DE2006197B2 - Feuerbestaendige schlagfeste formkoerper - Google Patents

Feuerbestaendige schlagfeste formkoerper

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DE2006197B2 DE19702006197 DE2006197A DE2006197B2 DE 2006197 B2 DE2006197 B2 DE 2006197B2 DE 19702006197 DE19702006197 DE 19702006197 DE 2006197 A DE2006197 A DE 2006197A DE 2006197 B2 DE2006197 B2 DE 2006197B2
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Description

Die Erfindung betrifft gefüllte Kunststoffgegenstände Und Formkörper, die besonders in der Bauindustrie anwendbar sind, insbesondere aus Polymerisaten von Methylmethacrylat enthaltend Aluminiumhydroxid bzw. Aluminiumoxidhydrat, insbesondere Aluminiumtrihydroxid, die sich infolge ihrer erhöhten Undurchsich-Itigkeit, besonderen Eigenschaften hinsichtlich Flammfestigkeit und hoher Beständigkeit gegenübe: Ansätzen mit Säuren im Vergleich zu anderen gefüllten !Polymerisaten ganz speziell für Bauteile eignen.
Gefüllte Polymerisate und verschiedene Verfahren zu deren Herstellung sind bekannt So hat man bereits Gegenstände aus Polymethylmethacrylaten und einem inerten Füllstoff wie Aluminiumoxid hergestellt (USA.-Patentschrift 34 05 088). In diesem Zusammenhang bedeutet »inerter Füllstoff« für Polymethylmethacrylate, insbesondere Aluminiumoxid AIaCb. Bisher war es erforderlich, wasserfreie Tonerde anzuwenden, da ein eventuelles Wassergehalt die Polymerisation stören würde. Für eine vollständige Polymerisation sollte die Temperatur der Masse den Siedepunkt des Wassers übersteigen. Für die Verdampfung des Wassers wird Energie benötigt, die die Masse wieder abkühlt, so daß die Polymerisationsgeschwindigkeit auf unzulässige Weise absinkt. Darüber hinaus bildet das siedende Wasser Blasen, die wieder in dem Formkörper zu Hohlräumen führen. Aus diesem Grund war man bestrebt, die zu polymerisierende Masse von Wasser frei zu halten. Dies gilt insbesondere für die Fälle, wo dichte, qualitativ hochwertige Produkte durch schnelle kontinuierliche Gießvorgänge hergestellt werden sollen. Aluminiumoxidhydrat enthält Wasser, und zwar sowohl als Oberflächenwasser als auch als Hydrationwasser. Es ist nicht klar, ob nur das oberflächlich gebundene Wasser oder auch das Kristallwasser die Polymerisation nachteilig beeinflußt, jedoch wurde bisher, wenn Aluminiumoxid oder Tonerde als Füllstoff für Polymethylmethacrylate angewandt wurde, die wasserfreie Form verwendet, da bei den Temperaturen, die zur Austreibung des oberflächlich gebundenen Wassers innerhalb einer wirtschaftlich tragbaren Zeit erforderlich sind, bereits auch eine wesentliche Entwässerung stattfindet. Sicherlich findet bei normalen Brenntemperaturen eine vollständige Entwässerung statt. Da gebranntes Aluminiumoxid am Markt erhältlich ist und eigentlich kein Grund dafür gesehen wurde, anzunehmen, daß die Anwendung von Tonerde, von der nur ein Tei! des Wassers entfernt wurde, bestimmte Vorteile erbringt. Wo immer auch Tonerde als Füllstoff zu einer polymerisierbaren Masse von Methylmethacrylat angewandt wurde, hat man immer gebrannte Tonerde angewandt.
In dieser Form ist die Tonerde ein echter inerter Füllstoff, und zwar sowohl hinsichtlich des Einflusses auf die Polymerisation als auch auf seine Rolle, die sie als
ίο inaktive Komponente in dem Fertigprodukt spielt Aluminiumhydroxid ist aber in beiden Richtungen nicht als inert zu bezeichnen.
