DE19955967A1 - Steuerungsvorrichtung und Verfahren zum Lichtbogenschweißen - Google Patents
Steuerungsvorrichtung und Verfahren zum LichtbogenschweißenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Steuerungsvorrichtung und ein Verfahren zum Lichtbogenschweißen, bei dem mindestens einer Schweißelektrode (3) und/oder mindestens einem Werkstück (2) von einer Stromquelle (1) elektrische Leistung zugeführt wird, so dass sich zwischen der mindestens einen Schweißelektrode (3) und/oder dem mindestens einen Werkstück (2) ein Lichtbogen ausbildet mit den Schritten: Erfassen (17) einer Momentanspannung zwischen der mindestens einen Schweißelektrode (3) und dem mindestens einen Werkstück (2), Ermitteln einer Mittelwertspannung aus der Momentanspannung, Anpassen des Abstandes zwischen der mindestens einen Schweißelektrode (3) und dem mindestens einen Werkstück (2). DOLLAR A Um eine genauere Nachführung der Schweißelektrode zu ermöglichen, umfasst erfindungsgemäß das Ermitteln der Mittelwertspannung die Schritte: Abtasten (18) der Momentanspannung (V¶ist¶) durch ein Abtasthalteglied (6a), so dass sich eine Folge von Abtastwerten ergibt, Digitalisieren (19) der Folge von Abtastwerten durch einen Analog-Digital-Wandler (6b) und Berechnen (20) der Mittelwertspannung durch eine Zentralprozessoreinheit aus einer vorgegebenen Anzahl der digitalisierten Abtastwerte.
Description
Die Erfindung betrifft eine Steuerungsvorrichtung und ein
Verfahren zum Lichtbogenschweißen, bei dem mindestens einer
Schweißelektrode und/oder mindestens einem Werkstück von einer
Stromquelle elektrische Leistung zugeführt wird, so dass sich
zwischen der mindestens einen Schweißelektrode und/oder dem
mindestens einen Werkstück ein Lichtbogen ausbildet. Dabei wird
eine Momentanspannung zwischen der Schweißelektrode und dem
Werkstück erfasst und eine Mittelwertspannung aus der Momentan
spannung ermittelt, wobei die Mittelwertspannung dem Abstand
zwischen der Schweißelektrode und dem Werkstück entspricht. Der
Abstand zwischen der Schweißelektrode und dem Werkstück wird in
einem Regelkreis fortlaufend angepasst, so dass die Mittelwert
spannung einen vorgegebenen Wertebereich nicht verlässt.
Für das im Stand der Technik bekannte, Lichtbogenschmelz
schweißen bzw. das Elektroschweißen von Blechen werden ver
schiedene Verfahren eingesetzt, die zum Teil mit konstantem
Vorschub des Schweißdrahtes und zum Teil sowohl mit konstanter
Spannung als auch mit konstantem Schweißstrom arbeiten. Bei
diesen im folgenden beschriebenen Verfahren wird die Schweiß
spannung über die Geschwindigkeit des Drahtvorschubes geregelt,
d. h. die Stromquelle und die Schweißspannung wird über die Län
ge des Lichtbogens und damit letztendlich über die Geschwindig
keit des Drahtvorschubes geregelt. Von dieser Spannungsregelung
unabhängig und um einige Größenordnungen langsamer wird die
Leistung der Quelle nachgeführt, um so auch einen konstanten
Schweißstrom zu erhalten.
Es muss dabei zwischen Gleichstrom- und Wechselstromschwei
ßen unterschieden werden.
Beim Gleichstromschweißen erhält man mittels einer Sechs-
Wege-Gleichrichtung eine Schweißspannung mit einer relativ geringen
Restwelligkeit, deren Frequenz bei 50 Hz Netzspannung
300 Hz beträgt. Diese Spannung ist lediglich etwas zu glätten
und kann dann als Istwert für die Drahtvorschubregelung verwen
det werden.
Beim Wechselstromschweißen hat die Schweißspannung im allge
meinen die gleiche Frequenz wie die Netzfrequenz, und es muss
zunächst ein geeigneter Effektivwert als Eingangsgröße für die
Regelung ermittelt werden. Da letztendlich die eingebrachte
Leistung maßgeblich für den Schweißprozess ist, wird im allge
meinen ein sog. True-RMS- (true root mean square-) Wert verwen
det, d. h. die Wurzel aus der Summe der Quadrate der einzelnen
Messwerte dividiert durch deren Anzahl. Bei der Ermittlung die
ses Wertes steht man mit konventionellen Verfahren vor der
Schwierigkeit, dass man den Wert entweder sehr genau, dafür
aber mit einer großen Verzögerung, oder sehr schnell, dafür
aber mit einer hohen Restwelligkeit, ermitteln kann. Die Rest
welligkeit entsteht im wesentlichen dadurch, dass die Ermitt
lung des TRMS-Wertes über eine feste Zeitspanne (z. B. 200 ms)
erfolgt und diese Zeit eine unterschiedliche Anzahl an Null
durchgängen und Spitzenwerten enthalten kann. Mit anderen Wor
ten, ein Zeitfenster vorgegebener Länge umfasst nicht immer ei
ne ganzzahlige Anzahl an Vollwellen. Wählt man das Zeitfenster
zu groß und erfolgt die Ermittlung zu langsam, gerät der Regel
kreis ins Schwingen und es ist eine hinreichend schnelle Reak
tion auf Abweichungen nicht mehr möglich. Wählt man das Zeit
fenster zu klein und ermittelt den Wert mit einer zu hohen
Restwelligkeit, muss der Regler entsprechend weich ausgelegt
werden.
Diese Problematik führt dazu, dass Drahtvorschubregler nach
dem Stand der Technik die Schweißspannung bezogen auf einen 1 s
gleitenden Mittelwert beispielsweise bei Unter-Pulver- (UP-)
Schweißen für die Rohrherstellung mit typischen Schweißparame
tern von 35 V/1000 A nur in der Größenordnung von einigen V genau
regeln können und zudem auf größere Abweichungen des Prozesses
nur relativ langsam reagieren.
