DE19957526A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Erzeugen eines Partikelstrahls - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Erzeugen eines PartikelstrahlsInfo
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Abstract
Sandstrahlapparaturen sind mit dem Nachteil behaftet, daß vor bzw. nach dem Einsatz aufwendige Maßnahmen getroffen werden müssen, um das Strahlgut bereitzustellen bzw. zu entsorgen. Die Bestrahlung mit Trockeneispellets in geschlossenen Räumen führt zur unerwünschten Anreicherung von gasförmigem Kohlendioxid. DOLLAR A Bei der Erfindung werden aus einem fließfähigen Medium, etwa Wasser, Partikel erzeugt, die unmittelbar nach ihrer Herstellung zur Abstrahlung gelangen. Im Falle von Eispartikeln als Strahlmittel erfolgt die Herstellung des Eises in einem Wärmeaustauscher, in dem laufend einströmendes Wasser durch thermischen Kontakt mit einem Kältemittel, etwa flüssiger oder kalter gasförmiger Stickstoff gefriert. DOLLAR A Die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders umweltfreundlich, effizient und kostengünstig im Betrieb.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Erzeugen eines Partikel
strahls.
Derartige Vorrichtungen werden beispielsweise zum Entfernen von Verunreinigungen
oder anderen Ablagerungen von Oberflächen, wie Hausfassaden, Schiffen oder Ma
schinenteilen verwendet. Dabei wird der Partikelstrahl auf die zu reinigende Oberfläche
gerichtet, so daß der zu entfernende Belag durch den mechanischen Impuls der Partikel
gelöst wird.
Bekannt sind Reinigungssysteme, die auf der Basis von Sandstrahlen oder mit Strahlen
aus Trockeneispartikeln arbeiten.
Beim Sandstrahlgebläse werden Sand- oder Schlackepartikel in einen Luftstrom einge
bracht, auf eine der Geschwindigkeit des Luftstromes angenäherte Geschwindigkeit be
schleunigt und mit der Luftströmung auf die zu reinigende Oberfläche gestrahlt. Die ho
he kinetische Energie der mitgeführten Partikel führt zu einer Versprödung eines auf der
Oberfläche aufliegenden, etwa aus Verunreinigungen bestehenden Belages und
schließlich zu seiner Ablösung. Zur Erzeugung des Luftstromes sind ausreichend di
mensionierte Kompressoren vorzusehen, deren Herstellung und Betrieb beträchtliche
Kosten verursacht und die im Einsatz zudem mit hohen Geräuschemissionen verbunden
sind.
Zusätzliche Kosten werden dadurch verursacht, daß das eingesetzte Strahlmaterial vor
dem Einsatz herantransportiert und gelagert sowie nach dem Ende der Arbeiten einer
Entsorgung oder Wiederaufarbeitung zugeführt werden muß.
Bei Trockeneisstrahlverfahren werden anstelle der Sand- oder Schlacketeilchen CO2-
Partikel als Strahlmaterial verwendet. Diese Methode hat zwar gegenüber der Sand
strahltechnik den Vorteil, dass die als Strahlteilchen eingesetzten CO2-Pellets beim Ein
satz rückstandsfrei sublimieren und insoweit kein Entsorgen und Wiederaufarbeiten des
Strahlmaterials erforderlich ist, sie ist jedoch insbesondere beim Arbeiten in geschlosse
nen Räumen mit dem Nachteil verbunden, daß es wegen des fortlaufend freigesetzten
CO2-Gases zu einer gesundheitlichen Gefährdung des Bedienpersonals kommen kann.
Zudem ist auch dieses Reinigungsverfahren auf aufwendige Luftkompressoren als An
triebsmittel der Strahlteilchen angewiesen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist demnach, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren
Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die bzw. das effizient und zugleich
kostengünstig im Einsatz ist.
