DE19952829A1 - Steuerung für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine mit einem Katalysator - Google Patents
Steuerung für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine mit einem KatalysatorInfo
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Abstract
Zur Erzielung einer effizienteren Abgasnachbehandlung wird eine Steuerung für eine mehrzylindrige Brennkraftkraftmaschine mit einem Katalysator vorgeschlagen, bei der zur Aufheizung des Katalysators an einem der Zylinder 1, 2, 3, 4 der Zündzeitpunkt Za, Zb, Zc, Zd, Ze, ... in Richtung "Spät" verstellt wird und jeweils nach einem bestimmten Zeitintervall t¶int¶ an einem anderen der Zylinder 1, 2, 3, 4 der Zündzeitpunkt Za, Zb, Zc, Zd, Ze, ... in Richtung "Spät" verstellt wird, bis schließlich an allen Zylindern 1, 2, 3, 4 der Brennkraftmaschine eine sukzessive Verstellung durchgeführt wurde und nach einem weiteren bestimmten Zeitintervall t¶int¶ wieder mit einer Verstellung an dem einen der Zylinder 1, 2, 3, 4 begonnen wird, bis keine weitere Aufheizung des Katalysators mehr erforderlich ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Steuerung für eine mehrzylindrige
Brennkraftmaschine mit einem Katalysator, die eine Unterstützung der Akti
vierung des Katalysators unter Beibehaltung des Motorantriebs erreicht.
Zur Einhaltung der vom Gesetzgeber geforderten immer strenger werdenden
Abgasnormen ist es zwingend erforderlich, dass der Abgasreinigungskataly
sator so früh bzw. so schnell wie möglich aktiviert wird. Denn nur wenn auch
die während der Kaltstartphase der Brennkraftmaschine in relativ großen
Mengen anfallenden Schadstoffemissionen reduziert werden, kann eine
wirklich effektive Abgasreinigung durchgeführt werden.
Eine schnelle Aktivierung des Abgasreinigungskatalysators wurde in der
Vergangenheit zumeist durch eine elektrische Beheizung des Katalysators,
durch ein Einblasen von Sekundärluft oder aber durch eine Zündwinkelspät
verstellung, verbunden mit einer erhöhten Drehzahl der Brennkraftmaschine
verwirklicht.
So ist beispielsweise aus der vorveröffentlichten Druckschrift DE 195 34 776
A1 eine Zündzeitpunktsteuervorrichtung sowie ein zugehöriges Zündzeit
punktsteuerverfahren bekannt, wobei der Zündzeitpunkt aller Zylinder einer
Brennkraftmaschine bis zu einer Grenze verzögert wird, so dass ein
Schwankungszustand entweder der Motordrehzahl oder des Verbrennungs
druckes der Brennkraftmaschine unterhalb eines vorbestimmten Wertes
gehalten wird.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine verbesserte Steuerung für eine mehrzylindrige Brennkraft
maschine mit einem Katalysator zu realisieren, die ebenfalls unter Beibehal
tung des Motorantriebs mit möglichst geringer Beeinträchtigung arbeitet.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Steuerung für eine mehrzylindrige
Brennkraftmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Indem zur Aufheizung des Katalysators an einem der Zylinder der Zündzeit
punkt in Richtung "Spät" verstellt wird und jeweils nach einem bestimmten
Zeitintervall an einem anderen der Zylinder der Zündzeitpunkt in Richtung
"Spät" verstellt wird, bis schließlich an allen Zylindern der Brennkraftmaschi
ne eine sukzessive Verstellung durchgeführt wurde und nach einem weiteren
bestimmten Zeitintervall wieder mit einer Verstellung am ersten der Zylinder
begonnen wird, bis keine weitere Aufheizung des Katalysators mehr erfor
derlich ist, können die in der Kaltstartphase anfallenden Abgasemissionen
auf effiziente Weise reduziert werden, ohne dass es dabei für den Betreiber
der Brennkraftmaschine zu spürbaren Beeinträchtigungen der Laufruhe
kommt.
