DE20016992U1 - Raupenförmige Nahrungsmittelhülle auf Textilbasis - Google Patents

Description

KaIIe NaIo GmbH & Co. KG - 65025 Wiesbaden

00/148 KN " -1- 29. September 2000

Dr. P.-wf

Raupenförmige Nahrungsmittelhülle auf Textilbasis

Die Neuerung betrifft eine Raffraupe aus einer schlauchförmigen Nahrungsmittelhülle, wobei ein Ende der Hülle in den von der Raupe umschlossenen Hohlraum eingestülpt und verschlossen ist. Sie ist besonders geeignet für die Verwendung auf automatischen Wurstfüll-, Portionier- und Clipanlagen.

Durch das Raffen wird die schlauchförmige Nahrungsmittelhülle in eine Form gebracht, die es erlaubt, sie in einem Arbeitsgang und ohne Unterbrechung über eine größere Längeneinheit mit Brät zu befüllen. Dadurch läßt sich zumindest eine teilkontinuierliche Arbeitsweise erreichen. Etwa 10 bis 100 m der schlauchförmigen Hülle ergeben nach dem Raffen eine sogenannte Raupe mit einer Länge von etwa 10 bis 100 cm Länge, abhängig unter anderem von der Wandstärke der Hülle. Es ist üblich, ein Ende der abschnittsweise gerafften Hülle zu verschließen. Allgemein haben sich dafür Clips aus Kunststoff oder Metall durchgesetzt. Durch einfaches Abbinden kann das gleiche Resultat erzielt werden.

Textildärme werden dagegen bisher üblicherweise weitgehend in aufwendiger Handarbeit hergestellt, konfektioniert und gefüllt. Hergestellt werden diese Wursthüllen aus beschichteten Gewebebahnen, die in der gewünschten Form zugeschnitten oder ausgestanzt und dann nach herkömmlichen Fügeverfahren wie Nähen, Schweißen und Kleben zu einer schlauchförmigen Hülle zusammengefügt werden. Eine Außennaht wird allgemein als unerwünscht angesehen und daher häufig nach innen gewendet. Die Abschnitte müssen dabei einzeln manuell gewendet werden. Um dieses Problem zu lösen, wurden u.a. Spezialnähmaschinen entwickelt, die den sogenannten „Umwendlingsstich" ausführen. Dabei wird die meist 3-fädige Fadenführung der 1-nadeligen Maschine direkt um die Schnittkante herumgeführt, so daß das Garn die Schnittkante umwendelt (s. G. Effenberger, Wursthüllen - Kunstdarm, Holzmann Buchverlag, Bad Wörishofen, 2. Aufl. [1991] S. 62 - 64).

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Verfahren zum Wenden von (nicht gerafften) schlauchförmigen, nahtlosen Hüllen sind an sich bekannt. Dafür sind jedoch aufwendige Vorrichtungen notwendig, wie in den DE-C 11 98 988 und DE-B 14 79 836 beschrieben.
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Darüber hinaus ist für nahtlose, schlauchförmige Hüllen auf Basis von faserverstärkter Cellulose, die mit einer Außenbeschichtung (insbesondere mit einer PVDC-Außenbeschichtung) versehen sind, ein Verfahren zum gleichzeitigen Füllen und Wenden beschrieben (EP-A 004 620). In dem Verfahren wird zunächst durch längsaxiales Raffen gegen ein Widerlager ein Hohlstab aus der gerafften Schlauchhülle gebildet. Ein Abschnitt dieses Hohlstabes wird dann durch längsweises Auseinanderziehen entrafft und in einen faltenfreien Schlauchabschnitt überführt, der am Ende verschlossen wird. Anschließend wird der Hohlstab mit dem Verschluß voraus auf das Füllrohr aufgeschoben. Während des Füllens wird der Hohlstab dann entrafft und gleichzeitig die Außenseite nach innen gewendet. Für Textildärme mit Naht erschien dieses Verfahren jedoch bisher ungeeignet. Die Wandstärke ist bei Textildärmen wesentlich größer und durch die Naht zudem ungleichmäßig, was häufig zu ungleichmäßig geformten Raffraupen führt.

Es bestand daher nach wie vor die Aufgabe, die Verarbeitung von Textildärmen zu vereinfachen, insbesondere das Wenden von Hand zu vermeiden. Darüber hinaus sollen die Textildärme so konfektioniert sein, daß sie auf den üblichen Füllanlagen verwendet werden können.

Es wurde gefunden, daß sich die Aufgabe lösen läßt, wenn der Textildarm mit der außenliegenden Naht zu einer Raupe gerafft, ein nicht gerafftes Teilstück des Darms durch den von der Raupe umschlossenen Hohlraum („Bohrung") zurückgeführt und am Ende verschlossen wird. Beim Füllen wird der Darm dann gleichzeitig entrafft und gewendet.

