DE19949363C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Fahrzeugrades - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines FahrzeugradesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 7.
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Herstel
lung eines Fahrzeugrades mit einem Felgenbett, an dessen beiden
Seiten jeweils eine ringförmige, in Achsrichtung des Fahrzeu
grades offene Kammer mit Hinterschnitt vorgesehen ist, welche
zur Aufnahme eines Reifenwulstes ausgebildet ist. Ein derarti
ges Fahrzeugrad ist für einen sogenannten Notlaufreifen vorge
sehen, welcher bereits vor einiger Zeit von verschiedenen Rei
fenherstellerin entwickelt wurde.
Bei herkömmlichen Fahrzeugrad-/Reifensystemen sitzt der Reifen
auf der Außenumfangsseite des Fahrzeugrades, wobei die beiden
Reifenwulste durch den Reifeninnendruck gegen Felgenhörner am
Fahrzeugrad gedrückt und dadurch auf der Radfelge gehalten wer
den. Diese herkömmliche Halterung des Reifens hat den Nachteil,
dass bei einem Verlust des Reifeninnendrucks der Reifen leicht
von dem Fahrzeugrad springen kann. Bei einem Platzen des Rei
fens eines Fahrzeuges bei einer höheren Geschwindigkeit kann
das Abspringen des Reifens von der Radfelge zu einer außeror
dentlich gefährlichen Situation führen.
Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, wurden sogenannte Not
laufreifen entwickelt, bei welchen die beiden Reifenwüls
te so angeordnet sind, dass diese in seitliche ringförmi
ge Kammern mit Hinterschnitt in einem Fahrzeugrad befe
stigt werden können. Durch diese neue Befestigungsweise ist
sichergestellt, dass ein Reifen selbst bei einem plötzli
chen Reifendruckverlust noch zuverlässig mit dem Fahrzeug
rad verbunden bleibt, so dass ein kontrolliertes Abbremsen
des Fahrzeuges und sogar die Fortführung der Fahrt für eine
gewisse Zeit möglich ist.
Ein wesentliches Hindernis für eine umfassendere Marktein
führung dieser vorteilhaften Notlaufreifen bestand bisher
darin, dass für diesen Notlaufreifen ein spezielles Fahr
zeugrad notwendig ist, welches aufwendig gefertigt werden
muss. Aufgrund der notwendigen seitlichen ringförmigen
Kammern mit Hinterschnitt können solche Fahrzeugräder näm
lich nicht wie bei herkömmlichen Fahrzeugrädern endkontu
rennah gegossen oder geschmiedet werden. Vielmehr müssen
bisher relativ grobe Rohlinge hergestellt werden, welche
zur Erzeugung der speziellen Kontur einer umfangreichen
spanabhebenden Bearbeitung unterworfen werden. Bei der Her
stellung von Fahrzeugrädern für Notlaufreifen wurden bei
spielsweise gegossene Rohlinge eingesetzt, deren Gewicht
viermal so hoch war, wie das des fertigen Werkstücks. Es
liegt auf der Hand, dass eine derartige Herstellung äußerst
unwirtschaftlich und für eine Massenfertigung nicht geeig
net ist.
Aus der DE 80 28 246 U1 ist ein Verfahren zur Fertigung
herkömmlicher Fahrzeugräder, bei denen die Reifenwulste
durch den Reifeninndruck gegen die Felgenhörner gedrückt
werden, bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren werden
durch Drückwalzen aus einer gezogen Vorform die beiden
Felgenhörner ausgeformt, wobei eines der Felgenhörner mit
einem an der Vorform bereits ausgebildeten Stützsteg eine
offene Kammer bildet.
Die EP 0 075 599 A1 offenbart gleichfalls ein Fertigungs
verfahren für Fahrzeugräder. Bei diesem bekannten Verfahren
wird ein gerades Strangpreßprofil, das bereits die endgül
tige Querschnittsform des Fahrzeugrades besitzt, abgelängt,
mit Hilfe einer Vorrichtung in eine Kreisform gebogen und
an der Stoßstelle seiner beiden Enden zur Bildung des Fahr
zeugrades verschweißt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren und eine Vorrichtung anzugeben, mit welchem bzw. mit
welcher Fahrzeugräder für Notlaufreifen wirtschaftlich
gefertigt werden können.
