DE19961385A1 - Verfahren zum Betrieb einer Kraftwerksanlage - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer KraftwerksanlageInfo
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Abstract
Verfahren zum Betrieb einer Kraftwerksanlage, im wesentlichen bestehend aus einer Gasturbogruppe, einem der Gasturbogruppe nachgeschalteten Abhitzedampferzeuger (5), einem dem Abhitzedampferzeuger (5) nachgeschalteten Dampfkreislauf, wobei die Gasturbogruppe aus einem Verdichter (1), einer Brennkammer (2), einer Gasturbine (3), einem Kühlluftrückkühler (4), welcher verdichtete Luft (15) des Verdichters (1) vor der Zuführung der Gasturbine (3) als Kühlluft (17) kühlt, und einem Generator (8) oder einer Last besteht, wobei die Abgase aus der Gasturbine (3) den Abhitzedampferzeuger (5) durchströmen, in welchem die Erzeugung von Dampf zum Betreiben mindestens einer zum Dampfkreislauf gehörenden Dampfturbine (7) bewerkstelligt wird, und einer mit dem Abhitzedampferzeuger (5) verbundenen Dampftrommel (6), dadurch gekennzeichnet, dass Sattdampf aus der Dampftrommel (6) in dem Kühlluftrückkühler (4) überhitzt wird und der Kraftwerksanlage an Dampf- (7) oder Gasturbine (3) zugeführt wird.
Description
Bei der Erfindung handelt es sich um ein Verfahren zum Betrieb einer
Kraftwerksanlage gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer Kraftwerksanlage, welche aus einer Gasturbogruppe, einem
nachgeschalteten Abhitzedampferzeuger und einem anschliessenden
Dampfkreislauf besteht, ist es zur Erzielung eines Maximums an
Wirkungsgrad vorteilhaft, im Dampfkreislauf einen überkritischen
Dampfprozess vorzusehen. Üblicherweise wird zwischen dem Verdichter und
der Gasturbine ein Kühlluftrückkühler angeordnet, welcher die im Verdichter
verdichtete Luft kühlt, bevor sie der Gasturbine als Kühlluft zugeführt wird. Bis
heute ist es allgemein üblich, diesen Kühlluftrückkühler mit Wasser zu
betreiben. Dies weist aber den Nachteil auf, dass zwischen der zu kühlenden
Luft und dem Wasser ein Temperatursprung entsteht, da der
Verdampfungsvorgang isotherm ist. Dies stellt einen erheblichen
exergetischen Nachteil dar.
Ziel der Erfindung ist es, die oben genannten Nachteile zu überwinden und
ein Verfahren zum Betreiben einer Kraftwerksanlage zu schaffen, welcher
sich durch einen verbesserten Wirkungsgrad bzw. durch eine
Leistungssteigerung auszeichnet.
Erfindungsgemäss wird dies mit einem Verfahren des Anspruchs 1 dadurch
erreicht, dass Sattdampf aus der Verdampfertrommel in dem
Kühlluftrückkühler überhitzt wird und der Kraftwerksanlage an geeigneter
Stelle, vorzugsweise der Dampfturbine oder der Brennkammer der
Gasturbine, zusammen mit der verdichteten Luft zugeführt wird.
Der Einsatz von Sattdampf im Kühlluftrückkühler hat den Vorteil, dass ein
exergetisch ungünstiger Temperatursprung zwischen der Kühlluft und dem
aufzuheizenden Dampf verhindert wird. Dieser trat bisher bei dem Einsatz von
Wasser auf, da der Verdampfervorgang isotherm ist. Vorteilhaft wird der
Kühlluftrückkühler im Gegenstrom zur Kühlluft betrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schaltung einer erfindungsgemässen Gas- und
Dampf-Kombianlage mit Überhitzung von Dampf im
Kühlluftrückkühler der Gasturbine und anschliessender
Einspeisung des überhitzten Dampfes in die Dampfturbine und
Fig. 2 eine schematische Schaltung einer erfindungsgemässen Gas- und
Dampf-Kombianlage mit Überhitzung von Dampf im
Kühlluftrückkühler der Gasturbine und anschliessender
Einspeisung des überhitzten Dampfes in die verdichtete Luft vor
dem Brenner der Gasturbine.
Es sind nur die für die Erfindung wesentlichen Elemente dargestellt. Gleiche
Elemente werden in verschiedenen Zeichnungen gleich bezeichnet.
Fig. 1 zeigt eine Kraftwerksanlage, welche aus einer Gasturbogruppe, einem
der Gasturbogruppe nachgeschalteten Abhitzedampferzeuger, und einem
diesem Abhitzedampferzeuger nachgeschalteten Dampfkreislauf besteht.