Während allgemein gesprochen die Anwesenheit einer geringen Wassermenge in der polymerisierbaren Masse von Methylmethacrylat die Polymerisation in einem solchen Ausmaß nachteilig beeinflußt daß man kein brauchbares Produkt erhält wurde durch jene Versuche festgestellt daß man unter gewissen Umständen eine geringere Wassermenge sogar als Promotor für die Polymerisation heranziehen kann. Die Bedingungen, unter denen dies zutrifft ist gegeben, wenn das Wasser ein Teil eines verbesserten Katalysatorsystems ist. Der Katalysator umfaßt eine geringe Menge einer Peroxidverbindung, vorzugsweise einen Halbperestcr der Maleinsäure oder dessen Metallsalz sowie eine geringe Menge an Lösungsmittel für diese Peroxidverbindung. Bevorzugt wird eine wasserlösliche Peroxidverbindung angewandt In diesem Fall ist das Lösungsmittel Wasser. Die Zugabe einer geringen Menge eines kettenübertragenden Mittels, wie eines Mercaptans, ist ebenfalls zweckmäßig. Die allgemeine Ansicht daß die Zugabe von Wasser zu der zu polymeristerenden Masse die Polymerisationsgeschwindigkeit herabsetzt, gilt noch immer, wenn mehr als eine geringe Menge an Wasser angewandt wird, die die PolymerisEtionsgeschwindigkeit bis auf einen solchen Punkt herabgesetzt daß sie praktisch stehenbleibt. Bei den von der Anmelderin gefundenen Mengenbereichen an Wasser wird jedoch die Polymerisation merklich begünstigt.
Der Zusatz von wasserhaltigem Aluminiumoxid oder Aluminiumhydroxid führt zur Einbringung des für eine günstige Polymerisation erforderlichen Wassergehalts und führt zu Produkten mit sehr zweckmäßigen und unerwarteten Eigenschaften. Dies erreicht man durch Anwendung von Aluminiumhydroxid, welches am Markt leicht erhältlich ist, jedoch kann man annehmen, daß jede Form von Aluminiumoxidhydrat ähnliche, wenn nicht sogar identische Ergebnisse bringt, wenn es notwendig sein kann, mehr Zusatzmittel einzubringen, um das gleiche Resultat zu erreichen, wenn ein Hydrat oder Hydroxid mit einem geringeren Wassergehalt angewandt wird. Aluminiumhydroxid wird als Zusatz bevorzugt. Es scheint, daß der durch das Aluminiumhydroxid eingebrachte Wassergehalt zur Beschleunigung der Polymerisation führt und diese Form des Wassers auch noch unerwartete Eigenschaften des Fertigprodukts ergibt. Die Polymerisation wird tatsächlich durch Zugabe von Aluminiumhydroxid und unter bestimmten Voraussetzungen durch zusätzliches Wasser beschleuse nigt, d. h. bei geringer Feuchtigkeit müßte sogar Wasser dem Gemisch zugesetzt werden, um die Polymerisationsgeschwindigkeit optimal zu halten. An Stelle nun dem Problem der zu geringen Polymerisaüonsgeschwindigkeit gegenüber stehen, tritt das entgegen-
(,5 gesetzte Problem, nämlich eine zu schnelle Polymerisation ein. Abhängig von den Bestandteilen und der Form der angestrebten Formkörper ist eine besonders weitgehende Vermischung der Bestandteile erforder-
lieh. Wird det Katalysator zu dem Ausgangsgemisch zugesetzt, so kann die durch das Aluminiumhydroxid in das Gemisch eingebrachte Wassermenge bereits zum Einsetzen der Polymerisation führen, bevor das Mischen beendet ist. Aus diesem Grunde ist es oft erforderlich, die Katalysatoren möglichst spät im Rahmen des Mischens, und zwar unmittelbar bevor das Gemisch abgegossen wird, zuzusetzen. Im Hinblick darauf, daß das Aluminiumhydroxid die Polymerisationsgeschwindigkeit erhöht, kann es nicht als inert bezeichnet ,0 werden.