Eine weitere Konsequenz aus diesem Regelverhalten nach de
Stand der Technik ist es, dass bei der Nachführung der Leistung
der außen überlagerte Stromregler relativ weich ausgelegt wer
den muss, damit er durch die spannungsbedingten Stromschwankun
gen (die Quelle selbst hält lediglich die Leistung konstant)
nicht ins Schwingen gerät. Das Ergebnis sind beim UP-Schweißen
für die Rohrherstellung mit typischen Schweißparametern von
35 V/1000 A Stromschwankungen im Bereich von +/-50 A.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Steuerungs
vorrichtung und ein Verfahren zum Lichtbogenschweißen zu schaf
fen, womit der Vorschub bzw. die Abstandsanspassung der Schwei
ßelektrode und damit die Einhaltung der Vorgabewerte bzw. Füh
rungsgrößen mit sehr viel höherer Genauigkeit erreichbar ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren und eine Steuerungs
vorrichtung zum Lichtbogenschweißen nach Anspruch 1 bzw. An
spruch 9 gelöst, wobei bevorzugte Ausführungsformen der Erfin
dung Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche sind.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Überlegung, nicht
weiter an der nach der TRMS-Ermittlung liegenden Regelung zu
optimieren und so zu versuchen, die Effekte einer zu langsamen
Istwertermittlung zu kompensieren, sondern direkt die gemessene
Wechselspannung für die Regelung zu verwenden. Hierzu wird die
Schweißspannung mit einer Frequenz von 10 kHz abgetastet, und
die ermittelte Kurvenform wird anschließend in Vollwellen zer
legt. Über eine einstellbare Zahl an Vollwellen wird anschlie
ßend der TRMS-Wert digital ermittelt. Dadurch entfällt die
Restwelligkeit, die prinzipbedingt bei den Verfahren nach dem
Stand der Technik vorhanden ist, da immer genau n Vollwellen
für die Ermittlung, des Effektivwertes verwendet werden.
Das gattungsgemäße Verfahren zum Lichtbogenschweißen, bei
dem mindestens einer Schweißelektrode und/oder mindestens einem
Werkstück von einer Stromquelle elektrische Leistung zugeführt
wird, so dass sich zwischen der mindestens einen Schweißelek
trode und/oder dem mindestens einen Werkstück ein Lichtbogen
ausbildet, umfasst die Schritte: Erfassen einer Momentanspannung
zwischen der mindestens einen Schweißelektrode und dem
mindestens einen Werkstück, Ermitteln einer Mittelwertspannung
aus der Momentanspannung, wobei die Mittelwertspannung dem Ab
stand zwischen der mindestens einen Schweißelektrode und dem
mindestens einen Werkstück entspricht, Anpassen des Abstandes
zwischen der mindestens einen Schweißelektrode und dem minde
stens einen Werkstück in einem Regelkreis, so dass die Mittel
wertspannung einen vorgegebenen Wertebereich nicht verlässt.
Erfindungsgemäß wird dies Verfahren dadurch weitergebildet,
dass das Ermitteln der Mittelwertspannung die Schritte umfasst:
Abtasten der Momentanspannung (Vist) durch ein Abtasthalteglied
mit einer vorgegebenen Abtastfrequenz, so dass sich eine Folge
von Abtastwerten ergibt, Digitalisieren der Folge von Ab
tastwerten durch einen Analog-Digital-Wandler und Berechnen der
Mittelwertspannung durch eine Zentralprozessoreinheit aus einer
vorgegebenen Anzahl der digitalisierten Abtastwerte.
Vorzugsweise erfolgt das Anpassen des Abstandes zwischen der
mindestens einen Schweißelektrode und dem mindestens einen
Werkstück durch einen PID-Regelkreis, wobei bei einer beson
ders bevorzugten Ausführungsform die I-Regelung des PID-Regel
kreises erst nach dem Zünden des Lichtbogens zugeschaltet wird.
Neben dem Abstand zwischen der mindestens einen Schweißelek
trode und dem mindestens einen Werkstück wird bei einer bevor
zugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens die
Leistung der Stromquelle nachgeführt. Die Steuerung der Lei
stung der Stromquelle erfolgt vorzugsweise in Abhängigkeit von
einer Führungsleistung, so dass sich gegenüber einer Spannung
oder eines Stroms als Führungsgröße der Vorteil ergibt, dass
die Regelung integriert ausgelegt werden kann und damit eine
härtere Nachführung der Stromquelle möglich wird.
Die gattungsgemäße Steuerungsvorrichtung zum Lichtbogen
schweißen, bei dem mindestens einer Schweißelektrode und/oder
mindestens einem Werkstück von einer Stromquelle elektrische
Leistung zugeführt wird, so dass sich zwischen der mindestens
einen Schweißelektrode und/oder dem mindestens einen Werkstück
ein Lichtbogen ausbildet, umfasst eine Erfassungsvorrichtung
zum Erfassen einer Momentanspannung zwischen der mindestens ei
nen Schweißelektrode und dem mindestens einen Werkstück, eine
Recheneinheit zum Ermitteln einer Mittelwertspannung aus der
Momentanspannung (Vist), wobei die Mittelwertspannung dem Abstand
zwischen der mindestens einen Schweißelektrode und dem minde
stens einen Werkstück entspricht, sowie eine Vortriebsvorrich
tung zum Anpassen des Abstandes zwischen der mindestens einen
Schweißelektrode und dem mindestens einen Werkstück, so dass
die Mittelwertspannung einen vorgegebenen Wertebereich nicht
verlässt, wobei die Erfassungsvorrichtung, die Recheneinheit
und die Vortriebsvorrichtung einen Regelkreis bilden. Erfin
dungsgemäß wird diese Steuerungsvorrichtung weitergebildet, in
dem die Erfassungsvorrichtung zum Erfassen einer Momentanspan
nung umfasst: ein Abtasthalteglied zum Abtasten der Momentan
spannung mit einer vorgegebenen Abtastfrequenz, so dass sich
eine Folge von Abtastwerten ergibt, einen Analog-Digital-
Wandler zum Digitalisieren der Abtastwerte und indem die Re
cheneinheit zum Ermitteln der Mittelwertspannung eine Zentral
prozessoreinheit zum Berechnen der Mittelwertspannung aus einer
vorgegebenen Anzahl der Abtastwerte umfasst.