Die vorliegende Gasturbogruppe ist mit einer einzelnen Gasturbine
ausgestattet, die Erfindung ist aber darauf nicht limitiert, auch eine
Anwendung einer Gasturbogruppe mit einer sogenannten sequentiellen
Verbrennung ist denkbar. Die vorliegende Gasturbogruppe besteht aus einem
Verdichter 1, einer dem Verdichter 1 nachgeschalteten Brennkammer 2 und
einer dieser Brennkammer 2 nachgeschalteten Gasturbine 3. Vom Verdichter
1 wird verdichtete Luft 15 über einen Kühlluftrückkühler 4 geführt, dabei
abgekühlt und der Gasturbine 3 als Kühlluft 17 zugeführt. Verdichter 1 und
Gasturbine 3 weisen eine gemeinsame Welle 12 auf, an welcher ein
Generator 8, welcher auch als Anlassmotor dienen kann, oder eine andere
Last angeschlossen ist. Diese Welle 12 ist vorzugsweise auf zwei in der Fig.
1 nicht näher ersichtlichen Lagern gelagert, welche vorzugsweise kopfseitig
des Verdichters 1 und stromab der Gasturbine 3 plaziert sind. Angesaugte
Luft 13 wird im Verdichter 1 komprimiert und ein Teil strömt dann als
verdichtete Luft 14 in ein nicht näher gezeigtes Gehäuse. In diesem Gehäuse
ist auch die Brennkammer 2 untergebracht, welche vorzugsweise als
zusammenhängende Ringbrennkammer ausgebildet ist. Selbstverständlich
kann die verdichtete Luft 14 zur Brennkammer 2 auch aus einer nicht
gezeigten Luftspeicheranlage beigestellt werden. Die Brennkammer 2 weist
kopfseitig, auf den Umfang verteilt, eine Anzahl von nicht näher gezeigten
Brennern auf, welche vorzugsweise als Vormischbrenner ausgelegt sind. An
sich können hier auch Diffusionsbrenner zum Einsatz gelangen. Im Sinne
einer Reduzierung der Schadstoff-Emissionen aus dieser Verbrennung,
insbesondere was die NOx-Emissionen betrifft, ist es vorteilhaft, eine
Anordnung von Vormischbrennern gemäss EP-PS-0 321 809 vorzusehen,
wobei der Erfindungsgegenstand aus der genannten Druckschrift integraler
Bestandteil dieser Beschreibung ist, darüber hinaus auch die dort
beschriebene Art der Zuführung eines Brennstoffes 16. Was die Anordnung
der Vormischbrenner in Umfangsrichtung der Brennkammer 2 anbelangt, so
kann eine solche bei Bedarf von der üblichen Konfiguration gleicher Brenner
abweichen, und stattdessen können unterschiedlich grosse Vormischbrenner
zum Einsatz kommen. Dies geschieht vorzugsweise so, dass jeweils
zwischen zwei grossen Vormischbrennern ein kleiner Vormischbrenner
gleicher Konfiguration disponiert ist. Die grossen Vormischbrenner, welche die
Funktion von Hauptbrennern zu erfüllen haben, stehen zu den kleinen
Vormischbrennern, welche die Pilotbrenner dieser Brennkammer 2 sind,
bezüglich der sie durchströmenden Brennerluft, also der verdichteten Luft 14
aus dem Verdichter 1, in einem Grössenverhältnis zueinander, das fallweise
festgelegt wird. Im gesamten Lastbereich der Brennkammer 2 arbeiten die
Pilotbrenner als selbstgängige Vormischbrenner, wobei die Luftzahl fast
konstant bleibt. Die Zu- oder Abschaltung der Hauptbrenner erfolgt nach
bestimmten anlagespezifischen Vorgaben. Weil die Pilotbrenner im ganzen
Lastbereich bei idealem Gemisch gefahren werden können, sind die NOx-
Emissionen auch bei Teillast sehr gering. Bei einer solchen Konstellation
kommen die umlaufenden Stromlinien im Frontbereich der Brennkammer 2
sehr nahe an die Wirbelzentren der Pilotbrenner heran, so dass eine Zündung
an sich nur mit diesen Pilotbrennern möglich ist. Beim Hochfahren wird die
Brennstoffmenge, die über die Pilotbrenner zugeführt wird, soweit gesteigert,
bis diese ausgesteuert sind, d. h. bis die volle Brennstoffmenge zur Verfügung
steht. Die Konfiguration wird so gewählt, dass dieser Punkt der jeweiligen
Lastabwurfbedingungen der Gasturbogruppe entspricht. Die weitere
Leistungssteigerung erfolgt dann über die Hauptbrenner. Bei der Spitzenlast
der Gasturbogruppe sind sonach auch die Hauptbrenner voll ausgesteuert.
