DE19954044C1 - Vorrichtung zum kontinuierlichen, spanlosen Abtrennen einzelner Ringe von rohrförmigen Werkstücken - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen, spanlosen Abtrennen einzelner Ringe von rohrförmigen WerkstückenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum kontinuierlichen, spanlosen Abtrennen einzelner Ringe von rohrförmigen Werkstücken mit einem Trennwalzwerk und einer davor liegenden Einlaufrinne mit einer das rohrförmige Werkstück erfassenden in Rotation versetzenden sowie axial bewegenden Vorschubeinrichtung und einer direkt vor dem Trennwalzwerk angeordneten Induktionserwärmungsanlage mit einer davorgeschalteten Pufferstrecke, wobei das Trennwalzwerk mindestens zwei gleichsinnig angetriebene und formschlüssig miteinander gekoppelte Schneidwalzen mit wendelförmigen Schneiden aufweist. Dabei weisen alle drei vor dem Trennwalzwerk (1) liegenden Anlagen, d. h. Einlaufrinne (2), Pufferstrecke (5) und Induktionserwärmungsanlage (4), mindestens ein Führungselement für das zu trennende rohrförmige Werkstück (7) auf. DOLLAR A Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum kontinuierlichen, spanlosen Abtrennen einzelner Ringe.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen, spanlosen Abtrennen
einzelner Ringe von rohrförmigen Werkstücken gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Eine gattungsbildende Vorrichtung ist aus der WO 99/07495 A2 bekannt. Diese besteht
aus einem Trennwalzwerk und einer davor liegenden Einlaufrinne mit einer das
rohrförmige Werkstück erfassenden und in Rotation versetzenden sowie axial
bewegenden Vorschubeinrichtung und einer direkt vor dem Trennwalzwerk
angeordneten Induktionserwärmungsanlage mit einer davorgeschalteten
Pufferstrecke. Das Trennwalzwerk weist mindestens zwei um das zu bearbeitende
rohrförmige Werkstück angeordnete, gleichsinnig angetriebene und formschlüssig
miteinander gekoppelte Schneidwalzen mit gewindeförmigen Schneiden auf.
In der WO 95/29777 A1 ist ein Verfahren zum kontinuierlichen, spanlosen Abtrennen
einzelner Ringe von rohrförmigen Werkstücken offenbart. Bei diesem bekannten
Verfahren wird das zu trennende rohrförmige Werkstück vor dem Abtrennprozess auf
eine wesentlich den Umformwiderstand des eingesetzten Werkstoffes erniedrigende
Temperatur induktiv erwärmt. Unterstützend zur Einführung des rohrförmigen
Werkstückes in ein Trennwalzwerk wird dieses mit in gleicher Richtung wirkenden
Vorschubkraft beaufschlagt.
Nachteilig bei der bekannten Vorrichtung ist die unzureichende Führung des
rohrförmigen Werkstückes vor dem Trennwalzwerk. Um Kosten zu sparen werden
vorwiegend ungerichtete rohrförmige Werkstücke eingesetzt, so dass bei
entsprechend großer Länge ein großer Schlag entsteht, der die gesamte Einrichtung in
unerwünschte Schwingungen versetzt. Diese Schwingungen beeinträchtigen den
gesamten Trennprozess und belasten in hohem Maße die im Trennwalzwerk
angeordneten Schneidwalzen, so dass deren Lebensdauer gering ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ausgehend von einer gattungsmäßigen Vorrichtung
diese so zu verändern, dass der Trennprozess störungsfrei verläuft und die
Lebensdauer der Schneidwalzen erheblich erhöht wird.
Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff in Verbindung mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen.