Gelöst ist diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Erzeugen eines Partikelstrahls mit
den Merkmalen des Anspruchs 1.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden somit aus einem fließfähigen Medium
Partikel erzeugt, die unmittelbar nach ihrer Herstellung mittels der Strahlvorrichtung
ausgebracht und beispielsweise für das Bestrahlen von Oberflächen einsetzbar sind. Im
Unterschied zu Sandstrahlapparaturen ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine
aufwendige Einrichtungen zur Bereitstellung des festen Strahlmaterials nicht erforder
lich. Die Besonderheit der Erfindung besteht darin, daß das fließfähige, und daher leicht
zu transportierende Medium erst unmittelbar vor seinem Austritt aus der Strahlapparatur
in den festen, strahlfähigen Zustand überführt wird. Dies ermöglicht es, die Partikeler
zeugungseinrichtung und die Strahlvorrichtung als kompakte Baueinheit auszubilden,
die aufgrund ihrer beschränkten Abmessungen einfach handhabbar ist. Zudem kann auf
diese Weise der apparative Aufwand für die Herstellung des Partikelstrahls auf ein Mi
nimum reduziert werden.
Besonders vorteilhaft läßt sich die Erfindung verwirklichen, wenn als fließfähiges Medi
um Wasser zum Einsatz kommt, das in einem Wärmetauscher in thermischen Kontakt
mit einem Kältemittel gebracht und zu Eis gefroren wird. Wasser stellt ein zugleich ko
stengünstiges wie umweltfreundliches Strahlmittel dar.
Grundsätzlich ist jede Art der Wärmeübertragung vom Wasser auf das Kältemittel für die
Erfindung geeignet. Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung besteht jedoch darin,
das Wasser in einen Kanal zu leiten, der mit dem Kältemittel in thermischem Kontakt
steht. Das Wasser gefriert durch die fortwährende Wärmeabgabe an das Kältemittel im
Innern des Kanals zu Eis, das durch das nachströmende Wasser vorwärtsgeschoben
wird und so zu einem strangförmigen Körper auswächst. Durch die dem Wasser eigene
Ausdehnung beim Übergang in den festen Zustand erringt dieser Eisstrang im Innern
des Kanals eine beachtliche Geschwindigkeit, die in der Strahlvorrichtung genutzt wer
den kann, um den Eispartikeln die zur Bestrahlung erforderliche kinetische Energie zu
verleihen.
Um die Entstehung fester Partikel in den Kanälen zu fördern, sollte sich der Kanal an
seinem der Strahlvorrichtung zugewandten Ende verjüngen. Der auf diese Weise be
wirkte Druckaufbau stellt sicher, daß das zu lose zusammenhängenden Kristallen gefrie
rende Wasser zu einem festen Einzelkörper kompaktiert wird.
Zur Erzeugung einheitlich großer Partikel weist der Kanal an seinem der Strahlvorrich
tung zugewandten Ende einen derart angewinkelten Verlauf auf, daß der sich im Kanal
vorwärtsschiebende Eisstrang zu Partikeln gleichmäßiger Größenordnung gebrochen
wird.
Eine andere praxisgerechte Ausführung zur Erzeugung einheitlich großer Eispartikel
sieht eine Schneidvorrichtung vor, die im Bereich der Strahleinrichtung angeordnet ist
und die den aus dem Kanal austretenden Eisstrang in gleichmäßig große Eispartikel
zerteilt. Eine derartige Schneidvorrichtung kann etwa in einen Propeller bestehen, des
sen Propellerflügel bei der Rotation des Propellers die bestimmungsgemäßen Eisaus
trittsöffnungen der Kanäle überstreichen und dadurch den aus einer Düsenöffnung aus
tretenden Eistrang in vorbestimmbaren Abständen durchtrennen. Die Größe der Eispar
tikel kann in diesem Fall durch Stellparameter, im genannten Beispiel etwa durch die
Rotationsgeschwindigkeit des Propellers beeinflußt werden. Der Propeller selbst kann
beispielsweise durch zuströmendes oder abströmendes Kältemittel angetrieben werden.
Als kostengünstiges Kältemittel kann flüssiger oder kalter gasförmiger Stickstoff einge
setzt werden, dessen niedrige Temperatur ein besonders rasches Gefrieren des Wasser
ermöglicht.
Die Wirtschaftlichkeit der Erfindung beim Einsatz kann dadurch weiter erhöht werden,
daß das erwärmte Kältemittel in einer Auffangeinrichtung aufgefangen und etwa in ei
nem Kältemittelkreislauf wieder zum Kühlen des flüssigen Mediums eingesetzt oder ei
ner sonstigen Verwendung zugeführt werden kann.