Gemäß einer ersten Weiterbildung der Erfindung ist die Steuerung so aus
gelegt, dass nach dem Ablauf einer bestimmten Zeitdauer und/oder nach
dem Erreichen einer bestimmten Temperatur des Katalysators keine weitere
Aufheizung des Katalysators mehr stattfindet. Damit wird eine Überhitzung
sowie eine gegebenenfalls daraus resultierende thermische Beschädigung
des Katalysators vermieden.
Vorteilhaft ist das bestimmte Zeitintervall zwischen der Verstellung des
Zündzeitpunktes an einem der Zylinder und der darauf folgenden Verstellung
des Zündzeitpunktes an einem anderen der Zylinder frei wählbar. Durch die
freie Wahl des Zeitintervalls bei der sukzessiven Versteilung der Zündzeit
punkte ist der Abgastemperaturgradient und somit das Aufheizverhalten des
Katalysators genauestens dosierbar. Dies ist insbesondere bei Wiederhol
starts der Brennkraftmaschine von großer Bedeutung, da der Katalysator in
diesen Fällen meist eine erhöhte Ausgangstemperatur besitzt, die bei einer
wiederholten Aufheizung des Katalysators entsprechend berücksichtigt wer
den muss.
Besonders vorteilhaft entspricht das bestimmte Zeitintervall einer Anzahl von
Kurbelwellenumdrehungen oder Zündungen pro Zylinder. Damit kann das
vorgegebene Zeitintervall unabhängig von der Drehzahl der Brennkraftma
schine angegeben werden und ist die Steuerung der Aufheizung des Kataly
sators mittels dieser ohnehin von der Motorsteuerung erfassten Parameter
Kurbelwellenumdrehungen oder Zündungen auf besonders elegante Weise
realisierbar.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die Zündzeitpunkte an
den Zylindern in Abhängigkeit von deren Zündfolge nacheinander verstellt.
Denn dadurch sind die Zeitintervalle zwischen den aufeinander folgenden
Verstellungen der Zündzeitpunkte jeweils gleich groß, was sich auf die Lauf
ruhe der Brennkraftmaschine besonders positiv auswirkt.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Versteilung des Zündzeit
punktes innerhalb eines Bereiches von ca. 20 bis 120 Grad Kurbelwellen
winkel nach dem oberen Totpunkt liegt. Denn in diesem Bereich kann die in
die Zylinder eingebrachte Kraftstoffmenge mit einem optimalen Wirkungs
grad in Wärmeenergie umgesetzt werden und kann somit eine besonders
wirksame Aufheizung des Katalysators erreicht werden.
Bevorzugt wird an einem der Zylinder zusätzlich zum Zündzeitpunkt auch der
Einspritzzeitpunkt der Zylinder in Richtung "Spät" verstellt. Dies ermöglicht
eine weitere Steigerung des Wirkungsgrades, mit dem der eingebrachte
Kraftstoff in Wärmeenergie umgesetzt wird. Dabei hat es sich als besonders
zweckmäßig erwiesen, wenn die Verstellung des Einspritzzeitpunktes inner
halb eines Bereiches von ca. 25 bis 160 Grad Kurbelwellenwinkel vor dem
oberen Zündtotpunkt liegt.
Besonders bevorzugt werden die Zündzeitpunkte und die Einspritzzeitpunkte
der Zylinder dabei um unterschiedliche Werte in Richtung "Spät" verstellt.
Denn auf diese Weise können die verstellten Zündzeitpunkte und die ver
stellten Einspritzzeitpunkte der Zylinder jeweils so gewählt werden, dass
während der Aufheizphase des Katalysators bei optimaler Laufruhe der
Brennkraftmaschine nur geringe Abgasemissionen entstehen.
Die Zündzeitpunkte und/oder die Einspritzzeitpunkte der während der Zeit
intervalle nicht verstellten Zylinder können darüber hinaus an die jeweiligen
Leistungsanforderungen und Laufruheanforderungen der Brennkraftmaschi
ne angepasst werden. Auf diese Weise wird erreicht, dass selbst in kriti
schen Betriebsbereichen der Brennkraftmaschine keine unerwünscht starken
Schwankungen der Leistung und keine unerwünscht großen Einbußen der
Laufruhe auftreten.
Außerdem können während der Aufheizung des Katalysators die Last und
die Drehzahl der Brennkraftmaschine begrenzt sein. Dies ist im Hinblick auf
eine günstige Lastannahme der Brennkraftmaschine empfehlenswert.