Die Aufgabe wir zum einen durch ein Verfahren mit den Merk
malen des Anspruchs 1 gelöst. Ausgehend von dem gattungs
gemäßen Verfahren ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
dass das Fahrzeugrad aus einer Vorform durch Drückwalzen
hergestellt wird. Ausgangswerkstück kann dabei eine hinter
schneidungsfreie, im wesentlichen scheibenförmige Vorform
sein, welche auf einfache Weise durch Gießen, Schmieden
oder ein sonstiges Formgebungsverfahren hergestellt werden
kann. Durch Drückwalzen können ohne größere Probleme selbst
die Hinterschneidungsbereiche bei der Fahrzeugfelge für
einen Notlaufreifen wirtschaftlich hergestellt werden, wo
bei aufgrund der Eigenschaft des Drückwalzens eine beson
ders hohe Materialfestigkeit und damit eine materialsparen
de und gewichtsoptimierte Fahrzeugradherstellung möglich
ist.
Zum Bilden der ringförmigen Kammer wird bei dem erfindungs
gemäßen Verfahren von einem im wesentlichen radial verlau
fenden Abschnitt der Vorform zunächst ein ringförmiger
Stützsteg abgespalten und etwa zylindrisch zur Achse des
Fahrzeugrades ausgeformt. Anschließend wird radial oberhalb
des Stützsteges ein ringförmiges Felgenhorn durch Drückwal
zen in Achsrichtung umgelegt und zylindrisch ausgeformt,
wobei zwischen dem radial innenliegenden Stützsteg und dem
radial außenliegenden Felgenhorn die ringförmige Kammer
ausgebildet wird. Durch dieses Abspalten kann eine im
wesentlichen scheibenförmige und damit kostengünstig her
stellbare Vorform verwendet werden.
Zur Erzeugung des Hinterschnitts an dem Felgenhorn wird
erfindungsgemäß für eine besonders formgenaue Ausgestaltung
des Felgenhorns ein seitlicher Randbereich des Felgenhornes
zum Bilden des Hinterschnitts radial eingezogen. Nach einem
zylindrischen Ausformen des Felgenhorns in einem
vorausgehenden Schritt kann dieses radiale Einziehen in
einer separaten Aufspannung durch radiales Zustellen einer
entsprechend ausgebildeten Drückrolle erfolgen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird zum radialen Einziehen des Felgenhorns ein
ringförmiges Werkzeug in die ringförmige Kammer axial ein
gefahren und zunächst koaxial zur Achse des Fahrzeugrades
angeordnet. Danach wird das Werkzeug zum Formen des Hinter
schnitts exzentrisch zur Achse des Fahrzeugrades verscho
ben, nach dem Formen des Hinterschnitts das Werkzeug in die
koaxiale Lage rückgestellt und anschließend das Werkzeug
aus der ringförmigen Kammer entfernt. Das ringförmige
Werkzeug, auf welches das Fahrzeugrad mit der vorgeformten
ringförmigen Kammer aufgeschoben wird, weist an seiner
Außenseite eine Kontur auf, welche im wesentlichen der
gewünschten Innenkontur des Hinterschnitts entspricht. So
kann eine materialsparende und formgenaue Herstellung des
Hinterschnitts an dem Felgenhorn erfolgen.
