DE19955903C2 - Kaschier-Vorrichtung - Google Patents
Kaschier-VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kaschier-Vorrichtung.
Bei dem Polieren von Siliziumscheiben werden als Polierbahn bestimmte
hochempfindliche Materialien verwendet, die auf einer Grundbahn und
weiteren Schichten aufkaschiert sind, um deren Zerstörung beim Einsatz zu
verhindern. Diese Polierbahnen sind auf dem Weltmarkt nur in bestimmten
vorgegebenen Breiten, die zudem relativ schmal sind, verfügbar. Seitens
der Bearbeiter von Siliziumscheiben besteht jedoch der Bedarf nach viel
breiteren Verbundbahnen, deren Deckbahnen die Polierbahnen sind. Durch
die hochempfindliche Bearbeitung im Bereich der Siliziumscheiben dürfen
sich benachbarte Deckbahnen auf einer Grundbahn niemals überlappen.
Zum anderen darf der Abstand benachbarter Deckbahnen einen bestimmten
vorgegebenen geringen Wert nicht überschreiten, da der Bahn-Spalt bei der
Bearbeitung schädlich wäre.
Aus der GB 2 318 084 A ist eine Kaschier-Vorrichtung bekannt, bei der auf
eine Grundbahn mehrere Deckbahnen nebeneinander aufkaschiert werden.
Die Deckbahnen sind auf jeweiligen Deckbahn-Rollen aufgewickelt, die
axial verschiebbar sind, so daß sichergestellt ist, daß die Deckbahnen auf
der Grundbahn einander nicht überlappen, sondern auf Stoß aufkaschiert
werden. Die Deckbahn-Rollen sind in einem Maschinengestell verschieb
bar und drehbar gelagert. Während des Kaschier-Vorgangs sind die relati
ven Positionen der Deckbahn-Rollen in dem Maschinengestell zueinander
fixiert. Es findet lediglich eine Nachjustierung des Maschinengestells mit
den Deckbahn-Rollen relativ zu der Grundbahn statt. Die Grundbahn ist
mit einer Markierungslinie versehen, so daß deren Position während des
Kaschierens ständig ermittelt wird. Das Maschinengestell mit den Deck
bahn-Rollen wird dann entsprechend nachgeführt. Nachteilig bei dieser
bekannten Vorrichtung ist, daß Positionsabweichungen der einzelnen
Deckbahn-Rollen zueinander während des Kaschierens nicht korrigiert
werden können.
Aus der DE 35 33 275 C2, der EP 0 835 835 A2 und der US 3,177,751 sind
Kaschier-Vorrichtungen bekannt, bei denen jeweils eine Deckbahn auf eine
Grundbahn aufkaschiert wird. Diese Kaschier-Vorrichtungen sind mit Sen
sor-Einrichtungen versehen, um die Kanten der Deckbahn bzw. der Grund
bahn zu erfassen, um den Kaschier-Vorgang zu regeln. Nachteilig bei die
sen bekannten Sensor-Einrichtungen ist, daß sie nicht geeignet sind, um
eine Spaltbreite zwischen zwei nebeneinander verlaufenden Bahnen zu er
mitteln.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Kaschier-Vorrich
tung bereitzustellen, mit der mehrere Deckbahnen nebeneinander unter
Einhaltung vorgebbarer Abstände der Deckbahnen zueinander auf eine
Grundbahn kaschiert werden können.
Die Aufgabe wird gelöst durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Zusätzliche Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der Beschreibung
der Erfindung anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Kaschiermaschine mit einer
Kaschier-Vorrichtung,
Fig. 2 eine Ausschnittsvergrößerung der Kaschier-Vorrichtung gemäß
Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Kaschier-Vorrichtung gemäß dem Sicht
pfeil III in Fig. 1, und
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine Verbundbahn.