Vorzugsweise umfasst die Steuerungsvorrichtung einen PID-
Regler für das Anpassen des Abstandes zwischen der mindestens
einen Schweißelektrode und dem mindestens einen Werkstück, wo
bei bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung eine Schaltvorrichtung zum Zuschalten des I-Reglers nach
dem Zünden des Lichtbogens vorgesehen ist.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
umfasst die Steuerungsvorrichtung eine Leistungseingabevorrich
tung zur Eingabe einer Führungsleistung und eine Stromquellen
leistungssteuerung zum Steuern der Leistung der Stromquelle in
Abhängigkeit von der Führungsleistung.
Ausgangsseitig ist bei der erfindungsgemäßen Steuerungsvor
richtung - beim Lichtbogenschmelzschweißen - vorzugsweise eine
Begrenzereinrichtung zum Begrenzen des Vorschubsignals für den
Drahtvorschub vorgesehen.
Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die rein digi
tale Ermittlung des TRMS-Wertes weitestgehend unabhängig von
der Kurvenform der erfassten Werte ist, d. h. im Unterschied zu
den meisten analogen TRMS-Wandlern muss das System nicht nach
kalibriert werden, wenn sich durch Änderungen am Prozess oder
an den Stromquellen die Signalformen ändern. Dies ist insbeson
dere beim Wechselstromschweißen wichtig, da die Kurvenformen
hier erheblich von einer gleichmäßigen Sinus, Rechteck oder
sonst wohldefinierten Kurve abweichen. Mit anderen Worten, die
Probleme aufgrund des Jitters der Frequenz und des Messfensters
beim Stand der Technik werden durch die Erfindung gelöst. Zudem
lässt sich durch die Unabhängigkeit von der Signalform ein Reg
ler gleichermaßen für Gleich- und Wechselstromschweißen einset
zen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung zeichnerisch dargestellter Ausfüh
rungsformen.
Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau einer Schweißvorrichtung
mit einer Steuerung beim Lichtbogenschmelzschweißen, bei der
die Erfindung eingesetzt werden kann.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Steuerungsvorrichtung.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform eines Flussdiagramms, das
von der Steuerungsvorrichtung nach Fig. 2 abgearbeitet wird.
In Fig. 1 ist schematisch eine Steuerungsvorrichtung zum
Lichtbogenschmelzschweißen gezeigt. Hierbei wird von einer
Stromquelle 1 mindestens einer Schweißelektrode 3 und/oder min
destens einem Werkstück 2 elektrische Leistung zugeführt. Ist
die Spannung zwischen Werkstück(en) 2 und Schweißelektrode(n) 3
groß genug, so kommt es zu einer Entladung, und es bildet sich
zwischen der Schweißelektrode 3 und dem Werkstück 2 ein Licht
bogen aus. Ebenso gut kann ein Lichtbogen zwischen zwei zu ver
schweißenden Werkstücken 2 erzeugt werden, oder es sind andere
Konstellationen für den Fachmann denkbar, bei denen ein automatisiertes
Schweißverfahren einsetzbar ist. Der Stromkreis, der
sich bei dem Lichtbogenschweißen bildet, ist in Fig. 1 durch
einen in sich oval geschlossenen Pfeil dargestellt.
Um die Schweißelektrode 3 optimal nachführen zu können, so
dass es einerseits nicht zu einer Unterbrechung der Entladung
kommt und andererseits nicht ein zu hoher Strom fließt, umfasst
die Vorrichtung nach Fig. 1 eine Erfassungsvorrichtung 6 zum
Erfassen einer Momentanspannung zwischen der mindestens einen
Schweißelektrode 3 und dem mindestens einen Werkstück 2. Mit
ihr wird die momentane Spannung Vist als Maß für die verbrauchte
Leistung gemessen. Sind das Werkstück 2 und die Schweißelektro
de 3 relativ weit voneinander entfernt, nimmt die Spannung Vist
zwischen den beiden einen ersten Wert an, und der Strom, der
zwischen Werkstück 2 und Schweißelektrode 3 fließt, ist relativ
gering. Bringt man die Schweißelektrode 3 näher an das Werk
stück 2 heran, wird der Strom größer, und bei konstant gehalte
ner Leistung der Stromquelle 1 sinkt die Spannung Vist zwischen
der Schweißelektrode 3 und dem Werkstück entsprechend. Die Mo
mentanspannung Vist ist in Fig. 1 mit zwei Pfeilen dargestellt.
Die Spannung Vist wird als Momentanspannung bezeichnet, da sie
u. a. aufgrund des unregelmäßigen Abbrennens der Schweißelektro
de 3 kleinen Schwankungen unterworfen ist, die im oberen Fre
quenzbereich liegen, während die größeren Schwankungen aufgrund
der Wechselstromversorgung je nach Stromversorgung vom Netz im
Bereich von 50 Hz bis 300 Hz liegen. Um diese Momentanspannung Vist
zu messen, ist die Erfassungsvorrichtung 6 mit der Schweißelek
trode 3 und mit dem Werkstück 2 verbunden. Eine Recheneinheit 7
dient zum Ermitteln einer Mittelwertspannung aus der Momentan
spannung Vist. Diese ermittelte Mittelwertspannung entspricht dem
Abstand zwischen der mindestens einen Schweißelektrode 3 und
dem mindestens einen Werkstück 2.
Der Abstand zwischen der Schweißelektrode 3 und dem Werk
stück 2 wird fortlaufend durch eine Vortriebsvorrichtung mit
einem Motor 4 und Antriebsrollen 5 nachgeführt. Die Abstandsre
gelung erfolgt dabei derart, dass die Mittelwertspannung, die
von der Recheneinheit ermittelt wurde, einen vorgegebenen Wer
tebereich nicht verlässt. Mit anderen Worten, die Erfassungsvorrichtung
6, die Recheneinheit 7 und die Vortriebsvorrichtung
4, 5 bilden einen Regelkreis. Dieser Regelkreis ist auch auf
die Einhaltung von vorgegebenen Grenzwerten ausgelegt. Werden
diese Grenzwerte beim Schweißvorgang überschritten, so führt
dies zum Schweißabbruch durch den Regelkreis. Grenzwerte sind
u. a. Werte für eine Überspannung (Drahtstop) und für einen
Kurzschlussstrom, d. h. Unterspannung. Damit kann es zu einem
Schweißabbruch wegen Überspannung kommen, wenn der Grenzwert
(Spannung und Dauer) für Überspannung (Drahtstop) überschritten
wird, oder zu einem Schweißabbruch wegen Kurzschluss, wenn der
Grenzwert (Spannung und Dauer) für Unterspannung (Kurzschluss)
überschritten wird.