Eine besonders effiziente Ausgestaltung des erfindungsge
mäßen Verfahrens liegt darin, dass zunächst die zur Naben
scheibe nächstliegende ringförmige Kammer ausgeformt wird,
wobei zunächst der erste Stützring abgespalten und ausge
formt wird und anschließend vom Außenbereich der Vorform
der Abschnitt abgespalten wird, welcher zu dem ersten Fel
genhorn geformt wird, dass anschließend der verbliebene
Außenbereich der Vorform zu dem Felgenbett mit einem radial
verlaufenden Randabschnitt drückgewalzt wird, dass aus dem
Randabschnitt der zweite Stützsteg abgespalten und aus
geformt wird und dass aus dem verbliebenen Randabschnitt
das zweite Felgenhorn drückgewalzt wird.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vor
gesehen, dass an dem Felgenbett in einem Mittenbereich zu
mindest ein radial verlaufender Trägersteg ausgebildet
wird. Dieser ringförmige Trägersteg dient zur Aufnahme bei
spielsweise eines inneren Laufringes aus Gummi, welcher im
Falle des Platzens des Reifens eine zusätzliche Lauffläche
bildet, wodurch die Notlaufeigenschaft noch weiter verbes
sert wird. Selbstverständlich ist es denkbar, auch weitere
zusätzliche Träger und/oder Stützflächen auf dem Felgenbett
oder den Felgenhörnern vorzusehen, um eine besonders gute
Aufnahme für einen derartigen inneren Laufring sicherzu
stellen. Zur Herstellung eines derartigen Rades mit einem
Trägersteg werden von einer etwa scheibenförmigen Ausgangs
form beidseitig die Materialbereiche abgespalten, welche
zum Ausbilden des jeweiligen Felgenbettbereiches und der
sich daran anschließenden ringförmigen Kammer mit Stütz
steg und Felgenhorn benötigt werden.
Die Herstellung eines derartigen Fahrzeugrades ist nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung bevorzugt dadurch
weitergebildet, dass ein freies Endes des Trägersteges
radial gestaucht und zu einem im Querschnitt T-förmigen
Profil geformt wird. Diese im Querschnitt T-förmige Struk
tur kann entweder selbst als ein Notlaufring oder für eine
besonders zuverlässige Anbringung eines internen Notlauf
ringes dienen.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens nach der
Erfindung ist vorgesehen, dass die Vorform durch Gießen
oder Schmieden aus einer aushärtbaren Metalllegierung ge
fertigt wird und dass nach dem Drückwalzen eine Warmaus
härtung und eine spanabhebende Endbearbeitung durchgeführt
wird. Die Verwendung einer aushärtbaren Metalllegierung er
laubt besonders hohe Umformgrade, wobei die Endfestigkeit
des Materiales erst nach der Wärmebehandlung vorliegt. Bei
einer solchen Fahrzeugradherstellung mit Wärmebehandlung
ist es aufgrund eines nie ganz auszuschließenden Material
verzuges sinnvoll, beim Drückwalzen des Fahrzeugrades ein
geringfügiges Übermaß vorzusehen, welches nach der Wärme
behandlung spanabhebend abgearbeitet wird, so dass ein be
sonders formgenaues Fahrzeugrad herstellbar ist.
Der zweite Teil der vorgenannten Aufgabe wird durch eine
Vorrichtung zum Drückwalzen mit den Merkmalen des Anspruchs
7 gelöst.
Eine derartige Vorrichtung zum Drückwalzen eines Fahrzeug
rades umfasst mindestens eine Drückrolle und eine Spindel,
welche rotierend antreibbar ist. Eine solche Vorrichtung
ist erfindungsgemäß dadurch weitergebildet, dass ein ring
förmiges Drückwerkzeug zum Formen eines Hinterschnitts und
eine Aufnahmeeinrichtung zum Halten eines Werkstücks an der
Spindel angeordnet sind und dass die Aufnahmeeinrichtung
relativ zu dem Drückwerkzeug in radialer Richtung zur Spin
delachse verschiebbar gelagert ist. Vorzugsweise wird durch
eine Federvorspanneinrichtung das Werkstück und die Aufnah
meeinrichtung in einer koaxialen Lage zur Spindel und zum
Drückwerkzeug gehalten, wobei durch die Einwirkung einer
Drückrolle zum Formen des Hinterschnitts das Werkstück ex
zentrisch zur Achse des ringförmigen Drückwerkzeuges ver
schiebbar ist.
Auf diese Weise ist es möglich, einen Hinterschnitt anzu
formen, wobei das ringförmige Werkzeug eine Form aufweist,
welche der Kontur des gewünschten Hinterschnitts ent
spricht. Nach einem Einformen des Hinterschnitts durch
Drückwalzen wird die Drückrolle wieder von dem Werkstück
entfernt. Hierdurch wird es möglich, dass die Federvor
spanneinrichtung das ringförmige Werkzeug wieder zurück in
die koaxiale Lage zur Spindelachse rückstellt, wobei in
dieser Position das ringförmige Werkzeug wieder einfach aus
der ringförmigen Kammer herausgezogen werden kann.
