DE19963783A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Regelung einer Verstellgeschwindigkeit eines Schaltvorgangs in einem automatisierten, stufenlos verstellbaren Getriebe - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Regelung einer Verstellgeschwindigkeit eines Schaltvorgangs in einem automatisierten, stufenlos verstellbaren GetriebeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Regelung einer Verstellgeschwindigkeit für einen Wechsel von einer aktuellen Übersetzung in eine stationäre Sollübersetzung (Schaltvorgang) bei einem im Triebstrang eines Kraftfahrzeugs angeordneten, automatisierten, stufenlos verstellbaren Getriebe. DOLLAR A Es ist vorgesehen, dass DOLLAR A (a) der Schaltvorgang in einzelne Perioden (dT) festgelegter Dauer aufgeteilt wird, DOLLAR A (b) während jeder Periode (dT) eine dynamische Sollübersetzung (u¶dyn¶) durch Multiplikation der stationären Sollübersetzung (u¶stat¶) mit einem Gradienten (u¶dot¶) ermittelt wird und DOLLAR A (c) der Wechsel von der aktuellen Übersetzung (u) in die dynamische Sollübersetzung (u¶dyn¶) jeder Periode (dT) mit einer konstanten Verstellgeschwindigkeit (v¶u¶) erfolgt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Ver
fahren zur Regelung einer Verstellgeschwindigkeit
eines Schaltvorgangs in einem automatisierten,
stufenlos verstellbaren Getriebe von Kraftfahrzeugen
mit den in den Obergriffen der Ansprüche 1 und 11
genannten Merkmalen.
Automatisierte, stufenlos verstellbare Getriebe (CVT-
Getriebe) sind beispielsweise aus der EP A1 0 451 887
oder der DE-OS 43 30 391 bekannt. Das Getriebe ist
dabei in einem Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs an
geordnet und überträgt ein durch eine Antriebseinheit
(Motor) erzeugtes Drehmoment entsprechend einer ak
tuellen Übersetzung als ein Antriebsmoment auf die
Fahrzeugräder. Die aktuelle Übersetzung wird üb
licherweise kennfeldgesteuert in Abhängigkeit von den
Betriebsparametern der im Betriebsstrang angeordneten
Aggregate, einer Fahrsituation, einem Fahrerwunsch
und anderen Größen festgelegt. Ebenso sind zahlreiche
Verfahren bekannt, mit denen eine infolge einer
Änderung der Fahrsituation, des Fahrwunsches be
ziehungsweise der Betriebsparameter neu einzustellen
de stationäre Sollübersetzung ermittelt wird. Ein
Wechsel von der aktuellen Übersetzung in die
stationäre Sollübersetzung (Schaltvorgang) erfolgt
dabei entsprechend einer vorgegebenen Verstell
geschwindigkeit.
Aus der DE-OS 196 11 431 ist ein System bekannt, mit
dem die Verstellgeschwindigkeit während des Schalt
vorgangs in Abhängigkeit von ausgewählten Betriebs
parametern geregelt wird. Ein Einfluss der Betriebs
parameter erfolgt dabei indirekt durch Festlegung von
Filterparametern, mit Hilfe derer letztendlich ein
Verlauf der Übersetzungsverstellung und damit die
Verstellgeschwindigkeit festgelegt wird. Nachteilig
an einer solchen Vorgehensweise ist, dass in be
stimmten Betriebssituationen, beispielsweise bei
einer starken Änderung einer Fahrpedalstellung, eine
exponentielle Änderung der Übersetzung während des
Schaltvorgangs resultiert, die durch den Fahrzeug
führer als unkomfortabel empfunden werden kann.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des
Verfahrens zur Regelung der Verstellgeschwindigkeit
während eines Schaltvorgangs in einem automati
sierten, stufenlos verstellbaren Getriebe mit den in
den Ansprüchen 1 und 11 genannten Merkmalen lässt
sich der Schaltvorgang wesentlich komfortabler
gestalten. Dadurch, dass
- a) der Schaltvorgang in einzelne Perioden fest gelegter Dauer aufgeteilt wird,
- b) während jeder Periode eine dynamische Soll übersetzung durch Multiplikation der stationären Sollübersetzung mit einem Gradienten ermittelt wird und
- c) der Wechsel von der aktuellen Übersetzung in die dynamische Sollübersetzung jeder Periode mit einer konstanten Verstellgeschwindigkeit erfolgt, resultiert eine lineare Übersetzungsverstellung in der jeweiligen Periode und dies führt zu einem gleichmäßigen Schaltvorgang.
