DE19951709A1 - Elektrischer Leiter mit rechteckigem oder quadradischem Querschnitt - Google Patents
Elektrischer Leiter mit rechteckigem oder quadradischem QuerschnittInfo
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- H01B13/06—Insulating conductors or cables
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Abstract
Es wird ein elektrischer Leiter (1) mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt mit einer ersten den Leiter allseitig umgebenden elektrisch isolierenden Schicht (2) sowie einer auf der ersten Schicht angeordneten zweiten Backlackschicht (3) beschrieben. Die Backlackschicht (3) ist lediglich auf eine Fläche, höchstens jedoch auf zwei einander gegenüberliegende Flächen aufgebracht.
Description
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Leiter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Leiters nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 5.
Es sind elektrisch isolierte Leiter bekanntgeworden, die zur Herstellung von Wicklungen
für Transformatoren verwendet werden. Die elektrische Isolierung wird in Form eines
Lackfilmes allseitig auf den Leiter aufgetragen.
Werden solche Leiter als sogenannte Drilleiter verwendet, werden an die Lackschicht
erhebliche mechanische Anforderungen gestellt. So muß die Isolierung die mechanischen
Verformungen und Beanspruchungen durch das Verdrillen sowie das spätere Verwickeln
und Verpressen innerhalb der Transformatoren-Wicklung unbeschadet überstehen.
Elektrische Teilleiterschlüsse sind unerwünscht, da sie unter Umständen den
Wirkungsgrad mindern.
Geeignet für diesen Zweck sind Lacke auf der Basis von Polyvinylacetal (PVA), da dieser
Werkstoff sehr günstige Eigenschaften bezüglich der Öl- und Hydrolyse-Beständigkeit
zeigt.
Die mechanische Festigkeit der Transformatorenwicklung läßt sich durch eine zusätzliche
Beschichtung der lackisolierlen Einzelleiter mit einem Backlack weiter erhöhen. Backlack
kann bei allen Festigkeitsgraden des Leitermaterials aufgebracht werden. Die
Schichtdicke beträgt zwischen 0.040 und 0.080 mm.
Nach dem Verwickeln und Verpressen werden die Drilleiter beim Trocknungsprozeß
ausgehärtet. Bei einer Temperatur von 120-130° und unter Preßdruck verbacken die
Teilleiter miteinander.
Durch die innige Verklebung der Einzelleiter erhält man einen kompakten Leiter mit
einem sehr hohen mechanischen Widerstandsmoment. Dadurch können die
Transformatorenspulen hohen elektrodynamischen Kräften widerstehen.
Der Herstellungsprozeß für solche Backlackdrähte erfordert wegen der üblicherweise
unterschiedlichen Kinetik der Härtungsreaktion zwei getrennte Lacköfen und zwei
getrennte Beschichtungsverfahren. Bei der herkömmlichen Vorgehensweise wird der mit
der ersten Lackschicht versehene Leiter durch einen aus in üblicher Weise organischen
Lösungsmitteln gelösten Bindemitteln bestehenden Backlack gezogen und die
aufgetragene Menge des Backlackes zum Erzeugen einer definierten Schichtdicke durch
Kalibrierdüsen begrenzt. Dabei wird der lackisolierte Leiter allseitig mit Backlack
überzogen (US-A-4 420 535, US-A- 3 953 649, DE-A-39 09 483).
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Backlackdraht
anzugeben, der eine hohe Beständigkeit gegen Teilentladungen aufweist, und der
Wicklungen ermöglicht, bei denen zwischen den Leiterstapeln oder zwischen
benachbarten Windungen einer Wicklung keine unkontrollierten Hohlräume entstehen.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 sowie des Anspruchs 5
erfaßten Merkmale gelöst.
Neben den sich aus der Aufgabenstellung direkt ergebenden Vorteilen ergibt sich ein
weiterer Vorteil, der darin besteht, daß eine erhebliche Einsparung an Backlack sowie
eine Energieersparnis erreicht wird.
Die Erfindung ist anhand der in den Fig. 1 bis 3 schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen elektrischen Leiter.
Fig. 2 einen Schnitt durch einen kleinen Bereich eines Drilleiters.
Fig. 3 eine seitliche Ansicht einer Fertigungsanlage.
In der Fig. 1 ist ein flacher metallischer Leiter 1 vorzugsweise aus Kupfer dargestellt, der
eine allseitige Beschichtung 2 eines Isolierlacks aufweist. Der Isolierlack kann
beispielsweise aus einem Polyesterimid, Polyamidimid oder einem ähnlichen Werkstoff
bestehen. Die Dicke der Beschichtung 2 beträgt zwischen 10 und 100 µm und kann in
mehreren Schichten aufgebracht sein. Auch können die einzelnen Schichten aus
unterschiedlichen Materialien bestehen.
Die Abmessungen des Leiters sind z. B.
Breite: 3,0-12,5 mm
Höhe: 1,1-3,3 mm.
Breite: 3,0-12,5 mm
Höhe: 1,1-3,3 mm.
Auf den langen Flachseiten des mit der Beschichtung 2 versehenen Leiters 1 ist je eine
Schicht 3 aus einem Backlack aufgebracht. Die kurzen Seiten sind frei von Backlack. Die
Dicke der Schichten 3 liegt zwischen 40 und 80 µm.