Bei der obigen Steuerung hängt die Genauigkeit der Nachfüh
rung der Schweißelektrode 3 davon ab, wie genau der Regelkreis
arbeitet. Beim Stand der Technik wurde daher bisher versucht,
die Restwelligkeit bei dem Nachführen der Schweißelektrode 3
durch immer aufwendigere Regelkreise zu verringern.
Erfindungsgemäß wird dagegen als verbesserte und kostengün
stigere Lösung vorgeschlagen, dass zum Ermitteln der Mittel
wertspannung die Erfassungsvorrichtung 6 zum Erfassen einer Mo
mentanspannung ein Abtasthalteglied 6a und einen Analog-Digi
tal-Wandler 6b zum digitalisieren der Abtastwerte umfasst und
die Recheneinheit 7 eine (nicht dargestellte) Zentralprozes
soreinheit zum Berechnen der Mittelwertspannung aus einer vor
gegebenen Anzahl der digitalisierten Abtastwerte umfasst. Durch
die Erfassung der Momentanspannung zwischen der Schweißelektro
de 3 und dem Werkstück 2 mit dem Abtasthalteglied 6a kann der
abgetastete Wert mit dem Analog-Digital-Wandler 6b digitali
siert werden und anschließend rein digital weiterverarbeitet
werden, was vielerlei Vorteile mit sich bringt, so z. B. Filte
rung von Rauschen etc., so dass auch spätere Störeinflüsse eli
miniert werden können. Die Abtastung durch das Abtasthalteglied
6a erfolgt dabei mit einer vorgegebenen Abtastfrequenz, die
vorzugsweise im Bereich von etwa 10 kHz liegt.
Mit den digitalisierten Daten kann in der Recheneinheit 7
der analoge Spannungsverlauf am Eingang der Erfassungsvorrichtung
6 "rekonstruiert" werden und damit exakte Aussage über die
Frequenz der Momentanspannung Vist und die Nulldurchgänge der Mo
mentanspannung gemacht werden. Mit dieser Information ist eine
konstante und genaue Bestimmung des TRMS-Mittelwertes der Mo
mentanspannung und somit eine präzise Nachführung der Schweiße
lektrode 3 möglich. Typische Einstellungen für die Berechnung
des TRMS-Mittelwertes sind fünf Vollwellen bzw. 100 ms.
Die Nachführung der Schweißelektrode 3, die auf dem tatsäch
lichen Abstand von dem Werkstück 2 basiert, der seinerseits
durch die TRMS-Mittelwertbildung der Momentanspannung Vist be
stimmt wurde, erfolgt über eine Treiberelektronik 9, die einen
Motor 4 je nach Regelausgang der Recheneinheit 7 ansteuert.
Die Vorgabe eines Sollwertes erfolgt bei dieser in Fig. 1
dargestellten Ausführungsform über eine Eingabevorrichtung 8
für eine Führungsspannung. Vorzugsweise wird um die Führungs
spannung ein Intervall definiert, innerhalb dessen sich die
Istspannung Vist bewegen darf, die am Eingang der Erfassungsvor
richtung 6 gemessen wird. Die Führungsspannung Vsoll ist verän
derbar und wird in die Recheneinheit 7 eingegeben, die im ein
zelnen in Fig. 2 dargestellt ist.
Fig. 1 zeigt nun die erfindungsgemäße Steuervorrichtung für
das Lichtbogenschmelzschweißen, wobei sich hier der Lichtbogen
zwischen der Schweißelektrode 3, die als vorschiebbarer Draht
ausgeführt ist, und dem Werkstück 2 ausbildet. Denkbar ist aber
auch, daß das erfindungsgemäße Verfahren beim Plasmaschweißen
angewendet wird. Hierbei bildet sich dann der Lichtbogen im we
sentlichen zwischen einer Düse und dem Werkstück 2 aus. In die
sem Fall ist der Lichtbogen zumindest als teilübertragender
Lichtbogen, vzw. als vollständig übertragender Lichtbogen
ausgbildet. Beim Plasmaschweißen wird die Schweißelektrode dann
durch die innerhalb der Düse angeordnete, nicht abbrennbare
Wolframelektrode gebildet. Die jeweilige Momentanspannung wird
dann entweder zwischen der Düse und dem Werkstück oder zwischen
der Wolframelektrode und dem Werkstück gemessen. Mit Hilfe ei
ner entsprechenden Vorrichtung wird dann der Abstand der Düse
und damit der Abstand der nicht abbrennbaren Wolframelektrode
zum teilweise schmelzenden Werkstück gemäß dem erfindungsgemä
ßen Verfahren angepaßt. Die folgenden Ausführungen beziehen
sich im wesentlichen nun auf das in Fig. 1 dargestellte Licht
bogenschmelzschweißen mit dem entsprechenden Drahtvorschub, wo
bei das erfindungsgemäße Verfahren auch beim Plasmaschweißen
anwendbar ist und sich die folgenden Ausführungen daher nicht
nur auf das Lichtbogenschmelzschweißen beschränken sollen.
Die Recheneinheit 7 nach Fig. 2 umfasst einen PID-Regler 11.
In diesem Regler 11 erfolgt die eigentliche Regelung des Ab
standes zwischen der mindestens einen Schweißelektrode 3 und
dem mindestens einen Werkstück 2. Der Regler 11 ist vorzugswei
se als Software in der Zentralprozessoreinheit implementiert.
(Selbstverständlich kann der PID-Regler aber auch als Hardware
aufgebaut sein, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn be
sonders schnelle Vorgänge erfasst werden sollen.)
Neben der Führungsspannung Vsoll wird das von der Erfassungs
vorrichtung 6 in dem Abtasthalteglied 6a und dem A/D-Wandler 6b
digitalisierte Signal der Momentanspannung Vist in eine erste
TRMS-Berechnungsstufe 10 in der Recheneinheit 7 eingelesen. In
dieser wird der TRMS-Mittelwert aus der Folge von Abtastwerten
der Momentanspannung berechnet. Der Ausgang der TRMS-Berech
nungsstufe 10 ist ebenfalls mit dem PID-Regler 11 verbunden.