Die Vorrichtung weist dazu Mittel auf, mit denen das
vorgenannte Verfahren durchgeführt werden kann. So
kann insbesondere ein Steuergerät vorgesehen sein, in
dem eine Prozedur in digitalisierter Form hinterlegt
ist, die die erfindungsgemäße Festlegung der Ver
stellgeschwindigkeit ermöglicht. Das Steuergerät kann
in ein zumeist bereits vorhandenes Motorsteuergerät
integriert werden.
Weiterhin ist vorteilhaft, den Gradienten in Ab
hängigkeit von Betriebsparametern des Kraftfahrzeugs
und seinen Aggregaten festzulegen (Einflußgrößen).
Die Einflußgrößen können beispielsweise eine Stellung
oder eine Änderung der Stellung eines Fahrpedals, ein
momentaner Fahrwiderstand, eine Stellung eines Brems
pedals, die aktuelle Übersetzung, eine Motordrehzahl,
eine Differenz zwischen der dynamischen Übersetzung
und der stationären Übersetzung oder auch eine
Fahrereigenschaft sein. Die Einflussgrößen können
einzeln oder in geeigneter Kombination zur Vorgabe
des Gradienten genutzt werden. Denkbar ist auch ein
die Festlegung des Gradienten abhängig von einer
Schaltrichtung (Hoch- oder Rückschaltung) festzu
legen.
Der Einfluss der Stellung und der Änderung der
Stellung des Fahrpedals kann in besonders vorteil
hafter Weise derart ausgestaltet werden, dass bei
hoher Pedalposition, insbesondere bei einem Kickdown,
der Gradient und nachfolgend die Verstellgeschwindig
keit deutlich erhöht wird. Eine solche Vorgehensweise
kann insbesondere noch von einer Betätigung eines
Kickdown-Schalters abhängig gemacht werden. Auf die
gleiche Weise kann bei großen Änderungen der Fahr
pedalposition in positiver Richtung vorgegangen wer
den.
Der Einfluss des Fahrwiderstandes auf den Gradienten
kann vorteilhafterweise mit stark vom Fahrwiderstand
in der Ebene abweichenden Fahrwiderstand, zum Bei
spiel infolge einer Bergauf- oder Bergabfahrt, erhöht
werden. Weiterhin ist vorteilhaft, bei betätigter
Bremse keine Übersetzungverstellung in negativer
Richtung zu erlauben, so dass bei einer erneuten
Beschleunigung durch den Fahrzeugführer von einer un
gemindert hohen aktuellen Übersetzung ausgegangen
werden kann.
Ferner ist vorteilhaft, den Einfluss der Differenz
zwischen der dynamischen und der stationären Über
setzung bei kleinen Differenzen derart zu gestalten,
dass der Gradient ebenfalls klein wird, so dass der
Schaltvorgang auch am Ende noch harmonisch, das heißt
ruckfrei, erfolgen kann. Die aktuelle Übersetzung
kann vorteilhafterweise noch zur Wichtung des
Gradienten genutzt werden, da auf diese Weise eine
Abhängigkeit zwischen Motordrehzahl und aktueller
Übersetzung herausgelöst werden kann. Rechtzeitig vor
Erreichen einer maximalen Motordrehzahl der Antriebs
einheit muss die Übersetzungsverstellung in positiver
Richtung in eine Übersetzungverstellung in negativer
Richtung umgekehrt werden. Da das Getriebe jedoch ein
träges System ist, ist diese Umkehr nicht beliebig
schnell möglich. Daher ist es weiterhin vorteilhaft,
vor dem Erreichen der maximalen Drehzahl bereits den
Gradienten zu mindern, also von der Motordrehzahl
abhängig zu machen.
Ein Einfluss der Fahrereigenschaften, beispielsweise
eine bevorzugt sportliche und ökonomische Fahrweise,
kann vorteilhafterweise mit Hilfe eines Kennfeldes,
das als Ausgangsgröße den Gradienten liefert, berück
sichtigt werden. Dabei ist in der Regel der Gradient
erhöht, wenn ein sportliches Beschleunigungsverhalten
erwünscht ist.