Der Backlack besteht vorzugsweise aus einem Copolyamid, dem ein Vernetzungsmittel
zugegeben ist, welches unter Wärmeeinwirkung eine chemische Vernetzung des
thermoplastischen Copolyamids bewirkt. Das Vernetzungsmittel umfaßt einen
mehrwertigen Alkohol, ein Polyisocyanat sowie ein Polyol. Auch die Schichten 3 aus
Backlack können aus mehreren Einzelschichten bestehen.
Der Backlack kann auch aus einem Epoxidharz bestehen, der vorzugsweise ebenfalls
vernetzt ist.
Die Fig. 2 zeigt einen kleinen Ausschnitt aus einem sogenannten Drilleiter. Nach dem
Aufbringen der Beschichtung 2 und der Backlackschicht werden mehrere solcher
Einzelleiter zu einem Drilleiter verarbeitet. Ein Verfahren zur Herstellung von Drilleitern ist
aus der EP-A-0 408 832 bekannt. Nach dem Verdrillen wird der Drilleiter auf ca. 120-
130°C erwärmt. Bei dieser Temperatur verkleben die Einzelleiter an ihren mit Backlack
beschichteten Oberflächen. Dadurch, daß die kurzen Seitenflächen der Einzelleiter frei
von Backlack bleiben, entsteht zwischen den einzelnen Stapeln der Einzelleiter ein enger
Spalt 4. Wird ein solcher Drilleiter für Wicklungen für ölgekühlte Transformatoren
verwendet, kann in den Spalt 4 das Transformatoröl eindringen, so daß keine
unkontrollierten Hohlräume entstehen, die zu einer Zerstörung des Transformators
führen würden. Die Backlackschicht zwischen den Einzelleitern eines Leiterstapels im
Drilleiter bewirkt darüber hinaus einen festen Verbund zwischen den Einzelleitern. Durch
die Vernetzung des thermoplastischen Copolyamids wird seine
Wiedererweichungstemperatur wesentlich herausgesetzt. Sie kann bis zu
200°C betragen.
Die Herstellung eines Leiters 1, wie er in Fig. 1 dargestellt ist, wird anhand der Fig. 3
beschrieben.
Von einer Vorratsspule 5 wird der mit der Isolierlackschicht 2 versehene Leiter 1
abgezogen und mittels einer Auftragswalze 6 an seiner oberen Seite mit Backlack
beschichtet. Die Auftragswalze 6 wird von einem Vorratsbehälter 7, in dem sich der
flüssige Backlack befindet, getränkt. Eine zweite Auftragswalze 8 beschichtet die untere
Seite des Leiters 1, 2 mit Backlack. Die Auftragswalze 8 rotiert in einem Bad 9 aus
Backlack.
Die beiden Backlackschichten 3 werden sodann in einem Trockenofen 10 bei ca 300°C
getrocknet. Der fertige Leiter wird dann auf eine Vorratsspule 11 aufgewickelt.
Die Vernetzung des Backlacks erfolgt nach der Verarbeitung der Einzelleiter zu den
Drilleiter, vorzugsweise nach dem Wickeln der Drilleiter zu der Transformatorenspule.
Die Beschichtung des Leiters mit Backlack kann auch in vertikalem Durchlauf geschehen.
Claims (10)
1. Elektrischer Leiter (1) mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt mit einer
ersten den Leiter allseitig umgebenden elektrisch isolierenden Schicht (2) sowie einer
auf der ersten Schicht angeordneten zweiten Backlackschicht (3), dadurch
gekennzeichnet, daß die Backlackschicht (3) lediglich auf eine Fläche, höchstens
jedoch auf zwei einander gegenüberliegende Flächen aufgebracht ist.
2. Elektrischer Leiter nach Anspruch 1, bei dem der elektrische Leiter (1) einen
rechteckigen Querschnitt aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß nur die langen
Seiten des Rechtecks mit Backlack (3) beschichtet sind.
3. Elektrischer Leiter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Backlack ein Harz auf der Basis von Epoxid, ein Polyester, Polyesterimid oder ein
Polyamid ist.
4. Elektrischer Leiter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Backlack ein Vernetzungsmittel enthält.
5. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Leiters mit viereckigem Querschnitt, bei
dem zunächst die Oberfläche des Leiters mit einem Lackfilm beschichtet und
anschließend eine Schicht aus einem Backlack auf den Lackfilm aufgebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Backlack lediglich auf eine, höchstens auf zwei
einander gegenüberliegende Flächen des lackierten Leiters aufgebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf einen Leiter mit
rechteckigem Querschnitt der Backlack auf die langen Seiten des Rechtecks
aufgetragen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Backlack
mittels rotierender Walzen aufgebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als
Backlack ein reaktives Prepolymer aufgetragen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein vernetzend
härtendes Prepolymer aufgetragen wird.
10. Verwendung eines elektrischen Leiters nach einem der Ansprüche 1 bis 4 bzw. ein
nach einem in den Ansprüchen 5 bis 10 beanspruchten Verfahren hergestellter
elektrischer Leiter als Drilleiter für Wicklungen für ölgekühlte Transformatoren.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19951709A DE19951709A1 (de) | 1999-10-27 | 1999-10-27 | Elektrischer Leiter mit rechteckigem oder quadradischem Querschnitt |
Publications (1)
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DE19951709A Withdrawn DE19951709A1 (de) | 1999-10-27 | 1999-10-27 | Elektrischer Leiter mit rechteckigem oder quadradischem Querschnitt |
Country Status (2)
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- 2000-09-29 EP EP00402693A patent/EP1096510A3/de not_active Withdrawn
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