Eine zweckmäßige Weiterbildung sieht eine der Auffangeinrichtung, die aus dem Wär
metauscher ausströmendes Kältemittel auffängt, zugeordnete Heizeinrichtung vor, mit
tels der das aufgefangene Kältemittel erwärmt und zur Trocknung beispielsweise einer
zu bestrahlenden Oberfläche einsetzbar ist.
Eine besonders praxisgerechte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht
vor, mittels einer Steuerung den Zufluß von Wasser und/oder von Kältemittel dem je
weiligen Bedarf anzupassen.
Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11 ge-
löst.
Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt einerseits den aus dem Bestrahlen mit Troc
keneis bekannten Vorteil, daß beim Bestrahlen eines etwa auf Raumtemperatur gehal
tenen Werkstücks ein Temperatureffekt auftritt, der zur Versprödung und zum Ablösen
einer Beschichtung von der zu reinigenden Oberfläche beiträgt. Dieser Temperatureffekt
ist zurückzuführen auf die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten von Werkstück
material und dem Material eines mit der Werkstückoberfläche verbundenen Belages. Im
Gegensatz zum Trockeneisverfahren entsteht bei der Bestrahlung mit Wassereis kein
gasförmiges CO2, so daß das erfindungsgemäße Verfahren auch in geschlossenen oder
schlecht durchlüfteten Räumen einsetzbar ist.
Zweckmäßigerweise wird der Zustrom des Kältemittels in den Wärmetauscher derart
geregelt, daß der Zustrom von Kältemittel um ein vorbestimmtes Zeitintervall versetzt
nach dem Zustrom von Wasser in den Wärmetauscher einsetzt, bzw. der Zustrom von
Kältemittel um ein vorbestimmtes Zeitintervall vor dem Ende des Zustroms von Wasser
in dlen Wärmetauscher beendet wird. Indem das Kältemittel zu Beginn der Strahlerzeu
gung zeitversetzt dem Wärmetauscher zugeführt wird, kann ein Einfrieren des Wärme
tauschers sicher vermieden werden. Genauso wird durch das Nachspülen des Wärme
tauschers mit Wasser bei abgeschalteter Kältemittelzufuhr die Partikelerzeugungsein
richtung von etwa vorhandenen Eisrückständen befreit.
Während oder im Anschluß an die Bestrahlung ist es vorteilhaft, das bestrahlte Werk
stück oder den Arbeitsbereich zu trocken. Dies kann etwa mit Hilfe des Kältemittels er
folgen, das auf eine Temperatur von beispielsweise 30-40°C aufgeheizt wird und zu
sammen mit den Eispartikeln in Richtung auf den zu bestrahlenden Körper abgestrahlt
wird.
Anhand der Zeichnungen soll nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert werden. In schematischen Ansichten zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Erzeugen eines Eispartikelstrahls im
Längsschnitt,
Fig. 2 die Vorrichtung aus Fig. 1 in einem Querschnitt längs der Schnittlinie A-A in
Fig. 1,
Fig. 3 das Prinzip der mechanischen Steuerung einer erfindungsgemäße Vorrichtung in
einem Blockschaltbild.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung 1 umfaßt ein Partikelerzeugungssystem 2 zum Erzeu
gen von Eispartikeln aus Wasser und eine Strahleinheit 3 zum Abstrahlen der Eispartikel
beispielsweise auf eine zu reinigende Oberfläche.
Das Partikelerzeugungssystem 2 ist mit einem Wärmetauscher 5 sowie Zuführungen 6, 7
für Wasser (6) und Kältemittel (7) ausgerüstet. Der Wärmetauscher 5 umfaßt eine An
zahl achsparallel zueinander, jedoch beabstandet voneinander angeordnete Kanäle 10,
die über eine Vorkammer 11 mit der Wasserzuführung 6 strömungsverbunden sind. Die
Kanäle 10 sind in einer Kältekammer 12 aufgenommen, die zur Aufnahme eines Käl
temittels, etwa flüssiger oder kalter gasförmiger Stickstoff, bestimmt ist. Die Zufuhr des
Kältemittels erfolgt dabei über die Zuführung 7. Um einen guten thermischen Kontakt
zwischen in den Kanälen 10 befindlichem Wasser und dem Kältemittel in der Kältekam
mer 12 zu gewährleisten, sind die Wandungen der Kanäle 10 aus einem gut wärmelei
tenden Material gebildet. Die Kältekammer 12 wird frontseitig von einer Stirnwand 13
begrenzt, die zugleich der räumlichen Fixierung der Kanäle 10 dient. In Fig. 2 ist die
räumliche Anordnung der Kanäle 10 in der Kältekammer 12 angedeutet, wobei aus
Gründen der Übersichtlichkeit nur ein Teil der Kanäle 10 im Querschnitt gezeigt ist.