Insgesamt ist es daher möglich, in Abhängigkeit von
den genannten Einflussgrößen die Übersetzung eines
stufenlosen Getriebes komfortabel und dennoch
dynamisch auf die Wünsche des Fahrers abzustimmen.
Die Übersetzungsverstellung in positiver als auch in
negativer Richtung kann selbstverständlich durch
Vorgabe geeigneter Kombinationen vorgenannter Ein
flussgrößen den jeweiligen Randparametern während des
Schaltvorgangs angepasst werden.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung er
geben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungs
beispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ablaufdiagramm zur Regelung einer Ver
stellgeschwindigkeit während eines Schalt
vorgangs in einem automatisierten, stufen
los verstellbaren Getriebe;
Fig. 2 ein Prinzipschaltbild verschiedener Ein
flussgrößen für die Regelung der Verstell
geschwindigkeit und
Fig. 3 ein Verlauf der Verstellgeschwindigkeit
während eines Schaltvorgangs nach dem er
findungsgemäßen, einem herkömmlichen Ver
fahren oder ohne Regelung der Verstell
geschwindigkeit.
In dem nachfolgend geschilderten Verfahren wird mit
Hilfe eines Steuergerätes eine Verstellgeschwindig
keit vu für einen Wechsel von einer aktuellen Über
setzung u in eine stationäre Sollübersetzung ustat
(Schaltvorgang) bei einem im Betriebsstrang eines
Kraftfahrzeugs angeordneten, automatisierten, stufen
los verstellbaren Getriebe geregelt. Dazu sind in dem
Steuergerät Prozeduren in digitalisierter Form hin
terlegt, die in an sich bekannter Weise zur Vorgabe
von Stellgrößen für dem Getriebe zugeordnete Stell
glieder dienen. Das Steuergerät kann in ein bereits
vorhandenes Motorsteuergerät integriert sein oder
auch als selbständige Steuereinheit realisiert wer
den.
Die Fig. 1 zeigt ein Ablaufdiagramm, anhand dessen
die erfindungsgemäße Festlegung der Verstellgeschwin
digkeit vu erläutert werden soll. In einem Schritt S1
wird zunächst eine Notwendigkeit erfasst, ob eine
Änderung der aktuellen Übersetzung u durchgeführt
werden soll. Derartige Verfahren sind bekannt und
sollen daher an dieser Stelle nicht näher erläutert
werden. Besteht die Notwendigkeit für einen Wechsel
der Übersetzung, das heißt, liegt eine stationär ein
zustellende Sollübersetzung ustat vor, so wird der
Schaltvorgang zunächst in einzelne Perioden dT fest
gelegter Dauer aufgeteilt. Ist eine Differenz udiff
zwischen der aktuellen Übersetzung u und der
stationären Sollübersetzung ustat gering, so kann
unter Umständen der Schaltvorgang innerhalb einer
einzigen Periode dT abgeschlossen sein. Bei großen
Differenzen udiff wird die nachfolgend geschilderte
Abfrage entsprechend einer Anzahl n der ermittelten
Perioden dT n-mal durchlaufen.
Nachfolgend wird für jede Periode dT eine dynamische
Sollübersetzung udyn durch Multiplikation der statio
nären Sollübersetzung ustat mit einem Gradienten udot
ermittelt (Schritt S3). Der Gradient udot selbst ist
wiederum abhängig von zahlreichen Einflussgrößen, die
nachfolgend noch näher erläutert werden (Schritt S4).
Nach der Ermittlung der dynamischen Sollübersetzung
udyn wird die Verstellgeschwindigkeit vu für die je
weilige Periode dT auf einen konstanten Wert fest
gelegt, so dass zu Beginn der Periode dT die aktuelle
Übersetzung u und am Ende der Periode dT die
dynamische Sollübersetzung udyn herrscht.