Gegenstände aus Polymethylmethacrylat enthaltend, inerte Füllstoffe, wie Calciumcarbonat und gebrannte Tonerde, führen zu dekorativen Bauteilen, insbesonders, wenn sie so pigmentiert sind, daß marmorartiges ,5 Aussehen hervorgerufen ist Man kan.i so Platten für Wandverkleidungen oder für Ausguß herstellen. Diese Produkte lassen sich noch in verschiedener Hinsicht verbessern. Die inerten Füllstoffe machen die Gegenstände im allgemeinen durchscheinend oder ündurchsichtig, so daß nur die oberflächliche Pigmentierung zu dem marmorartigen Aussehen führt. Diese Platten lassen sich also nicht dort verwenden, wo ein Lichtdurchtritt nötig ist, z. B. in Beleuchtungskörpern. Auch wenn die Gegenstände in Küche oder Bad als Waschbecken angewandt werden, können verschiedene Säuren, wie Kohlensäure oder Zitronen- oder Essigsäure, die im Haushalt in Berührung mit verschiedenen Produkten auftreten, wie z.B. kohlensäurehaltigen Getränken, Essig oder Früchten, den Füllstoff angreifen und die Oberfläche zu einem unansehnlichen Produkt anätzen. Schließlich haben derartige gefüllte Kunststoffgegenstände hinsichtlich Flamm- oder Feuerschutz Eigenschaften, die sie unerwünscht, wenn nicht überhaupt unannehmbar für verschiedene Bauzwecke machen, insbesondere wo durch gesetzliche Vorschriften den Werten für Weiterleitung von Fe-ier oder Flammen bestimmte Grenzen gesetzt werden, wie dies üblicherweise bei Baustoffen für den Hausbau der Fall ist. Es wird also ein verbessertes Produkt mit größerer Durchsichtigkeit und Beständigkeit gegenüber Anätzen durch Säuren mit günstigen Eigenschaften hinsichtlich Brandschutz bevorzugt.
Die erfindungsgemäß, unter Verwendung von Aluminiumhydroxid hergestellten Gegenstände zeigen eine merklich verbesserte Durchsichtigkeit als Gegenstände unter Verwendung von Calciumcarbonat oder gebranntem Aluminiumoxid. Sie zeigen ein natürlicheres, marmorähnliches Aussehen auf Grund der Tatsache, daß sowohl die innere Pigmentierung als auch die Pigmentierung der Oberfläche diesen marmorähnlichen Effekt hervorrufen und schließlich kann man die erhaltenen Produkte dort anwenden, wo eine größere Lichtdurchlässigkeit erforderlich ist. Es wird angenommen, daß die verbesserte Durchsichtigkeit auf den unterschiedlichen Brechungsindizes von Aluminiumoxid und Aluminiumoxidhydrat bzw. Aluminiumhydoxid beruht. In gleicher Weise zeigen mit Aluminiumhydroxid gefüllte Gegenstände eine wesentlich geringere Tendenz zur Ausbreitung von Flammen oder Feuer als Gegenstände, die mit Calciumcarbonat oder Aluminiumoxid gefüllt sind. Es wird angenommen, daß das Hydratationswasser des Aluminiumhydroxids dies bewirkt. In dem Ausmaße, als das Aluminiumhydroxid die Entflammbarkeit des Produkts herabsetzt, ist es nicht bi mehr als inerter Füllstoff, sondern als aktiver Anteil des Fertigprodukts anzusehen. Schließlich ist ein Zusatz an Aluminiumhydroxid in den Gegenständen nach der Erfindung der Einwirkung von Säuren und Farbstoffen, die Gegenstände mit Füllstoffen in Form von Calciumcarbonat beeinflussen, unzugänglich, trotzdem keine wesentlichen Unterschiede zwischen Aluminiumhydroxid und aluminiumoxidhaltigen Produkten in dieser Hinsicht bestehen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formkörper geschieht dadurch, daß Methylmethacrylat das 10 bis 35% eines Polymethylmethacrylats in Form eines Homopolymeren oder eines Copolymeren des Methylmethacrylat mit <x,j3-äthylenisch ungesättigten Verbindungen enthält mit einer Grundviskosität von 0,25 bis 1 mit 20 bis 85 Gewichtsprozent wasserhaltigem Aluminiumoxid dem Katalysator gemischt und in die entsprechende Form gegossen wird. In dieser kann die Masse nun polymerisieren. Zur Optimierung der Polymerisationsgeschwindigkeit ist für die Peroxidverbindung ein Lösungsmittel erforderlich. Im idealen Fall steht das durch das Aluminiumhydroxid in die Masse eingebrachte Wasser, dieses Lösungsmittel dar. Anderenfalls muß eine geringe Menge an zusätzlichem Wasser eingebracht werden.
Man bevorzugt ein Gemisch, das 40 bis 65% Aluminiumhydroxid enthält Die Peroxidverbindung ist ein Halbperester der Maleinsäure oder dessen Salz der Formel
Me oder H,
il
H—C—C —O
il
H-C-C—O—O—R
Ii I ο
worin Me ein Metall der Gruppen 1-A, H-A des Periodensystems, Zink, Blei, Kobalt, Nickel, Mangan oder Kupfer und χ eine ganze Zahl von 1 bis einschließlich der Wertigkeit des Metalls ist und R eine gesättigte tertiäre Alkylgruppe bedeutet Das Lösungsmittel ist Wasser. Das Gemisch soll weiter als kettenübertragendes Mittel ein Mercaptan enthalten. Schließlich enthält das Gemisch noch ein Pigment oder andere inerte Füllstoffe, um dem Fertigprodukt den gewünschten dekorativen Effekt zu verleihen.
