DE200592C - - Google Patents

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DE200592C
DE200592C DENDAT200592D DE200592DA DE200592C DE 200592 C DE200592 C DE 200592C DE NDAT200592 D DENDAT200592 D DE NDAT200592D DE 200592D A DE200592D A DE 200592DA DE 200592 C DE200592 C DE 200592C
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DE
Germany
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cells
bells
steam
water
cell
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DENDAT200592D
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English (en)
Publication of DE200592C publication Critical patent/DE200592C/de
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/10Separation of ammonia from ammonia liquors, e.g. gas liquors

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVI 200592 ~ KLASSE 12Λ\ GRUPPE
Firma LOUIS DILL in FRANKFURT a. M. Ammoniakabtreibeapparat.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. April 1907 ab.
Bei der Verarbeitung des Gaswassers z. B. auf schwefelsaures Ammoniak verwendet man zum Austreiben des Ammoniaks aus einzelnen Zellen bestehende Apparate, an deren höchstgelegenem Teil das Rohwasser eintritt, um beim Durchfließen der einzelnen, tiefer liegenden Zellen mit von unten entgegengeführtem Wasserdampf in Berührung gebracht zu werden.
ίο Hierbei wird das Gaswasser zunächst derart erhitzt, daß das freie Ammoniak flüchtig wird und mit dem Dampf nach den oberen Zellen emporsteigt, worauf das übrige Wasser zwecks Freimachung des darin enthaltenen gebundenen Ammoniaks mit Kalkmilch versetzt wird. Einrichtungen, die in dieser Reihenfolge die gleichen physikalischen und chemischen Wirkungen erzeugen, sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Sie sind turmartig mit Zellen von meist rundem Querschnitt ausgeführt. Auf den die Zellen bildenden Böden der bekannten Abtreibeapparate sind eine Anzahl Durchgangsöffnungen vorgesehen, über denen durch Schrauben befestigte oder auch abnehmbare Glocken von runder oder auch langgestreckter Form angebracht sind, die durch Eintauchen in das Ammoniakwasser dem von unten aufstrebenden Dampf einen Widerstand bieten sollen zur möglichst innigen Berührung mit dem Gaswasser. Neben diesen Glocken ist dann ein Überlauf in der Bodenplatte angebracht für die herabfließenden Rohwässer.
Infolge der Ablagerungen und Verunreinigungen durch Ausscheidungen fester Bestandteile stellen sich an den Glocken und Überläufen sehr bald Querschnittsverengungen ein, die ungünstig auf den Gang des Verfahrens wirken.
Zur besseren und leichteren Reinigung und Überwachung hat man zwar seitliche Öffnungen o. dgl. vorgesehen, durch welche man zu den Glocken und Überläufen gelangen kann. Wenn diese aber ihren Zweck erfüllen sollen, so müßten sie in hinreichender Menge und Größe vorgesehen sein, und selbst dann ermöglichten sie bei Apparaten von größerem Durchmesser noch nicht das bequeme Herankommen an die Glocken. Will man dies erreichen, so entsteht der große Nachteil, daß durch genügend große und zahlreiche Öffnungen eine sehr hohe Schwächung der Wände eintritt, 'so daß hier Einschränkungen zum Schaden der Betriebssicherheit geboten sind. Ganz besonders empfindlich ist bei diesen Konstruktionen, daß selbst bei sehr großen Reinigungsöffnungen ein Überblick über die Beschaffenheit der inneren Zelle sowie die über den Dampfzutrittsöffnungen angebrachten Glocken sehr schwierig ist, während das Anbringen und Abnehmen mehrerer Deckel wenig günstiger wirkt, dabei aber außerordentlich unbequem und zeitraubend ist.
Außerdem bedingt die große Anzahl der Schrauben der großen Verschlußdeckel beim Abdichten so viel Arbeit, daß der Apparat zwecks gründlicher Reinigung längere Zeit außer Betrieb gesetzt werden muß.
Diese Übelstände sucht vorliegende Erfindung zu beseitigen.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. ι zeigt einen vollständigen, gemäß der Erfindung ausgeführten Apparat in Vorderansicht und
Fig. 2 in Rückansicht. Die
Fig. 3, 4 und 5 veranschaulichen im Querschnitt, Längsschnitt und Horizontalschnitt eine Zelle.
Der Apparat besteht aus einem Kalkmilchbehälter A und einer Anzahl neben und über diesem angeordneter, stufenartig aufgebauter und zickzackförmig aneinandergereihter, langgestreckter Zellen a, welche an ihren Stirnseiten durch von außen abnehmbare Rohre e und f verbunden sind.
In Fig. ι der Zeichnung sind die Verbindungsrohre e bei der zweiten und dritten Zellenreihe von oben fortgelassen.
Der Kalkmilchbehälter A ist unten mit einem Anschlußstutzen h für die Kalkmilch und einem ebensolchen i für den Dampf versehen. Der Dampf nimmt seinen Weg durch die Kalkmilch hindurch und tritt oben wieder aus dem Behälter A heraus, um durch die Leitung k nach der untersten Zelle geführt zu werden. Von dort aus durchströmt er die einzelnen Zellen der Reihe nach aufwärts.
Das abfließende Wasser der letzten über dem Kalkmilchbehälter A angeordneten Zelle gelangt durch das Rohrstück / in diesen und mischt sich dort mit der Kalkmilch. Durch einen Siphonabfluß m fließt eine der zufließenden Menge stets gleichbleibende Menge in die oberste der seitlich vom Kalkmilch-
. behälter angeordneten Zellen und von da durch den Rest der Zellen, um schließlich aus der letzten abzulaufen. Die Zellen a haben kastenartige, langgestreckte Gestalt und besitzen eine mittlere Scheidewand b, die sie in zwei zusammenhängende Räume teilt. In jeden dieser Räume ist eine langgestreckte, rohrartige, unten offene Glocke c von muldenförmigem Querschnitt mit unterem, vorteilhaft ausgezacktem Rand eingeschoben, die mit Hilfe eines Flansches d von außen an der Zelle befestigt wird. Durch diese Bauart ist es möglich, statt einer großen Anzahl von über den Dampfzutrittsöffnungen angebrachten Einzelglocken nur zwei anzuordnen, in die der Dampf durch ein Verbindungsstück e aus der vorhergehenden unteren Zelle in achsialer Richtung eintritt und auch so durchströmt.
Durch einen auf der entgegengesetzten Stirnseite jeder Zelle vorgesehenen Überlauf f wird der Wasserstand stets in solcher Höhe gehalten, daß er die Auszackungen des Glockenrandes überdeckt. Auch dieser Überlauf ist als Verbindungsstück ausgeführt und führt das überlaufende Wasser der nächst tieferen Zelle zu. Er ist ebenso wie die Dampfzuleitungsverbindungsstücke e von außen an den Stirnwänden der Zelle befestigt, so daß er beqem abgenommen werden kann. -
Die Dampfüberführungsstücke sind an einer Stirnseite und die Wasserüberführungsstücke an der entgegengesetzten Stirnseite der Zellen vorgesehen.
Das von oben nach unten fließende Rohwasser gelangt durch den Überlauf der obersten Zelle in die nächstfolgende und stellt sich dort auf die durch deren Überlauf bedingte Höhe.
Hierbei ist es den unter den Glocken c hervorquellenden Dämpfen ausgesetzt, und zwar auf beiden Längsseiten der Glocken, wodurch die Leistungsfähigkeit des Apparates wesentlich erhöht wird. Die Dämpfe strömen alsdann durch g und das Verbindungssück e den in der nächsthöheren Zelle vorgesehenen Glocken zu. Das überlaufende Wasser gelangt durch den Überlauf f nach der nächsttieferen Zelle usf., wobei in bekannter Weise die Abtreibung des Ammoniaks durch die durchquellenden Dämpfe erfolgt.
Die beschriebene Gesamtanordnung des Apparates mit der besonderen Einrichtung der einzelnen Zellen bietet folgende erhebliche Vorteile:
Die Verbindungsrohre an den Zellenstirnseiten können ohne weiteres und bequem abgenommen und die Glocken herausgezogen werden. Der Zellenboden weist keinerlei vorstehende Stutzen o. dgl. auf. Nach Herausnähme der Glocken sind die kastenartigen Zellen daher sofort völlig leer und können rasch und bequem gründlich gereinigt werden, ohne daß ein Zellenabbau oder die Anbringung besonderer Türen an den Zellen erforderlich wäre.
Der Dampf durchströmt die Zellen nicht in direkter senkrechter Richtung, sondern tritt von einer Stirnseite her in die Glocken ein, um sie achsial zu durchziehen und beim Ausgleich seiner Spannung an allen Stellen der Glocken gleichmäßig hervorzuquellen. Infolge der langgestreckten, den Glocken angepaßten Gestalt der Zellen muß das Gaswasser in der ganzen Glockenlänge sich entlangbewegen und erfährt dabei eine wesentlich intensivere Bearbeitung wie bei den bekannten Apparaten, so daß hierdurch eine erhebliche Erhöhung des Gesamtwirkungsgrades erreicht wird.. ■
Infolge der beschriebenen Gesamtanordnung des Zellenaufbaues ist der Apparat wesentlich niedriger, d. h. er erreicht keine so große Bauhöhe mehr wie die Apparate der bekannten Konstruktionen. Auch läßt er sich leicht und ohne weiteres isolieren, was bei den bekannten Apparaten nicht möglich ist. Hierdurch kann
erheblich an Dampf gespart werden, und die den Apparat bedienenden Leute sind vor der strahlenden Hitze geschützt.