Nach der Lehre der Erfindung weisen alle drei vor dem Trennwalzwerk liegenden
Anlagen, d. h. Einlaufrinne, Pufferstrecke und Induktionserwärmungsanlage,
mindestens je ein Führungselement auf. Als vorteilhaft haben sich für die Einlaufrinne
die Anordnung von mindestens zwei zu öffnende und zu schließende Lünetten als
Führungselement herausgestellt. Die Lünette weist zwei Backen auf, wobei die untere
Backe eine halbschalenartige Ausnehmung aufweist, während die obere Backe flach
ausgebildet ist. Für die Pufferstrecke und die Induktionserwärmungsanlage hat sich die
Anordnung von Rollenböcken als Führungselement als günstig erwiesen. Dabei ist zu
beachten, dass in der Induktionserwärmungsanlage in Transportrichtung gesehen
mindestens ein Rollenbock vor dem jeweiligen Induktor angeordnet ist. Verbessert wird
der Effekt, wenn nach dem Induktor ein weiterer Rollenbock vorgesehen ist. In
Abhängigkeit des Abstandes zwischen zwei Induktoren kann es von Vorteil sein,
zusätzlich einen weiteren Rollenbock dazwischen anzuordnen. Jeder Rollenbock weist
drei gleichzeitig radial verstellbare Laufrollen auf, die um 120° versetzt angeordnet
sind, wovon mindestens eine Laufrolle federnd nachgiebig befestigt ist.
Um ein Aufschaukeln einmal erregter Schwingungen zu verhindern, sind die Abstände
der Rollenböcke untereinander und in bezug auf die Pufferstrecke und
Induktionserwärmungsanlage unterschiedlich.
Eine weitere Verbesserung der Schwingungsproblematik wird nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung dadurch erreicht, dass man sowohl die Pufferstrecke als auch
die Induktionserwärmungsanlage auf ein Stahl-Polymerbeton-Fundament gesetzt hat.
Eine weitere Maßnahme betrifft die Vorschubeinrichtung. Diese weist einen
Servomotor auf, der über einen Zahnriemen mit einem axial verschiebbaren Schlitten
verbunden ist. Auf dem Schlitten ist ein in Rotation versetzbarer und das rohrförmige
Werkstück ergreifender Aufnahmekopf angeordnet. Der elastische Zahnriemen bildet
das Dämpfungsglied, so dass vom Trennprozess herrührende Schwingungen auch
darüber gedämpft werden. Als vorteilhaft hat sich auch die Anordnung des
Servomotors im Endbereich der Einlaufrille herausgestellt. Dadurch wird mit
zunehmendem Eingriff des rohrförmigen Werkstückes die schwingungsfähige Länge
des Zahnriemens immer kürzer.
In der Zeichnung wird anhand eines Ausführungsbeispieles die erfindungsgemäß
ausgebildete Vorrichtung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 als Prinzipdarstellung eine Gesamtübersicht der Trenneinrichtung
Fig. 2 in einer Vorderansicht die Einzelheiten der erfindungsgemäß
ausgebildeten Führung für das rohrförmige Werkstück
Fig. 3 im Schnitt eine Lünette
Fig. 4 im Schnitt einen Rollenbock
Fig. 5 in einer Vorderansicht den Anfangsbereich der Führung mit Federglied
Fig. 1 zeigt als Prinzipdarstellung eine Gesamtübersicht der Trenneinrichtung. Die zu
teilenden rohrförmigen Werkstücke 7 werden über eine Auflage- und
Vereinzelungsstrecke 18 der Einlaufrinne 2 zugeführt. Ein Aufnahmekopf 3 einer
Vorschubeinrichtung erfasst das rohrförmige Werkstück 7 und bewegt es axial sowie
kurz vor dem Einlaufen in das Trennwalzwerk 1 mit der erforderlichen
Rotationsgeschwindigkeit. In der Endstellung des Aufnahmekopfes 3 kann das zu
trennende rohrförmige Werkstück 7 vom Aufnahmekopf 3 freigegeben werden, da der
weitere Prozess eigenkinematisch erfolgt, so dass der Aufnahmekopf 3 in die
Ausgangsstellung zurückgeführt und das nächstfolgende in die Einlaufrinne 2
eingeworfene rohrförmige Werkstück 7 erfasst werden kann.