Die Ausgangsmasse für die Substanzpolymerisation kann auf beliebige Weise erhalten worden sein (britische Patentschrift 8 70 191 oder USA-Patentschrift 31 54 600), insbesondere durch Erhitzen einer geringen Menge eines Polymerisationsinitiators in Lösung des Methylmethacrylats in Gegenwart eines kettenübertragenden Mittels und dem entsprechenden Druck und Temperatur. Das Erwärmen wurde fortgesetzt, bis die Lösung eine vorbestimmte Viskosität erreicht hatte. Anschließend wurde die heiße Lösung durch Zugabe von kaltem Monomeren enthaltend einen Polymerisationsinhibitor abgeschreckt. So konnte eine Masse einer Viskosität von 0,5 bis 50 P bei 25° C durch Erwärmen von Methylmethacrylat in einem mit Wassermantel versehenem Gefäß bei einer Temperatur zwischen 50 und 1500C unter Rückfluß erhalten werden. Es wurde bei Atmosphärendruck und Rühren der unter Rückfluß siedenden Masse gearbeitet. Das Erwärmen wurde in Gegenwart einer sehr kleinen Menge an Initiator und 0,05 bis 1 Molprozent eines kettenübertragenden Mittels, wie Alkylmercaptan oder eines anderen Mercaptans (USA-Paientschrift 31 54 600) fortgeführt. Wenn die Viskosität zwischen 0,5 und 50 P, entspre-
chend einer Grundviskosität von 0,25 bis 1 erreicht war und der Gehalt an Initiator im wesentlichen auf 0 absank, d. h. unter 20 ppm, wurde die Polymerisation durch Kühlung abgebrochen, z. B. indem 1 bis 10 Gewichtsprozent kaltes Methylmethacrylat, das ausreichend Hydrochinon oder einen anderen Polymerisationsinhibitor zur Verhinderung der weiteren Polymerisation von Methylacrylat enthielt zugefügt wird.
Für die erfindungsgemäßen Zwecke soll die Lösung 10 bis 35 Gewichtsprozent Polymethylmethacrylat, gelöst in dem Monomeren, enthalten. Das Polymere hat eine Grundviskosität von 0,25 bis 1 bei 20°C bei einer Konzentration von 0,5 g Polymere je 100 cm3 Chloroformlösung (F. W. B i 11 m e y e r, Textbook of Polymer Chemistry, Interscience Publishing Inc., 1957, S. 128). Das Polymere ist entweder ein Homopolymeres von Methylmethacrylat oder ein Copolymeres mit Comonomeren, wie Vinylacetat, Styrol, Methylacrylat, Äthylacrylat, Butyiacrylat, Cyclohexyiacrylat, Äthylmethacrylat, Butylmethacrylat oder Cyclohexyimethacrylat.
Die Polymerisationsmasse kann auch mehrfach ungesättigte Vernetzungsmittel in einer Menge bis zu 20 Gewichtsprozent nach vollständiger Abschreckung enthalten, wie Äthylendimethacrylat, Propylendimethacrylat, Polyäthylenglycoldimethyiacryiat, Divinylbenzol, Triallylcyanurat oder Diallylphthalat. Gegebenenfalls können auch vor dem Abschrecken bis 2% Vernetzungsmittel in die Polymerisationsmasse eingebracht worden sein.