Weil die durch die Pilotbrenner initiierte Konfiguration "kleiner" heisser
Wirbelzentren zwischen den von den Hauptbrennern stammenden "grossen"
kühleren Wirbelzentren extrem instabil ausfällt, wird auch bei mager
betriebenen Hauptbrennern im Teillastbereich ein sehr guter Ausbrand mit
zusätzlich zu den niedrigen NOx-Emissionen niedrigen CO- und
UHC-Emissionen erreicht, d. h. die heissen Wirbel der Pilotbrenner dringen sofort in
die kleinen Wirbel der Hauptbrenner ein. Selbstverständlich kann die
Brennkammer 2 aus einer Anzahl einzelner rohrförmiger Brennräume
bestehen, welche ebenfalls schrägringförmig, bisweilen auch
schraubenförmig, um die Rotorachse angeordnet sind. Diese Brennkammer 2,
unabhängig von ihrer Auslegung, wird und kann geometrisch so angeordnet
werden, dass sie auf die Rotorlänge praktisch keinen Einfluss ausübt. Die in
Fig. 1 nicht ersichtliche Bereitstellung des zum Betrieb der Brennkammer 2
notwendigen Brennstoffes kann beispielsweise durch eine mit der
Gasturbogruppe zusammenwirkende Kohlenvergasung bewerkstelligt werden.
Selbstverständlich ist es auch möglich, den zum Einsatz gelangenden
Brennstoff aus einem Primärnetz zu beziehen. Wird die Versorgung eines
gasförmigen Brennstoffes zum Betrieb der Gasturbogruppe über eine Pipeline
bereitgestellt, so kann das Potential aus der Druck- und/oder
Temperaturdifferenz zwischen Primärnetz und Verbrauchernetz für die
Belange der Gasturbogruppe oder allgemein der Schaltung rekuperiert
werden.
Nach Entspannung in der Gasturbine 3 durchströmen die noch mit einem
hohen kalorischen Potential versehenen Abgase 19 einen
Abhitzedampferzeuger 5, in welchem in Wärmetauschverfahren Dampf
erzeugt wird, der dann das Arbeitsmedium des nachgeschalteten
Dampfkreislaufes bildet. Die kalorisch ausgenutzten Abgase strömen
anschliessend als Rauchgase 20 ins Freie.
Der Abhitzedampferzeuger 5 weist einen Economizer 24, einen Verdampfer
25 und einen Überhitzer 26 auf. Der Economizer 24 ist mit einer
Dampftrommel 6 verbunden, welche den Verdampfer 25 speist und den im
Verdampfer 25 erzeugten Dampf aufnimmt, um ihn an den Überhitzer 26
weiterzuleiten. Der im Überhitzer 26 erzeugte Dampf wird über eine
Frischdampfleitung 27 zu einer Dampfturbine 7 geleitet. Die Dampfturbine 7
ist über eine Welle 12a mit einem Generator 9 oder einer anderen Last
verbunden. Es ist auch denkbar, Gasturbine 3 und Dampfturbine 7
gemeinsam auf einer Welle zu lagern und an diese Welle einen gemeinsamen
Generator anzuschliessen. Nach der Dampfturbine 7 schliesst sich über eine
Abdampfleitung 21 ein Kondensator 10 an. Der Kondensator 10 wird mit
einem Kühlungsmedium 22 gespeist. Der Kondensator 10 ist über eine
Leitung 23 und eine Pumpe 11 mit dem Economizer 24 verbunden.
Erfindungsgemäss, wie es in der Fig. 1 dargestellt ist, hat es sich bei einer
solchen Kombianlage als exergetisch vorteilhaft erwiesen, nicht, wie aus dem
Stand der Technik bekannt, Wasser im Kühlluftrückkühler 4 zu erwärmen,
sondern stattdessen Dampf nahe dem Sättigungspunkt zu verwenden. Dieser
Dampf, welcher durch Economizer 24 und Verdampfer 25 erzeugt worden ist,
wird der Dampftrommel 6 entnommen und über die Leitung 28 dem
Kühlluftrückkühler 4 zugeführt. Als besonders günstig hat es sich erwiesen,
den Kühlluftrückkühler 4 im Gegenstrom zur Kühlluft 17 zu betreiben. Der
überhitzte Dampf nach dem Kühlluftrückkühler 4 kann an verschiedenen
Stellen der Kraftwerksanlage zur Verwendung gelangen. In der Fig. 1 wird
der überhitze Dampf an geeigneter Stelle der Dampfturbine 7 über die Leitung
29 zugeführt.