Die Erfindung bietet die Möglichkeit, Fahrzeugräder für so
genannte Notlaufreifen materialsparend und kostengünstig
herzustellen. Die Erfindung sorgt damit für die Grundlage
eines breiten Einsatzes von Notlaufrädern.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Aus
führungsbeispielen weiter erläutert, welche schematisch in
den Zeichnungen dargestellt sind. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen
Verfahrens in unterschiedlichen Verfahrenssta
dien;
Fig. 2 eine Querschnittsansicht des Felgenbereiches
eines erfindungsgemäß hergestellten Rades;
Fig. 3 eine Querschnittsansicht des Felgenbereiches
einer weiteren Ausführungsform eines erfin
dungsgemäß hergestellten Rades; und
Fig. 4 eine schematische Teilquerschnittsansicht ei
ner erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Eine Vorform 30 als Ausgangswerkstück für ein erfindungs
gemäßes Verfahren ist aus Fig. 1a zu ersehen. Die etwa
scheibenförmige Vorform 30 umfasst eine im wesentlichen
fertig geformte Nabenscheibe 32 und einen Außenabschnitt
31, welcher eine definierte Materialansammlung darstellt,
welche zum Ausformen der Felge benötigt wird. Die Außen
kontur des Außenabschnittes 31 ist gestuft ausgebildet, wo
durch die nachfolgenden Spaltvorgänge erleichtert werden.
Die Vorform 30 wird auf einer Drückwalzmaschine zwischen
zwei nicht dargestellten Drückfutterhälften eingespannt,
deren Kontur der gewünschten Innenkontur der zu formenden
Felge entsprechen. Bei rotierender Vorform 30 werden die
nachfolgend beschriebenen Drück- und Drückwalzvorgänge
durch radiales und/oder axiales Zustellen hinlänglich be
kannter Drückrollen durchgeführt.
Zunächst wird von der linken Seite der Vorform 30 ein er
ster Stützsteg 18 abgespalten, wobei eine Zwischenform des
Stützsteges 18 in Fig. 1b durch eine Strichpunktlinie dar
gestellt ist. Diese Zwischenform des ersten Stützsteges 18
wird gegen die linksseitige Drückfutterhälfte gedrückt und
so eine definierte Kontur des ersten Stützsteges 18 einge
stellt.
Anschließend wird die verbliebene Materialansammlung in
einen ersten Abschnitt 34 und einen Außenbereich 36 durch
radiales Einfahren einer Spaltrolle gespalten. Der erste
Abschnitt 34 wird daraufhin zu dem ersten, rechtsseitigen
Felgenhorn 20 drückgewalzt. Auf diese Weise entsteht zwi
schen dem radial innenliegenden ersten Stützsteg 18 und dem
radial außenliegenden ersten Felgenhorn 20 eine erste ring
förmige Kammer 14, welche koaxial zur Achse 11 verläuft,
wie aus Fig. 1c zu entnehmen ist. Diese erste Kammer 14
ist zunächst noch hinterschnittfrei.
Der verbliebene Außenbereich 36 wird entsprechend Fig. 1d
zu dem Felgenbett 12 und einem sich daran anschließenden
Randabschnitt 38 drückgewalzt. Der Randabschnitt 38 enthält
das Material, welches zum Formen der linksseitigen, zweiten
ringförmigen Kammer 15 benötigt wird.
Gemäß der Darstellung in Fig. 1e wird hierzu zunächst der
zweite Stützsteg 19 abgespalten und gegen das nicht darge
stellte linksseitige Drückfutter entsprechend der Ausfor
mung des ersten Stützsteges 18 geformt.
In einem weiteren Verfahrensschritt, welcher in Fig. 1f
dargestellt ist, wird der verbliebene, radial verlaufende
Randabschnitt 40 zu dem zweiten Felgenhorn 21 drückgewalzt,
wobei zwischen dem zweiten Stützsteg und dem zweiten Fel
genhorn 21 die noch hinterschneidungsfreie zweite ringför
mige Kammer 15 gebildet wird.
