DE19953498C1 - Heizungs- oder Klimaanlage für Fahrzeuge - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Heizungs- oder Klimaanlage für Fahrzeuge mit einem von einem Luftstrom durchflutbaren Gehäusekasten, in dem ein Luftmischraum in Strömungsrichtung hinter einem Wärmetauscher und zwei jeweils seitlich am Wärmetauscher vorbeigeführte, im Luftmischraum mündende Kaltluftkanäle sowie mit dem Luftmischraum in Verbindung stehende Entfrosterauslässe ausgebildet sind. Zwecks Erzielung einer Temperaturschichtung der in die Fahrgastzelle eingeblasenen Luft sind die Entfrosterauslässe räumlich mindestens teilweise unmittelbar über den Kaltluftkanälen angeordnet und ist in dem von den Entfrosterauslässen überdeckten Bereich der oberen Kanalwände eines jeden Kaltluftkanals eine Öffnung zum direkten Überströmen von Kaltluft aus dem Kaltluftkanal in den Entfrosterauslaß vorgesehen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Heizungs- oder Klimaanlage für Fahrzeuge nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einer solchen, als luftgeregelt bezeichneten Heizungs- oder Klimaanlage wird die Temperatur der Luft zur Belüftung der Fahrgastzelle des Fahrzeugs durch Mischen von den Wärmetauscher verlassender Warmluft und über den Kaltluftkanal zugeführter Kaltluft im Kultmischraum eingestellt. Die Dosierung der Warm- und Kaltluftmengen wird durch Steuerorgane vorgenommen, die an den Warm- und Kaltlufteinlässen des Luftmischraums angeordnet sind.

Bei einer bekannten Heizungs- oder Klimaanlage dieser Art (DE 44 22 120 C2, Fig. 2) ist für einen Warm- und Kaltlufteinlaß ein einziges, als einflügelige Schwenkklappe ausgebildetes Steuerorgan vorgesehen. Von dem Luftmischraum geht unten je ein Luftauslaß zum Anschluß von Luftausströmern im linken und rechten Fußraum der Fahrgastzelle, seitlich je ein Luftauslaß zum Anschluß von links und rechts im Armaturenbrett angeordneten Seitendüsen, mittig ein Luftauslaß zum Anschluß einer im Armaturenbrett mittig angeordneten Mitteldüse und oben mehrere Luftauslässe zum Anschluß von Entfrosterdüsen ab, die dem Beschlagfreihalten und Enteisen der Frontscheibe der Fahrgastzelle dienen. Die über die Entfrosterauslässe und die Fußraumauslässe ausströmende Luftmenge ist mittels Absperrklappen steuerbar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Heizungs- oder Klimaanlage der eingangs genannten Art durch einfache konstruktive Maßnahmen am Gehäusekasten die Temperatur der über die Entfrosterauslässe austretenden Luft gegenüber der Mischraumtemperatur zu senken.

Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Die erfindungsgemäße Heizungs- oder Klimaanlage hat den Vorteil, daß durch direktes Zuführen von Kaltluft in die Entfrosterauslässe die Temperatur der an die Frontscheibe angeblasenen Luft niedriger liegt als die Luftmischraumtemperatur, die über Mittel-, Seiten- und Fußraumauslässe in die Fahrgastzelle einströmt. Damit wird eine Temperaturschichtung in der Fahrgastzelle mit kühlerer Luft im Kopfbereich und wärmerer Luft im Fußbereich erzielt, die von den Passagieren als angenehm empfunden wird. Außerdem wird bei reinem Entfrosterbetrieb das häufig als unangenehm empfundene Anblasen des Kopfbereichs mit heißer Luft vermieden.

Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Heizungs- oder Klimaanlagen mit zweckmäßigen Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Patentansprüchen angegeben.

Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels im folgenden näher beschrieben. Es zeigen jeweils in schematischer Darstellung:

Fig. 1 eine Draufsich eines Gehäusekastens einer Klimaanlage, teilweise aufgeschnitten,

Fig. 2 ausschnittweise einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,

Fig. 3 ausschnittweise eine perspektivische Ansicht des Gehäusekastens in Fig. 1.

Die Klimaanlage für eine Fahrgastzelle eines Fahrzeugs weist einen Gehäusekasten 11, auch Klimakasten genannt, auf, der eingangsseitig an dem Druckausgang eines Gebläses 12 angeschlossen ist. Im Gehäusekasten 11 sind in Luftströmungsrichtung gesehen hintereinander mit Abstand voneinander ein Verdampfer 13 und ein Wärmetauscher 14 angeordnet, wobei sich zwischen ihnen ein Kaltluftraum 15 ausbildet. In Strömungsrichtung hinter dem Wärmetauscher 14, unmittelbar an diesem anschließend, ist ein Luftmischraum 20 ausgebildet, in dem zwei vom Kaltluftraum 15 ausgehende, seitlich um den Wärmetauscher 14 herumgeführte Kaltluftkanäle 16 münden. Die Luftaustrittsfläche des Wärmetauschers 14 ist von einem Jalousieverschluß 17 überdeckt, der ein Vielzahl von parallel zueinander angeordneten, um ihre Längsachsen schwenkbaren Schwenklamellen 18 aufweist, die in ihrer einen Schwenkendstellung einander überlappen und so die Luftaustrittsfläche des Wärmetauschers 14 abschotten. Je nach Stellung der Schwenklamellen 18 strömt eine mehr oder weniger große Warmluftmenge aus dem Wärmetauscher 14 in den Luftmischraum 20. In jedem Kaltluftkanal 16 ist eine Schwenkklappe 19 angeordnet, die in ihrer einen Schwenkendstellung den Kanalquerschnitt vollständig freigibt und in ihrer anderen Schwenkendstellung den Kaltluftkanal 16 schließt. Je nach Schwenkstellung der Schwenkklappen 19 strömt eine mehr oder weniger große Kaltluftmenge in den Luftmischraum 20 ein.