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Gegenstand der vorliegenden Neuerung ist somit eine Raffraupe aus einer schlauchförmigen Nahrungsmittelhülle, wobei ein Ende der Hülle in den von der Raupe umschlossenen Hohlraum eingestülpt und verschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die schlauchförmige Hülle aus einem beschichteten Textilgewebe besteht und eine außenliegende Naht aufweist.

Der Textildarm wird dabei zweckmäßig während des Raffens verdreht, so daß die Naht in der fertigen Raupe wendelförmig versetzt erscheint. Dadurch wird verhindert, daß die Raupe durch das ungleichmäßig dicke Material unregelmäßig wird. Eine Raupe umfaßt allgemein 10 bis 100 m, bevorzugt 20 bis 40 m Textildarm. Des weiteren muß durch eine definierte Auswahl und technische Möglichkeit eine spezielle Raffgeometrie gewährleistet werden, die einen um mindestens 0,5 mm größeren Innendurchmesser der Raupe gegenüber dem jeweils eingesetzten Füllrohr realisiert.

Zur Verpackung von Nahrungsmitteln geeignete beschichtete Textilmaterialien sind dem Fachmann geläufig und auch kommerziell erhältlich. Bevorzugt sind acrylatbeschichtete Gewebe, wobei die Acrylatbeschichtung nach dem Zusammennähen innen liegt. Sie sind in der Regel eingefärbt, gegebenenfalls auch bedruckt. Nähmaschinen, mit denen sich die außenliegende Naht erzeugen läßt, gehören ebenfalls zum Stand der Technik.

Die Raupe muß sich mit dem Ende, von dem aus die Einstülpung erfolgte, ohne weiteresauf eine Füllvorrichtung aufsetzen lassen, damit die geraffte Raupe beim Füllen automatisch gewendet werden kann. Vorzugsweise erstreckt sich der entraffte bzw. nicht geraffte, eingestülpte Teil der Hülle über etwa die gesamte Länge der Raupe. Das Verschließen des einen Endes der Hülle kann mit einem Clip (insbesondere einem Kunststoff- oder Metallclip), durch Abbinden mit Garn, durch Verknoten oder auf andere, dem Fachmann geläufige Weise erfolgen. Es erfolgt zweckmäßig erst nach dem Einstülpen, damit der Verschluß nicht mit

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gewendetwird. Nach dem Wenden befindet sich die Naht innen, wodurch optisch ansprechenderes Erscheinungsbild entsteht.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform befindet sich im Innern des eingestülpten Teils der Hülle ein Füllring (s. Fig. 1), der ein eventuelles Abquetschen der nach innen gewendeten Beschichtung durch die Darmfüllbremse verhindert. Anfänglich befindet sich dieser Ring in unmittelbarer Nähe des sogenannten Erstclips. Der Außendurchmesser des Füllrings entspricht in etwa dem Innendurchmesser der Hülle. Der Füllring besteht gewöhnlich aus Kunststoff. Ebenso kann diese Funktion durch einen außenliegenden „Abstreifer" oder „Zurückhalter" umgesetzt werden.

Um zu gewährleisten, daß die Wenderaupe gemäß der Neuerung bei Transport und Lagerung ihre Form behält, wird sie zweckmäßig mit einer Umverpackung versehen. Das kann ein Netzschlauch sein oder auch eine luft- und/oder wasserdichte Folie. Da sich die Beschichtung, die später mit dem Füllgut in Kontakt kommt, jetzt noch weitgehend außen befindet, wird eine dicht schließende Folie aus hygienischen Gründen bevorzugt.

Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine neuerungsgemäße raupenförmige Nahrungsmittelhülle. Ein Ende der gerafften Hülle (1) ist in die Bohrung eingestülpt und mit einem Clip (3) abgebunden, wobei die Einstülpung (2) praktisch über die gesamte Länge der Raupe reicht. Eingezeichnet ist auch der optionale Füllring (4) sowie die ebenfalls optionale Netzumverpackung (5).

Claims (4)

1. Raffraupe aus einer schlauchförmigen Nahrungsmittelhülle, wobei ein Ende der Hülle in den von der Raupe umschlossenen Hohlraum eingestülpt und verschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die schlauchförmige Hülle aus einem beschichteten Textilgewebe besteht und eine außenliegende Naht aufweist.

2. Raffraupe gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Einstülpung des verschlossenen Endes der Hülle über etwa die gesamte Länge der Raupe erstreckt.

3. Raifraupe gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich im Innern des eingestülpten Teils der Hülle ein Füllring befindet.

4. Raifraupe gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer Umverpackung versehen ist.