Der Ausgang des PID-Reglers 11 wird direkt (über die Trei
berelektronik 9) für den Vorschub der Schweißelektrode 3 heran
gezogen. Dabei erfolgt in einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung die Regelung in Abhängigkeit davon, ob der Schweiß
vorgang bereits im Normalbetrieb ist oder noch in der Anfangs
phase. Ist letzteres der Fall, so wird durch eine (nicht darge
stellte) Schaltvorrichtung der I-Regler erst nach dem Zünden
des Lichtbogens zugeschaltet. Im anderen Fall arbeitet der Reg
ler 11 als P-, I- und D-Regler.
Damit es nicht zu übergroßen Nachregelungen des Systems und
damit u. U. zum Schwingen des Systems kommt, ist vorzugsweise
eine Begrenzereinrichtung 13 zum Begrenzen des Ausgangssignals
des Reglers 11 für den Drahtvorschub vorgesehen.
Mit anderen Worten, die Drahtvorschubregelung ist als be
grenzter PID-Regler mit zweistufiger Reglerfreigabe ausgeführt.
Der Reglerausgang wird durch die Werte Min und Max beschränkt.
Bis zum Zünden ist Max unabhängig von dem eingegebenen Wert im
mer gleich Null gesetzt, um ein Hochbeschleunigen des Drahtes
zu verhindern. Um eine schnelle Reaktion zu gewährleisten, wird
der I-Anteil nicht aktualisiert, solange der Reglerausgang
durch einen Grenzwert limitiert wird.
Wie bereits oben erwähnt wird zum Kompensieren von Schwan
kungen mit größerer Periodendauer vorzugsweise die Leistung der
Stromquelle 1 nachgeregelt. Dazu weist die Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Recheneinheit 7 nach Fig. 2 eine zweite TRMS-
Berechnungsstufe 14 für die Berechnung des Mittelwertes des mo
mentan durch die Schweißelektrode 3 fließenden Stroms auf. Au
ßerdem ist eine (nicht dargestellte) Leistungseingabevorrich
tung zur Eingabe einer Führungsleistung Isoll vorgesehen sowie
eine Stromquellenkennlinienberechnungseinheit 15 und eine Lei
stungssollwertberechnungseinheit 16. In der Stromquellenkennli
nienberechnungseinheit 15 wird außer dem Wert für Iist auch der
Wert für Vist eingelesen. Die Stromquellenkennlinienberechnungs
einheit 15 und die Leistungssollwertberechnungseinheit 16 die
nen zum Steuern der Leistung der Stromquelle 1 in Abhängigkeit
von der Führungsleistung Isoll und geben eine Referenzspannung
Uref aus, die wiederum in die Stromquelle 1 eingespeist wird (s.
Fig. 1).
Im folgenden wird anhand Fig. 3 der Ablauf des erfindungsge
mäßen Verfahrens zum Lichtbogenschmelzschweißen erläutert.
Das Verfahren weist die im folgenden erläuterten Schritte
auf. In Schritt 17 wird die Momentanspannung Vist zwischen der
mindestens einen Schweißelektrode 3 und dem mindestens einen
Werkstück 2 erfasst. Aus dem Verlauf der Momentanspannung wird
die Mittelwertspannung ermittelt, wobei die Mittelwertspannung
dem Abstand zwischen der mindestens einen Schweißelektrode 3
und dem mindestens einen Werkstück 2 entspricht.
Der Abstand zwischen der mindestens einen Schweißelektrode 3
und dem mindestens einen Werkstück 2 in einem Regelkreis er
folgt dann anhand der Mittelwertspannung, so dass die Mittel
wertspannung einen vorgegebenen Wertebereich nicht verlässt.
Um Schwankungen zu vermeiden und die Nachführung möglichst
genau zu machen, wurde bisher versucht, die Regelung feiner zu
machen. Das bedeutet jedoch, dass der Aufwand in Hardware bzw.
in Software weiter steigt. Erfindungsgemäß wird dagegen vorge
schlagen, die Regelung im wesentlichen digital durchzuführen.
Dazu umfasst das Ermitteln der Mittelwertspannung als Schritt
18 das Abtasten der Momentanspannung Vist durch ein Abtasthal
teglied 6a mit einer vorgegebenen Abtastfrequenz, so dass sich
eine Folge von Abtastwerten ergibt. In Schritt 19 wird diese
Folge von Abtastwerten durch einen Analog-Digital-Wandler 6b
digitalisiert, und in Schritt 20 wird die Mittelwertspannung
durch die Zentralprozessoreinheit in der Recheneinheit 7 aus
einer vorgegebenen Anzahl der digitalisierten Abtastwerte be
rechnet.
Die Regelung des Vorschubs der Schweißelektrode 3 erfolgt
nach Vergleich des berechneten Wertes der Mittelwertspannung
mit einer Sollspannung. Dabei liegen "erlaubte" Werte der Mit
telwertspannung in einem vorgegebenen Intervall um die verän
derbare Sollspannung.
Das Anpassen des Abstandes zwischen der mindestens einen
Schweißelektrode 3 und dem mindestens einen Werkstück 2 erfolgt
durch den in Zusammenhang mit Fig. 2 beschriebenen PID-Regel
kreis. Dabei wird vorzugsweise die I-Regelung des PID-Regel
kreises erst nach dem Zünden des Lichtbogens zugeschaltet. Ist
also das Zünden noch nicht erfolgt, so verzweigt sich das Ver
fahren nach der Abfrage des Zündens in Schritt 21 zu dem
Schritt 22. In diesem Schritt 22 erfolgt nur die PD-Regelung,
eine I-Regelung findet vorzugsweise nicht statt. Befindet sich
der Schweißvorgang dagegen bereits in dem Normalbetrieb, d. h.
die Zündung hat bereits stattgefunden und ein Lichtbogen ist
zwischen Elektrode und Werkstück erzeugt worden, so wird der
Abstand zwischen Elektrode 3 und Werkstück 2 in Schritt 23 PID-
geregelt.
Der digitalen TRMS-Ermittlung in den Schritten 17 bis 20
wird also ein ebenfalls digitaler PID-Regler nachgeschaltet,
der einige weitere Vorteile gegenüber den konventionellen Reg
lern aufweist. Entscheidend ist jedoch, dass wie oben beschrie
ben der Istwert der Momentanspannung digitalisiert wird und die
Vollwelleninformation für die Regelung verwendet wird.