Wie aus der perspektivischen Darstellung der Fig. 3 ersichtlich ist, steht der Luftmischraum 20 mit mehreren Luftauslässen in Verbindung, wobei an den Luftauslässen in der Fahrgastzelle angeordnete Luftausströmer oder Luftdüsen angeschlossen sind. Die Luftauslässe sind paarweise vorhanden und jeweils rechts und links des Wärmetauschers 14 angeordnet (Fig. 1). In Fig. 3 ist ein Luftauslaß 21 für den linken Fußraum des Frontbereichs der Fahrgastzelle und ein Luftauslaß 22 für den linken Fußraum im Fond der Fahrgastzelle sowie ein Luftauslaß 23 zur Belüftung der Frontscheibe zwecks Beschlagfreihalten und Enteisen, im folgenden Entfrosterauslaß 23 genannt, dargestellt. Gleiche Luftauslässe 21-23 für die rechte Seite der Fahrgastzelle befinden sich auf der gegenüberliegenden Seite des Luftmischraums 20. Weiter vorhandene Luftauslässe für die Mittelebene der Fahrgastzelle, an denen die im Armaturenbrett der Fahrgastzelle angeordneten Mittel- und Seitendüsen angeschlossen sind, sind hier nicht dargestellt.

Die über die Luftauslässe 21-23 in die Fahrgastzelle einströmende Luft ist gleich temperiert, da sie für alle Luftauslässe 21-23 dem Luftmischraum 20 entnommen ist. Um in der Fahrgastzelle eine Temperaturschichtung mit im Kopfbereich niedriger und im Fußbereich höher temperierter Luft zu erhalten, sind die beiden Entfrosterauslässe 23 räumlich so angeordnet, daß sie teilweise direkt über einen der beiden Kaltluftkanäle 16 liegen, und in dem unmittelbar unterhalb des Entfrosterauslasses 23 liegenden Bereich der oberen Kanalwand 161 eines jeden Kaltluftkanals 16 ist eine Öffnung 24 zum direkten Überströmen von Kaltluft aus dem Kaltluftkanal 16 in den Entfrosterauslaß 23 vorgesehen. Diese Öffnung 24 ist im Schnittbild der Fig. 2 zu sehen. Wie dort auch dargestellt ist, ist die Öffnung 24 mittels einer Rückschlagklappe 25 abgedeckt, wobei die Rückschlagklappe 25 so eingestellt ist, daß sie von dem vom Gebläse 12 erzeugten Luftstrom oberhalb einer voreingestellten Stärke des Luftstroms von der Öffnung 24 abgehoben wird. Fällt die Luftmenge ab, so schließt die Rückschlagklappe 25 automatisch die Öffnung 24.

In der Darstellung der Fig. 3 ist die Öffnung 24 von einer Lochplatte 26 überdeckt, die einstückig mit der oberen Kanalwand 161 des Kaltluftkanals 16 ausgebildet ist. In diesem Fall kann die Rückschlagklappe 25 entfallen. In der Darstellung der Fig. 1 ist die Öffnung 24 von einem Netz oder Sieb 27 überdeckt.

Claims (7)

1. Heizungs- oder Klimaanlage für Fahrzeuge, mit einem von einem Luftstrom durchflutbaren Gehäusekasten (11), in dem ein Luftmischraum (20) in Strömungsrichtung hinter einem Wärmetauscher (14) und zwei jeweils seitlich am Wärmetauscher (14) vorbeigeführte, im Luftmischraum (20) mündende Kaltluftkanäle (16) sowie mit dem Luftmischraum (20) in Verbindung stehende Entfrosterauslässe (23) zum Belüften einer Frontscheibe des Fahrzeugs ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfrosterauslässe (23) räumlich mindestens teilweise unmittelbar über den Kaltluftkanälen (16) angeordnet sind und daß in dem von dem Entfrosterauslaß (23) bzw. einem Teil davon überdeckten Bereich der oberen Kanalwand (161) eines jeden Kaltluftkanals (16) eine Öffnung (24) zum direkten Überströmen von Kaltluft aus dem Kaltluftkanal (16) in den Entfrosterauslaß (23) vorgesehen ist.

2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (24) mittels einer Rückschlagklappe (25) abgedeckt ist, die oberhalb einer voreinstellbaren Stärke des den Gehäuse (11) durchflutenden Luftstroms von der Öffnung (24) abgehoben wird.

3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung von einer Lochplatte (26) überdeckt ist.

4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lochplatte (26) einstückig mit der Kanalwand (161) des Kaltluftkanals (16) ausgeführt ist.

5. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung von einem Netz oder Sieb überdeckt ist.

6. Anlage nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäusekasten (11) stromaufwärts des Wärmetauschers (14) ein Verdampfer (13) angeordnet ist, der mit dem Verdampfer (14) einen Kaltluftraum (15) begrenzt, und daß die Kaltluftkanäle (16) von dem Kaltluftraum (15) ausgehen.

7. Anlage nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß an dem stromaufwärts des Verdampfers (13) liegenden Eingang des Gehäusekastens (11) ein Gebläse (12) mit seinem Druckausgang angeschlossen ist.