bei
der Verwendung einer stärkeren Folie die Formwalze 32 schneller als die Heizwalze 26 umlaufen muß,
während bei einer dünneren Folie die Formwalze 32 langsamer als die Heizwalze 26 umlaufen muß.
Gute Ergebnisse lassen sich erreichen, wenn die Formwalze geringfügig schneller als die Heizwelle
umläuft, und zwar im Verhältnis von 1,1 :1 bis 1,2 :1.
Wenn auch die Formwalze 32 jeden gewünschten Durchmesser aufweisen kann, so haben sich Walzern mit
7,5 cm 0 bis 15 cm 0 bewährt.
Das in den Rillen 35 im Mantel 34 der Formwalze 32 gebildete Kunststoffnetz wird über einen Teil des
Umfangs der Formwalze 32 geführt, wobei eine gewisse Abkühlung erfolgt. Auf die Oberfläche des Mantels 34
der Formwalze 32 und die außenliegenden Flächen der »Fäden« des Netzes 46 wirkt die Andrückwalze 42 ein,
um einerseits da« das Netz 46 bildende Kunststoffmaterial vollends in die Rillen zu pressen und andererseits die
Formwalze 32 und die Heizwalze 26 ausreichend stark gegeneinander zu drücken.
Hierzu dienen nicht dargestellte hydraulische Einrichtungen,
die auf die Andrückwalze 42 und insbesondere deren Lager 44 im Gestell F einwirken. Drücke von
etwa 2V2 bis 5 kg/cm haben sich bei der Verarbeitung
von thermoplastischen Folien als geeignet erwiesen.
Das so erzeugte Kunststoffnetz 46 muß unter leichtem Zug von der Formwalze 32 abgezogen werden,
bevor es vollständig abgekühlt ist Dies geschieht mit Hilfe der Formwalze 32 eines angetriebenen Abzugsrollenpaars
48, 52, weiche das Netz 46 unter einer bestimmten Spannung hält Hierzu laufen die Abzugsrollen 48,52 mit größerer Umfangsgeschwindigkeit um
als die der Formwalze 32. Zufriedenstellende Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn die fraglichen Geschwindigkeitsunterschiede
zwischen 1,1 : 1 bis 1,2:1 betragen. Dadurch wird erreicht, daß, falls einmal einzelne
Maschen des Foliennetzes von einer Haut abgedeckt sein sollten, diese aufreißt Wenn das Netz während
dieses Vorgangs auf einer erhöhten Temperatur
-'ο gehalten wird, so findet eine Orientierung in seiner
Längsrichtung statt, wodurch die Reißfestigkeit eine höhere wird. D&3 Kunststoffnetz 46 wird schließlich auf
einer Rolle 58 aufgewickelt. Sämtliche Walzen und Rollen der Vorrichtung sind in Lagern des Gestells F
Ji gelagert. Soweit die Walzen oder Rollen angetrieben
werden, finden übliche Antriebs- und Drehzahlregelungseinrichtungen Anwendung.
Die zur Herstellung der Kunststoffnetze verwendeten Kunststoffolien können aus jedem bekannten
«ι thermoplastischen Werkstoff, wie beispielsweise Polyolefinen,
also Polyäthylen, Polypropylen, Polyamiden und Polyestern usw., bestehen.
Der Mantel 34 der Formwalze 32 besteht vorzugsweise aus Gummi, da dieser Werkstoff die gewünschte
1·) Nachgiebigkeit aufweist und im Verformungsbereich
keine schädliche Temperaturabsenkung bewirkt, um die Kunststoffolie ohne Rückverformung gut verarbeiten
zu können. Ein weiterer Vorteil des elastischen Mantels 34 ist die Vermeidung von Schwierigkeiten, die durch
M) das Verziehen infolge Wärmespannungen in Metallwalzen
auftreten.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Herstellen eines Netzes aus einer thermoplastischen Folie, bei der die erwärmte
Folie zwischen ein Walzenpaar einführbar ist, von denen eine eine gummielastische Oberfläche aufweist
und eine mit netzartig angeordneten Rillen versehen ist, und die eine Einrichtung zum Abnehmen und
Spannen des Kunststoffnetzes aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Folie auf einer glatten, harten Heizwalze (26) über die Erweichungstemperatur
erwärmbar ist, auf der die mit den Rillen versehene Formwalze (32) abrollt, wobei die
Rillen (35) in einem gummielastischen Mantel (34) ausgebildet sind und daß im Abstand zum Anlagebereich
der Heizwalze (26) eine Andrückwalze (42) an der gerillten Formwalze (32) anliegt
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizwalze (26) so hoch erhitzbar ist, daß die Folie eine um 8 bis 22° C über dem
Erweichungspunkt liegende Temperatur erreicht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der Heizwalze (26)
und der Formwalze (32) in einer Ebene mit der Achse der Andrückwalze (42) liegen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Abziehen
des Netzes (46) vom profilierten Mantel (34) der Formwalze (32) aus einem angetriebenen Abzugswalzenpaar
(48, 52) besteht, deren Umfangsgeschwindigkeit zur Umfangsgeschwindigkeit der
Formwalze (32) im Verhältnis von 1,1 :1 bis 1,2 :1 steht.
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