Die in den relevanten Anwendungsbereichen Spiralrohrschwei
ßen konventionell, Spiralrohrschweißen mit Heftnaht, Längsnaht
schweißen innen und Längsnahtschweißen außen durchgeführten
Versuche haben gezeigt, dass das erfindungsgemäße Verfahren ei
nen erheblichen Vorteil gegenüber den Reglern nach dem Stand
der Technik bietet und sowohl die Nahtqualität als auch die
Prozesssicherheit verbessert. Typische Regelgüten liegen in der
Größenordnung von +/-1 V und +/-10 A bezogen auf ein 1 s gleiten
des Mittel.
Durch Anwendung der Erfindung lässt sich ferner das Problem
des Startes des Schweißprozesses lösen. Grundprinzip des Draht
vorschubreglers ist es, eine zu hohe Schweißspannung durch ein
Vergrößern des Drahtvorschubes und eine zu geringe Schweißspan
nung durch ein Verkleinern des Drahtvorschubes auszugleichen.
In der Zündphase ist dies jedoch nicht möglich, da die Leer
laufspannung der Schweißtransformatoren um ca. 100% über der
gewünschten Schweißspannung liegt und somit bis zum Zünden der
I-Anteil des PID-Reglers einen zu großen Wert annehmen würde.
Aus diesem Grund wird in allen Schweißanlagen nach Stand der
Technik bis zum Moment des Zündens mit einem konstanten Vor
schub gefahren, im Moment des Zündens wird üblicherweise über
ein Stromrelais der Drahtvorschubregler zugeschaltet. Dieses
Umschalten ist naturgemäß mit einer gewissen Verzögerung ver
bunden und trägt so zur Verschlechterung des Zündvorgangs bei.
Bei dem erfindungsgemäßen zwei-stufigen Regler wird der Draht
vorschubregler bis zum Moment des Zündens nur in negativer
Richtung freigegeben und der Ausgang des Reglers mit dem Zünd
vorschub überlagert. Im Moment des Zündens ist der Regler bereits
aktiv und kann den Draht abfangen. Erst danach wird die
zweite Stufe freigegeben, d. h. auch ein positives Ergebnis des
Drahtvorschubreglers wird dem Zündvorschub überlagert und der
I-Anteil wird ab diesem Zeitpunkt aktualisiert.
Ferner kann durch die Digitalisierung der erfassten Moment
anspannung die Regelung besser gegen ein unbeabsichtigtes
Schwingen geschützt werden. PID-Regler nach dem Stand der Tech
nik lassen sich entweder hart oder weich einstellen, d. h. ihre
Reaktion auf kurzfristige Änderungen des Istwertes erfolgt
schnell und mit einer großen Änderung der Stellgröße oder ent
sprechend langsamer und mit einer geringeren Änderung. Dies
führt dazu, dass ein für den normalen Schweißprozess optimal
eingestellter Regler auf ein kurzes Aussetzen der Schweißspan
nung (z. B. beim Überschweißen der Quernaht am Spiralrohr) über
reagiert und den Draht bis zum Kurzschluss beschleunigt. Der
dadurch entstehende Schweißfehler ist größer, als es durch das
auslösende Ereignis erforderlich wäre. Der erfindungsgemäße
Regler ermittelt aus dem Drahtvorschub der letzten x-Sekunden
(wobei x in der Größenordnung von 5 Sekunden liegt) mit korrek
ter Schweißspannung eine obere Schranke für den Drahtvorschub,
die bei kurzfristigen Abweichungen der Schweißspannung nicht
überschritten werden darf. Dies trägt erheblich zur Stabilität
des Schweißprozesses bei plötzlichen Störungen von außen beige
tragen. Somit wird durch die Erfindung eine adaptive Reglerbe
grenzung während des Schweißprozesses geschaffen.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ergibt sich dadurch, dass
der Spannungs- und Stromregler in integrierter Form verwendet
wird. Beim Regelungsverfahren nach dem Stand der Technik er
folgt die Regelung des Stromes unabhängig von der Spannungsre
gelung bzw. dem Drahtvorschub. Dies führt dazu, dass man den
Stromregler nur so hart auslegen kann, dass er nicht durch
spannungsbedingte Abweichung des Schweißstromes zum Schwingen
gebracht wird. Der erfindungsgemäße integrierte Regler berück
sichtigt durch Spannungsabweichungen hervorgerufene Schwankun
gen des Schweißstromes bei konstanter Leistung der Quelle je
doch nicht, und somit ist eine wesentlich härtere Nachführung
der Stromquellenleistung zur Erzielung des gewünschten Soll-
Schweißstroms möglich.
Die erfindungsgemäße Steuerung kann auf einfache Art in ein
stationäres System zur Regelung, Visualisierung, Bedienung und
Langzeitarchivierung integriert werden, das vorzugsweise in
drei Funktionsblöcke aufgeteilt ist. Auf jedem Block läuft je
weils ein Teil des Verfahrens ab. Hierbei handelt es sich um 1)
Messwertaufnahme, Visualisierung und Bedienung sowie Konfigura
tion des Messsystems, 2) Daten-Verarbeitung und 3) Messwertdar
stellung, Konfiguration des Messsystems und zur Langzeitarchi
vierung der gespeicherten Daten.
Die Regelung des Lichtbogens und der Schweißspannung wird
über den Schweißstrom im Außenregelkreis nachgeführt. Die Nach
führung des Stromwertes erfolgt als adaptive, kennliniengestüt
ze Intensitätsregelung, Typisch wird eine Regelgüte von besser
als +/-1 V und +/-10 A erreicht. Die zur Regelung benötigten
Messdaten werden an den Analogeingängen als Spannungswerte von
-5 V bis +5 V und an den Digitaleingängen als potentialfreie Kon
takte eingespeist. Ein Umformer übernimmt die Wandlung der ver
schiedenen Eingangsgrößen auf das Normpotential. Dort erfolgt
auch deren galvanische Trennung. An diesem Umformer stehen z. B.
bei einer Maschine mit einer DC- und 4 AC-Stromquellen die im
folgenden beschriebenen Eingänge zur Verfügung.
Ein erster Eingang ist für die Schweißspannung Vist mit einem
Spannungseingang +120 VDC vorgesehen, wobei die Berechnung der
jeweiligen Effektivwerte digital als True-RMS erfolgt und ein
eventuell vorhandener DC-Offset mit in die Berechnung eingeht.