In der Fig. 2 sind einige Einflussgrößen, die bei
der Festlegung des Gradienten udot für eine Änderung
der Übersetzung in positiver Richtung eine Rolle
spielen, dargestellt. Es hat sich als vorteilhaft
erwiesen, zunächst ein Maximum MAX aus jeweils in
Abhängigkeit von verschiedenen Einflussgrößen be
stimmten Gradienten udot zu bestimmen. Diese Ein
flussgrößen sind hier eine Fahrereigenschaft 10, ein
Zustandsparameter eines Fahrpedals 12, eine Fahr
situation 14 und/oder ein Zustandsparameter eines
Bremspedals 16. Anschließend wird das Maximum MAX mit
der von dem Getriebe 18 übermittelten Übersetzung u
gewichtet. Dieser Wert wird nach oben begrenzt, indem
ein Einfluss des Motors 20 und/oder der Über
setzungsverhältnisse 22 durch Festlegung eines
Minimums MIN berücksichtigt wird. Für den hier nicht
dargestellten Fall eines Wechsels der aktuellen
Übersetzung u in eine stationäre Übersetzung ustat in
negativer Richtung können die gezeigten Einfluss
größen selbstverständlich in hiervon unterschied
licher Weise zur Ermittlung des Gradienten udot
herangezogen werden. So ist beispielsweise denkbar,
bei betätigter Bremse 16 einen Festwert, insbesondere
Null, vorzugeben, so dass der Schaltvorgang sogar
unterbrochen werden kann.
Der Einfluss der Fahrereigenschaft 1 kann bei
spielsweise durch Vorgabe eines Fahrertyps FT berück
sichtigt werden. Dabei kann auf bereits in dem Fahr
zeug installierte Hard- und Software zur Erkennung
des Fahrertyps FT zum Beispiel in Form eines Wahl
schalters, eines Tasters oder einer geeigneten
Software zurückgegriffen werden. Durch diese Wahl
kann beispielsweise einem als sportlich erkannten
Fahrer ein höherer Gradient udot als einem als
ökonomisch erkannten Fahrer erlaubt werden. Die
Abhängigkeit kann so realisiert werden, dass anhand
von einer Kennlinie 30, die zusätzlich eine Fahr
pedalstellung αfp berücksichtigt, ein Gradient udot
vorgegeben wird. Die Abhängigkeit von der Fahrpedal
stellung αfp durch die Kennlinie 30 ist vorteil
hafterweise derart auszugestalten, dass bei geringer
Fahrpedalstellung αfp nur ein geringer Wert für den
Gradienten udot ausgelesen wird. Ist dagegen die
Fahrpedalstellung αfp hoch, so ist im Allgemeinen
eine schnellere Verstellung der Übersetzung in posi
tive Richtung erwünscht. Verfügt das Fahrzeug über
einen Kickdown-Schalter, kann insbesondere vorgesehen
werden, bei Betätigung dieses Schalters einen beson
ders hohen Gradienten udot zuzulassen.
Weiterhin kann eine Vorgabe von udot mit Hilfe einer
Kennlinie 32 für eine Änderung der Fahrpedalstellung
dαfp realisiert werden. Der Gradient dαfp muss dazu,
in an sich bekannter Weise bestimmt und über einen
gewissen Zeitraum festgehalten werden. Wird das Fahr
pedal 12 in einer Zeit Δt vom Wert hfp1 auf einen
höheren Wert hfp2 getreten und dann konstant ge
halten, so herrscht nur während der Zeit Δt ein Fahr
pedalgradient dαfp, nicht jedoch außerhalb dieser
Zeit. Soll jedoch auch nach der Zeit Δt der Gradient
udot der Übersetzungsverstellung noch von diesem
Fahrpedalgradienten dαfp abhängen, so muss dieser
geeignet gespeichert werden, was in bekannter Weise,
beispielsweise innerhalb des Steuergeräts, erfolgen
kann. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, bei
geringen positiven Fahrpedalgradienten dαfp nur einen
geringen Wert für den Gradienten udot, also für die
Verstellung des Getriebes 18 in positiver Richtung,
zuzulassen. Bei hohen Fahrpedalgradienten dαfp kann
vorgesehen werden, das Getriebe 18 schneller in
positive Richtung zu verstellen. Ebenso kann bei
stark negativen Pedalgradienten dαfp, wenn also der
Fahrer schlagartig den Fuß vom Fahrpedal 12 nimmt
(fast-off), nur ein geringer Gradient udot in nega
tiver Richtung erlaubt sein. Auf diese Weise wird die
Übersetzung nahezu konstant gehalten und bei erneutem
Gasgeben durch den Fahrer fährt das Fahrzeug mit
nahezu unveränderter Übersetzung weiter.