Claims (4)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Ammoniakabtreibeapparat, gekennzeichnet durch Zellen (a) von langgestreckter, kastenartiger Form, die auf einer Stirnseite durch von außen abnehmbare Rohrstücke (f) zum Leiten des Ammoniakwassers und auf der entgegengesetzten Stirnseite durch ebensolche (e) zum Leiten des Destillationsdampfes miteinander verbunden sind, während für die weitere Verteilung des Dampfes in bekannter Weise langgestreckte und in das Wasser tauchende Glocken (c) vorgesehen sind, die von außen befestigt und nach Lösen der Verbindungsstücke (e) ohne weiteres und bequem aus der Zelle herausgezogen werden können.
  2. 2. Apparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen durch in der Längsrichtung verlaufende Überschlagwände (b) in je zwei Teile geteilt sind, wobei jeder Teil eine besondere Glocke (c) besitzt.
  3. 3. Apparat nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstücke (f) als Überläufe zur Erhaltung eines konstanten Wasserstandes in den Zellen ausgebildet sind.
  4. 4. Apparat nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen stufenartig übereinanderliegend und zickzackartig aufgebaut sind.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT200592D Active DE200592C (de)

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DE (1) DE200592C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1052379B (de) * 1956-06-14 1959-03-12 Koppers Co Inc Ammoniakabtreibekolonne

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1052379B (de) * 1956-06-14 1959-03-12 Koppers Co Inc Ammoniakabtreibekolonne

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