Die vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die nachfolgende
Zeichnungsfigur näher erläutert:
Die Figur zeigt ein Steuerungsschema für die Aufheizung des Katalysators
einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine mit insgesamt vier Zylindern
1, 2, 3, 4, die in der Zündfolge I-III-IV-II arbeiten.
Die Verstellung der Zündzeitpunkte Za, Zb, Zc, Zd, Ze, ... und der Einspritz
zeitpunkte Ea, Eb, Ec, Ed, Ee, ... beginnt, indem während des ersten Zyklus
ses a zunächst am ersten Zylinder 1 eine Verstellung des Zündzeitpunktes
Za und des Einspritzzeitpunktes Ea derart erfolgt, dass der Zündzeitpunkt
Za' in einem Bereich von ca. 20 bis 120 Grad Kurbelwellenwinkel nach dem
oberen Totpunkt liegt und dass der Einspritzzeitpunkt Ea' in einem Bereich
von ca. 25 bis 160 Grad Kurbelweüenwinkel vor dem oberen Totpunkt liegt.
Die Zündzeitpunkte Za und Einspritzzeitpunkte Ea der sich in der Zündfolge
I-III-IV-II anschließenden Zylinder 3, 4 und 2 des ersten Zyklus a werden
daraufhin unverändert beibehalten.
Im zweiten Zyklus b werden auch der Zündzeitpunkt Zb und der Einspritz
zeitpunkt Eb des ersten Zylinders 1 wieder unverändert beibehalten. Dage
gen sind der Zündzeitpunkt Zb und der Einspritzzeitpunkt Eb des sich in der
Zündfolge anschließenden Zylinders 3 jeweils um definierte Werte ΔZ und
ΔE in Grad Kurbelwellenwinkel in Richtung "Spät" nach Zb' und Eb' verstellt,
wobei zwischen dem Zündzeitpunkt Za und dem Einspritzzeitpunkt Ea des
ersten Zylinders 1 und dem Zündzeitpunkt Zb und dem Einspritzzeitpunkt Eb
des dritten Zylinders 3 ein bestimmtes Zeitintervall tint liegt, das im vorliegen
den Fall zweieinhalb Kurbelwellenumdrehungen oder fünf Zündungen ent
spricht.
Im nächsten Zyklus c findet nach dem erneuten Einhalten des bestimmen
Zeitintervalls tint die Verstellung des Zündzeitpunktes Zc und des Einspritz
zeitpunktes Ec am Zylinder 4 nach Zc' und Ec' statt.
Im darauffolgenden Zyklus d findet nach dem weiteren Einhalten des be
stimmten Zeitintervalls tint die Verstellung des Zündzeitpunktes Zd und des
Einspritzzeitpunktes Ed an dem in der Zündfolge I-III-IV-II letzten Zylinder 2
nach Zd' und Ed' statt.
Und im weiteren Zyklus e findet schließlich keine Verstellung der Zündzeit
punkte Ze und der Einspritzzeitpunkte Ee statt, damit das Zeitintervall tint er
neut eingehalten werden kann.
Nach insgesamt zehn Kurbelwellenumdrehungen oder zwanzig Zündungen
ist die sukzessive Verstellung der Zündzeitpunkte Za, Zb, Zc, Zd, Ze und der
Einspritzzeitpunkte Ea, Eb, Ec, Ed, Ee aller vier Zylinder 1, 2, 3 und 4 abge
schlossen und kann während des sich daran anschließenden neuen Zyklus
ses wieder mit einer Verstellung der Zündzeitpunkte Zf und der Einspritzzeit
punkte Ef am ersten Zylinder 1 nach Zf' und Ef' begonnen werden.
Die Aufheizung des Katalysators wird durch weitere sukzessive Verstellun
gen der Zündzeitpunkte und der Einspritzzeitpunkte schließlich so lange
fortgesetzt, bis eine vorgegebene Zeitdauer tdau abgelaufen ist oder bis eine
festgelegte Temperatur T des Katalysators erreicht ist - also bis der Kataly
sator seine Anspringtemperatur erreicht hat - und keine weitere Aufheizung
mehr erforderlich ist.