Die Wasserzuführung 6 ist mittels einer Schnellkupplung 15 mit einem Versorgungs
schlauch 16 verbunden. Der Versorgungsschlauch 16 weist zwei separate Zuleitungen
17, 18 für Wasser (18) und für Kältemittel (17) auf, die jeweils mit Vorratsbehältern 19, 20
für Wasser (19) bzw. Kältemittel (20) strömungsverbunden sind. Anstelle eines Vorrats
behälters 19 für Wasser kann die Zuleitung 18 selbstverständlich auch unmittelbar mit
einer Wasserleitung verbunden werden. Die parallele Führung beider Zuleitungen 17, 18
im Versorgungsschlauch 16 bewirkt eine Vorkühlung des von der Zuleitung 18 in die
Zuführung 6 einströmenden Wassers. Die als Kältemittelschlauch ausgebildete Zulei
tung 17 ist lösbar, durch Aufstecken auf einen entsprechenden Flansch 21, mit der Käl
temittelzuführung 7 verbunden. Auf diese Weise läßt sich die Vorrichtung 1 leicht, etwa
zu Wartungszwecken, vom Versorgungsschlauch 16 ablösen.
Die Strahleinheit 3 umfaßt Düsen 23, die durch Austrittsöffnungen 25 der Kanäle 10 ge
bildet sind. Die Kanäle 10 stehen dabei jeweils mit einem Endabschnitt 24 aus der
Stirnwand 13 vor, und weisen eine oder mehrere V-förmige Knickstellen 30 auf, die in
der unten näher beschriebenen Weise dazu dienen, um in den Kanälen 10 gebildete
Eisstränge zu Eispartikeln gleichmäßiger Größe zu zerteilen.
Die Vorrichtung 1 ist als Handgerät ausgebildet und wird bei bestimmungsgemäßem
Gebrauch an einem Griffstück 28 gehalten. Zur besseren Handhabung und zur Verbes
serung der Kühlleistung ist die Außenwand 32 der Kältekammer 12 mit einer im Bild
nicht gezeigten Isolierung versehen.
Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch der Vorrichtung 1 strömt Wasser aus der Zulei
tung 18 und die Zuführung 6 sowie die Vorkammer 11 in die Kanäle 10 ein. Gleichzeitig
oder zeitverzögert hierzu wird Kältemittel aus der Zuleitung 17 über die Kältemittelzufüh
rung 7 in die Kältekammer 12 eingeleitet, umströmt die Kanäle 10 und tritt durch Ausläs
se 26, die in der Stirnwand 13 rundumlaufend in gleichmäßigen Winkelabständen ange
ordnet sind, aus der Kältekammer 12 aus. Dem durch die Kanäle 10 durchströmendem
Wasser wird durch das Kältemittel laufend Wärme entzogen, so daß das Wasser noch
vor Erreichen der Austrittsöffnungen 25 der Kanäle zu Eissträngen gefriert, die sich in
Richtung der Austrittsöffnungen 25 vorwärtsbewegen. Die Kanäle 10 sind im Bereich der
Austrittsöffnungen 25 konisch zugeformt, womit gewährleistet wird, daß das im Innern
der Kanäle gefrierende und in kleinen Eispartikeln vorliegende Wasser zu festen
Eissträngen kompaktiert wird. Der Vorschub der Eisstränge in den Kanälen erfolgt durch
den Wasserdruck in der Zuführung 6 sowie infolge der Ausdehnung des gefrierenden
Wassers. Bei Erreichen der Knickstelle 30 werden die Eisstränge verspannt und zerbre
chen schließlich in Partikel von ungefähr gleicher Größe. Das spezifische Gewicht der
Eispartikel hängt gleichfalls vom Wasserdruck sowie der Geometrie der Austrittsöffnun
gen 25 ab.