Für die Stromermessung von Iist ist ein Spannungseingang (DC) so
wie ein Stromeingang (AC) vorgesehen. Die Schweißgeschwindig
keit wird über einen Spannungseingang eingelesen, der Drahtvor
schub wird über einen Spannungseingang eingelesen, und der
Strom durch den Drahtvorschubmotor wird über den Spannungsein
gang erfasst. Für die Regelung der Drahtvorschubgeschwindigkeit
und des Stromes stehen zehn Analogausgänge zur Verfügung, näm
lich fünf Spannungsausgänge für die Drehzahl des Drahtvorschub
motors und fünf Spannungsausgänge für die Intensität der Stromquelle.
Die Spannungsausgänge steuern direkt die Umrichter der
Servomotoren 4, 5 bzw. den Remote-Eingang Uref der Stromquelle 1
an.
Als Führungsgrößen des Verfahrens nach Fig. 3 werden die
folgenden Werte eingegeben: Schweißgeschwindigkeit in Metern
pro Minute mit zulässiger Abweichung nach unten und oben in
cm/Minute, Schweißspannung in Volt mit zulässiger Toleranz nach
unten und oben, Schweißstrom Isoll in Ampere mit zulässiger Tole
ranz nach unten und oben. Weitere Parameter sind Zündvorschub
und eine Reduktion der Schweißgeschwindigkeit am Schweißende.
Werden die Grenzwerte über einen vorgegebenen Zeitraum nicht
eingehalten, wird der Schweißprozess in dieser Ausführungsform
automatisch abgebrochen. Durch die automatische und kontinuier
liche Überwachung des Schweißprozesses wird neben der verbes
serten Regelgüte eine Qualitätsverbesserung und Erzielung einer
für verschiedene Bediener gleichbleibenden Fertigungsgüte er
möglicht.
Eine Kalibrierung der Messaufnehmer ist nicht erforderlich,
da das System nahezu driftfrei und unabhängig von der Kurven
form der Ströme und Spannungen präzise TRMS-Werte ermittelt.
1
Stromquelle
2
Werkstück
3
Schweißelektrode
4
Vortriebsvorrichtung (Motor)
5
Antriebsrollen
6
Erfassungsvorrichtung für Schweißspannung mit Ab
tasthalteglied
6
a und A/D-Wandler
6
b
7
Recheneinheit für Mittelung der Schweißspannung
8
Eingabevorrichtung für Führungsspannung
9
Treiberelektronik für Vortriebsvorrichtung
10
TRMS-Berechnungsstufe für Schweißspannung
11
PID-Regler
12
Ablaufsteuerung
13
Begrenzereinrichtung
14
TRMS-Berechnungsstufe für Schweißstrom
15
Kennlinienberechnung der Stromquelle
16
Leistungssollwertberechnung
17
Erfassen der Momentanspannung zwischen Schweißelektrode
und Werkstück
18
Abtasten und Halten der Momentanspannung
19
Digitalisieren der Momentanspannung
20
Berechnen der Mittelwertspannung Folge von digitali
sierten Momentanspannungen
21
Abfrage, ob Zündung bereits erfolgt ist
22
PD-Abstandsregelung, wenn Zündung noch nicht erfolgt
23
PID-Abstandsregelung, wenn Zündung bereits erfolgt
Claims (16)
1. Verfahren zum Lichtbogenschweißen, bei dem mindestens ei
ner Schweißelektrode (3) und/oder mindestens einem Werkstück
(2) von einer Stromquelle (1) elektrische Leistung zugeführt
wird, so dass sich zwischen der mindestens einen Schweißelek
trode (3) und/oder dem mindestens einen Werkstück (2) ein
Lichtbogen ausbildet, mit den Schritten:
Erfassen (17) einer Momentanspannung zwischen der mindestens einen Schweißelektrode (3) und dem mindestens einen Werkstück (2),
Ermitteln einer Mittelwertspannung aus der Momentanspannung, wobei die Mittelwertspannung dem Abstand zwischen der minde stens einen Schweißelektrode (3) und dem mindestens einen Werk stück (2) entspricht,
Anpassen des Abstandes zwischen der mindestens einen Schwei ßelektrode (3) und dem mindestens einen Werkstück (2) in einem Regelkreis, so dass die Mittelwertspannung einen vorgegebenen Wertebereich nicht verlässt,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ermitteln der Mittelwertspannung die Schritte umfasst:
Abtasten (18) der Momentanspannung (Vist) durch ein Ab tasthalteglied (6a) mit einer vorgegebenen Abtastfrequenz, so dass sich eine Folge von Abtastwerten ergibt,
Digitalisieren (19) der Folge von Abtastwerten durch einen Analog-Digital-Wandler (6b) und
Berechnen (20) der Mittelwertspannung durch eine Zentralpro zessoreinheit aus einer vorgegebenen Anzahl der digitalisierten Abtastwerte.
Erfassen (17) einer Momentanspannung zwischen der mindestens einen Schweißelektrode (3) und dem mindestens einen Werkstück (2),
Ermitteln einer Mittelwertspannung aus der Momentanspannung, wobei die Mittelwertspannung dem Abstand zwischen der minde stens einen Schweißelektrode (3) und dem mindestens einen Werk stück (2) entspricht,
Anpassen des Abstandes zwischen der mindestens einen Schwei ßelektrode (3) und dem mindestens einen Werkstück (2) in einem Regelkreis, so dass die Mittelwertspannung einen vorgegebenen Wertebereich nicht verlässt,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ermitteln der Mittelwertspannung die Schritte umfasst:
Abtasten (18) der Momentanspannung (Vist) durch ein Ab tasthalteglied (6a) mit einer vorgegebenen Abtastfrequenz, so dass sich eine Folge von Abtastwerten ergibt,
Digitalisieren (19) der Folge von Abtastwerten durch einen Analog-Digital-Wandler (6b) und
Berechnen (20) der Mittelwertspannung durch eine Zentralpro zessoreinheit aus einer vorgegebenen Anzahl der digitalisierten Abtastwerte.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der vorgegebene Wertebereich
für die Mittelwertspannung einem vorgegebenen Intervall um eine
veränderbare Sollspannung entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Anpassen des Abstandes zwi
schen der mindestens einen Schweißelektrode (3) und dem minde
stens einen Werkstück (2) durch einen PID-Regelkreis erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die I-Regelung des PID-Regel
kreises erst nach dem Zünden des Lichtbogens zugeschaltet wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung der Leistung der
Stromquelle in Abhängigkeit von einer Führungsleistung erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgangssignal des Regel
kreises durch eine Begrenzereinrichtung (13) begrenzt ist.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Lichtbogen - beim Lichtbogenschmelz
schweißen - sich zwischen einem vorschiebbaren Schweißdraht und
dem Werkstück ausbildet.