Das dargestellte Steuerungsschema kann natürlich auch auf eine nicht di
rekteinspritzende Brennkraftmaschine übertragen werden, wobei die Aufhei
zung des Katalysators dann eben allein mittels einer sukzessiven Verstellung
der Zündzeitpunkte an den Zylindern bewirkt wird.
Claims (12)
1. Steuerung für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine mit einem Ka
talysator,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Aufheizung des Katalysators an einem der Zylinder (1, 2, 3, 4) der
Zündzeitpunkt (Za, Zb, Zc, Zd, Ze, ...) in Richtung "Spät" verstellt wird
und jeweils nach einem bestimmten Zeitintervall (tint) an einem anderen
der Zylinder (1, 2, 3, 4) der Zündzeitpunkt (Za, Zb, Zc, Zd, Ze, ...) in
Richtung "Spät" verstellt wird, bis schließlich an allen Zylindern (1, 2, 3,
4) der Brennkraftmaschine eine sukzessive Verstellung durchgeführt
wurde und nach einem weiteren bestimmten Zeitintervall (tint) wieder
mit einer Verstellung an dem einen der Zylinder (1, 2, 3, 4) begonnen
wird, bis keine weitere Aufheizung des Katalysators mehr erforderlich
ist.
2. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem
Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer (tdau) keine weitere Aufheizung
des Katalysators mehr stattfindet.
3. Steuerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
nach dem Erreichen einer vorgegebenen Temperatur (T) des Kataly
sators keine weitere Aufheizung des Katalysators mehr stattfindet.
4. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, dass das bestimmte Zeitintervall (tint) zwischen der Verstellung des
Zündzeitpunktes (Za, Zb, Zc, Zd, Ze, ...) an einem der Zylinder (1, 2, 3,
4) und der darauf folgenden Verstellung des Zündzeitpunktes (Za, Zb,
Zc, Zd, Ze, ...) an einem anderen der Zylinder (1, 2, 3, 4) frei wählbar
ist.
5. Steuerung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das be
stimmte Zeitintervall (tint) einer Anzahl von Kurbelwellenumdrehungen
oder Zündungen pro Zylinder (1, 2, 3, 4) entspricht.
6. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, dass die Zündzeitpunkte (Za, Zb, Zc, Zd, Ze, ...) an den Zylindern
(1, 2, 3, 4) in Abhängigkeit von deren Zündfolge (I-III-IV-II) nacheinan
der verstellt werden.
7. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, dass die Verstellung des Zündzeitpunktes (Za, Zb, Zc, Zd, Ze, ...)
der Zylinder (1, 2, 3, 4) innerhalb eines Bereiches von ca. 20 und 120
Grad Kurbelwellenwinkel nach dem oberen Totpunkt liegt.
8. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, dass zusätzlich zum Zündzeitpunkt (Za, Zb, Zc, Zd, Ze, ...) auch
der Einspritzzeitpunkt (Ea, Eb, Ec, Ed, Ee, ...) der Zylinder (1, 2, 3, 4) in
Richtung "Spät" verstellt wird.
9. Steuerung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ver
stellung des Einspritzzeitpunktes (Ea, Eb, Ec, Ed, Ee, ...) der Zylinder
(1, 2, 3, 4) innerhalb eines Bereiches von ca. 25 und 160 Grad Kurbel
wellenwinkel vor dem oberen Zündtotpunkt liegt.
10. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, dass die Zündzeitpunkte (Za, Zb, Zc, Ze, Zd...) und die Einspritz
zeitpunkte (Za, Zb, Zc, Zd, Ze...) der Zylinder (1, 2, 3, 4) um unter
schiedliche Werte (ΔZ, ΔE) in Richtung "Spät" verstellt werden.
11. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeich
net, dass die Zündzeitpunkte (Za, Zb, Zc, Zd, Ze, ...) und/oder die Ein
spritzzeitpunkte (Ea, Eb, Ec, Ed, Ee, ...) der während der Zeitintervalle
(tint) nicht verstellten Zylinder (1, 2, 3, 4) an die jeweiligen Leistungs
anforderungen und Laufruheanforderungen der Brennkraftmaschine
angepasst werden.
12. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeich
net, dass während der Aufheizung des Katalysators die Last und die
Drehzahl der Brennkraftmaschine begrenzt sind.
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