Die aus den aus den Austrittsöffnungen 25 austretenden Eispartikel erhalten ihre An
fangsgeschwindigkeit im wesentlichen ebenfalls aufgrund des in der Zuführung 10 herr
schenden Wasserdrucks bzw. der Volumenausdehnung beim Gefrieren des in die Kanäle
10 eingeleiteten Wassers sowie durch die kinetische Energie des aus den Auslässen 26
ausströmenden Kältemittels. Eine Druckluftanordnung, wie sie etwa bei Anlagen zur
Trockeneisbestrahlung zum Einsatz kommt, ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
1 entbehrlich.
Das erwärmte Kältemittel wird im Ausführungsbeispiel an die Außenluft abgegeben. Es
ist jedoch auch möglich, die Auslässe 26 mit einer Kältemittelableitung zu verbinden und
diese, sowie die Kältemittelzuführung 7 in einen Kältemittelkreiskauf zu integrieren. Al
ternativ oder ergänzend hierzu kann das Kältemittel jedoch auch einer anderen Verwen
dung zugeführt werden. So kann das austretende Kältemittel auf höhere Temperaturen,
beispielsweise 30°C-40°C erwärmt und zur Trocknung der mit dem Eispartikelstrahl
beaufschlagten Oberfläche oder des Umgebungsbereiches eingesetzt werden.
Die Steuerung der Vorrichtung 1 erfolgt, wie in Fig. 3 gezeigt, in einfacher Weise mithilfe
eines Steuerknopfes 35, der am Griffstück 28 angeordnet ist. Durch Drücken des Steu
erknopfes 35 werden die Ventile 36, 37 für Wasser (36) und Kältemittel (37) geöffnet.
Eine Automatik sorgt dabei zum einen für ein gleichmäßiges Verhältnis zwischen den
Zuflüssen von Kältemittel und Wasser und zum anderen dafür, daß die Ventile 36, 37 um
ein geringes zeitversetzt, das Ventil 36 für Wasser kurz vor dem Ventil 37 für Kältemittel,
geöffnet werden, um eine Vereisung der Kanäle 10 zu vermeiden. Aus dem gleichen
Grund wird beim Abschalten der Vorrichtung 1 durch Loslassen des Steuerknopfes 35
das Kältemittelventil 37 kurz vor dem Wasserventil 36 geschlossen. Um einen möglichst
gleichmäßigen Partikelstrahl zu gewährleisten, erweist es sich als zweckmäßig, die Ka
pazität einer den Wasserzufluß regelnden Pumpe groß gegenüber dem maximalen Fluß
durch die Kanäle 10 zu wählen. Bei unterbrochener Kältemittelzufuhr ist die Vorrichtung
1 auch einsetzbar, um etwa die Oberfläche mit einem Bündel aus den Düsen 23 aus
tretender Wasserstrahlen nachzureinigen.
Die Vorrichtung 1 ist auf allen Gebieten einsetzbar, bei denen der bestrahlte Gegen
stand problemlos mit Wasser kontaktierbar ist. Sie sind insbesondere geeignet für die
Bestrahlung von Gebäuden, von Werkstücken aus nichtrostendem Stahl oder von
Gummibändern, die während des laufenden Betriebs zu reinigen sind. Das eingesetzte
Verfahren ist eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zu gängigen
Strahlverfahren nach dem Stande der Technik.