Die vorbeschriebenen Drückwalzvorgänge können in besonders
wirtschaftlicher Weise in einer Aufspannung durchgeführt
werden. Der Verfahrensschritt des radialen Einziehens der
Randbereiche 22, 23 der beiden Felgenhörner 20, 21 kann
ebenfalls in derselben Einspannung oder in einer zweiten
Aufspannung auf einer separaten Drückwalzmaschine erfolgen.
Bei diesem in Fig. 1g dargestellten Verfahrensschritt wird
ein nicht gezeigtes ringförmiges Werkzeug in die jeweilige
Kammer 14, 15 axial eingeschoben, wobei das Werkzeug eine
Kontur aufweist, die der gewünschten, anzuformenden Kontur
des auszubildenden Hinterschnitts 16, 17 entspricht. Durch
radiales Zustellen einer ebenfalls nicht dargestellten
Drückrolle werden die seitlichen Randbereiche 22, 23 der
beiden Felgenhörner 20, 23 radial nach innen geformt, wo
bei die gewünchten Hinterschnitte 16, 17 zur Aufnahme eines
Reifenwulstes von sogenannten Notlaufreifen ausgebildet wer
den. Bei diesem radialen Einziehen der Felgenhörner 20, 21
wird das ringförmige Werkzeug exzentrisch zur Achse 11 ver
schoben, wobei das ringförmige Werkzeug so ausgebildet und
federvorgespannt ist, dass dieses nach dem radialen Einzie
hen in die koaxiale Lage rückgestellt wird und dann axial
aus der geformten ringförmigen Kammer 14, 15 mit Hinter
schnitt 16, 17 herausgezogen werden kann.
In Fig. 2 ist eine schematische Querschnittsansicht des
Felgenbereiches eines ersten erfindungsgemäß hergestellten
Fahrzeugrades 10 dargestellt. In vielen Fällen ist es sinn
voll, das Fahrzeugrad aus einem warm aushärtbaren Material
zu formen, welches nach dem Drückwalzen noch einer Wärmebe
handlung zum Aushärten unterzogen werden muss. Aufgrund des
Wärmeverzuges bei der Wärmebehandlung ist es zweckmäßig,
das Fahrzeugrad 10 zunächst mit einer Drückwalzkontur 44
auszuformen, welche gegenüber der Endkontur 46 ein gewis
ses Übermaß aufweist. Dieses Übermaß kann dann in einem ab
schließenden spanabhebenden Fertigungsschritt abgearbeitet
werden, wobei eine gewünschte Endkontur 46 des Fahrzeugra
des 10 formgenau einstellbar ist.
Eine alternative Ausgestaltung eines erfindungsgemäß her
gestellten Fahrzeugrades 10a ist der Fig. 3 zu entnehmen.
Bei diesem Fahrzeugrad 10a ist im Bereich des Felgenbettes
12 ein T-förmiger Trägersteg 50 ausgebildet, welcher an
seinem freien Ende 52 eine koaxial zur Fahrzeugradachse
verlaufende Auflagefläche 54 aufweist. Auf dieser Aufla
gefläche 54 kann alleine oder im Zusammenwirken mit einer
Stützfläche 56 an einem Felgenhorn ein innerer Notlauf
ring angebracht werden, durch welchen die Notlaufeigen
schaften des Fahrzeugrad-/Reifensystems noch weiter ver
bessert werden. Entsprechend der Darstellung in Fig. 2 ist
in Fig. 3 sowohl die Drückwalzkontur 44 als auch die End
kontur 46 nach einer auszuführenden Wärmebehandlung veran
schaulicht.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung 70 zum Drückwalzen der
Hinterschneidungen an den Felgenhörnern eines Fahrzeugra
des 10 ist in Fig. 4 dargestellt. Das Fahrzeugrad wird
zwischen zwei rotationssymmetrischen Aufnahmeeinrichtungen
77, 78 axial eingespannt, welche jeweils an einer Spindel
71, 72 einer grundsätzlich bekannten Drückwalzmaschine
axial fest angebracht sind. Weiterhin sind mit den beiden
Spindeln 71, 72, welche gegenüberliegend, drehend um eine
gemeinsame Spindelachse 80 angeordnet sind, je ein Drück
werkzeug 74a und 74b drehfest verbunden. Die beiden Drück
werkzeuge 74a, 74b weisen jeweils einen freitragenden,
ringförmigen Vorsprung 75a, 75b auf, dessen Kontur zum For
men eines Hinterschnitts an den Felgenhörnern eines Fahr
zeugrades 10 für einen Notlaufreifen ausgebildet sind. Zwi
schen den beiden Aufnahmeeinrichtungen 77, 78 und den bei
den Drückwerkzeugen 74a, 74b ist jeweils eine Vorspannein
richtung 82 vorgesehen, welche aus Übersichtlichkeitsgrün
den nur an einer Seite der Vorrichtung dargestellt ist.