Eine Kaschiermaschine 1, die in Fig. 1 schematisch dargestellt ist, dient
der Herstellung mehrlagiger, endloser Verbundbahnen 2. Der Aufbau der
Kaschiermaschine 1 wird entlang der Arbeits-Richtung 3 beschrieben. Eine
Grundbahn 4 wird von einem Vorrat einer Speicher-Einheit 5 zugeführt,
wobei die Grundbahn 4 über zahlreiche Umlenk-Walzen 6 herumgeführt
wird, wodurch eine Schwankung der Transportgeschwindigkeit und der
Spannung der Grundbahn 4 in den nachgeordneten Einheiten ausgeglichen
werden kann. Anschließend wird die Grundbahn 4 einem Streichwerk 7
zugeführt, in dem die Grundbahn 4 einseitig mit einer Klebeschicht 7a, ins
besondere aus einem Polyurethan-Kleber, beschichtet wird. Anschließend
wird die Grundbahn 4 durch eine Bahndicken-Meßeinrichtung 8 geführt, in
der die gleichmäßige Beschichtung der Grundbahn 4 mit dem Kleber ge
prüft wird. Danach passiert die Grundbahn 4 einen aus drei Heizelementen
9, 10, 11 bestehenden Trockenkanal 12, in dem die Kleberschicht 7a im
Luftstrom vorgetrocknet wird. Die austretenden Lösungsmittel werden über
einen Abzug 13 abgeführt. Die Temperaturführung ist derart, daß in den
Heizelementen 9 und 11 eine Temperatur von ungefähr 40°C und in dem
Heizelement 10 eine Temperatur von ungefähr 80°C herrscht. Anschlie
ßend wird die Grundbahn 4 einer Kaschier-Vorrichtung 14 zugeführt. In
dieser werden zwei Deckbahnen 15, 16, deren Breite D1 bzw. D2 kleiner ist
als die Breite G der Grundbahn 4, auf diese nebeneinander aufkaschiert. Es
kann sich auch um drei oder mehr Deckbahnen handeln. Die so entstehende
Dreischichtbahn 17 wird einer Kühl-Einheit 18 zugeführt, in der diese ab
gekühlt wird. Anschließend wird die Dreischichtbahn 17 auf einer Rolle 19
aufgerollt. In weiteren, in Fig. 1 nicht dargestellten Schritten werden an
der freien Seite der Grundbahn 4 mehrere sogenannte Fixierstriche 20, 21,
22, d. h. dünne Schichten, aus Polyurethanlösung aufgebracht und erwärmt,
um die vorhandenen Lösungsmittel zu entfernen. Anschließend wird auf
den Fixierstrich 22 eine selbstklebende Pthalsäureanhydrid(PSA)-Folie 23
aufkaschiert, wodurch die Verbundbahn 2 entsteht.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Fig. 2 und 3 der Aufbau
der Kaschier-Vorrichtung 14 genauer beschrieben. Die Kaschier-Vorrich
tung 14 weist eine um eine Achse 24 drehbar gelagerte Andrück-Walze 25
auf, die wie die nachfolgend erwähnten Walzen an einem Maschinengestell
befestigt ist. Parallel zur Walze 25 ist eine um eine Achse 26 drehbar gela
gerte Kaschier-Walze 27 vorgesehen, wobei zwischen der Andrück-Walze
25 und der Kaschier-Walze 27 ein Kaschier-Spalt 28 gebildet ist. Die Wal
zen 25 und 27 sind zumindest geringfügig länger als die Breite G der
Grundbahn 4. Oberhalb der Walzen 25, 27 ist um eine Achse 29 drehbar
gelagert eine Rolle 30 mit der Deckbahn 15 angeordnet. Die Rolle 30 ist
parallel zur Achse 29 durch einen Stell-Motor 31 über eine Spindel 32 in
einem Lager 32a geführt verschiebbar. Es ist auch möglich, die Verschie
bung der Rolle 30 parallel zur Achse 29 derart auszugestalten, daß sie von
Hand durchführbar ist. Unterhalb der Walzen 25, 27 ist ebenfalls um eine
Achse 33 drehbar gelagert eine Rolle 34 mit der Deckbahn 16 vorgesehen.