8. Verfahren nach eine der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Lichtbogen - beim Plasmaschweißen - sich
als ein zumindest teilübertragender Lichtbogen im wesentlichen
zwischen einer Düse und dem Werkstück ausbildet.
9. Steuerungsvorrichtung zum Lichtbogenschweißen, bei dem
mindestens einer Schweißelektrode (3) und/oder mindestens einem
Werkstück (2) von einer Stromquelle (1) elektrische Leistung
zugeführt wird, so dass sich zwischen der mindestens einen
Schweißelektrode (3) und/oder dem mindestens einen Werkstück
(2) ein Lichtbogen ausbildet, die umfasst:
eine Erfassungsvorrichtung (6) zum Erfassen einer Momentan spannung zwischen der mindestens einen Schweißelektrode (3) und dem mindestens einen Werkstück (2),
eine Recheneinheit (7) zum Ermitteln einer Mittelwertspan nung aus der Momentanspannung (Vist), wobei die Mittelwertspan nung dem Abstand zwischen der mindestens einen Schweißelektrode (3) und dem mindestens einen Werkstück (2) entspricht,
eine Vortriebsvorrichtung (4, 5) zum Anpassen des Abstandes zwischen der mindestens einen Schweißelektrode (3) und dem min destens einen Werkstück (2), so dass die Mittelwertspannung ei nen vorgegebenen Wertebereich nicht verlässt,
wobei die Erfassungsvorrichtung (6), die Recheneinheit (7) und die Vortriebsvorrichtung (4, 5) einen Regelkreis bilden,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Erfassungsvorrichtung (6) zum Erfassen einer Momentan spannung umfasst:
ein Abtasthalteglied (6a) zum Abtasten der Momentanspannung mit einer vorgegebenen Abtastfrequenz, so dass sich eine Folge von Abtastwerten ergibt,
einen Analog-Digital-Wandler (6b) zum Digitalisieren der Ab tastwerte und
die Recheneinheit (7) zum Ermitteln der Mittelwertspannung eine Zentralprozessoreinheit zum Berechnen der Mittelwertspan nung aus einer vorgegebenen Anzahl der Abtastwerte umfasst.
eine Erfassungsvorrichtung (6) zum Erfassen einer Momentan spannung zwischen der mindestens einen Schweißelektrode (3) und dem mindestens einen Werkstück (2),
eine Recheneinheit (7) zum Ermitteln einer Mittelwertspan nung aus der Momentanspannung (Vist), wobei die Mittelwertspan nung dem Abstand zwischen der mindestens einen Schweißelektrode (3) und dem mindestens einen Werkstück (2) entspricht,
eine Vortriebsvorrichtung (4, 5) zum Anpassen des Abstandes zwischen der mindestens einen Schweißelektrode (3) und dem min destens einen Werkstück (2), so dass die Mittelwertspannung ei nen vorgegebenen Wertebereich nicht verlässt,
wobei die Erfassungsvorrichtung (6), die Recheneinheit (7) und die Vortriebsvorrichtung (4, 5) einen Regelkreis bilden,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Erfassungsvorrichtung (6) zum Erfassen einer Momentan spannung umfasst:
ein Abtasthalteglied (6a) zum Abtasten der Momentanspannung mit einer vorgegebenen Abtastfrequenz, so dass sich eine Folge von Abtastwerten ergibt,
einen Analog-Digital-Wandler (6b) zum Digitalisieren der Ab tastwerte und
die Recheneinheit (7) zum Ermitteln der Mittelwertspannung eine Zentralprozessoreinheit zum Berechnen der Mittelwertspan nung aus einer vorgegebenen Anzahl der Abtastwerte umfasst.
10. Steuerungsvorrichtung nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch eine Sollspannungseingabevorrichtung
(8) für die Eingabe einer veränderbaren Sollspannung als Füh
rungsspannung.
11. Steuerungsvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
gekennzeichnet durch einen PID-Regler für das Anpassen des
Abstandes zwischen der mindestens einen Schweißelektrode (3)
und dem mindestens einen Werkstück (2).
12. Steuerungsvorrichtung nach Anspruch 11,
gekennzeichnet durch eine Schaltvorrichtung zum Zuschalten
des I-Reglers nach dem Zünden des Lichtbogens.
13. Steuerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
gekennzeichnet durch eine Leistungseingabevorrichtung zur
Eingabe einer Führungsleistung und eine Stromquellenleistungs
steuerung (14, 15, 16) zum Steuern der Leistung der Stromquelle
(1) in Abhängigkeit von der Führungsleistung.
14. Steuerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
gekennzeichnet durch eine Begrenzereinrichtung (13) zum Be
grenzen des Vorschubsignals für den Drahtvorschub.
15. Steuervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche
9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß - beim Lichtbogenschmelz
schweißen - die Schweißelektrode durch einen vorschiebbaren
Schweißdraht gebildet ist.
16. Steuervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche
9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß - beim Plasmaschweißen -
die Schweißelektrode durch eine innerhalb einer Düse angeordne
te Wolframelektrode gebildet ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999155967 DE19955967A1 (de) | 1999-11-19 | 1999-11-19 | Steuerungsvorrichtung und Verfahren zum Lichtbogenschweißen |
AU18503/01A AU1850301A (en) | 1999-11-19 | 2000-11-17 | Method and control device for arc fusion welding |
PCT/DE2000/004035 WO2001038033A1 (de) | 1999-11-19 | 2000-11-17 | Verfahren und steuerungsvorrichtung zum lichtbogenschmelzschweissen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999155967 DE19955967A1 (de) | 1999-11-19 | 1999-11-19 | Steuerungsvorrichtung und Verfahren zum Lichtbogenschweißen |
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ID=7929800
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1999155967 Withdrawn DE19955967A1 (de) | 1999-11-19 | 1999-11-19 | Steuerungsvorrichtung und Verfahren zum Lichtbogenschweißen |
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