In diese Mischung für die Masse- oder Substanzpolymerisation wird der Katalysator und Aluminiumhydroxid eingebracht Die Reihenfolge in der Katalysator und Füllstoff außerdem Aluminiumhydroxid in die Masse gegeben wird, ist nicht kritisch. Nach dem bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren wird jedoch zuerst in die Masse für die Substanzpolymerisation die gewünschte Menge der basischen Metallverbindung und des Lösungsmittels für die Peroxidverbindung eingebracht, das ganze sorgfältig gemischt und schließlich der Halbperester der Maleinsäure zugesetzt, z. B. tertiär-Monobutylperoxymaleinsäureester. Als basische Verbindung kann man jede Metallverbindung verwenden, die mit dem sauren Substituenten des Halbperesters unter Bildung des entsprechenden Metallsalzes reagiert z. B. die Oxide oder Hydroxide der Metalle, Carbonate von Natrium, Kalium oder Zink, die Acetate von Natrium, Kalium, Kupfer, Strontium, Magnesium, Blei, Kobalt, Mangan, die sauren Phthalate, Bicarbonate, Benzoate, Phosphate, Sulfide oder Methacrylate von Natrium oder Kalium. Die Reihenfolge der Zugabe dieser Substanzen ist nicht kritisch 'jnd kann verändert werden. Es ist jedoch daraufhinzuweisen, daß der mit dem Aluminiumhydroxid in die Masse eingebrachte Wassergehalt offensichtlich als Lösungsmittel für die Peroxidverbindung zu wirken vermag und die Polymerisationsgeschwindigkeit bis zu einem solchen Punkt vergrößert, daß wenn alle Bestandteile oder zumindest die Peroxidverbindung und das Lösungsmittel oder wasserhaltiges Aluminiumhydroxid gleichzeitig zugegeben werden, die Polymerisation nicht zu schnell abläuft, daß ein Mischen in Frage gestellt ist. Unter bestimmten Umständen ist jedoch ein gutes Mischen nicht erforderlich.
Die erfindungsgemäß angewandten Zusätze sind wasserhaltiges Aluminiumoxid oder Aluminiumoxidhydrat, vorzugsweise Aluminiumhydroxid A1(OH)3 bzw. AI2O3 · 3H2O. Bei Mengen über 85 Gewichtsprozent wirkt das Polymere nur noch als Bindemittel und führt zu kaum mehr verwendbaren Produkten. Unter 20 Gewichtsprozent ist der Einfluß des Füllstoffs, gemessen an den Eigenschaften des Produkts, praktisch noch nicht feststellbar. Vorzugsweise sind 40 bis 65 Gewichtsprozent Zusatz brauchbar. Selbstverständlich kann man auch inerte Füllstoffe, wie sie z. B. in der USA-Patentschrift 34 05 088 genannt sind, zusammen mit den erfindungsgemäß eingesetzten Aluminiumhydroxiden anwenden. Die Zusätze sollen im allgemeinen feinteilig eingebracht werden und in dem Gemisch gleichmäßig verteilt sein.
Erfindungsgemäß kann man alle Arten von Gegenständen herstellen. So lassen sich z. B. durch Aufgießen auf eine entsprechende Fläche Platten oder Folien herstellen. Das Gemisch kann auch in Formen und auf Geweben oder Textilien, Metalle oder Glasplatten aufgegossen werden. Das Gemisch läßt sich auch zur Herstellung von Laminaten oder Schichtwerkstoffen mit Holz oder anderen Kunststoffen heranziehen. Der Begriff »Abgießen des Gemischs auf eine Gieß- oder Formfläche« bedeutet, daß alle Verfahren, die der Fachmann für derartige Verarbeitungsstufen kennt, angewandt werden können.
Die Erfindung wird an folgenden Beispielen noch näher erläutert.
Beispiel 1
Es soll ein Gegenstand aus 60% Aluminiumhydroxid und 40 Gewichtsprozent Polymethylmethacrylat hergestellt werden, und zwar durch Substanzpolymerisation bei 3O°/oiger Lösung des Homopolymeren im Monomeren bei 27 bis 29° C. Eine Paste, enthaltend Calciumhydroxid und Polymethylmethacrylat und eine geringe Menge an Wasser wurde obigem Gemisch zugesetzt, so daß dieses 0,65 Gewichtsprozent, bezogen auf Gewicht der Masse, Calciumhydroxid und 0,2 Gewichtsprozent Wasser enthielt. Schließlich wurden 0,2 Gewichtsprozent Glykoldimercaptoacetat und 2 Gewichtsprozent tert.-Monobutylperoxymaleinsäure in das Gemisch eingebracht. Das ganze wurde dann in einen Behälter eingegossen und damit eine Platte mit einer Stärke von etwa 12,7 cm Dicke hergestellt. Das Produkt konnte dann härten.
Es wurden zwei Vergleichsprodukte nach derselben Weise und mit demselben Füllstoffgehalt hergestellt, jedoch war in diesem Fall der Füllstoff Calciumcarbonat im Vergleichsversuch A und gebranntes Aluminiumoxid im Vergleichsversuch B.