Die Vorspanneinrichtung 82 umfasst mehrere, gleichmäßig über
den Umfang verteilte, radial angeordnete Federn 84, welche
in geeigneter Weise, etwa durch Befestigungsbolzen, in ih
rer Lage fixiert sind. Weiter weist die Vorspanneinrichtung
82 einen Führungsring 86 auf, welcher im Zusammenwirken mit
den angeordneten Federn 84 eine radiale Verschiebung der
Aufnahmeeinrichtungen 77, 78 unter gewisser Krafteinwirkung
erlaubt.
Zum Formen eines Hinterschnitts an den Felgenhörnern eines
Fahrzeugrades 10 wird dieses in die Vorrichtung 70 einge
setzt. Das Fahrzeugrad 10 wird durch axiales Verfahren der
Spindel 71 auf einen Zentrierdorn 76 der Spindel 72 zwischen
den beiden Aufnahmeeinrichtungen 77, 78 gespannt. Die Vor
spanneinrichtung 82 ist dabei so ausgelegt, dass die beiden
Aufnahmeeinrichtungen 77, 78 zusammen mit dem eingespannten
Fahrzeugrad 10 in einer Ruhelage gehalten werden, wobei die
Achse des Fahrzeugrades 10 koaxial zur Spindelachse 80 ver
läuft. Beim axialen Spannen werden die freitragenden Vor
sprünge 75a, 75b der beiden Drückwerkzeuge 74a, 74b in die
Ringwulstkammer des Fahrzeugrades 10 eingefahren. Im Aus
gangszustand sind die Felgenhörner noch unverformt, wie
dies mit einer Strichpunktlinie dargestellt ist. An
schließend werden Drückrollen 90a, 90b mit einer entspre
chenden Formgebungskontur radial an die Felgenhörner des
Fahrzeugrades 10 zugestellt. Unter der Krafteinwirkung der
Drückrolle 90a, 90b wird zunächst das Fahrzeugrad 10 zusam
men mit den beiden Aufnahmeeinrichtungen 77, 78 zentrisch
zur Spindelachse 80 um ein gewisses Maß verschoben. In die
ser exzentrischen Lage kann der freie Rand der Felgenhörner
radial nach innen durch die Drückrolle 90a, 90b eingezogen
werden, wobei durch die Kontur der Vorsprünge 75a, 75b eine
definierte Hinterschneidung an den Felgenhörnern ausformbar
ist.