Die einseitig auf ihrer Oberseite 35 mit der Kleberschicht 7a beschichtete
Grundbahn 4 wird über eine Steuer-Walze 36, die dafür sorgt, daß die
Grundbahn 4 entlang einer ihrer Außenkanten vorpositioniert ist, über die
Andrück-Walze 25 dem Kaschier-Spalt 28 zugeführt. Die Deckbahn 15
wird über eine Umlenk-Walze 37 der Kaschier-Walze 27 zugeführt. Eben
so wird die Deckbahn 16 der Kaschier-Walze 27 zugeführt. Die Deckbah
nen 15 und 16 laufen unmittelbar nebeneinander unter Bildung eines Bahn-
Spaltes 38 der Breite B auf die Kaschier-Walze 27, bevor beide Bahnen 15,
16 in den Kaschier-Spalt 28 laufen und dort an die beschichtete Grundbahn
4 gedrückt werden, wodurch die Dreischichtbahn 17 entsteht, die über Um
lenk-Walzen 39 der Kühl-Einheit 18 zugeführt wird. Die Breiten der Deck
bahnen 15, 16, nämlich D1 und D2, sind derart gewählt, daß D1 + D2 unge
fähr so groß ist wie G und insbesondere etwas kleiner als G ist. Oberhalb
des Bahn-Spalts 38 an der Kaschier-Walze 27 ist eine Bahnspaltbreiten-
Meßeinrichtung 40 vorgesehen, die die Breite B des Bahnspalts 38 mißt.
Diese Messung erfolgt durch eine digitale Kamera mit einer nachgeschalte
ten Bildverarbeitungseinheit. Die Bahnspalten-Meßeinrichtung 40 ist über
eine Verbindungs-Leitung 41 mit dem Stell-Motor 31 verbunden.
Im folgenden wird die Funktion der Kaschier-Vorrichtung 14 hinsichtlich
der Einstellung der Breite B des Bahn-Spaltes 38 beschrieben. Durch die
Meßeinrichtung 40 wird zu jedem Zeitpunkt die Breite B des Bahn-Spalts
38 gemessen. Für die Breite B sollte gelten: 0,001 mm ≦ B ≦ 5 mm, insbesondere
0,1 mm ≦ B ≦ 2,5 mm und besonders vorteilhaft 0,2 mm ≦ B ≦ 1 mm.
Bei typischen Anwendungen im Halbleiterbereich darf die Breite B
nicht bei mehr als 2 mm liegen. Auf der anderen Seite darf es unter keinen
Umständen zu einem Überlappen der Deckbahnen 15 und 16 kommen, da
die so entstehende Verbundbahn 2 für viele Verwendungszwecke voll
kommen ungeeignet wäre. Die von der Meßeinrichtung 40 gemessene
Breite B wird an den Stell-Motor 31 weitergegeben. Sollte sie sich als zu
klein oder zu groß erweisen, so wird die Rolle 30 parallel zur Achse 29
verschoben, was eine entsprechende Änderung der Breite B zur Folge hat.
Im folgenden erfolgt eine genauere Beschreibung des Aufbaus der Ver
bundbahn 2. Bei den Deckbahnen 15, 16 handelt es sich um Bahnen eines
Poliermaterials zum Polieren von Siliziumscheiben. Deckbahnen dieser Art
werden mit einer Breite D1, D2 von bis zu ungefähr 1400 mm produziert.
Bei der Grundbahn 4 handelt es sich um ein Vlies, das typischerweise in
einer Breite G von ungefähr 1800 mm verarbeitet wird. Es sind jedoch
Breiten G von bis zu 3600 mm und mehr möglich. Die Fixierstriche 20, 21,
22 dienen als Sperrschicht gegen die chemischen Materialien, mit denen
die Siliziumscheiben behandelt werden. Durch die oben beschriebene Ka
schiermaschine 1 ist es möglich, Verbundbahnen 2 in einer Breite bereitzu
stellen, bei denen die Deckbahn 15, 16, die aus produktionstechnischen
Gründen nur in einer geringeren Breite auf dem Weltmarkt zur Verfügung
stehen, auf eine Grundbahn 4 größerer Breite aufkaschiert werden, wo
durch Verbundbahnen 2 sehr viel größerer Breite erzeugt werden können.
Dies hat in vielen technischen Bereichen, insbesondere bei der Halbleiter
herstellung große produktionstechnische Vorteile.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, nicht
nur die Rolle 30, sondern auch die Rolle 34 axial verschiebbar vorzusehen.