Zur Leistungssteigerung der Gasturbine 3 ist es aber auch denkbar, den im
Kühlluftrückkühler 4 erzeugte Dampf zusammen mit der verdichteten Luft 14
der Brennkammer 2 über die Leitung 30 zuzuführen. Diese
Schaltungsvariante ist in der Fig. 2 illustriert. Der Wasserverbrauch für die
Einspritzung in die Brennkammer 2 in die Gasturbine 3 wird durch eine
Wasserzufuhr 31 kompensiert.
Der Einsatz von Sattdampf im Kühlluftrückkühler hat den Vorteil, dass ein
exergetisch ungünstiger Temperatursprung zwischen der Kühlluft und dem zu
verdampfenden Wasser - wie bisher im Stand der Technik durch den Einsatz
von Wasser - verhindert wird. Dieser trat bisher bei dem Einsatz von Wasser
auf, da der Verdampfungsvorgang isotherm ist.
1
Verdichter
2
Brennkammer
3
Gasturbine
4
Kühlluftrückkühler
5
Abhitzedampferzeuger
6
Dampftrommel
7
Dampfturbine
8
Generator
9
Generator
10
Kondensator
11
Pumpe
12
,
12
a Welle
13
Zu verdichtende Luft vor Verdichter
1
14
Verdichtete Luft vor Brennkammer
2
15
Verdichtete Luft vor Kühlluftrückkühler
4
16
Brennstoffzufuhr
17
Kühlluft von Gasturbine
3
18
Heissgase
19
Abgase
20
Rauchgase
21
Abdampfleitung
22
Kühlungsmedium für Kondensator
10
23
Leitung
24
Economizer
25
Verdampfer
26
Überhitzer
27
Frischdampfleitung
28
Leitung für Kühldampfentnahme
29
Leitung vom Kühlluftrückkühler
4
zur Dampfturbine
7
30
Leitung vom Kühlluftrückkühler
4
zur Brennkammer
2
31
Wasserzufuhr
Claims (4)
1. Verfahren zum Betrieb einer Kraftwerksanlage, im wesentlichen bestehend
aus einer Gasturbogruppe, einem der Gasturbogruppe nachgeschalteten
Abhitzedampferzeuger (5), einem dem Abhitzedampferzeuger (5)
nachgeschalteten Dampfkreislauf, wobei die Gasturbogruppe aus einem
Verdichter (1), einer Brennkammer (2), einer Gasturbine (3), einem
Kühlluftrückkühler (4), welcher verdichtete Luft (15) des Verdichters (1) vor
der Zuführung in die Gasturbine (3) als Kühlluft (17) kühlt, und einem
Generator (8) oder einer Last besteht, wobei die Abgase aus der
Gasturbine (3) den Abhitzedampferzeuger (5) durchströmen, in welchem
die Erzeugung von Dampf zum Betreiben mindestens einer zum
Dampfkreislauf gehörenden Dampfturbine (7) bewerkstelligt wird, und
einer mit dem Abhitzedampferzeuger (5) verbundenen Dampftrommel (6),
dadurch gekennzeichnet, dass
Sattdampf aus der Dampftrommel (6) in dem Kühlluftrückkühler (4)
überhitzt wird und der Kraftwerksanlage an geeigneter Stelle zugeführt
wird.
2. Verfahren zum Betrieb einer Kraftwerksanlage nach den Ansprüchen 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der im Kühlluftrückkühler (4) überhitzte Dampf der Dampfturbine (7) an
geeigneter Stelle zugeführt wird.
3. Verfahren zum Betrieb einer Kraftwerksanlage nach den Ansprüchen 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der im Kühlluftrückkühler (4) überhitzte Dampf der Brennerkammer (2) der
Gasturbine (3) zusammen mit der verdichteten Luft des Verdichters (1)
zugeführt wird.
4. Verfahren zum Betrieb einer Kraftwerksanlage nach den Ansprüchen 2
oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der überhitzte Dampf der Dampftrommel (6) im Kühlluftrückkühler (4) im
Gegenstrom zu der Kühlluft (17) der Gasturbine (3) geführt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999161385 DE19961385A1 (de) | 1999-12-20 | 1999-12-20 | Verfahren zum Betrieb einer Kraftwerksanlage |
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GB (1) | GB2357551A (de) |
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