Nach Beenden des Formgebungsvorganges werden die Drückrol
len 90a, 90b rückgestellt, wobei das Fahrzeugrad 10 und die
beiden Aufnahmeeinrichtungen 77, 78 in die in Fig. 4 dar
gestellte koaxiale Ruhelage rückgestellt werden. In dieser
Lage können die beiden Spindeln 71, 72 axial auseinanderge
fahren werden, so dass das Fahrzeugrad 10 aus der Vorrich
tung 70 entnommen werden kann.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugrades (10) mit ei
nem Felgenbett (12), an dessen einer Seite eine ringförmi
ge, in Achsrichtung des Fahrzeugrades (10) offene Kammer
(14, 15) vorgesehen ist, wobei das Fahrzeugrad (10) aus ei
ner Vorform (30) durch Drückwalzen hergestellt wird, indem
zum Bilden der ringförmigen Kammer (14, 15) von einem im
Wesentlichen radial verlaufenden Abschnitt der Vorform (30)
ein ringförmiges Felgenhorn (20, 21) durch Drückwalzen in
Achsrichtung umgelegt und zylindrisch so ausgeformt wird,
dass zwischen einem radial innenliegenden Stützsteg (18,
19) und dem radial außenliegenden Felgenhorn (20, 21) die
ringförmige Kammer (14, 15) ausgebildet wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der anderen Seite des Fahrzeugrades (10) gleich falls eine ringförmige offene Kammer (14, 15) vorgesehen wird, wobei jede der offenen Kammern (14, 15) einen Hinter schnitt (16, 17) aufweist und zur Aufnahme eines Reifenwul stes ausgebildet wird, und
dass zum Bilden jeder ringförmigen Kammer (14, 15) von ei nem im Wesentlichen radial verlaufenden Abschnitt der Vor form (30) jeweils zunächst der ringförmige Stützsteg (18, 19) abgespalten und etwa zylindrisch zur Achse (11) des Fahrzeugrades (10) ausgeformt wird und anschließend radial oberhalb des Stützsteges (18, 19) das ringförmige Felgen horn (20, 21) durch Drückwalzen in Achsrichtung umgelegt und zylindrisch ausgeformt wird, wobei ein seitlicher Rand bereich (22, 23) des Felgenhorns (20, 21) zum Bilden des Hinterschnitts (16, 17) radial eingezogen wird.
dass an der anderen Seite des Fahrzeugrades (10) gleich falls eine ringförmige offene Kammer (14, 15) vorgesehen wird, wobei jede der offenen Kammern (14, 15) einen Hinter schnitt (16, 17) aufweist und zur Aufnahme eines Reifenwul stes ausgebildet wird, und
dass zum Bilden jeder ringförmigen Kammer (14, 15) von ei nem im Wesentlichen radial verlaufenden Abschnitt der Vor form (30) jeweils zunächst der ringförmige Stützsteg (18, 19) abgespalten und etwa zylindrisch zur Achse (11) des Fahrzeugrades (10) ausgeformt wird und anschließend radial oberhalb des Stützsteges (18, 19) das ringförmige Felgen horn (20, 21) durch Drückwalzen in Achsrichtung umgelegt und zylindrisch ausgeformt wird, wobei ein seitlicher Rand bereich (22, 23) des Felgenhorns (20, 21) zum Bilden des Hinterschnitts (16, 17) radial eingezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum radialen Einziehen des Felgenhornes (20, 21) ein ringförmiges Werkzeug in die ringförmige Kammer (14, 15) axial eingefahren und zunächst koaxial zur Achse (11) des Fahrzeugrades (10) angeordnet wird, dass das Werkzeug zum Formen des Hinterschnitts (16, 17) exzentrisch zur Achse (11) des Fahrzeugrades (10) verschoben wird und
dass nach dem Formen des Hinterschnitts (16, 17) das Werk zeug in die koaxiale Lage rückgestellt und das Werkzeug aus der ringförmigen Kammer (14, 15) entfernt wird.
dass zum radialen Einziehen des Felgenhornes (20, 21) ein ringförmiges Werkzeug in die ringförmige Kammer (14, 15) axial eingefahren und zunächst koaxial zur Achse (11) des Fahrzeugrades (10) angeordnet wird, dass das Werkzeug zum Formen des Hinterschnitts (16, 17) exzentrisch zur Achse (11) des Fahrzeugrades (10) verschoben wird und
dass nach dem Formen des Hinterschnitts (16, 17) das Werk zeug in die koaxiale Lage rückgestellt und das Werkzeug aus der ringförmigen Kammer (14, 15) entfernt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zunächst die zur im Zentrum der Vorform (30) ausgebil dete Nabenscheibe (32) nächstliegende ringförmige Kammer (14) ausgeformt wird, wobei zunächst der erste Stützsteg (18) abgespalten und ausgeformt wird und anschließend vom Aussenbereich der Vorform (30) der Abschnitt (34) abgespal ten wird, welcher zu dem ersten Felgenhorn (20) geformt wird,
dass anschließend der verbliebene Außenbereich (36) der Vorform (30) zu dem Felgenbett (12) mit einem radial ver laufenden Randabschnitt (38) drückgewalzt wird,
dass aus dem Randabschnitt (38) der zweite Stützsteg (19) abgespalten und ausgeformt wird, und
dass aus dem verbliebenen Randabschnitt (40) das zweite Felgenhorn (21) drückgewalzt wird.