Beispiel 2
Nach den Maßnahmen des Beispiels 1 wurde ein weiterer Formkörper hergestellt mit Ausnahme, daß die Füllstoffmenge 38,4 Volumprozent ausmachte. Es wurden auch hier in gleicher Weise zwei Vergleichsprodukte hergestellt, und zwar als Produkt A unter Verwendung von Calciumcarbonat und Vergleichsprodukt D mit gebranntem Aluminiumoxid.
Die Prüfkörper wurden nun hinsichtlich der Verfärbung, Anätzung und der Feuerbeständigkeit untersucht. In der Tabelle sind die Ergebnisse bei Prüfung mit Essig (als Beispiel für die in der Küche am häufigsten vorkommende Säure) und auf die Feuerbeständigkeit zusammengestellt. Bei der Essigprüfung wurden auf die Prüfkörper 2 oder 3 Tropfen Essig aufgebracht und das ganze 16 Stunden stehengelassen. Der Einfluß des Essigs auf die Oberfläche der Prüfkörper wurde visuell bestimmt.
Bei der Bestimmung der Feuerbeständigkeit wurde im Sinne der Prüf methoden ASTM E 162-60 mit einer Strahlenplatte und entsprechend ASTM E 286-65T in einem Steiner-Tunnel vorgegangen. Es wurden nicht alle Versuche im Steiner-Tunnel durchgeführt, wegen der Schwierigkeit und Kostspieligkeit der Herstellung so großer Platten, wie sie für diese Untersuchungsmethode erforderlich sind. Die einzige im Steiner-Tunnel nicht geprüfte Vergleichsprobe von einiger Bedeutung war Produkt B. Es kann jedoch aus den anderen Ergebnissen geschlossen werden, daß diesem Material
ein Wert im Steiner-Tunnel von mindestens 56
oder ^79 zukommt,
Strahlungsplatte und -
wobei
10
79
der
56 der Wert mit
das kleinere Verhältnis der
beiden Werte bei den anderen Proben ist.
Es muß festgestellt werden, daß alle Gegenstände enthaltend Aluminiumoxid oder Aluminiumhydroxid von Essig nicht angegriffen werden, jedoch die Prüfkörper mit Calciumcarbonat von Essig beträchtlich angeätzt werden. Es wird auch darauf hingewiesen, daß alle Proben enthaltend Aluminiumoxid oder Aluminiumhydroxid eine geringere Ausbreitungsgeschwindigkeit für die Flamme besitzen als Gegenstände, die Calciumcarbonat enthalten und daß die Feuerbeständigkeit von Calciumhydroxid enthaltenden Körpern wesentlich schlechter ist als die der anderen. Tatsache ist, daß nur die Aluminiumhydroxid enthaltenden
ίο Prüfkörper die Vorschriften über die Feuerbeständigkeit (Steiner-Tunnel weniger als 75), wie sie für Baumaterialien in Krankenhäusern stehen, erfüllen. Alle aufgeführten Proben entwickeln einen hellen Rauch und leiten den Brand nur wenig weiter, jedoch sind die aluminiumhydroxidhaltigen Proben in dieser Beziehung merklich überlegen. Es muß auch noch darauf hingewiesen werden, daß die mit Calciumcarbonat oder Aluminiumoxid hergestellten Proben undurchsichtig sind, während die Formkörper mit Aluminiumhydroxid durchscheinend sind.
Beispiel Füllstoff Füllstoff Vol.-% Essig Strahlungs Steiner- Aussehen des
38,4 platte Tunnel Rauches
Gew.-% 30,7
A CaCO3 60 41,0 + 79 110 hell
B AI2O3 60 38,4 56 2:79 hell
1 (AI2O3 · 3H2O) 60 38,4 18 45 hell
A CaCOa 60 38,4 + 79 110 hell
D AI2O3 66,9 40 hell
2 (AI2O3 · 3H2O) 57,4 - 24 hell
•09 516/

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Feuerbeständige, sc.ilagfeste Formkörper, die durch Polymerisation von Methylmelhacrylat oder Mischpolymerisation von MethylmethaLiylat mit «^-äthylenisch ungesättigten Verbindungen — wobei das Mischpolymer mehr als 50% Methylmethacrylat enthält — in Gegenwart eines wasserlöslichen Katalysators, eines Füllstoffes auf der Basis von Aluminiumoxid und einer geringen Wassermenge erhalten worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß sie 20 bis 85 Gewichtsprozent Aluminiumoxidhydrat oder Aluminiumhydroxid enthalten.
2. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminiumoxidhydrat das Trihydrat ist
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