1
Vorrichtung
2
Partikelerzeugungssystem
3
Strahleinheit
4
-
5
Wärmetauscher
6
Zuführung für Wasser
7
Zuführung für Kältemittel
8
-
9
-
10
Kanal
11
Vorkammer
12
Kältekammer
13
Stirnwand
14
Wandung des Kanals
15
Schnellkupplung
16
Versorgungsschlauch
17
Zuleitung für Wasser
18
Zuleitung für Kältemittel
19
Vorratsbehälter für Wasser
20
Vorratsbehälter für Kältemittel
21
Flansch
22
-
23
Düse
24
Endabschnitt
25
Austrittsöffnung
26
Auslaß für Kältemittel
27
28
Griffstück
29
-
30
Knickstelle
31
-
32
Außenwand
33
-
34
-
35
Steuerknopf
36
Ventil für Wasser
37
Ventil für Kältemittel
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Erzeugen eines Partikelstrahls, bei der eine Partikelerzeugungsein
richtung (2) und eine Strahlvorrichtung (3) eine Baueinheit bilden, wobei die Partikel
rzeugungseinrichtung (2) aus einem fließfähigen Medium feste Partikel erzeugt, die
von der Strahlvorrichtung (3) als Partikelstrahl ausgebracht werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Partikelerzeu
gungsvorrichtung (2) ein Wärmetauscher (5) vorgesehen ist, in dem durch direkten
oder indirekten Kontakt mit einem Kältemittel Wassereis erzeugt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher (5)
zumindest einen mit dem Kältemittel in thermischem Kontakt stehenden Kanal (10)
umfaßt, in dem einströmendes Wasser zu einem Eisstrang gefriert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Kanal (10) an
seinem der Strahlvorrichtung (3) zugewandten Vorderabschnitt verjüngt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (10)
an seinem der Strahlvorrichtung (3) zugewandten Abschnitt (24) einen derart ange
winkelten Verlauf aufweist, daß der Eisstrang zu Partikeln gebrochen wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5 dadurch gekennzeichnet, daß zum Zerkleinern
des Eisstranges eine im Bereich der Strahleinrichtung (3) angeordnete Schneidevor
richtung vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als
Kältemittel flüssiger oder gasförmiger Stickstoff vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß der
Wärmetauscher (5) eine Auffangeinrichtung für aus dem Wärmetauscher (5) abströ
mendes, erwärmtes Kältemittel umfaßt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Auffangeinrichtung
eine Heizeinrichtung zugeordnet ist, mittels der aus dem Wärmetauscher (5) abströ
mendes Kältemittel beheizbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, gekennzeichnet durch eine - vor
zugsweise automatische - Steuerung zur Einstellung des Zustroms von Wasser
und/oder Kältemittel.
11. Verfahren zum Entfernen einer Beschichtung von einer Oberfläche, bei dem Wasser
in einem Wärmetauscher (5) durch thermischen Kontakt mit einem Kältemittel zu Eis
gefroren wird, aus dem Eis strahlfähige Eispartikel erzeugt wird und die Eispartikel
mittels einer Strahlvorrichtung (3) in Richtung auf die Oberfläche abgestrahlt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die erzeugten Eispartikel
gemeinsam mit aus dem Kältemittel erzeugten Gasstrom den Partikelstrom bilden.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Zustrom des
Kältemittels in den Wärmetauscher (5) derart geregelt wird, daß der Zustrom von
Kältemittel um ein vorbestimmtes Zeitintervall versetzt nach dem Zustrom von Was
ser in den Wärmetauscher (5) einsetzt und/oder der Zustrom von Kältemittel um ein
vorbestimmtes Zeitintervall versetzt vor dem Ende des Zustroms von Wasser been
det wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberfläche während und/oder nach der Bestrahlung getrocknet wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1999157526 DE19957526C2 (de) | 1999-11-30 | 1999-11-30 | Vorrichtung und Verfahren zum Erzeugen eines Partikelstrahls |
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Publications (2)
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DE19957526C2 DE19957526C2 (de) | 2001-10-18 |
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ID=7930811
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DE1999157526 Expired - Fee Related DE19957526C2 (de) | 1999-11-30 | 1999-11-30 | Vorrichtung und Verfahren zum Erzeugen eines Partikelstrahls |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19957526C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102010020619A1 (de) | 2009-05-26 | 2011-02-24 | Ohe, Jürgen von der, Dr.-Ing. | Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von metallischen oder nichtmetallischen Oberflächen unter Einsatz von Druckluft, einem kalten Strahlmittel, in Kombination mit einem festen Strahlmittel und/oder einem Strahlmittelgemisch |
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---|---|---|---|---|
DE102010020618B4 (de) | 2009-05-26 | 2014-05-28 | Jürgen von der Ohe | Verfahren zur Herstellung von CO2-Pellets oder von CO2-Partikeln mit erhöhter mechanischer Härte und Abrasivität |
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DE4437933A1 (de) * | 1993-11-08 | 1995-05-11 | Ford Motor Co | Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen eines Werkstückes mit abrasivem CO¶2¶-Schnee |
-
1999
- 1999-11-30 DE DE1999157526 patent/DE19957526C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE19957526C2 (de) | 2001-10-18 |
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