Um den Einfluss der Fahrsituation 14 zu quanti
fizieren, wird zunächst ein Fahrwiderstand L er
mittelt. Dabei kann auf bekannte Erkennungsverfahren
zurückgegriffen werden, die es beispielsweise ermög
lichen, eine Bergauf- oder Bergabfahrt zu de
tektieren. Wird der relative Fahrwiderstand L zum
Beispiel als stetige Größe zwischen -1 und 1
dargestellt, wobei der Wert -1 einer Fahrt steil
bergab, der Wert 0 einer Fahrt durch eine Ebene und
der Wert +1 einer Fahrt steil bergauf entspricht, so
kann mit Hilfe dieses Wertes über eine Kennlinie 34
eine Zuordnung eines Gradienten udot ermöglicht
werden. Bei erkanntem erhöhtem Fahrwiderstand, also
bergauf, und ebenso bei erkanntem verminderten
Fahrwiderstand, also bergab, hat es sich als vor
teilhaft erwiesen, die Größe udot zu erhöhen. Auf
diese Weise kann der in derartigen Fahrsituationen 14
abweichende Fahrwiderstand durch Erhöhung einer
Motordrehzahl n berücksichtigt werden.
Die Stellung αbp des Bremspedals 16 kann ebenfalls
zur Vorgabe eines maximalen Gradienten udot dienen.
Um beim Abbremsen des Fahrzeugs bis zum Stillstand zu
erreichen, dass das Fahrzeug in der Anfahrübersetzung
zum Stehen kommt, ist es vorteilhaft, bei betätigter
Bremse einen hohen Gradienten udot für die Über
setzungsverstellung in positiver Richtung zu er
lauben. Dies kann beispielsweise derart erfolgen,
dass bei betätigter Bremse ein Festwert fwbrems für
den Gradienten udot vorgegeben wird. Weiterhin kann
es vorteilhaft sein, dass bei betätigter Bremse keine
Übersetzungsverstellung in negativer Richtung erlaubt
wird. Eine solche Maßnahme unterstützt zum einen das
Abbremsen bis zum Stillstand, so dass eine einmal
erreichte hohe Übersetzung nicht wieder vermindert
wird und zum anderen wird analog dem Verhalten bei
hohem negativen Fahrpedalgradienten dαfp (fast-off)
die Übersetzung auf einem höheren Wert gehalten, wenn
der Fahrer wieder beschleunigen will.
Zusammenfassend wird also zunächst ein Maximum MAX
aus den genannten Einflussgrößen gebildet, welches
dann mit der aktuellen Übersetzung u gewichtet wird.
Eine Wichtung ist insbesondere deshalb vorteilhaft,
da auf diese Weise eine Abhängigkeit des Gradienten
udot von der Motordrehzahl n weitestgehend kompen
siert werden kann. Bekanntermaßen ist die Änderung
der Motordrehzahl n umgekehrt proportional zur Über
setzung u, das heißt, bei kleiner Übersetzung u
bewirkt ein bestimmter Gradient udot eine größere
Änderung der Motordrehzahl n als der gleiche Gradient
udot bei größerer Übersetzung u. Durch Wichtung lässt
sich dieser Einfluss eliminieren.
Wenn die Übersetzung u des Getriebes 18 zum Beispiel
als Reaktion auf eine starke Fahrpedalbetätigung
steigen soll, so ist darauf zu achten, dass die
Motordrehzahl n nicht über eine maximale Drehzahl für
diesen Motor 20 ansteigt. Demnach besteht die Not
wendigkeit, rechtzeitig vor Erreichen der maximalen
Drehzahl die Übersetzungsverstellung in positiver
Richtung abzubrechen beziehungsweise in negativer
Richtung umzukehren. Insbesondere die Umkehr ist
jedoch nicht beliebig schnell möglich, da das Ge
triebe 18 ein relativ träges System ist. Somit ist es
vorteilhaft, schon deutlich vor Erreichen der maxi
malen Drehzahl nur noch einen geringen Gradienten
udot in positiver Richtung zu erlauben. Hierzu kann
beispielsweise eine Kennlinie 36 als Funktion der
Motordrehzahl n einen maximalen Wert für udot vor
geben.
Ebenso muss ein Einfluss der Übersetzungsverhältnisse
22, das heißt eine Differenz udiff,dyn zwischen der
stationären Übersetzung ustat und der dynamischen
Übersetzung udyn bei der Festlegung des Gradienten
udot mit einfließen. Insbesondere bei einer starken
Fahrpedalbetätigung folgt die dynamische Sollüber
setzung udyn mit einem vorgegebenen Gradienten nach.