In der Pufferstrecke 5 wird der Anfang des nächstfolgenden rohrförmigen Werkstückes
7 bis knapp an das Ende des bereits im Trennprozess befindenden rohrförmigen
Werkstückes 7 herangeführt, so dass das Warmabtrennen nahezu Stoß an Stoß
erfolgt. Zur Absenkung des Verformungswiderstandes wird das zu trennende
rohrförmige Werkstück 7 mittels einer Induktionserwärmungsanlage auf
Trenntemperatur (< 720 Grad, < Umwandlungstemperatur) erwärmt. Im
Trennwalzwerk 1 erfolgt durch Schneidwalzen 6, die mit wendelförmigen Schneiden
auf der Mantelfläche versehen sind, der eigentliche Trennprozess. Über ein hier nicht
dargestelltes Transportmittel werden die abgetrennten Rohteile 8 in einen Behälter 19
gefördert. Im Behälter 19 erfolgt ein Abkühlen der Rohteile 8 an ruhender Luft.
In Fig. 2 sind in einer Vorderansicht die Einzelheiten der erfindungsgemäß
ausgebildeten Führung für das dem Trennwalzwerk 1 zuzuführende rohrförmige
Werkstück 7 dargestellt. Um die beim Trennprozess auftretenden Schwingungen
weitgehend zu dämpfen, sind zum einen in der Einlaufrille 2 Lünetten 9 (Fig. 3) als
Führungselement angeordnet, wobei im Endbereich der Einlaufrinne 2 die Abstände
zwischen den einzelnen Lünetten 9 erheblich geringer sind als im mittleren Bereich.
Eine weitere Maßnahme betrifft die Lagerung der Pufferstrecke 9 und der
Induktionserwärmungsanlage 4. Beide Vorrichtungen 4, 5 sind auf Stahl-
Polymerbeton-Fundamenten 14 aufgeständert. Diese Fundamente haben einen
großen Dämpfungswert, so dass die in die Fundamente 14 eingeleiteten
Schwingungen weitgehend eliminiert werden. Sowohl in der Pufferstrecke 5 als auch in
der Induktionserwärmungsanlage sind als Führungselemente Rollenböcke 11 (Fig. 4)
angeordnet, wobei in der Induktionserwärmungsanlage 4 mindestens je ein Rollenbock
11 vor und hinter dem jeweiligen Induktor 10 vorgesehen ist. Ist der Abstand zwischen
den beiden Induktoren 10 zu groß, dann wird, wie in Fig. 2 dargestellt, zwischen den
beiden Induktoren 10 ein weiterer Rollenbock 11 angeordnet. Von Bedeutung ist noch,
dass in der Pufferstrecke 5 die Abstände 12 zwischen den Rollenböcken 11
unterschiedlich sind, um erregte Schwingungen nicht aufschaukeln zu lassen.
Eine weitere schwingungsdämpfende Maßnahme betrifft die Vorschubeinrichtung.
Diese weist einen elastischen Zahnriemen 15 auf, wobei der als Servomotor 16
ausgebildete Antriebsmotor am Ende der Einlaufrille 2 angeordnet ist. Die Verbindung
zwischen Zahnriemen 15 und Aufnahmekopf 3 erfolgt über einen am Zahnriemen 15
befestigten Schlitten 22.
Fig. 3 zeigt im Schnitt die Einzelheiten des Führungselementes Lünette 9. Diese
besteht aus zwei Backen 13.1, 13.2, wobei die unten liegende Backe 13.1 eine
halbschalenartige Ausnehmung aufweist zur Aufnahme des zu trennenden
rohrförmigen Werkstückes 7. Die oben liegende Backe 13.2 ist quaderförmig
ausgebildet und kann weggeschwenkt werden, um das rohrförmige Werkstück 7 in
die Einlaufrille 2 einlegen zu können. Die Möglichkeit der Schwenkbewegung der
obenliegenden Backe 13.2 ist durch einen Doppelpfeil 20 gekennzeichnet,
Fig. 4 zeigt im Schnitt die Einzelheiten des Führungselementes Rollenbock 11.