dass zunächst die zur im Zentrum der Vorform (30) ausgebil dete Nabenscheibe (32) nächstliegende ringförmige Kammer (14) ausgeformt wird, wobei zunächst der erste Stützsteg (18) abgespalten und ausgeformt wird und anschließend vom Aussenbereich der Vorform (30) der Abschnitt (34) abgespal ten wird, welcher zu dem ersten Felgenhorn (20) geformt wird,
dass anschließend der verbliebene Außenbereich (36) der Vorform (30) zu dem Felgenbett (12) mit einem radial ver laufenden Randabschnitt (38) drückgewalzt wird,
dass aus dem Randabschnitt (38) der zweite Stützsteg (19) abgespalten und ausgeformt wird, und
dass aus dem verbliebenen Randabschnitt (40) das zweite Felgenhorn (21) drückgewalzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Felgenbett (12) in einem Mittenbereich zumin
dest ein radial verlaufender Trägersteg (50) ausgebildet
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein freies Ende (52) des Trägersteges (50) radial ge
staucht und zu einem im Querschnitt T-förmigen Profil ge
formt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorform (30) durch Gießen oder Schmieden aus einer
aushärtbaren Metalllegierung gefertigt wird, und dass nach
dem Drückwalzen eine Warmaushärtung und eine spanabhebende
Endbearbeitung durchgeführt wird.
7. Vorrichtung zum Drückwalzen nach dem Verfahren nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, insbesondere zum Drückwalzen eines
Fahrzeugrades (10), mit mindestens einer Drückrolle (90)
und einer Spindel (71, 72), welche rotierend antreibbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein ringförmiges Drückwerkzeug (74) zum Formen eines
Hinterschnitts und eine Aufnahmeeinrichtung (77, 78) zum
Halten eines Werkstücks an der Spindel (71, 72) angeordnet
sind und dass die Aufnahmeeinrichtung (77, 78) relativ zu
dem Drückwerkzeug (74) in radialer Richtung zur Spindelach
se (80) verschiebbar gelagert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Drückwerkzeug (74) und der Aufnahmeein
richtung (77, 78) eine in radialer Richtung wirkende Vor
spanneinrichtung (82) vorgesehen ist, und dass die Vorspan
neinrichtung (82) ausgebildet ist, die Aufnahmeeinrichtung
(77, 78) einerseits in einer koaxialen Ruhelage zum Drück
werkzeug (74) zu halten und andererseits bei radialer Zu
stellung einer Drückrolle (90) eine radiale Verschiebung zu
einer exzentrischen Lage zwischen der Aufnahmeeinrichtung
(77, 78) und dem Drückwerkzeug (74) zu ermöglichen.
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DE1999149363 DE19949363C2 (de) | 1999-10-13 | 1999-10-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Fahrzeugrades |
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DE102010030174A1 (de) * | 2010-06-16 | 2011-12-22 | Behr Industry Motorcycle Components Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines geschlossenen profilierten Ringes, insbesondere eines Felgenringes für ein Zweiradfahrzeug |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3112136A1 (de) * | 1981-03-27 | 1982-10-14 | Fa. Otto Fuchs, 5882 Meinerzhagen | Werkzeug zum inneren abstuetzen des bettes einer einteiligen tiefbettfelge |
DE8028246U1 (de) * | 1979-11-30 | 1982-10-14 | Etablissements Letang & Remy, 75020 Paris | Fahrzeugrad fuer luftbereifung |
EP0075599A1 (de) * | 1980-07-30 | 1983-04-06 | Späth GmbH & Co. KG Stahlbau-Biegetechnik | Verfahren zur herstellung von rundkörpern |
-
1999
- 1999-10-13 DE DE1999149363 patent/DE19949363C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE8028246U1 (de) * | 1979-11-30 | 1982-10-14 | Etablissements Letang & Remy, 75020 Paris | Fahrzeugrad fuer luftbereifung |
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