In diesem Fall kann die Breite B sowohl durch eine Verschiebung der Rolle
30 als auch der Rolle 34 eingestellt werden. Es ist darüber hinaus möglich,
die Anpassung des Bahn-Spalts 38 durch eine axiale Verschiebung der
Umlenk-Walze 37 vorzunehmen. Dies ist vor allem für kleine Änderungen
der Breite B besonders geeignet.
Claims (9)
1. Kaschier-Vorrichtung (14)
- a) mit einer drehbar gelagerten ersten Kaschier-Walze (25),
- b) mit einer drehbar gelagerten, zur ersten Kaschier-Walze (25) par allel angeordneten zweiten Kaschier-Walze (27),
- c) wobei zwischen der ersten Kaschier-Walze (25) und der zweiten Kaschier-Walze (27) ein Kaschier-Spalt (28) zum Aufkaschieren mindestens einer ersten Deckbahn (15) und einer neben dieser angeordneten zweiten Deckbahn (16) auf eine Grundbahn (4) ge bildet ist,
- d) mit einer Grundbahn-Zuführ-Einrichtung zum Zuführen der Grundbahn (4) zum Kaschier-Spalt (28),
- e) mit einer ersten Bahn-Vorrats-Einrichtung zum Bereitstellen und Zuführen der ersten Deckbahn (15) zum Kaschier-Spalt (28),
- f) mit einer zweiten Bahn-Vorrats-Einrichtung zum Bereitstellen und Zuführen der zweiten Deckbahn (16) zum Kaschier-Spalt (28),
- g) mit einer der ersten Bahn-Vorrats-Einrichtung zugeordneten Po sitionier-Einrichtung zur Einstellung der Position der ersten Deckbahn (15) quer zu ihrer Längsrichtung im Kaschier-Spalt (28), und
- h) mit einer Bahnspaltbreiten-Meßeinrichtung (40) zur Messung der Breite B eines zwischen der ersten Deckbahn (15) und der zwei ten Deckbahn (16) begrenzten Bahn-Spalts (38),
- i) wobei die Bahnspaltbreiten-Meßeinrichtung (40) mit der Positio nier-Einrichtung zur automatischen Regelung der Breite B des Bahn-Spaltes (38) verbunden ist.
2. Kaschier-Vorrichtung (14) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß eine der zweiten Bahn-Vorrats-Einrichtung zugeordnete Po
sitionier-Einrichtung zur Einstellung der Position der zweiten Deck
bahn (16) quer zu ihrer Längsrichtung im Kaschier-Spalt (28) vorge
sehen ist.
3. Kaschier-Vorrichtung (14) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die erste Bahn-Vorrats-Einrichtung eine um eine
Rollen-Achse (29) drehbar gelagerte Rolle (30) mit der ersten Deck
bahn (15) aufweist.
4. Kaschier-Vorrichtung (14) gemäß Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rolle (30) parallel zur Rollen-Achse (29) ver
schiebbar ist.
5. Kaschier-Vorrichtung (14) gemäß Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Stell-Motor (31) zur Verschiebung der Rolle (30)
vorgesehen ist.
6. Kaschier-Vorrichtung (14) gemäß einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Bahn-Vorrats-Einrich
tung eine dem Kaschier-Spalt (28) entgegen der Transport-Richtung
der ersten Deckbahn (15) vorgeordnete Umlenk-Walze (37) aufweist.
7. Kaschier-Vorrichtung (14) gemäß Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umlenk-Walze (37) um eine Achse drehbar gelagert
ist und parallel zu dieser Achse verschiebbar ist.
8. Kaschier-Vorrichtung (14) gemäß Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bahnspaltbreiten-Meßeinrichtung (40) mit dem
Stell-Motor (31) zur automatischen Regelung der Breite B des Bahn-
Spaltes (38) elektrisch leitend verbunden ist.
9. Kaschier-Vorrichtung (14) gemäß einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß für die Breite B des Bahn-Spalts
(38) gilt: 0,001 mm ≦ B ≦ 5 mm, insbesondere 0,1 mm ≦ B ≦ 2,5 mm
und besonders vorteilhaft 0,2 mm ≦ B ≦ 1 mm.
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- 1999-11-20 DE DE1999155903 patent/DE19955903C2/de not_active Expired - Fee Related
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