Dieses Führungselement weist drei gleichzeitig radial zustellbare Laufrollen 17 auf, die
um 120 Grad versetzt angeordnet sind. In diesem Ausführungsbeispiel sind alle drei
Laufrollen 17 nachgiebig befestigt, was durch das Symbol einer Feder 21
gekennzeichnet wird.
In Fig. 5 ist in einer Vorderansicht der Anfangsbereich der Führung mit einem
Federglied 23 dargestellt. Dieses Federglied 23 ist am Schlitten 22 angeordnet. Es hat
die Funktion, die unterschiedlichen Vorschubgeschwindigkeiten zwischen dem
einzuführenden rohrförmigen Werkstück 7 und dem bereits freigegebenen, durch die
Schneidwalzen 6 des Trennwalzwerkes 1 eigenkinematisch bewegten Werkstückes
auszugleichen. Die Differenz der Vorschubgeschwindigkeiten entsteht dadurch, daß
die Vorschubgeschwindigkeit des einzuführenden rohrförmigen Werkstückes 7
geringfügig höher ist. Dies ermöglicht in vorteilhafter Weise eine Stoß-an-Stoß-
Fahrweise.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen, spanlosen Abtrennen einzelner Ringe von
einem rohrförmigen Werkstück mit einem Trennwalzwerk und einer davor
liegenden Einlaufrinne mit einer das rohrförmige Werkstück erfassenden in
Rotation versetzenden sowie axial bewegenden Vorschubeinrichtung und einer
direkt vor dem Trennwalzwerk angeordneten Induktionserwärmungsanlage mit
einer davorgeschalteten Pufferstrecke, wobei das Trennwalzwerk mindestens
zwei gleichsinnig angetriebene und formschlüssig miteinander gekoppelte
Schneidwalzen mit wendelförmigen Schneiden aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass alle drei vor dem Trennwalzwerk (1) liegenden Anlagen, d. h. Einlaufrinne
(2), Pufferstrecke (5) und Induktionserwärmungsanlage (4), mindestens je ein
Führungselement aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Einlaufrinne (2) mindestens zwei Führungselemente in Form einer
zu öffnenden und zu schließenden, zwei Backen (13.1, 13.2) aufweisende
Lünette (9) vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Pufferstrecke (5) mindestens zwei Führungselemente in Form eines
Rollenbockes (11) vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Induktionserwärmungsanlage (4) mindestens zwei im axialen Abstand
zueinander liegende Induktoren (10) aufweist und in Transportrichtung gesehen
mindestens vor jedem Induktor (10) ein Führungselement in Form eines
Rollenbockes (11) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Transportrichtung gesehen nach dem Induktor (10) zusätzlich ein
Rollenbock (11) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Abhängigkeit des Abstandes zwischen den beiden Induktoren (10) noch
ein weiterer Rollenbock (11) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rollenböcke (11) untereinander und in bezug auf Pufferstrecke (5) und
Induktionserwärmungsanlage (4) unterschiedliche Abstände (12) aufweisen.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Rollenbock (11) drei gleichzeitig radial zustellbare Laufrollen (17)
aufweist, die um 120° versetzt angeordnet sind, wovon mindestens eine
Laufrolle (17) federnd (21) nachgiebig befestigt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Laufrolle (17) als Ringscheibe ausgebildet ist mit einer konvex
gekrümmten Mantelfläche, die abgerundet in die Stirnflächen übergeht.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass sowohl die Pufferstrecke (5) als auch die Induktionserwärmungsanlage (4)
auf einem Stahl-Polymerbeton-Fundament (14) gelagert sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorschubeinrichtung einen Servomotor (16) aufweist, der über einen
Zahnriemen (15) mit einem axial verschiebbaren Schlitten (22) verbunden ist,
wobei auf dem Schlitten (22) ein das rohrförmige Werkstück in Rotation
versetzender und erfassender Aufnahmekopf (3) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Servomotor (16) im Endbereich der Einlaufrinne (2) vor der
Pufferstrecke (5) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Schlitten (22) ein Federglied (23) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federkraft des Federgliedes (23) einstellbar ist.
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