Wenn der Übersetzungsgradient udot jedoch beim Er
reichen der stationären Sollübersetzung ustat schlag
artig den Wert Null erreicht, weil das Getriebe 18 ja
nicht mehr verstellt werden soll, führt dies zu einem
unkomfortablen Fahrverhalten. Deshalb ist es vorteil
haft, bei Annäherung von ustat und udyn nur noch
einen geringen positiven Übersetzungsgradienten udot
zu erlauben. Dies kann zum Beispiel derart realisiert
werden, dass eine Kennlinie 38 als Funktion der Dif
ferenz udiff,dyn einen maximalen positiven Gradienten
udot vorgibt.
Aus der Fig. 3 lässt sich ein nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren geänderter Verlauf 50 der Verstell
geschwindigkeit vu gegenüber einem beispielsweise
durch die Schrift DE 196 11 431 repräsentierten
herkömmlichen Verfahren erkennen (Verlauf 52). Wei
terhin ist ein Verlauf 54 für einen ungeregelten
Schaltvorgang dargestellt. Ersichtlich wird, dass an
Stelle eines exponentiellen Anstiegs oder sogar fast
senkrechten Anstiegs der Übersetzung ein linearer
Anstieg mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
realisiert werden kann, der zu einer wesentlich
komfortableren Gestaltung des Schaltvorgangs führt.
Claims (13)
1. Verfahren zur Regelung einer Verstellgeschwindig
keit für einen Wechsel von einer aktuellen Über
setzung in eine stationäre Sollübersetzung (Schalt
vorgang) bei einem im Triebstrang eines Kraft
fahrzeugs angeordneten, automatisierten, stufenlos
verstellbaren Getriebe, dadurch gekennzeichnet, dass
- a) der Schaltvorgang in einzelne Perioden (dT) fest gelegter Dauer aufgeteilt wird,
- b) während jeder Periode (dT) eine dynamische Sollübersetzung (udyn) durch Multiplikation der sta tionären Sollübersetzung (ustat) mit einem Gradienten (udot) ermittelt wird und
- c) der Wechsel von der aktuellen Übersetzung (u) in die dynamische Sollübersetzung (udyn) jeder Periode (dT) mit einer konstanten Verstellgeschwindigkeit (vu) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Gradient (udot) in Abhängigkeit von
Betriebsparametern des Kraftfahrzeugs und/oder des
Getriebes festgelegt wird (Einflußgrößen).
3. Verfahren nach Anspruch 2; dadurch gekennzeichnet,
dass die Einflußgröße eine Stellung (αfp) oder eine
Änderung der Stellung (dαfp) eines Fahrpedals (12)
ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einflußgröße eine
Fahrsituation (14) in Form eines aktuellen
Fahrwiderstandes (L) ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einflußgröße eine
Stellung (αbp) eines Bremspedals (16) ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einflußgröße die
aktuelle Übersetzung (u) ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einflußgröße eine
Motordrehzahl (n) ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einflußgröße eine
Differenz (udiff,dyn) zwischen der dynamischen Über
setzung (udyn) und der stationären Übersetzung
(ustat) ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einflußgröße eine
Fahrereigenschaft (FT) ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass die Einflußgröße
eine Schaltrichtung der Übersetzungsverstellung in
negativer oder positiver Richtung ist.
11. Vorrichtung zur Regelung einer Verstellgeschwin
digkeit für einen Wechsel von einer aktuellen Über
setzung (u) in eine stationäre Sollübersetzung
(ustat) (Schaltvorgang) bei einem im Triebstrang
eines Kraftfahrzeugs angeordneten automatisierten
Getriebe, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel
vorgesehen sind, mit denen
- a) der Schaltvorgang in einzelne Perioden (dT) fest gelegter Dauer aufgeteilt wird,
- b) während jeder Periode (dT) eine dynamische Soll übersetzung (udyn) durch Multiplikation der statio nären Sollübersetzung (ustat) mit einem Gradienten (udot) ermittelt wird und
- c) der Wechsel von der aktuellen Übersetzung (u) in die dynamische Sollübersetzung (udyn) jeder Periode (dT) mit einer konstanten Verstellgeschwindigkeit (vu) erfolgt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Mittel ein Steuergerät, in dem
eine Prozedur zur Regelung der Verstellgeschwindig
keit hinterlegt ist, umfassen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Steuergerät Teil eines Motor
steuergerätes ist.
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